[PWF] 5 - Welche Moral legitimiert das Töten von Tieren?

Ich gehe mal so an die Frage:
Warum sollte man sich als Allesfresser überhaupt eine solche Frage stellen?

Von der Sache her ist es für mich absolut normal, auch Dinge zu essen, die mal "aktiv" gelebt haben (Pflanzen leben ja schließlich auch...wenn auch meist nicht so aktiv wie Tiere) - und wegen mir auch nen Namen oder ein Gesicht hatten. ;) Spaß bei Seite...wir sind in unserer Entwicklung abhängig von Fleisch, da tierische Eiweiße ein wichtiger Bestandteil zur Entwicklung eines leistungsfähigen Gehirns sind (telepolis-Artikel). Das sieht man aber auch an allen anderen Räubern und Allesfressern, die einfach intelligenter als das "Nutz- und Herdentier" sind. Uns selbst zu sagen, dass wir mit pflanzlichen Eiweißen genau die gleiche Ernährungsqualität erreichen ist wieder eine Form der menschlichen Arroganz! Mal ganz davon abgesehen, wie viele Lebensräume wir vernichten müssten, um eiweißreiche Pflanzen in ausreichendem Maße anbauen zu können...
Natürlich kann man argumentieren, dass 1000kg Getreide notwendig sind, um 1kg Fleisch zu "erzeugen" (ich finde die Wortwahl in diesem Zusammenhang ohnehin grotesk). Aber wieviel kg Getreide sind denn notwendig, um etwa zerkloppte Bushäuschen oder einen Roman oder 30 durchschnittliche Menschenjahre zu "erzeugen"?! Um etwas zu erreichen wird immer Energie benötigt - und die Schaffung höherwertigerer Energiequellen ist nicht ohne Verluste realisierbar.
Dass wir keinen Pflanzenfresser-Verdauungstrakt haben und in Energiebilanz (auch ökologischer durch Herstellung) gesprochen damit sehr schludrig mit pflanzlicher Nahrung umgehen (abgesehen von den darin für uns nicht vorhandenen Vitaminquellen) sollte man in dem Zusammenhang auch nicht außer Acht lassen.

Die eigentliche Sache ist doch, dass wir in Zeiten der Massentierhaltung an einem Punkt angekommen sind, an dem Fleisch billiger als Getreide ist (vom Energiegehalt her gesehen) und Unmassen von Fleisch tagtäglich weggeworfen werden...DAS ist der Skandal - wir töten um dann wegzuwerfen! Das ist noch perverser als am Töten zuzusehen (Stierkampf) oder zu töten, weils Spaß macht (Jagd) - denn die Tiere, deren Teile wir wegwerfen (und meist einfach verbrennen) sterben im Stillen, in Massen und am Fließband!
 
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Frage:
Welche Moral legitimiert das Töten von Tieren?
Da sTEk bereits einer sehr gute, wissenschaftlich orientierte, Antwort auf diese Frage formuliert hat, möchte ich versuchen eher philosophisch an das Thema heranzugehen.
Dazu muss man zuerst eine Definition für den, doch recht schwammigen, Begriff Moral finden. In der Wikipedia wird Moral wie folgt definiert:

Moral bezeichnet meist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen, sofern diese wiederkehren und sozial anerkannt und erwartet werden.

