Eigenen sicheren Server für Mail, Kalender, Kontakte etc. aufsetzen/betreiben

Guten Abend allerseits!

Habe mir mal ein paar Gedanken dazu gemacht, welche Konsequenzen die Enthüllungen von Snowden für mich persönlich haben und bin zu dem Schluss gekommen einen eigenen Server für alle meine Daten zu unterhalten. Nun wo das klar ist stellt sich nur noch die Frage nach der konkreten Umsetzungen.

Hier mein vorläufiger Plan:
- Zuerst habe ich mir gedacht, dass es effizienter und insbesondere günstiger ist den Server für mehrere Benutzer zu nutzen und dafür einen etwas stärkeren Server zu mieten
- Bis jetzt habe ich nur Erfahrungen mit dem Anbieter SynServer und denke, dass dieser Tarif (SynServer Virtual Linux VServer Paket Basic - Detaillierte Preis- und Leistungsbersicht) adäquat ist. Was haltet ihr von der Hardware? Ist die ausreichend?
- Beim Betriebssystem habe ich an Ubuntu 12.04 LTS gedacht, da ich einerseits die längste Erfahrung mit Ubuntu habe und der Support extrem lang ist. Meint ihr, dass es auch bezüglich des Sicherheitsaspekts das richtige Betriebssystem ist oder ist es das Einarbeiten in eine andere Distribution wert dieses Ubuntu vorzuziehen?
- So und nun zum wichtigsten Part, der eigentlichen Software. Auch hier habe ich schon Erfahrungen und zwar mit der Groupware Zarafa. Meiner Erinnerung nach war die Installation etwas frickelig, aber dann lief es eigentlich relativ gut. Besonders mehrere Benutzer sind damit ziemlich simpel zu handeln.

Vielleicht noch zu den konkreten Anforderungen. Wie schon im Titel angedeutet sollen alle meine Daten (Kalender, Mails, Kontakte, Erinnerungen) über den Server abgewickelt werden. Außerdem sollte auch alles mit den Smartphone nutzbar sein, aber ich denke das sollte kein Problem darstellen.
Die einzige Sache, die mir noch etwas Bedenken bereitet ist die Sicherungen der Daten. Also das nicht verloren geht, insbesondere auch von den anderen Benutzern. Aber ich denke da sollte Zarafa eine passende Lösung anbieten.

Nun zum Abschluss: Erstmal was haltet ihr von all dem was ich gerade hier beschrieben habt? Welche Änderungsvorschläge habt ihr? Und was meint ihr, lohnt sich der Aufwand? Bin ich damit wirklich einigermaßen auf der "sicheren Seite"?

Danke für jeden Tipp und viele Grüße!!
 
Ich habe bei mir auch einen Ubuntu 12.04 LTS Server mit Zarafa am laufen.
Allerdings habe ich ihn daheim stehen und nicht irgendwo einen Server
gemietet. Einzig eine günstige "Einsteiger Domain" habe ich mir dazu geholt
um über den Mailserver meine Mails zu empfangen und zu versenden was
aber alles über den Server vewaltet wird.
Dienste Lokal: Samba, cups, MySQL
Dienste Extern: Z-Push, ssh, Tonido Share, ejabberd
Ab und zu auch mal als UT99 Server verwendet... und für alle möglichen
spiellereien.

Sichern tun sich meine Rechner gegenseitig da nicht alle Daten nur auf dem
Server liegen sondern mit eben jenen nur ständig syncronisiert werden. Dazu
immer mal ne externe HDD auf die die Daten zwischenzeitlich gesichert
werden.

Hier mal die Technischen Daten von meinem Server
Case: Fractal Design Node 304
Mainboard: Kontron KT690/mITX
RAM: 2x 1GB DDR2 SO-DIMM
CPU: AMD Turion 64 X2 Mobile Technology 2,1GHz (Model TL62 – 35W)
HDD
System: 2,5Zoll Western Digital WD10TPVT Scorpio (1TB)
Data:
• 1x Western Digital WD30EFRX (3TB)
• 1x Samsung Spinpoint F2 ECOGREEN HD154UI (1,5TB)
• 1x Samsung EcoGreen F4 HD204UI (2TB)
Network: 2x RTL8111/8168B Gigabit Ethernet
PSU: 150W picoPSU

Für meine Verhältnisse fahre ich so billiger als wenn ich mir einen Server
miete. Wenn ich Dateien anbieten will läuft es dann über meine andere
Website. Außerdem weiß ich so wo meine Daten sind...
 
