Computerüberwachung durch staatliche Gewalt

Hallo alle miteinander,

Ich bin heute von einem Austausch aus Israel wiedergekommen und habe den Fehler begangen, meinen Laptop im Koffer zu transportieren. Nun habe ich hier wieder zu Hause meinen Koffer geöffnet und siehe da, ein wunderschönes Zettelchen lacht mich an, dass man meinen Koffer geöffnet und durchsucht habe. Alle mögliche Elektronik ist aufgeschraubt worden, so auch Laptop und Netzteil (Der Lüfter ist sauber gemacht worden :D)
Bei Interkontinentalflügen bin ich bisher jedesmal durchsucht und befragt worden, jedoch hat sich noch nie jemand an meiner Technik zu schaffen gemacht.
Nun stellt sich mir die Frage, ob es sein könnte, dass die Israelischen Sicherheitsbehörden noch ein kleines "Geschenk" hinterlassen haben, z.B. eine kleine Wanze die den Netzwerkverkehr mitschneidet. Liegt dies im Bereich des Möglichen? Oder bin ich einfach zu paranoid? (Nach häufigen Sprengstofftests usw glaube ich, dass es nicht mehr zufällig ist, dass ich immer rausgeholt werde, meinen Vater betreffen die Kontrollen auch immer)

(Kleiner Nachtrag: Seitdem scheint die Festplatte langsamer zu schreiben und lesen, außerdem wirkt das ganze System langsamer)

Noch einen schönen Abend/Tag
Konrad
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn du sagst, du bist paranoid, dann kannst du dir das mit der Schnelligkeit auch einfach einbilden. Trotzdem kannst du selbst ja mal den Laptop aufschrauben, und dir die Technik ansehen. Wenn du was bemerkst, was da eigentlich nicht hin sollte, dann kannst du es ja ausbauen, und dann ausprobieren ob das ganze wirklich schneller läuft. Notfalls baue es wieder ein
 
Laptop

Hallo

Ich würde das Teil wegschmeißen:wink:

Nur um mal zu zeigen das man durchaus paranoid sein kann. Vor 2 Tagen kam hier lokal auf Eins-Lve eine Reportage eines dt. Reportes der den Fußballskandal um Katar untersucht und in Katar war. Der wurde auf einmal verhaftet, auf Druck der dt. Botschaft wieder freigelassen, durfte 5 Tage nicht ausreisen und sein gesamtes Equipment (Handy, Kamera, Laptop) wurden beschlagnahmt. Zurück i Dt. stellte sich raus, alles gelöscht (lappi, Handy, etc), teilweise zerstört, der hat auch dt. Sicherheitsbeamte gefragt, ob er die Teile weiterverwenden kann, darauf haben die ihm geraten, die Teile aus Sicherheitsgründen zu verschrotten:)

ich glaube das ist hier genauso, du kannst nie sicher sein.

mfg
schwedenmann
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bezweifle stark dass die "Wanzen" in die Geräte einbauen.
Dass auf IT Geräte jedoch Malware/Rootkits installiert wurde ist nicht nur einmal dokumentiert worden.

Ob Du jetzt ausgerechnet ein Ziel bist/waerst, kommt wohl auch auf deinen Job an?

Aber letztendlich: Wenn du dann besser pennst, dann lösche das Teil und installiere eben neu. Oder bau eine neue Platte ein ;)
 
dass die hardwaremäßig was ein- oder umbauen wage ich auch zu bezweifeln - alleine aus ökonomischen gründen (ich nehme mal an du stehst lediglich unter generalverdacht)

am besten wär's du löscht die platte, samt partitionsbaum, vollständig und setzt dein OS neu auf

wäre vielleicht aber auch mal witzig zu schauen wohin genau dein laptop nach hause anruft (netstat)
 
Beim Israelischen Geheimdienst ist durchaus auch davon auszugehen, dass die Hardware manipuliert wurde. In einigen Unternehmen, in denen ich tätig war, gab es für Mitarbeiter, die nach Israel mussten, immer einen speziellen Rechner, der ausschliesslich für den Einsatz dort vorgesehen war und nie an's Firmennetz angeschlossen wurde. Für dieses Gerät wurde üblicherweise ein Hersteller ausgesucht, der nicht sonderlich verbreitet ist um den Austausch von Hardwareteilen zu erschweren und die Hardware wurde extra markiert. Auch der Transfer von Daten unterlag strengen Regeln.

Insgesamt kommt es darauf an von welcher Institution die Geräte durchsucht wurden. Solltest du mit Palästinensern zu tun gehabt haben, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass der Schin Bet (der Inlandsgeheimdienst) beteiligt war. In dem Fall sollte man der Hardware nicht mehr trauen, denn die haben sehr weitreichende Befugnisse und Mittel. So'ne Tastatur von weit verbreiteter Hardware wie Thinkpads oder MacBooks ist schnell mal ausgetauscht und Festplatten auch.

Wahrscheinlicher ist aber, dass deine Hardware forensisch untersucht wurde. In Israel sind einige der wichtigsten Hersteller entsprechender Geräte ansässig. Dazu wird zumeist die Festplatte entnommen um sie zu kopieren und später weiter zu untersuchen. Wenn sich der Rechner im Sleep-Zustand befindet wird auch der Speicher ausgelesen.

Sofern du es dir leisten kannst, schmeiss das Gerät weg. Wenn nicht, dann tausche zumindest Festplatte, RAM und Tastatur aus, denn dies sind die am leichtesten zu manipulierenden Teile bei einem Laptop.

Und für die Zukunft gilt:
- Niemals wichtige Daten mit nach Israel nehmen.
- Alle zu schützenden Daten verschlüsseln und auf USB-Stick am Mann tragen. Je weniger der entsprechende Datenträger als solcher zu erkennen ist, umso besser. Gibt z.B. so nette USB-Sticks, die aussehen wie normale Schlüsselanhänger oder die in Alltagsgegenständen wie Stiften integriert sind.
- Keine offiziellen Accounts in Israel nutzen. Emails während der Reise an einen speziellen Account weiterleiten, der zum Abruf in Israel verwendet wird.
- Kleine Punkte mit Nagellack auf den Anschlüssen der Hardware können aufzeigen, wenn Teile davon entnommen oder gar ausgetauscht wurden. In dem Fall sind die Punkte nämlich gebrochen oder erneuert.
- Geräte-IDs und sonstige Daten von jedem Device im Rechner aufschreiben. So erkennt man, wenn plötzlich eine gleich grosse aber dennoch andere Festplatte im Rechner ist.
- Nicht vergessen, dass der Geheimdienst das Recht hat Leute festzuhalten, bis sie ihre Passwörter rausgeben. Daher möglichst keine Hinweise auf dem Rechner haben, welche Accounts man benutzt (Bookmarks, digitales Schlüsselbund, Browser-History etc.).
- Niemals die Möglichkeiten des Israelischen Geheimdienstes unterschätzen.
 
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