Vor diesem Hintergrund könnte man Moral ursprünglich also durchaus einfach als ein wiederkehrendes Handlungsmuster betrachten - komplexer wird die Moral erst später, durch den beständigen kulturellen Fortschritt geworden sein.
Aber woher nahmen die frühen Menschen, die Ur-Menschen, also ihre wiederkehrenden Handlungsmuster? Die Antwort liegt auf der Hand: Aus der Natur! Nur in dem sie ihre Umwelt aufmerksam beobachteten, aus ihren Beobachtungen lernten und nützliche Verhaltensweisen imitierten, konnten die frühen Menschen der prä-Werkzeug & Waffen Ära überleben. Noch heute leben die letzten existierenden Naturvölker ganz ähnlich, Idealisten sprechen da gerne von "im Einklang mit der Natur leben" - tatsächlich ist es aber vor allem eine Kombination aus exakter Beobachtung der Natur und völliger Anpassung an die Umwelt.Und, auch wenn Idealisten das nicht gerne hören, die Natur ist ein ewiger Kampf. Ein ewiger Kreislauf aus fressen und gefressen werden. Selbst die idyllische Sommerwiese, wo wir beim Picknick den Duft der Blumen geniessen, dem Gesang der Vögel lauschen, den bunten Schmetterlingen zuschauen und die Ameisen von unserem Essen vertreiben, ist in Wirklichkeit ein Schlachtfeld. Die Ameisen jagen alles was sie mit ihrer Ameisensäure erlegen können (chemische Kriegsführung in der Natur!), die Vögel sind hinter allen Insekten her und selbst die Pflanzen konkurrieren um Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffe. Fressen und gefressen werden ist in der Natur das normalste der Welt, Leben ernährt sich von Leben - und sei es auch pflanzliches Leben.
Problematisch wird es erst, wenn wir menschliche Begriffe wie "gut" oder "böse", auf Vorgänge in der Natur anwenden - das ist zwar sehr menschlich, aber auch absolut sinnlos. Ist der Löwe böse, weil er die Antilope frisst? Ist das Muttertier böse, weil sie einige ihrer Jungen frisst? In menschlichen Begriffen ist die Natur gnadenlos und grausam, doch das ist nur in unseren Köpfen so. Was wir von Beginn an von ihr gelernt haben, ist jedenfalls das: Alles ist erlaubt was dem Überleben dient. Und nur weil heute in der Wohlstandsgesellschaft einige Idealisten menschliche Werte auf die Natur übertragen, wird die Natur ihre Regeln, die unendlich viel älter als unsere Spezies aufrecht gehender Affen sind, nicht ändern. An dieser Stelle möchte ich daran erinnern das es sogar fleischfressende Pflanzen & Pilze gibt.
Auf die Frage Welche Moral rechtfertigt das Töten von Tieren? gibt es eine unanfechtbare Antwort: Die universalen Gesetze der Natur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte nicht in die Versuchung gelangen Dinge damit zu rechtfertigen, dass es sich um gegebene Tatsachen handelt, die sich hunderte Jahre lang bewehrt haben. So war es auch viele hunderte Jahre lang vollkommen üblich, dass sich einige Menschen Sklaven gehalten haben. Es war/ist vollkommen üblich, dass Menschen für manche Verbrechen getötet werden. Und es ist vollkommen üblich, dass in viele Teilen der Welt die Frau einfach weniger Wert ist als ein Mann. Wir blicken dabei vom hohen moralischen Ross auf diese Länder und bezeichnen eine solche Denkweise als rückständig. Aber alle diese Dinge haben sich bewehrt und gerade die Sklaverei ist ein massiver Träger unseres heutigen Wohlstandes. Aber wir Menschen haben uns nicht nur technologisch, sondern auch moralisch weiter entwickelt. Und es nicht gar nicht so abwegig, dass der Verzicht auf das Töten von Wirbeltieren, die erwiesener Maßen sowohl Schmerz als auch Angst empfinden können, die nächste Stufe der moralischen Entwicklung ist. Ich möchte nicht so weit gehen und sagen, dass zur vollständigen und gesunden Entwicklung kein tierisches Fleisch nötig ist (wobei ich auch nicht weiß, in wie weit man einen Verzicht durch Ersatzpräperate ausgleichen kann), aber zu mindest ab einem gewissen Alter ist der Konsum von Fleisch nicht zwingend nötig, sondern dient dem reinen Genuss. Wer jetzt sagt, dass er darauf nicht verzichten möchte, dem kann man entgegnen, dass ein Sklave im Haushalt auch wesentlich angenehmer ist.
 
