Atomenergie

Hallo HaBo!

Um ehrlich zu sein bin ich gerade etwas baff, wie dreist die Regierung ist. Was soll das? Muss jetzt immer erst der schlimmste Fall eintreten, bevor man darüber nachdenkt?

Jedem dürfte wohl das Unglück in Japan bekannt sein, nicht nur Erdbeben und Tsunami, sondern auch Radioaktivität. Bis jetzt ist ungewiss, wie viele Kerne noch schmelzen.

Aus dieser schrecklichen Tatsache heraus, hat die Regierung ein 3-monatiges Moratorium veranlasst. Dabei nehmen sie sich nun sogar schon Parolen der Grünen ("Steinewerfer", nach Seehofer) an. Aber jetzt einmal ernst: Wollen die uns wirklich so verarschen? Sie setzten eine Kommission darauf an, zu prüfen, ob sie sicher sind...okay...ein Blick nach Japan: Sie haben auch geprüft ob sie sicher sind - also was soll das? Für mich gibt es eigentlich nurnoch eine Möglichkeit: Ein kontrollierter Ausstieg aus der Atomenergie.

Wieder einmal hat die Regierung bewiesen, dass sie nicht aus Tatsachen lernen kann: Atomenergie kann niemals absolut sicher sein.

Grüße,

Scutus
 
Dabei nehmen sie sich nun sogar schon Parolen der Grünen ("Steinewerfer", nach Seehofer) an. Aber jetzt einmal ernst: Wollen die uns wirklich so verarschen?

es stehen eben Landtagswahlen an... und da ist denen wohl jedes Mittel Recht, noch ein paar Stimmen abzugreifen... ;)

Im Prinzip können wir erstmal nur davon profitieren, dass gerade Reaktoren, die eh schon des öfteren wegen Störungen negativ aufgefallen sind, jetzt vielleicht doch endlich stillgelegt werden...
Bleibt nur zu hoffen, dass bis zu den Landtagswahlen in den einzelnen Ländern die Leute nicht vergessen, wie der eigentliche Deal mit der Atom-Lobby war...
nicht, dass sich eine in Landtagswahlen bestätigte Tiger-Enten-Regierung dann nochmals um 180° dreht und somit, wenn die Wahlen in Sack und Tüten sind, den Austieg vom Austieg vom Austieg des Austiegs verkündet...
 
aber das heißt noch lange nicht, dass die anderen Störfrei sind.

Hier ein Artikel, weiter unten kann man eine Tabelle sehen, in denen die Defekte aufgezählt sind :rolleyes:
 
Und keiner fragt sich, warum die jetzt stattfinden Überprüfungen nicht schon lange stattgefunden haben. DAS ist nämlich die wirkliche Verarschung an der Sache.
 
Es wäre toll wenn Deutschland als positives Beispiel vorangeht und die AKWs abschaltet damit auch die anderen Länder die das Problem nicht einmal ansatzweise verstehen nachziehen.
 
Mal abgesehen davon, dass ich dieses dreimonatige Moratorium für Schwachsinn halte, da sich weder die Sicherheit unserer Kraftwerke seit Freitag verändert, noch die Erdbeben-/Tzunamigefahr für Deutschland zugenommen hat, ist es schlimm ansehen zu müssen, wie die Medien in Deutschland -mal wieder- zur Überdramatisierung* neigen, Äpfel mit Birnen vergleichen werden, das Leid anderer für den Wahlkampf genutzt wird und Realitätsverlust (aber das ist in DE nichts neues und daher entschuldbar) stattfindet.

Überdramatisierung: Man gewinnt den Eindruck, dass in Japan bereits Hopfen und Malz verloren sind, dabei ist es der Behälter in dem die Brennstäbe sind, der über die Sicherheit entscheidet. Da diese bis zum aktuellen Zeitpunkt dicht halten und gut gekühlt werden, ist eine teilweise Kernschmelze (!= Atomexplosion, sondern bedeutet lediglich, dass die Brennstäbe heißer werden, als man es will und dann in flüssiger Form auf den Boden des Behälters tropfen) nicht annähernd so schlimm wie geschildert. Auch wird eine erhöhte Strahlenbelastung, welche Gesundheitlich unbedenklich ist, gerne als "verstrahlt" dargestellt: Kleiner Vergleich: Im Zigarettenrauch ist bekanntlich auch ein radioaktives Isotop enthalten, jemand der nun eine Schachtel pro Tag raucht, lässt seine Lunge in einem Jahr in dem Ausmaß strahlen, wie es ein nicht-Raucher, der 200mal im Jahr seine Lunge röntgten lässt. Oder: Wenn man mit dem Flugzeug über den Teich fliegt, ist die Strahlenbelastung um ein vielfaches höher als sie derzeit in Japan ist. Aber in Japan ist alles verstrahlt...