Habe mir mal ein paar Gedanken dazu gemacht, welche Konsequenzen die Enthüllungen von Snowden für mich persönlich haben und bin zu dem Schluss gekommen einen eigenen Server für alle meine Daten zu unterhalten. Nun wo das klar ist stellt sich nur noch die Frage nach der konkreten Umsetzungen.
Und du glaubst das Mitsniffen von Daten via MITM ist bei einem (V!)Server schwieriger als bei einem Provider? Wenn du dich mit den Enthüllungen auseinandergesetzt hättest, wäre dir aufgefallen, dass die NSA die Daten zumeist bei den Netzknoten abfängt, über die du natürlich auch kommunizierst, wenn du deinen eigenen Server ansprichst. Ausserdem würdest du dich dann fragen inwiefern du einem Hoster vertrauen kannst, hinter dem einer der wichtigsten Microsoft-Partner in Deutschland sitzt (die synergetic AG).

- Zuerst habe ich mir gedacht, dass es effizienter und insbesondere günstiger ist den Server für mehrere Benutzer zu nutzen und dafür einen etwas stärkeren Server zu mieten
Ja, wenn auch mehrere Nutzer zahlen, wird's preiswert.

- Bis jetzt habe ich nur Erfahrungen mit dem Anbieter SynServer und denke, dass dieser Tarif (SynServer Virtual Linux VServer Paket Basic - Detaillierte Preis- und Leistungsbersicht) adäquat ist. Was haltet ihr von der Hardware? Ist die ausreichend?
Nein, aber dazu komme ich beim nächsten Punkt.

- Beim Betriebssystem habe ich an Ubuntu 12.04 LTS gedacht, da ich einerseits die längste Erfahrung mit Ubuntu habe und der Support extrem lang ist. Meint ihr, dass es auch bezüglich des Sicherheitsaspekts das richtige Betriebssystem ist oder ist es das Einarbeiten in eine andere Distribution wert dieses Ubuntu vorzuziehen?
Du willst dir für 5 Euro einen Server mit 512 MB RAM holen, darauf dann eine System installieren, das per Default schon 2/3 davon wegfrisst. D.h. du hast für Webserver, Mailserver, Proxy, SSH und was auch immer du sonst noch darauf laufen lassen willst, effizient ca. 100-150MB RAM zur Verfügung. Muss ich dazu noch mehr sagen?

- So und nun zum wichtigsten Part, der eigentlichen Software. Auch hier habe ich schon Erfahrungen und zwar mit der Groupware Zarafa. Meiner Erinnerung nach war die Installation etwas frickelig, aber dann lief es eigentlich relativ gut. Besonders mehrere Benutzer sind damit ziemlich simpel zu handeln.
Wenn du ein sicheres System haben willst, solltest du Software einsetzen, die du bis in's Detail kennst. Ist das nicht der Fall, kann immer dein Server unterwandert werden, indem man Dinge einschleust, die du einfach nicht im Blick hast. Genau deswegen halte ich von diesen All-in-One-Lösungen sehr wenig. Sie verdecken durch bunte Klicki-Bunti-Kacke die eigentliche Funktionsweise und wenn mal wirklich was hakt, wurstelt man sich erstmal durch zig verschiedene Anwendungsebenen innerhalb einer einzigen Anwendung bis man den Fehler gefunden hat.

Ausserdem solltest du evtl. mal einen Blick auf die Systemanforderungen von Zarafa im Vergleich zum von dir gewählten V-Server werfen: Chapter*2.*Installing
Solange die Mailboxes kleiner als 5GB sind, braucht das schon einen DualCore mit 1GB RAM. D.h. mit wachsender Mailbox-Grösse wird der RAM-Verbrauch grösser. Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass du da mit deinem VServer eine annehmbare Performance rausholen kannst.