@xrayn:
Schön argumentiert, dennoch - im Interesse einer Diskussion - will ich mal den advocatus diaboli spielen...;)

xrayn:
Man sollte nicht in die Versuchung gelangen Dinge damit zu rechtfertigen, dass es sich um gegebene Tatsachen handelt, die sich hunderte Jahre lang bewehrt haben. So war es auch viele hunderte Jahre lang vollkommen üblich, dass sich einige Menschen Sklaven gehalten haben.
Ich denke hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen, denn Sklaverei ist ein menschliches Konzept und egal wie wie alt dieses Konzept auch sein mag, es ist nur eine Erfindung von Menschen. Das töten und verzehren von Tieren ist dagegen ein natürliches Konzept, dass ebenso alt wie die Evolution selbst ist.

xrayn:
Es war/ist vollkommen üblich, dass Menschen für manche Verbrechen getötet werden. Und es ist vollkommen üblich, dass in viele Teilen der Welt die Frau einfach weniger Wert ist als ein Mann.
Auch die Todesstrafe und Sexismus sind lediglich menschliche Konzepte, während jagen & Fleisch essen nun einmal Naturgesetze sind.

xrayn:
Aber wir Menschen haben uns nicht nur technologisch, sondern auch moralisch weiter entwickelt. Und es nicht gar nicht so abwegig, dass der Verzicht auf das Töten von Wirbeltieren, die erwiesener Maßen sowohl Schmerz als auch Angst empfinden können, die nächste Stufe der moralischen Entwicklung ist.
Das klingt ja schon fast religiös - die drei großen monotheistischen Religionen heißen den Verzehr von Fleisch aber ausdrücklich gut. Denn es macht ja nur Sinn den Verzehr von bestimmten Tieren (z. B. Schwein) zu verbieten, wenn die anderen Tiere ausdrücklich erlaubt sind...;)

Wenn man unbedingt die Moral auf unsere Ernährungsgewohnheiten anwenden will, sollte man dafür Sorge tragen, dass unser Schlachtvieh auf angemessene Art gehalten wird (sozusagen menschenwürdig) und möglichst kurz & schmerzlos geschlachtet wird. Ich esse gerne und viel Fleisch - würde aber mit Freuden höhere Fleischpreise akzeptieren, wenn die Tiere dadurch artgerecht gehalten und "human" geschlachtet werden...
Das töten von Tieren zum Spaß, finde ich - wie sTEk auch bereits angedeutet hat - ebenfalls widerwärtig oder besser gesagt: widernatürlich. Ebenso wie "Überproduktion" und das entsorgen von "überschüssigem" Fleisch - also z. B. ein Huhn zu schlachten und dann nur die Flügel zu verwerten...
 
@xrayn:
Schön argumentiert, dennoch - im Interesse einer Diskussion - will ich mal den advocatus diaboli spielen...;)
Und ich dachte schon, dass ich dieser wäre :D Hab ich ein Glück :) Aber zurück:

Ich denke hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen, denn Sklaverei ist ein menschliches Konzept
Das ist falsch. Die Juwelwespe bewirkt durch eine gezielte "Operation" am Hirn [0] einer Schabe, das diese Willenlos wird. Im Anschluss legt sie ihr Ei in die Schabe, aus der sich eine Larve entwickelt, welche dann von der lebendigen Schabe bis diese stirbt. Das ist zwar nicht ganz das, was wir unter Sklaverei verstehen, dass liegt aber vor allem daran, dass diese Tiere über keine so vielfältige Gesellschaftsstruktur verfügen. Aber ich denke mein Punkt ist klar.


Auch die Todesstrafe und Sexismus sind lediglich menschliche Konzepte, während jagen & Fleisch essen nun einmal Naturgesetze sind.
Man kann die Verhaltensweise nicht nur mit denen von manchen Tieren gleichsetzen, sondern auch argumentieren, dass der Mensch auch ein Produkt der Natur ist. Wenn man sich immer wieder auf das Verhalten der Tiere beruft, weil diese der Natur entspringen, warum ist der gleiche Gedankengang auf den Menschen angewendet nicht mehr gültig. Oder warum beruft man sich auf das Verhalten von Tieren, wenn der Mensch eh "besser ist". Dann erübrigt es sich auch das Verhalten der Menschen mit denen der Tiere zu vergleichen. Denn der wesentliche Unterschied ist: Wir Menschen können anders leben. Tiere nicht.