Apfel vs. Birne: Zwar betonen alle immer wieder, dass man eigentlich keinen Vergleich mit Tschernobyl ziehen darf, weil es was ganz anderes war (bis hierhin gut), weisen sie im gleichen Atemzug auf die Folgen von 1986 und das damit in Japan auch zu rechnen wäre (=FAIL).

Wahlkampf: "Jetzt ist nicht die Zeit um Wahlkampfspielchen zu treiben, sondern man müsse jetzt vor allem erst einmal den Japanern helfen", so hieß es einstimmig aus allen Parteien (sogar von den Grünen). Naja zu mind hielt dieser Gedanke ca. Tag in den Köpfen fest, am nächsten Tag wurden die alten Argumente/Vorurteile beider Seiten hervorgeholt und das Bashing ging von vorne los.

Realitätsverlust: Nun wird zu Recht oder zu Unrecht das sofortige Abschalten von sämtlichen Reaktoren gefordert. Es gibt ein paar interessante Fakten:

  1. Um uns herum schießen Reaktoren aus dem Boden wie Unkraut (China fängt damit an, die Anzahl der Reaktoren zu vervierfachen), die oft suggerierte Rettung der Welt durch "wir-schalten-ab" ist dadurch hinfällig, also holt man die gute alte Vorbildfunktion hervor und fühlt sich moralisch weiterhin überlegen - klappt nur nicht, Bsp: in den meisten Ländern ist die Todesstrafe abgeschafft, den Rests interessierts trotzdem nicht.
  2. Autounfälle haben bis jetzt mehr Tote gefordert als sämtliche Tote die mit Kernenergie zusammen kommen, trotzdem hält man an dieser gefährlichen Technologie fest, gerade wir Deutschen
  3. es ist NIEMAND bereit für Strom mehr Geld zu bezahlen und das wird kommen, wenn die AKWs abgeschaltet werden. Bestes Beispiel: E10 - bevor man in der Bev. der einhelligen Meinung war, dass es mehr Schaden anrichtet**, als Nutzen bringt, wurde es abgelehnt, da dadurch der Benzinpreis gestiegen ist. Keiner will für essen mehr Geld ausgeben, auch wenn es gesünder ist. Aber mit erhobenen Fahnen gegen AKWs protestieren und sich moralisch überlegen fühlen - Herzlichen Glückwunsch zum Doppelmoralmeistertitel.
  4. Durch sehr scharfe Richtlinien gilt selbst die kleinste (unbedenkliche) Abweichung als Störfall.
Ja die Realität ist schon was fieses, vor allem, wenn sie auf Idealismus trifft.

Es mag hier jetzt erscheinen als ob ich der totale AKW-Anhänger sei, dem ist nicht so, ich sehe aber im Moment keine BRAUCHBARE Alternative. Mein Tipp an alle "Alternativ-Anhänger": Hört auf zu protestieren, gründet ein Forschungszentrum, stopft dort jeden Cent rein, den ihr erübrigen könnt und präsentiert eine Lösung, die allen frei zugänglich ist (keine Lizenzkosten!) und eine wirkliche Alternative zu Öl und Atom darstellt (= gleiche Effizienz).

* mit Überdramatisierung meine ich NICHT das Leid der Menschen, sondern die Sachlage der AKWs in Japan.
** man begnügt sich in dem Fall auch mit scheinheiligen Argumenten, dass 0,01% der Autos den neuen Sprit nicht vertragen - ist doch Super, dann müssen die alten Drecksschleudern eben Superplus tanken, wo noch mehr Geld für die Regierung abfällt, die sie in neue alternative Energien stecken kann. Oder diese Leute fahren weniger Auto. Oder diese Leute kaufen sich ein neueres Auto (spätestens hier wird wieder der Realitätsverlust deutlich).

ps: Aber die Hauptsache ist, man kann sich mit idiotischem Idealismus moralisch überlegen fühlen und denjenigen, die in der Realität*** leben ein "Told u so!" vorhalten.