Die einzige Sache, die mir noch etwas Bedenken bereitet ist die Sicherungen der Daten. Also das nicht verloren geht, insbesondere auch von den anderen Benutzern. Aber ich denke da sollte Zarafa eine passende Lösung anbieten.
Nein, nicht die Groupware bietet dafür eine Lösung, sondern im Normalfall der Hoster. Wer einen VServer nimmt ohne dass dort automatische Snapshots mit min. 7 Tagen Rückwirkung gemacht werden, ist (sorry, wenn ich das so sagen muss) ziemlich dumm. Da wird am absolut falschen Ende gespart.

Nun zum Abschluss: Erstmal was haltet ihr von all dem was ich gerade hier beschrieben habt? Welche Änderungsvorschläge habt ihr? Und was meint ihr, lohnt sich der Aufwand? Bin ich damit wirklich einigermaßen auf der "sicheren Seite"?

Frag dich erst mal ob du in der Lage bist ein sichereres System als ein Groupware-Anbieter aufzusetzen. Wenn die Antwort nein lautet, sind die Daten auf deinem Server nicht sicher. Frag dich weiterhin ob du _immer_ in der Lage bist dich 24/7 um das System zu kümmern. Ist auch das nicht der Fall, sind deine Daten auf deinem Server nicht sicher. Frage dich, ob du in der Lage bist einen Eindringling in deinen Server zu erkennen. Ist das nicht der Fall, sind deine Daten auf dem Server nicht sicher.

Und zum Schluss noch etwas Lesestoff zum Thema:
Server mieten ist nicht schwer, Admin sein dagegen sehr - Bitmunchers Life (mehrseitiger Beitrag).

Fazit: Ich halte die Schlussfolgerung "Der NSA bespitzelt mich, also brauche ich einen eigenen Server" für ausgemachten Unsinn. Wenn du kein professioneller Sysadmin und Sicherheitsexperte bist, wird dein eigener Server nicht weniger schlecht zu überwachen sein als dein Mail-Account bei Google. Und dass du zumindest ersteres nicht bist, sieht man an deiner (V!)Server-Auswahl... zu wenig RAM, keine CPU-Garantie (wie viele VMs sind wohl auf dem Quadcore gehostet? vermutlich mehr als 4.), keine Bandbreiten-Garantie, nur 1 IP. Ich glaub der NSA würde sich freuen, wenn alle Email-Anbieter Admins mit einem solchen Wissensstand hätten. Das würde ihre Arbeit enorm vereinfachen. Sie müssten nur warten, bis mal ein Sicherheitsupdate vergessen oder aus Zeitmangel zu spät gemacht wird. Aber vermutlich finden sie schon vorher Konfigurationsfehler, die sie nutzen können.
 
Fazit: Ich halte die Schlussfolgerung "Der NSA bespitzelt mich, also brauche ich einen eigenen Server" für ausgemachten Unsinn. Wenn du kein professioneller Sysadmin und Sicherheitsexperte bist, wird dein eigener Server nicht weniger schlecht zu überwachen sein als dein Mail-Account bei Google. Und dass du zumindest ersteres nicht bist, sieht man an deiner (V!)Server-Auswahl... zu wenig RAM, keine CPU-Garantie (wie viele VMs sind wohl auf dem Quadcore gehostet? vermutlich mehr als 4.), keine Bandbreiten-Garantie, nur 1 IP. Ich glaub der NSA würde sich freuen, wenn alle Email-Anbieter Admins mit einem solchen Wissensstand hätten. Das würde ihre Arbeit enorm vereinfachen. Sie müssten nur warten, bis mal ein Sicherheitsupdate vergessen oder aus Zeitmangel zu spät gemacht wird. Aber vermutlich finden sie schon vorher Konfigurationsfehler, die sie nutzen können.