Mal abgesehen davon, dass es auch Tiere gibt, die nur von Pflanzen leben.


Das klingt ja schon fast religiös
Ich bin mir sicher, dass man das auch von Martin Luther King behauptet hat.

- die drei großen monotheistischen Religionen heißen den Verzehr von Fleisch aber ausdrücklich gut. Denn es macht ja nur Sinn den Verzehr von bestimmten Tieren (z. B. Schwein) zu verbieten, wenn die anderen Tiere ausdrücklich erlaubt sind...;)
Vorab, ich habe durchaus den Smilie gesehen, aber wenn du schon mit Religionen argumentierst, so kann ich dir nur entgegenhalten, dass diese auch durchaus schon Dinge erlaubt haben, die im nach hinein auch keine moralische Glanzleistung waren.

Wenn man unbedingt die Moral auf unsere Ernährungsgewohnheiten anwenden will, sollte man dafür Sorge tragen, dass unser Schlachtvieh auf angemessene Art gehalten wird (sozusagen menschenwürdig) und möglichst kurz & schmerzlos geschlachtet wird. Ich esse gerne und viel Fleisch - würde aber mit Freuden höhere Fleischpreise akzeptieren, wenn die Tiere dadurch artgerecht gehalten und "human" geschlachtet werden...
Das ist das mindeste.

Das töten von Tieren zum Spaß, finde ich - wie sTEk auch bereits angedeutet hat - [...] besser gesagt: widernatürlich.
Falsch. Hast du schon einmal eine Katze beobachtet, wie diese mit einer Maus umgeht bevor diese sie tötet und in den meisten Fällen liegen lässt? Das quälen schwächeren Tieren ist keine Seltenheit in der Natur. Ich denke daran wird der Widerspruch vom ewigen Vergleich von menschlichen und tierischen Verhaltensweisen, die als Naturgegeben angesehen werden, deutlich. Man kann nicht beim Krieg (Revierkampf) die moralische rote Karte ziehen und beim Verzehr von Tieren sich auf die Natur berufen. Nochmal: Wir Menschen haben die Möglichkeit uns zu entscheiden.


[0] http://sciencev1.orf.at/news/150160.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Massentierhaltung sollte man wirklich aufgeben, da sie eigentlich lediglich
ein Überangebot schafft und artgerechter Tierhaltung preislich Konkurrenz macht.

Ein Verzicht auf Fleisch würde das Töten von Tieren allerdings nicht beenden,
Milchvieh würde ja weiter gebraucht und damit wäre man gezwungen männliche
Kälber einfach so abzuschlachten, das gleiche gilt für Hühner oder wollt ihr auch
auf Eier verzichten, Schafe werden heutzutage im Landschaftsschutz
eingesetzt auch hier müsste die Herdengrösse reguliert werden zu guter letzt müssten
auch freilebende Wildtiere mangels natürlicher Feinde einfach so vernichtet
werden, um den Bestand zu regulieren.
Dann wäre da noch das Massaker an den Hausschweinen zu erledigen.

Mein Fazit:
Wir sollten unseren Fleischkonsum auf ein Mass reduzieren, welches die
Massentierhaltung unnötig macht. Ein Verzicht auf Fleisch macht uns nicht humaner.

Gruss

Falsch. Hast du schon einmal eine Katze beobachtet, wie diese mit einer Maus
umgeht bevor diese sie tötet und in den meisten Fällen liegen lässt?