*** aka "kein Ponyhof"
 
. Mein Tipp an alle "Alternativ-Anhänger": Hört auf zu protestieren, gründet ein Forschungszentrum, stopft dort jeden Cent rein, den ihr erübrigen könnt und präsentiert eine Lösung, die allen frei zugänglich ist (keine Lizenzkosten!) und eine wirkliche Alternative zu Öl und Atom darstellt (= gleiche Effizienz).

dafür!

Nur das will leider keiner hören von den Gegner.
Klar die Technik is gefährlich aber ohne geht es nicht.

Was mir bedenken gibt das wieder mal die "Terrorismuskarte" ausgespielt wird um diverse dinge irgendwie den Wähler zu erklären das es gemacht werden muss.....
 
Eine Kernschmelze ist recht problematisch, da man 1,5k-2,0k heißes Uran auf den Boden liegen hat. Ein weiterer Effekt: Die eigentliche Nottrennung der Stäbe ist nichtmehr da, da auch diese Metall sich verflüssigt => ungeregelte Kernspaltungen in einem großen Batzen Uran.
Das Glück bei den Japaner ist, wie schon angesprochen, dass die Betonböden haben. Soweit ist es noch gut, aber auch nur so lange diese noch halten. Danach könnte sich das Material weiter fressen und zum Grundwasser gelangen...keine schöne Alternative. Dazu sei noch angemerkt: Der Schutzmantel in deutschen AKWs ist aus Stahl - macht sich nicht so gut bei solchen Temperaturen...

Und so einfach ist das auch wieder nicht, dass mit Strahlungen im Flugzeug zu vergleichen. Cäsium fliegt schon fleißig durch die Luft - eingeatmet ein recht unangenehmes Unterfangen...

Ja, du hast vollkommen recht: Niemand garantiert uns, dass die Vorbildfunktion auch zieht. Aber wollen wir deswegen den Sand in den Kopf stecken und weiter in eine Energiequelle stecken, die wir nicht unter Kontrolle haben?
Auch stimme ich dir zu, dass durch Unfälle mit Autos mehr Menschen sterben als momentan durch Radioaktivität. Lassen wir einen Augenblick außer acht, dass man nicht direkt daran stirbt, ist das Potential bei einem Reaktorunfall wesentlich größer als bei einem Autounfall.
E10 ist - finde ich - ein Fall für sich...eine gut-gemeinte Richtlinie, die wohl die falsche Richtung ausschlägt...
Nunja, wie du siehst, auch nicht unbedingt umsonst ;) so ein Kühlsystem hat eben seinen Sinn...

Mein Tipp an alle "Alternativ-Anhänger": Hört auf zu protestieren, gründet ein Forschungszentrum, stopft dort jeden Cent rein, den ihr erübrigen könnt und präsentiert eine Lösung, die allen frei zugänglich ist (keine Lizenzkosten!) und eine wirkliche Alternative zu Öl und Atom darstellt (= gleiche Effizienz).

Genau darin liegt auch bei dir der Denkfehler - es ist nicht die Pflicht der "ökis" sich um eine gesunde Umwelt für die Nachwelt zu bemühen, sondern diese Pflicht gilt für uns alle. Ich finde es recht schwach so etwas auf andere abzuwälzen...btw: Niemand behauptet, dass es EINE Alternative geben muss - ich habe hier schonmal gesagt: Der Mix macht den Unterschied!
 
Scutus hat gesagt.:
Aber jetzt einmal ernst: Wollen die uns wirklich so verarschen? Sie setzten eine Kommission darauf an, zu prüfen, ob sie sicher sind...okay...ein Blick nach Japan: Sie haben auch geprüft ob sie sicher sind - also was soll das?

