Diesmal beschäftigt sich das TdW mit dem einen großen Thema, dass uns Menschen vermutlich seit dem Anbeginn aller Zeiten begleitet, beschäftigt, entsetzt und doch auch fasziniert: Krieg.
In der ersten Euphorie nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion, als das Damoklesschwert eines Dritten Weltkriegs sich scheinbar über Nacht in Luft auflöste, riefen Optimisten bereits das Ende des Zeitalters der Kriege aus. Tatsächlich hatten Kriege, zumindest in den westlichen Bevölkerungen, mittlerweile ein eher schlechtes Image, galten bestenfalls als verzweifelte Notlösung und überhaupt als ziemlich unzivilisiert. Natürlich gab es immer noch Kriege, aber die waren in der Regel weit weg und regional begrenzt. Diese Stimmung im Volk blieb den Regierungen natürlich nicht verborgen und spiegelte sich auch in der politischen Rhetorik wider: Wenn ein westliches Land doch einmal auf militärische Mittel zurückgriff, wurde in der Regel auf Teufel komm raus versucht den unpopulären Begriff Krieg zu vermeiden. Viel lieber sprach man von friedenssichernden Maßnahmen, militärischen Sanktionen, begrenzten Luftschlägen oder asymetrischen Konflikten. Obwohl sich natürlich hinter all diesen Begriffen immer noch die alte, hässliche Fratze des Krieges verbarg, liess sich diese Politik besser verkaufen.
Politik? Ja, denn schon der preußische General Clausewitz bezeichnete in seinem berühmten Werk Vom Kriege den Krieg, als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Mit anderen Worten: Wenn man seine Ziele weder durch politische, diplomatische oder wirtschaftliche Maßnahmen erreichen kann, greift man zur Waffe und versucht die Ziele eben mit militärischen Mitteln durchzusetzen. In der guten alten Zeit war das noch einfach, da konnte sich z. B. ein König hinstellen und sagen "Wir wollen diesen Teil eures Landes, ihr wollt ihn uns aber nicht geben, jetzt schicke ich meine Soldaten und nehme ihn mir!". Und alles hatte sein Richtigkeit, heute ist das schon etwas komplizierter, denn Kriege sind nicht nur verpönt, sondern verstoßen grundsätzlichen gegen das Völkerrecht (Artikel 2, Ziffer 4 der UN Charta). Wer heute einen schönen Angriffskrieg führen will, muss zumindest Situationen konstruieren oder Beweise fälschen, die den Angriffskrieg eher als aktive Form der Verteidigung erscheinen lassen. Krieg soll eben nicht mehr die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sein, sondern im Idealfall nur der Selbstverteidigung eines Staates dienen.
Trotzdem ist es ein offenes Geheimnis, dass Kriege immer noch aus viel profaneren Gründen, wie z. B. wirtschaftliche Interessen, geführt werden. Ein Zeit lang schien man diesen Umstand möglichst unter den Teppich kehren zu wollen, so ist Ex-Bundespräsident Köhler z. B. noch zurückgetreten, weil seine Äußerung über Krieg zur Wahrung von nationalen Interessen eine Welle der Empörung hervorrief. Das war vor ziemlich genau vier Jahren - doch ich frage mich ob seine Äußerung immer noch solche Kontroversen auslösen würde? Wenn man z. B. die Leserkommentare zu den Ereignissen in der Ukraine liest, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass die Menschen mittlerweile wieder eine eher "pragmatische" Haltung zum Krieg haben. Das TdW stellt daher heute die Frage: Wird Krieg wieder salonfähig?
In der ersten Euphorie nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion, als das Damoklesschwert eines Dritten Weltkriegs sich scheinbar über Nacht in Luft auflöste, riefen Optimisten bereits das Ende des Zeitalters der Kriege aus. Tatsächlich hatten Kriege, zumindest in den westlichen Bevölkerungen, mittlerweile ein eher schlechtes Image, galten bestenfalls als verzweifelte Notlösung und überhaupt als ziemlich unzivilisiert. Natürlich gab es immer noch Kriege, aber die waren in der Regel weit weg und regional begrenzt. Diese Stimmung im Volk blieb den Regierungen natürlich nicht verborgen und spiegelte sich auch in der politischen Rhetorik wider: Wenn ein westliches Land doch einmal auf militärische Mittel zurückgriff, wurde in der Regel auf Teufel komm raus versucht den unpopulären Begriff Krieg zu vermeiden. Viel lieber sprach man von friedenssichernden Maßnahmen, militärischen Sanktionen, begrenzten Luftschlägen oder asymetrischen Konflikten. Obwohl sich natürlich hinter all diesen Begriffen immer noch die alte, hässliche Fratze des Krieges verbarg, liess sich diese Politik besser verkaufen.
Politik? Ja, denn schon der preußische General Clausewitz bezeichnete in seinem berühmten Werk Vom Kriege den Krieg, als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Mit anderen Worten: Wenn man seine Ziele weder durch politische, diplomatische oder wirtschaftliche Maßnahmen erreichen kann, greift man zur Waffe und versucht die Ziele eben mit militärischen Mitteln durchzusetzen. In der guten alten Zeit war das noch einfach, da konnte sich z. B. ein König hinstellen und sagen "Wir wollen diesen Teil eures Landes, ihr wollt ihn uns aber nicht geben, jetzt schicke ich meine Soldaten und nehme ihn mir!". Und alles hatte sein Richtigkeit, heute ist das schon etwas komplizierter, denn Kriege sind nicht nur verpönt, sondern verstoßen grundsätzlichen gegen das Völkerrecht (Artikel 2, Ziffer 4 der UN Charta). Wer heute einen schönen Angriffskrieg führen will, muss zumindest Situationen konstruieren oder Beweise fälschen, die den Angriffskrieg eher als aktive Form der Verteidigung erscheinen lassen. Krieg soll eben nicht mehr die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sein, sondern im Idealfall nur der Selbstverteidigung eines Staates dienen.
Trotzdem ist es ein offenes Geheimnis, dass Kriege immer noch aus viel profaneren Gründen, wie z. B. wirtschaftliche Interessen, geführt werden. Ein Zeit lang schien man diesen Umstand möglichst unter den Teppich kehren zu wollen, so ist Ex-Bundespräsident Köhler z. B. noch zurückgetreten, weil seine Äußerung über Krieg zur Wahrung von nationalen Interessen eine Welle der Empörung hervorrief. Das war vor ziemlich genau vier Jahren - doch ich frage mich ob seine Äußerung immer noch solche Kontroversen auslösen würde? Wenn man z. B. die Leserkommentare zu den Ereignissen in der Ukraine liest, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass die Menschen mittlerweile wieder eine eher "pragmatische" Haltung zum Krieg haben. Das TdW stellt daher heute die Frage: Wird Krieg wieder salonfähig?
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