Dies ist aber die Hauskatze, der das Dosenfutter besser schmeckt. ;-)
In der Natur kommt sowas nur zu Lernzwecken vor und die Maus wird am Ende
verzehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
xrayn:
Die Juwelwespe bewirkt durch eine gezielte "Operation" am Hirn [0] einer Schabe, das diese Willenlos wird. Im Anschluss legt sie ihr Ei in die Schabe, aus der sich eine Larve entwickelt, welche dann von der lebendigen Schabe bis diese stirbt. Das ist zwar nicht ganz das, was wir unter Sklaverei verstehen, dass liegt aber vor allem daran, dass diese Tiere über keine so vielfältige Gesellschaftsstruktur verfügen.
Ich denke das interpretierst Du falsch, besser gesagt eben aus der menschlichen Perspektive, bei dieser Praxis handelt es sich nicht um "Sklaverei", sondern einfach um einer Form der Ernährung, bzw. der Fütterung des Nachwuchses.

xrayn:
Falsch. Hast du schon einmal eine Katze beobachtet, wie diese mit einer Maus umgeht bevor diese sie tötet und in den meisten Fällen liegen lässt? Das quälen schwächeren Tieren ist keine Seltenheit in der Natur.
Tatsächlich? Nenn mir ein Beispiel außer der Hauskatze. Selbst Wildkatzen "quälen" meines Wissens nach ihre Beute nicht. Soweit ich weiß resultiert das "quälen" oder "spielen" mit der Beute bei der Hauskatze, aus einer Kombination aus einem unbefriedigten, angeborenen Jagdinstinkt, der - wenn sich endlich einmal eine Gelegenheit zur Jagd ergibt - solange wie möglich augelebt wird und der mangelnden "Ausbildung" zum Jäger. In freier Wildbahn würden Katzen von ihrer Mutter im jagen und töten ausgebildet - als Hauskatzen verfügen sie nur über den angeborenen Jagdtrieb, erkennen die Beute aber gar nicht als Nahrung, da sie ja Dosenfutter oder ähnliches bekommen...
Schon das Du das Wort "quälen" in diesem Zusammenhang benutzt, zeigt mir, dass Du nach wie vor menschliche Konzepte auf tierisches Verhalten anwendest. Der Natur sind Grausamkeit und Dinge wie "gut" oder "böse" vollkommen fremd - das sind ausschliesslich menschliche Konzepte.

xrayn:
Man kann die Verhaltensweise nicht nur mit denen von manchen Tieren gleichsetzen, sondern auch argumentieren, dass der Mensch auch ein Produkt der Natur ist. Wenn man sich immer wieder auf das Verhalten der Tiere beruft, weil diese der Natur entspringen, warum ist der gleiche Gedankengang auf den Menschen angewendet nicht mehr gültig.
Genau das sage ich ja! Der Mensch ist ein Produkt der Natur, deshalb gelten die natürlichen Regeln auch für ihn und in der Natur ist der Verzehr von Fleisch nun einmal völlig natürlich...:D

Edit:
xrayn:
Ich bin mir sicher, dass man das auch von Martin Luther King behauptet hat.
Klar hat man von Martin Luther King auch behauptet religiös zu sein - der Mann war ja auch Pastor...:D
 
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Ist zwar ein wenig off topic, passt aber dennoch ganz gut:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,739215,00.html

In dem Artikel geht's um einen Vorschlag französischer Wissenschaftler, den Nahungskonsum in den Industrieländern ein wenig zu drosseln, um damit zum Kampf gegen den Welthunger beizutragen. Nach Prognosen der Forscher werden bis zum Jahr 2050 eine Milliarde Menschen unterernährt sein, gleichzeitig werden aber etwa 700 Millionen Menschen überernährt sein - für die Forscher ein "doppeltes" Gesundheitsproblem, dessen Lösung aber eigentlich auf der Hand liegt... Bei der Gelegenheit, also der Umstellung unserer Nahrungsgewohnheiten und damit auch der Lebensmittelindustrie und des Lebensmittelhandels, könnte man auch gleich die von sTEk erwahnten, beschämenden Lebensmittel-Müllberge abbauen.
 
Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen.
Es wird keine Moral benötigt, da der Mensch das natürliche Gleichgewicht von
Fleisch- und Pflanzenfressern, durch seine Ausbreitung auf dem Planeten, so
nachhaltig gestört hat, dass ihm nichts anderes übrig bleibt als regulierenden
einzugreifen, um überhaupt noch eine Artenvielfalt erhalten zu können.

Gruss
 
...da der Mensch das natürliche Gleichgewicht von
Fleisch- und Pflanzenfressern, durch seine Ausbreitung auf dem Planeten, so
nachhaltig gestört hat, dass ihm nichts anderes übrig bleibt als regulierenden
einzugreifen, um überhaupt noch eine Artenvielfalt erhalten zu können...
DAS finde ich äußerst gefährlich und wieder ein wenig verbunden mit der Portion menschlichen Größenwahns... ;) Gab es je ein System, dass das regulierende Eingreifen des Menschen überlebt bzw. so darauf reagiert hat, wie es erdacht war?

zu den Nahrungsmittel-Müllbergen:
Die werden jetzt wohl noch weiter wachsen, da, dank des Regens in Südamerika und Australien, die Haie und Ar***löcher der Nahrungsmittelbörsen mal wieder an der Preisschraube drehen können - und Nahrungsmittel endlich teurer werden können. Ergo können sich auch hier immer weniger Leute Essen leisten und die Berge wachsen....auf dass wir noch mehr Weizen "verstromen" können.
 
Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen.
Es wird keine Moral benötigt, da der Mensch das natürliche Gleichgewicht von
Fleisch- und Pflanzenfressern, durch seine Ausbreitung auf dem Planeten, so
nachhaltig gestört hat, dass ihm nichts anderes übrig bleibt als regulierenden
einzugreifen, um überhaupt noch eine Artenvielfalt erhalten zu können.

Gruss
Das geht in die Richtung, die ich mir vorgestellt habe.

Meine richtige Meinung zum Thema ist: Fleischkonsum und das damit verbundene töten von Tieren ist in Ordnung, solang ein paar Dinge beachtet werden:
1. tiergerechte Haltung, schnelle möglichst schmerzlose Schlachtung
2. nur das essen, was man selbst töten könnte, bzw. den Tötungsprozess ansehen kann
3. wenig Fleischkonsum, dafür gutes Fleisch

Grade den zweiten Punkt halte ich auch für sehr wichtig, da Tiere in der Natur auch andere töten müssen und das nicht von anderen erledigt wird. So könnte man auch argumentieren, dass der Fleischkonsum nicht unnatürlich ist. Vegetariern oder Veganern, die sich auf Grund ihres Verzichts auf Fleisch für etwas besseres halten, entgegne ich gerne, dass der Mensch sich so gesehen -egal wie- parasitär auf der Erde verhält. Die einzige Möglichkeit wirklich effektiv etwas gegen die Umweltverschmutzung, den Klimawandel, den Welthunger oder die Ausbeutung der Natur zu tun ist seiner Existenz ein Ende zu bereiten. Vergleicht man Fleischesser mit Vegetariern/Veganern und sagt letztere sind besser, so sind diese nichts im Vergleich zu jedem Selbstmörder.
 
DAS finde ich äußerst gefährlich und wieder ein wenig verbunden mit der Portion menschlichen Größenwahns... ;) Gab es je ein System, dass das regulierende Eingreifen des Menschen überlebt bzw. so darauf reagiert hat, wie es erdacht war?
Hab ich behauptet, dass er es gut macht? :wink:
Aber allein um seinen Lebensraum zuerhalten, muss er die Ausbreitung anderer
Spezies verhindern bzw. regulieren.