Ja - die wollen uns so verarschen. Jetzt, nach der furchtbaren Katastrophe in Japan, sagt unsere tolle schwarz-gelbe Regierung sie wolle die Sicherheit aller deutschen AKWs genau überprüfen - allerdings haben sie genau das angeblich erst vor wenigen Monaten gemacht, als sie der Atom-Lobby die Laufzeitverlängerung geschenkt haben...:rolleyes:
Außerdem werden jetzt fadenscheinige Argumente (um nicht das Wort Lügen zu verwenden) der Atomkraft-Befürworter aus der Regierungskoalition entlarvt, denn während der Laufzeit-Debatte hatten die immer behauptet bei einer überhasteten Abschaltung würde es angeblich Lücken in der Stromversorgung geben - jetzt wäre es aber plötzlich problemlos möglich alte Kraftwerke sofort abzuschalten...X(
Tragisch ist nur, dass es erst in Japan zu einer Apokalypse kommen musste, bevor hier offenbar wird, dass unsere tolle Regierung unsere Sicherheit an die Atom-Lobby verkauft hat. In den letzten Jahren haben die AKW-Betreiber Sicherheitsupdates ausgelassen, weil nach dem Atom-Ausstieg ja klar war, dass die Reaktoren abgeschaltet werden sollten - trotzdem hielt die Regierung die Laufzeitverlängerung für unbedenklich. Einige unserer AKWs sind bedeutend älter als die betroffenen AKWs in Japan. Übrigens: Auch Fukushima bekam eine Laufzeitverlängerung.
Unsere Pro-Atom-Lobbyisten sagen immer wieder unsere AKWs sind sicher - nun ich bin mir ganz sicher, dass die Japaner das auch von ihren Reaktoren gesagt haben.
Auch das wir hier nicht mit einem vergleichbaren Erdbeben rechnen müssen, ist kein schlagendes Argument, denn das Erdbeben & der Tsunami waren vielleicht der Auslöser, die Ursache des GAUs war jedoch Stromausfall... Ich kann mir erschreckend viele Gründe vorstellen, warum auch bei uns der Strom für lange Zeit ausfallen könnte...8o
 
Auch stimme ich dir zu, dass durch Unfälle mit Autos mehr Menschen sterben als momentan durch Radioaktivität. Lassen wir einen Augenblick außer acht, dass man nicht direkt daran stirbt, ist das Potential bei einem Reaktorunfall wesentlich größer als bei einem Autounfall.
Als bei einem Autounfall ja, würde jeder ein Mini-Akw betreiben, wären die Konsequenzen eines Unfalls auch geringer. Aber wenn jetzt ein Zug mit 100 Menschen entgleist oder ein Flugzeug mit 200 abstürzt sprechen wir doch nicht von "nicht beherrschbarer" Technologie. Wir beherrschen die Atomenergie, jedoch nicht die Natur - vllt sollten wir diese daher besser nicht nutzen :rolleyes: ?!

Genau darin liegt auch bei dir der Denkfehler - es ist nicht die Pflicht der "ökis" sich um eine gesunde Umwelt für die Nachwelt zu bemühen, sondern diese Pflicht gilt für uns alle.Ich finde es recht schwach so etwas auf andere abzuwälzen...
Mit dieser Einstellung kommt man 100%tig nicht voran. Es hat sich gezeigt, dass das Selbstinitiative oft die effektivste Form ist, ein Problem anzugehen und sehr viel effektiver ist, als zu warten, bis es jemand anders löst.
 
vielleicht der Auslöser, die Ursache des GAUs war jedoch Stromausfall... Ich kann mir erschreckend viele Gründe vorstellen, warum auch bei uns der Strom für lange Zeit ausfallen könnte...8o

man braucht nur ~ 10 tage strom um das ding auf null zu kühlen bzw bis die restwärme weg ist.....

im normalfall sollte das dieselgeneratoren übernehmen diese aufgabe....


mini akws in autos? zuviel fallout gezockt oder was :D
 
Mit dieser Einstellung kommt man 100%tig nicht voran. Es hat sich gezeigt, dass das Selbstinitiative oft die effektivste Form ist, ein Problem anzugehen und sehr viel effektiver ist, als zu warten, bis es jemand anders löst.

du widersprichst dir etwas...vorhin hast du noch gesagt, dass nicht alle mitziehen und nun sagst du, dass einer vorstoßen muss...aber das eine schließt das andere nicht aus. Die Verantwortung liegt bei allen, dass jemand anfangen muss ist auch klar...

