[Uni-Seminar] Kostenlos spielbarer LAN Shooter gesucht

Es hängt davon ab, wie du die Spiele spielst.

Ich bin davon ausgegangen, dass es hier um die Wesenheit eines Spiels geht, nicht darum wie ein Individuum das Spiel spielt - oder wie ernst das Spiel von einem Einzelnen genommen wird.

Nichtsdestotrotz ist das Schachspiel seiner "Absicht" nach ein Spiel wie von mir beschrieben und selbiges gilt auch für einen Shooter ala CS. Vielleicht willst Du aber mal hierauf näher eingehen? ;)
 
Also beides sind Spiele. Dennoch lässt sich das wesentliche des Spiels bei einem Shooter sehr viel eher passiv erfassen, denn das Spiel laeuft auf dem Monitor ab. Beim Schach im Kopf.

So sicher wäre ich mir da nicht. Weniger was die "Spielweise" betrifft, sondern viel eher was den "Spielinhalt" angeht.

Personen ohne jegliche Erfahrung mit Gewalt in Medien (sofern das in unserer Gesellschaft überhaupt möglich ist) reagiern in erster Linie völlig abgeschreckt von interaktiven Medien mit Gewaltinhalten.

Schon das pure Zuschauen erregt Unwohlsein und moralische Ablehnungsintuitionen - z.B. im Film, siehe '300'
Wenn es dann an Ego-Shooter geht, so dreht diese Reaktion auf ein Maximum. Zwischen dem Mord in einem Spiel und dem Mord in der realen Welt existiert kein alzu großer Unterschied - zumindest was die intitiale Intuition solcher Personen betrifft.
Allerdings verbleibt es im subjektiven Auseinandersetzungsprozess oftmals eben auf diesem Level. Nicht nur bei Shootern, auch bei allem möglichen anderen was einem "fremd" erscheint. Durch aktives und passives Vermeidungsverhalten wird dies noch unterstützt.

Sowas ist natürlich keine wirklich brauchbare Grundlage für eine normative Bewertung und daher kann ich Leute die "Killerspiele" plakativ verteufeln auf dieser Ebene durchaus verstehen.
Es ist nunmal so, dass der größte Teil dieser Leute niemals über die rein deskriptive Ebene dieser "Killerspiele" drübergestiegen ist.

Mir ging es bei dem Projekt weniger darum aufzuzeigen dass Shooter spieltechnisch interessant sind, sondern eher darum, dass es eben mehr als nur die deskriptive Ebene gibt und das spieltechnische Agieren viel eher ein Ausdruck körperlicher und (zugegeben eher weniger) geistiger Konflikte mit anderen Spielern oder virtuellen Gegnern darstellt.
Wenn man einen anderen Spieler in einem Arena-Shooter erschießt, dann hat das weniger mit dem Entkräften subjektiver moralischer Normen zu tun, sondern eher damit dass man den anderen Spieler in Reaktionsgeschwindigkeit und taktischem Verhalten zu übertreffen versucht. Das Handeln wird somit subjektiv gar nicht erst als ernsthaft moralisch signifikant angesehen, weil es das auch schlichtweg nicht ist.
Zwischen dem virtuellen und realen Mord existiert somit ein grundlegender Unterschied. (natürlich kann das bei psychologischen Krankheiten anders sein - aber das ist ein durchaus anderes Problem)

Für Leute die auch nur die geringste Erfahrung mit Spielen haben ist das dermaßen selbstverständlich, dass es oft schwer fällt die Gegenposition überhaupt erst zu verstehen.

Das ganze Projekt war auch ein voller Erfolg - ich habe von zahlreichen Personen Erfahrungen geschildert bekommen, welche eben von einem solchen Sichtweisenwechsel berichtet haben.
 
Mir ging es bei dem Projekt weniger darum aufzuzeigen dass Shooter spieltechnisch interessant sind, sondern eher darum, dass es eben mehr als nur die deskriptive Ebene gibt und das spieltechnische Agieren viel eher ein Ausdruck körperlicher und (zugegeben eher weniger) geistiger Konflikte mit anderen Spielern oder virtuellen Gegnern darstellt.
Wenn man einen anderen Spieler in einem Arena-Shooter erschießt, dann hat das weniger mit dem Entkräften subjektiver moralischer Normen zu tun, sondern eher damit dass man den anderen Spieler in Reaktionsgeschwindigkeit und taktischem Verhalten zu übertreffen versucht.

Habe ich verstanden - ich wollte auch nur auf die Analogie hinaus ;)
Aber - und vielleicht gerade deswegen - finde ich es ueberdurchschnittlich wichtig klarzustellen, dass nahezu alle Action-spiele auf diese - unsere - Anfälligkeit auf visuelle Reize abzielt und das "skill" in einem Egoshooter sehr weit von irgendeiner reellen Qualifikation entfernt ist. So weit entfernt, dass es nicht einmal einen gleichen Maßstab gibt.

Das Handeln wird somit subjektiv gar nicht erst als ernsthaft moralisch signifikant angesehen, weil es das auch schlichtweg nicht ist.

Erstmal signed.

Die Frage wäre nochmal, inwieweit das durch meine Aussage tatsaechlich unterstützt wird um den "Killerspiele" Schreihälsen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

ich sehe in Killerspielen nicht die geringste Gefahr jemanden zum Killer zu machen - höchstens zum Idioten...
 
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