Gruss
 
Tatsächlich? Nenn mir ein Beispiel außer der Hauskatze. Selbst Wildkatzen "quälen" meines Wissens nach ihre Beute nicht. Soweit ich weiß resultiert das "quälen" oder "spielen" mit der Beute bei der Hauskatze, aus einer Kombination aus einem unbefriedigten, angeborenen Jagdinstinkt, der - wenn sich endlich einmal eine Gelegenheit zur Jagd ergibt - solange wie möglich augelebt wird und der mangelnden "Ausbildung" zum Jäger. In freier Wildbahn würden Katzen von ihrer Mutter im jagen und töten ausgebildet - als Hauskatzen verfügen sie nur über den angeborenen Jagdtrieb, erkennen die Beute aber gar nicht als Nahrung, da sie ja Dosenfutter oder ähnliches bekommen...
Schon das Du das Wort "quälen" in diesem Zusammenhang benutzt, zeigt mir, dass Du nach wie vor menschliche Konzepte auf tierisches Verhalten anwendest. Der Natur sind Grausamkeit und Dinge wie "gut" oder "böse" vollkommen fremd - das sind ausschliesslich menschliche Konzepte.
Heute habe ich auf N24 den Gegenbeweis gesehen. Ein Nilpferd hat eine Gazelle, die vor einigen Raubtieren in den Fluss geflohen war, immer wieder unter Wasser gedrückt, es anschließend wieder hoch geholt, wieder untergetaucht usw. Das Ganze ging so lang, bis die Gazelle tot war, anschließend wurde die Gazelle vom Nilpferd nicht gegessen, sondern links lieben gelassen. Ähnlich war es zwischen einer Herde Büffel und einem alten, unterernährten - wohl ausgestoßenen - Löwen.
 
Nilpferde sind bekannt für agressives Verhalten, nicht umsonst führen sie die
Rangliste der für den Menschen tödlichen Begegnungen mit wildlebenden Tieren
in Afrika an. Auch das Büffel Löwen angreifen ist nichts ungewöhnliches, weshalb
der Löwe im Rudel jagt und versucht kranke und schwache Tiere von der Herde
zu trennen. Pech für den Löwen, aber mit spielen und quälen hat dies nichts zu tun.

Gruss

BTW Selbst die Hauskatze bringt die Maus oft genug, als Dankeschön mit nach Hause.
Zumindest eine Freundin hat regelmässig die Fussmatte damit dekoriert. :-)
 
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xrayn:
Ein Nilpferd hat eine Gazelle, die vor einigen Raubtieren in den Fluss geflohen war, immer wieder unter Wasser gedrückt, es anschließend wieder hoch geholt, wieder untergetaucht usw. Das Ganze ging so lang, bis die Gazelle tot war, anschließend wurde die Gazelle vom Nilpferd nicht gegessen, sondern links lieben gelassen.
Ich sage ja das es in der Natur sehr rau zugeht, dass die Gazelle von dem Nilpferd getötet wurde, erscheint tatsächlich ungewöhnlich, doch vermutlich war es dem Nilpferd auf der Flucht einfach zu nahe gekommen und als Angreifer eingestuft worden. Das es anschliessend nicht vom Nilpferd gefressen wurde, liegt auf der Hand - immerhin sind Nilpferde Pflanzenfresser...
xrayn:
Ähnlich war es zwischen einer Herde Büffel und einem alten, unterernährten - wohl ausgestoßenen - Löwen.
Die Natur ist eben unerbittlich und das überleben in freier Wildbahn ein ständiger Kampf. Aber das Büffel einen Löwen töten, wenn sie die Gelegenheit dazu haben, liegt doch auf der Hand: Immerhin stehen Büffel auf der Speisekarte der Löwen recht weit oben und somit lernen Büffel auf die harte Tour, dass Löwen ihre Todfeinde sind - und einem Feind der Schwäche zeigt, gibt man eben den Rest... Das er dann nicht gefressen wird ist auch klar, denn die Büffel sind nun einmal auch Pflanzenfresser.

Und was lernen wir daraus? Vegetarier sind brutale Rowdies! :D;)

Verschwendet wird dagegen trotzdem nichts, denn ich bin ganz sicher das beide Kadaver von anderen Tieren gefressen wurden.
 
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