Als bei einem Autounfall ja, würde jeder ein Mini-Akw betreiben, wären die Konsequenzen eines Unfalls auch geringer. Aber wenn jetzt ein Zug mit 100 Menschen entgleist oder ein Flugzeug mit 200 abstürzt sprechen wir doch nicht von "nicht beherrschbarer" Technologie. Wir beherrschen die Atomenergie, jedoch nicht die Natur - vllt sollten wir diese daher besser nicht nutzen ?!

ich finde es etwas dreist so zu reden, aber: Wenn ein Flugzeug abstürzt, bleibt es dabei - wenn ein Reaktor einen ernsten Störfall erleidet, bleibt es nicht dabei: Das Gebiet ist für einige lange Zeit nicht zugänglich, bei den Menschen, die nicht gleich gestorben sind, ergeben sich alle Möglichkeiten von Schäden, bis tief in weitere Generationen hinein...ich denke, hier einen Vergleich zu ziehen ist wirklich, wie einen Apfel mit einer Birne zu vergleichen...
 
du widersprichst dir etwas...vorhin hast du noch gesagt, dass nicht alle mitziehen und nun sagst du, dass einer vorstoßen muss...aber das eine schließt das andere nicht aus. Die Verantwortung liegt bei allen, dass jemand anfangen muss ist auch klar...
Ok, hier ein Beispiel: In Deutschland gibt es Menschen, die sich oft nicht Leisten können in einem normalen Supermarkt/Discounter etc einkaufen zu können. Anstatt, dass Menschen, denen dieser Missstand aufgefallen ist nun demonstrieren und darauf warten, dass sich etwas verändert, haben sie einen Verein gegründet "Deutsche Tafel e.V.". Dieser versorgt nun oben genannte Menschen mit essen. Klar kann man hier auch behaupten, es sei Aufgabe der Gemeinschaft das Problem zu lösen. Aber ein Teil der Gesellschaft scheint in dieser Tatsache kein Problem zu sehen, wie sollten sie also ein nicht vorhandenes Problem lösen? Demokratie verpflichtet zur Selbstinitiative!



ich finde es etwas dreist so zu reden [...]
Verständlich, Leid miteinander zu vergleichen gehört sich auch nicht. Auf der anderen Seite muss es sein.


, aber: Wenn ein Flugzeug abstürzt, bleibt es dabei - wenn ein Reaktor einen ernsten Störfall erleidet, bleibt es nicht dabei: Das Gebiet ist für einige lange Zeit nicht zugänglich, bei den Menschen, die nicht gleich gestorben sind, ergeben sich alle Möglichkeiten von Schäden, bis tief in weitere Generationen hinein...ich denke, hier einen Vergleich zu ziehen ist wirklich, wie einen Apfel mit einer Birne zu vergleichen...
Wie ich es in einem Post weiter oben schon versucht habe zu verdeutlichen, ein AKW hat ganz andere Dimension als ein Flugzeug, wenn wir Flugzeuge hätten, die eine ganze Stadt transportieren würden und dieses dann abstürzt.. Da dies aber unrealistisch ist, nehmen wir lieber als Vergleich den Drei-Schluchten-Damm. Die Folgen und dass diese nicht nur ein paar Jahre danach spürbar sind, kann sich jeder selbst ausmalen. Nach einem solchen Ereignis würde doch keiner davon sprechen, dass wir die Technologie nicht beherrschen und ein Verbot von Wasserkraft fordern (klingt lächerlich?).

Da wir aber diese "radioaktive Strahlung" nicht sehen, ist diese Technologie des Teufels? Würde ja passen, ne Hexenjagd haben wir ja gerade hinter uns.


Update: Jetzt wird es etwas brenzlig, die eine Reaktorhülle ist wohl gebrochen: http://www.faz.net/-01pn7l
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorbild

Deutschland sollte wirklich als Vorbild voranschreiten und in erneuerbare Energien investieren. Natürlich, es können nicht alle Reaktoren auf einmal abgeschalten werden, aber Stück für Stück (Biblis, etc.) sollte dies schon erfolgen.
Doch leider ist Frankreich immernoch in Land mit vielen Reaktoren, wenn einer von diesen durch beispielsweiße ein Unglück in die Luft geht, werden wir auch die Folgen ertragen müssen.
 