Naja also zumindest entgeht man damit gewisser automatischer Überwachungsmaßnahmen wie der gesetzmäßigen automatischen Überwachung von E-Mails bei Providern ab 10000 Accounts
Bundesnetzagentur - E-Mail Überwachung, Informationen für die Betreiber von E-Mail Server oder beispielsweise der Datenspionage zu Werbezwecken durch Google. Ansonsten hilf bei E-Mail sowieso nur Ende zu Ende Verschlüsselung, aber auch da fallen noch ne Menge Metadaten an.

Gegen gezielte Überwachung von dritten (also nicht die NSA, mit denen Google kooperiert) sind die Mails bei Google vermutlich sicherer als bei jeder eigenen Lösung, da Google natürlich viel mehr Ressourcen aufwenden kann um seine Systeme zu sichern als es ein Hobby Administrator leisten kann.

Ansonsten empfehle ich vollvirtualisierte v-Server (mit kvm oder xen), da man da einen eigenen Kernel hat und nicht darauf angewiesen ist, dass der Hoster updates oder module bereitstellt. Außerdem greifen da keine sinnlosen Ressourcenbeschränkungen wie die Begrenzung von Inodes.

Vorgefertigte Images inclusive Webserver, Mail etc. sind nicht sinnvoll. Besser mit einem minimal Image starten und wissen was man tut.
 
Naja also zumindest entgeht man damit gewisser automatischer Überwachungsmaßnahmen wie der gesetzmäßigen automatischen Überwachung von E-Mails bei Providern ab 10000 Accounts
Bundesnetzagentur - E-Mail Überwachung, Informationen für die Betreiber von E-Mail Server oder beispielsweise der Datenspionage zu Werbezwecken durch Google. Ansonsten hilf bei E-Mail sowieso nur Ende zu Ende Verschlüsselung, aber auch da fallen noch ne Menge Metadaten an.

Es gibt keine automatische Überwachung von Emails, nur weil ein Provider mehr als 10.000 User hat, sondern eine Vorhaltepflicht. D.h. jeder Anbieter eines Emailservers muss die Möglichkeit bereitstellen Überwachungstechnologien vorzuschalten. Das heisst aber nicht, dass er diese Technik automatisch einsetzen muss. Lediglich die Möglichkeit dafür muss existieren. Diese Vorhaltepflicht hat übrigens auch jeder einigermassen grosse Server-Provider und jedes Rechenzentrum. Da ändert also ein privater Server erst einmal gar nichts dran.
 
Als ich noch Lust auf Computerbasteleien hatte:

- Eigene IP auf meiner ADSL Leitung (MX fähig, also muss der ISP Reverse Lookups darauf erlauben)
- Domain bei InternetX gemietet und alle DNS Records auf meine Leitung gesetzt
- Authpf Zugang von aussen
- OpenBSD Mail-Server mit qmail (kenne ich auswaendig) und dovecot (Beim smtp server gibts jede menge spielereien wie greylisting, earlytalker, RBLs etc)
- TLS/SSL bei smtp
- SSH, IPSec Tunnel zur Zugriff auf IMAP
- Crypto Image für Mailboxen (remount war nötig)
- Crypto Image für Userverzeichnisse
Oder (zusätzlich) die Platte mittels TrueCrypt verschlüsseln.

Für mein eigenes System hatte ich nochmal ein eigenes Modul für qpsmtpd (mit qmail benutzt) geschrieben was in etwa so funktionierte:
- checke ausgehende Mail-Adresse
- Habe ich einen oeffentlichen PGP key fuer die Adresse? Wenn ja, dann den Inhalt verschlüsseln - sofern er noch nicht verschlüsselt ist.
Die Schlüssel und die scripte dazu lagen in einem der crypto Images. Zusätzlich zum "eigenen" Schlüsselmanagment könnte man noch diverse CAs abfragen.

Man kann ein bischen was machen um "sicherheit" zu fördern, was aber bedeutet, dass man sich auch damit auskennen muss. Gerade unter Unixen kann man enorm viel selber zusammenbauen, solange man Performance nicht als oberstes Ziel ansieht.

Aber wir Bit schon sagte: Wir haben keine Kontrolle über die öffentlichen Transportwege, was die Sache qualitativ auf ein anderes Level hebt und es wohl keine Rolle spielt wo Du deine Sachen hostest, wenn nicht in deinen eigenen 4 Wänden.
 