Für alle die immer noch nicht verstanden haben was dieses "Restrisiko" eigentlich
bedeutet.
Sicherheitsstandards

Besonders interresant dürfte hier, im Zusammenhang mit den von manchen genannten
Vergleichen mit Betriebsrisiken von Autos, Flugzeugen, Staudämmen......, der Umstand
sein, dass ich für diese Betriebsrisiken jederzeit eine Versicherung abschliessen kann,
für das Restrisiko eines Atomkraftwerks findet sich bis dato kein Versicherer.
Woran liegt dies?
Einfach ausgedrückt:
Keiner könnte die Prämie zahlen, die eine solche Versicherung kosten würde.
Sie müsste nämlich über einen nicht abschätzbaren Zeitraum für nicht abschätzbare Kosten
geradestehen.

Hiermit müsste nun eigentlich jedem durchschnittlich intelligenten Menschen klar werden,
dass damit auch bewiesen ist, ein Kernkraftwerk kann nicht wirtschaftlich betrieben
werden, denn wenn der GAU kommt rammt es mein Unternehmen in den Boden.
In dieser Betrachtung der Wirtschaftlichkeit sind jetzt noch nichtmal die Betriebskosten
eingeflossen, den selbst diese sind, aufgrund der Endlagerproblematik, bis heute
nicht bezifferbar.

Die Atomkraft ist ein Geschenk der Allgemeinheit an die Energiewirtschaft.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Demokratie verpflichtet zur Selbstinitiative!

widerspreche ich dir nicht - es gibt auch schon verschiedenste Modelle alternativer Energiequellen. Diese werden auch immer weiterentwickelt - darunter auch CO2-Bindung...auch ein recht interessantes Themengebiet. Jedoch könnte die Bereitstellung solcher Alternativen wesentlich schneller voranschreiten, wenn man die Kernenergie zeitlich massiv begrenzt - denn dann suchen auch die "Großen" zwangsweise nach neuen Einnahmequellen und so lange es nicht KKWs sind, bleiben häufig nur alternative Energien übrig.

Ich muss ehrlich zugeben, hättest du mich vor 2 Jahren darauf angesprochen, wäre ich für AKWs gewesen, weil es (für mich) keine alternativen gab. Wenn man sich aber etwas genauer umschaut ist diese Argument leider nur ein Vorwand der Energie-Lobby um weiter Geld scheffeln zu können...

So tragisch es auch wäre, wenn ein Damm brechen würde, aber unter dem Strich wäre die Katastrophe innerhalb von ein paar Minuten, danach wäre alles in diesem Gebiet zerstört, aber das war es. Mehr ist auch nicht zu erwarten.
Kernenergie ist keine Technologie des Teufels, es war vor 100 Jahren schlicht die Hoffnung einer enormen Energiequelle. Nun ist die Forschung weiter und es wird erkenntlich, dass Folgen der Strahlung einfach nicht überschaubar sind. Dazu wirkt noch mit ein, wie du schon festgestellt hast, dass diese auch noch unsichtbar ist - für keinen unserer Sinne erfassbar. Das wäre nichtmal das schlimmste, weit schlimmer ist noch, dass es keine sinnvollen Techniken gibt solche Strahlung abzuschirmen oder rauszufiltern.
 
Ich warte ja nur drauf bis wirklich die deutschen AKWs abgeschaltet werden. Dann gibts so wie es im Moment ausschaut genau 2 Möglichkeiten: Entweder wir verhungern, weil unsere schlaue Politik auf nachwachsende Rohstoffe setzt, sprich auf Biogasanlagen oder ähnliches. Die brauchen natürlich unglaubliche Flächen die Deutschland gar nicht hat, sofern man denn noch was essen will. Variante 2: Wir tuen mal so als ob wir in wirklich zukunftsträchtige Technologien investieren und kaufen uns den Strom von polnischen AKWs direkt an der deutschen Grenze.
Und nein, Solarstrom ist nicht zukunftsträchtig solange es keine adequaten Speichermöglichkeiten gibt. In der Nacht funktionieren die nicht, wie eigentlich jeder wissen sollte. Manchmal kommts mir so vor als ob das nicht jedem klar ist.

Aber: Hauptsache jeder freut sich daß es in Deutschland keine AKWs mehr gibt, das ist doch das wichtigste oder?
 
@odigo etwas scheuklappenmäßig betrachtet...aber gut:

Grünschnitt: Was ist das? Das Zeugs was übrig bleibt, wenn man deinen Garten zurechtschneidet. Was passiert momentan damit? Komposthaufen...möglich Energie wird einfach vergammelt. Was könnte man machen? Richtig, man steckt es in eine Art Biogasanlage...

Dieses Modell wird schon vereinzelt so angewandt, der Vorteil: Das Grünzeugs hört nicht auf zu wachsen und man braucht keine zusätzlichen Anbauflächen. Und falls du dich mal genauer umschaust, wird momentan in Deutschland sogar brache Flächen subventioniert (und damit meine ich jetzt nicht die 3-Felder-Wirtschaft) :rolleyes: Eine weitere Quelle für solche "Abfälle" wäre z.B. der Wald. Natürlich müsste die Infrastruktur recht klein gehalten werden, da es sich sonst nicht rentiert...

Windkraft/Solarkraft kann man die Energie über Wasser speichern, es ist zwar nicht so effizient, jedoch brauchbarer als die Energie einfach verstreichen zu lassen. Zudem kann man die oben genannte Methode als Ausgleich für die Leistungseinbrüche nehmen...

Es gibt noch weiteren Müll, den wir produzieren und der nicht genutzt wird, bzw. nicht effizient genug genutzt wird. Wir haben so viel Potential, dass wir in keinster Weise nutzen...
 
@Scutus:
In welcher Zeitschrift hast du das denn gelesen? Der Plan mit dem Grünschnitt ist ja toll, entspricht nur leider nicht der Wirklichkeit. Wie man der Habo-Member-Karte entnehmen kann wohn ich im tiefsten Bayern aufm Land und sehe durchaus was sich in den letzten Jahren verändert hat. Dein sogenannter Grünschnitt wird in Form von Mais und Energiegetreide massivst angebaut und verdrängt spürbar "normale" Nahrungsmittel. In jedem Kuhkaff steht mittlerweile eine Biogasanlage und in jedem Dritten sogar relativ große die von mehreren Landwirten beliefert werden.
Die gleiche Idee steckte ja auch hinter den Hackschnitzeln. Die Realität ist daß man in unserer Gegend kein normales Brennholz mehr kommt oder nur noch zu extremen Preisen weil alles Brennholz in Hackschnitzel umgewandelt wird. Ich glaub nicht daß das im Sinne des Erfinders war.
 
keine Zeitschrift...ein reales Projekt...aber das nur am Rande

Da ich auch recht ländlich wohne, haben wir beide wohl recht unterschiedliche subjektive Eindrücke gewonnen...

wie dem auch sei, auch in unseren urmenschlichsten Abfall steckt Energie, die wir nicht nutzen. Sogar recht viele Edelmetall, unter anderem auch Gold :D ich will damit nur aufmerksam machen, dass es eben viele Sachen gibt, die wir schlicht nicht effizient genug nutzen und worin noch Potential steckt. Diese Potential wird, meiner Meinung nach, nur ausgenutzt, wenn wir uns darauf konzentrieren und die Atomenergie nicht als Stützpfeiler ansehen.

Wodurch ich auf den nächsten Punkt komme: Die Zukunft. Es ist leider recht sinnlos darüber zu diskutieren, ob wir uns an KKWs und AKWs halten, beide haben nämlich in sehr naher Zukunft eine Ablaufzeit. Durch China und Russland wird diese zeitlich begrenzte Material noch weiter "verschürrt". Das einzige, was die Diskussion noch weiter am Leben hält, dass man wieder auf den letzten Drücker erst umschwenken will. Was ist dabei, jetzt schon umzusteigen, als erst in 100 Jahren? Ganz von dem technologischen Vorteil abgesehen...
 
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