Du willst dir für 5 Euro einen Server mit 512 MB RAM holen, darauf dann eine System installieren, das per Default schon 2/3 davon wegfrisst. D.h. du hast für Webserver, Mailserver, Proxy, SSH und was auch immer du sonst noch darauf laufen lassen willst, effizient ca. 100-150MB RAM zur Verfügung. Muss ich dazu noch mehr sagen?

Das ist Unsinn. Ich habe einige Zeit einen Test-vServer unter Ubuntu und Xen betrieben. Der hat nach seiner Minimal-Installation gute 35-50MB RAM verbraucht. Das Betriebssystem ist auch nicht das Problem. Die bekannten Distributionen sind in ihrer Minimalinstallation auch recht minimal konfiguriert und dienen meist nach der Installation schon als akzeptable Ausgangslage für den Betrieb kleinerer Server.
Das viel größere Problem ist der Einsatz von Software und Kernelkonfigurationen, deren Betrieb nicht auf virtualisierte Plattformen ausgerichtet ist und deren Standardkonfigurationen meist weit am Optimum vorbei zielt. Wenn man beispielsweise Datenbanksoftware benötigt, wird man in den Standardkonfigurationen schnell an Arbeitsspeicher, Last-Probleme oder vor allem I/O-Probleme stoßen. Hinzu kommt, dass diese Preisklasse Anfänger anzieht, wie ein Haufen Fliegen. Dort werden leider genau diese Standardkonfigurationen mangels Wissens eingesetzt. Diese Abhängigkeit ist mEn der wichtigste Aspekt, um den man sich auf einem vServer bzgl. der Performance Gedanken machen muss, nicht die Hardware.

Zum Thema: Wenn du keine Erfahrung mit dem Betrieb von Mailservern oder gar vServern hast, dann muss man dringend von deinem Vorhaben abraten. Offene Mail-Relays sind bei Spamern sehr beliebt und bei den meisten Admins verhasst, weswegen bitmuncher hier wahrscheinlich auch dagegen wettert :) Es ist sinnvoll, sich mit der Materie auseinander zu setzen, um ein System aufzusetzen, das deinen Anforderungen (sicher gegen Netzwerküberwachung, sicher gegen Hostüberwachung, ..) genügt. Aber in dieser Zeit sollte das System auch wirklich nur als Testsystem und nicht als Produktivsystem betrachtet werden.

Aus diesem Grund habe ich mir einen kleinen Provider gesucht, der mir Exchange-Konten hostet (ja.. ich weiss.. pöses Microsoft..). Dadurch kann ich meine Emails, Kalender und Co. geräteweit synchronisieren, habe Zugriff auf eine Web-GUI und bin mir gleichzeitig recht sicher, dass die Systeme gut konfiguriert sind und die Daten nicht in einer der vielen ausländischen Clouds liegen, die von der NSA innerhalb des PRISM-Programms angezapft sind (!). Diese Sicherheit reicht mir im privaten Umfeld völlig aus. Zusätzlich werden alle Mails inzwischen mit PGP signiert und, sofern ein Schlüssel vorliegt, auch verschlüsselt. Für besondere Personen liegen auch S/MIME Zertifikate und Schlüssel bereit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist Unsinn. Ich habe einige Zeit einen Test-vServer unter Ubuntu und Xen betrieben. Der hat nach seiner Minimal-Installation gute 35-50MB RAM verbraucht.

Und welcher VServer-Hoster bietet solche Minimal-Installationen? Meiner Erfahrung nach haben die fast alle noch Kontrollsoftware (chroot-Helper, Logrotater, Backup-Tools, SNMP-Monitoring) u.ä. am laufen, so dass der RAM zumeist schon mit 300-400 MB belegt ist.
 
Und welcher VServer-Hoster bietet solche Minimal-Installationen? Meiner Erfahrung nach haben die fast alle noch Kontrollsoftware u.ä. am laufen, so dass der RAM zumeist schon mit 300-400 MB belegt ist.

Huch? Ich kenne keinen Anbieter, der neben diesen pre-configured Images mit Confixx oder Plesk nicht auch Minimal-Images anbietet, um damit diejenigen anzusprechen, die mehr als nur ein Spielzeug brauchen. Ich muss aber gestehen, dass ich die großen Anbieter nur vom Hören kenne, da ich mich bei solchen Dingen meist auf Hobbyprojekte, Privatpersonen oder Einzel- bzw. sehr kleine Unternehmen mit persönlichem Kontakt verlasse, da man hier auch Änderungen einbringen kann und die Technik im Hintergrund sieht - und eventuell auch, welche Kunden noch so die Server auf welche Art und Weise auslasten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Echte Minimal-Installationen kenne ich nur bei Rootservern und bei Strato. Da kosten die VServer aber etwas mehr als 5 Euro.
 
Natürlich kommt es auch immer auf die Virtualisierung drauf an. Bei Linux-VServer wirds schwer (oder teuer) mit eigenen Images. Bei KVM ists aber, soweit ich das überblicken kann, üblich, dass man eigene Images installieren kann. Würde mich auch wundern, wenn ein Anbieter diesen Vorteil nicht nutzt.
 
Echte Minimal-Installationen kenne ich nur bei Rootservern und bei Strato. Da kosten die VServer aber etwas mehr als 5 Euro.

Man muss sich auch bei V-Servern nicht mit den vorinstallierten Images abgeben. Einfach in die recovery Konsole booten und ein minimales Debian mit Debootstrap installieren. Das funktioniert sogar bei pseudovirtuallisierten V-Servern mit Virtuozzo oder OpenVZ.
 
Man muss sich auch bei V-Servern nicht mit den vorinstallierten Images abgeben. Einfach in die recovery Konsole booten und ein minimales Debian mit Debootstrap installieren. Das funktioniert sogar bei pseudovirtuallisierten V-Servern mit Virtuozzo oder OpenVZ.

Und dann braucht der Provider eine bestimmte Management-Software im Image, die mit seinem Virtualisierungslayer kommuniziert und schon stösst du an deine Grenzen. Ich kenne min. 3 Hoster, bei denen ein Debootstrap aufgrund dieser Einschränkung fehlgeschlagen ist. Ich kenne weitere, die bestimmte Modifikationen an einigen Systemtools benötigen, damit z.B. automatisierte Backups usw. weiterhin funktionieren.

Aber ja... wenn XY gegeben ist, kann man auch Weg YZ verwenden. Es ändert dennoch am Grundprinzip nichts. Ein eigener Server bedeutet nicht automatisch mehr Sicherheit! Und es ändert auch nichts daran, dass ~ihja eine Software darauf verwenden will, die das doppelte an RAM in den Systemanforderungen drin stehen hat als das, was sein Server bietet. Es ändert auch nichts daran, dass beim verlinkten Angebot eine unbekannte Anzahl an VMs auf einem Quadcore läuft. Und es ändert auch nichts daran, dass bei ~ihja offenbar nicht ausreichend Wissen vorhanden ist um einen Server aufzusetzen, der einen echten Sicherheitsgewinn bringen würde.

Also lassen wir einfach die Diskussion nach dem Motto "Wenn ... dann ...". Wenn der VServer 2 GB RAM hätte und eine CPU-Garantie von min. 1 CPU, hätte er auch genug Leistung für die Anforderungen. Es bringt nur nichts darüber zu diskutieren, weil wir mal von den Vorgaben des TE ausgehen sollten. Die Frage war, was wir vom VServer-Angebot, von der geplanten Software-Suite und dem Projekt ansich halten. Und meine Meinung ist nunmal, dass 1. der VServer Schrott ist, 2. die Software eher eine Verschlechterung der Sicherheit darstellt, weil sie zu viele Vorgänge vor dem User/Admin versteckt und 3. ich keinen Sicherheitsgewinn erkennen kann. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen... nur eben nicht durch "Wenn X dann Y" sondern bitte auf Basis der gegebenen Fakten und nicht irgendwelcher spekulativer Möglichkeiten.
 
Da habe ich ja was angestoßen, aber vielen Dank an alle Beteiligten für die interessante Diskussion!!

Es ging mir vor allem auch darum, dass meine Daten abgesehen von E-Mails, wie Kontakte, Termine und Notizen nicht von amerikanischen Geheimdiensten eingesehen werden können. Denn soweit ich das verstanden habe hat die NSA doch vollen Zugriff auf alle Informationen, die in den USA liegen, daher zum Beispiel bei Google.

Gut und nun wo ihr mich vollends und berechtigter Weise von der eigenen Lösungen abgebracht habt, was bleiben mir dann noch für Möglichkeiten? Die von SchwarzeBeere angesprochene Lösung mit einem Exchange-Konto klingt für mich ganz gut. Gibt es Vorschläge zu Providern bzw. konkreten Angeboten oder anderen Fertiglösungen?

Danke und Gruß!
 
Wichtig ist doch nur, dass du dir einen Anbieter suchst, der in Deutschland sitzt. Ob das nun teure Exchange-Konten sind oder ein Webspace, auf dem du dir eine OwnCloud einrichtest (zum synchronisieren deiner Kontakte, Termine etc.), und der gleich ein paar Mailboxen dabei hat, ist ziemlich egal.

Meine Empfehlung, da ich damit bisher die besten Erfahrungen gemacht habe, ist Strato. Die haben ihre Rechenzentren in Deutschland, legen Wert auf sehr hohe Sicherheitsstandards und haben alle Zertifizierungen, die man braucht, um selbst sensible Daten hosten zu dürfen.
 
Ich kann BlackCat Networks empfehlen. Einige Hintergründe zum Unternehmen erfährt man in diesem Post. Es wird - im Vergleich zu Strato - auch Blackberry 10-Unterstützung angeboten, was gerade für kleine Unternehmen oder Freiberufler ganz nützlich ist. Die Einrichtung erfolgt leider noch nicht direkt auf einer Web-Oberfläche, sondern per direktem Kontakt mit dem Chef. Für mich stellt dies jedoch kein Problem dar, da man hier den Dienst direkt auf die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Erfahrungsgemäß wird auch innerhalb weniger Stunden auf Emails bzw. Änderungen reagiert.
 
Okay, die Preise bei BlackCat Networks sind in der Tat in Ordnung.
Aber bei Strato gibt es für nur einen (!) Euro im Monat gleich 25 Postfächer a 2GB inklusive eigener Domain, Kalender-, Aufgaben- und Kontakt-Synchronisierung. Sehe ich das richtig oder gibt es da einen Haken? Natürlich bis auf die einjährige Mindestvertragslaufzeit, aber die stört mich bei diesen monatlichen Kosten nur bedingt.
 
In dem 1-Euro-Paket sind halt nicht alle Dienste dabei, die z.B. BlackCat Networks anbietet. Ausserdem sollte man ggf. mal bei der Hotline nachfragen welche Geräte für eine Synchronisierung von Terminen etc. unterstützt werden. Man will ja nicht ständig die Weboberfläche nutzen müssen. Und man sollte mal fragen wie das mit dem Versand der Anhänge ist. Diesbezüglich ist die Tabelle etwas ungenau. Ich weiss nicht, ob nur der Storage deaktiviert ist und man somit nicht aus dem Storage heraus versenden kann, oder ob Anhänge gar nicht zugelassen werden (was ich mir kaum vorstellen kann).

Da du aber ja etwas mehr als nur Email haben willst (Zitat: Kalender, Mails, Kontakte, Erinnerungen), wärst du evtl. mit einem Webspace besser beraten. Da bekommst du zumeist auch Email-Accounts dazu, hast aber zusätzlich die Möglichkeit dir OwnCloud auf den Webspace zu packen und darüber deine Daten zu synchronisieren. Und das mit Vollzugriff auf alles, was du irgendwie speicherst und der Möglichkeit mit diesen Daten jederzeit problemlos umzuziehen (DB-Dump ziehen, in einem anderen Own-Cloud einspielen, fertig).
 
Zurück
Oben