IPv6 im Mobilfunk

  • Themenstarter Gelöschtes Mitglied 16444
  • Beginndatum
G

Gelöschtes Mitglied 16444

Guest
Hallo HaBo,

ich denke viele von euch kennen das Problem: inzwischen verteilen die meißten ISPs an Neukunden ausschließlich IPv6 Adressen. Betreibt man Daheim eigene Server (Cloud, Mail, Cal-/CardDAV, etc.) sind diese von "alten" IPv4 Anschlüssen i.d.R. nicht mehr erreichbar. Für mich ist dies insbesondere ein Problem, da ich mit meinem Handy intensiv die Verbindung ins Heimnetz nutze. Leider sind die Infos, die man im Internet zu IPv6 im Mobilfunk findet eher dürftig. Für die Anbieter selber spielt der Status von IPv4/IPv6 im Marketing wohl kaum eine Rolle und so findet sich in den Tarifdetails meist keine Angabe hierzu. Die Mitarbeiter vom Kundendienst verstehen bei Fragen dazu oft nur Bahnhof und geben widersprüchliche Informationen raus.

Die Telekom soll IPv6 Adressen an ihre Kunden vergeben. Vereinzelt ließt man auch, dass die Tochter congstar dies tut. Gehört habe ich auch, dass Vodafone IPv6 - zumindest für LTE Tarife - ausgerollt hat.
Wie sind eure Erfahrungen zu IPv6 im Mobilfunk? Welche Anbieter und Tarife unterstützen IPv6?

Ich selbst bin aktuell bei congstar, konnte auf meinem S2 mit Cyanogenmod 12 (Android 5.1.1) aber bisher keine IPv6 Adresse bekommen (auch wenn ich Berichte, dass dies bei congstar grundsätzlich möglich sei in Foren etc. gelesen habe).
 
Daheim eigene Server (Cloud, Mail, Cal-/CardDAV, etc.) sind diese von "alten" IPv4 Anschlüssen i.d.R. nicht mehr erreichbar. Für mich ist dies insbesondere ein Problem

Ich interpretiere mal in deine Fragestellung den Wunsch das du über den Mobilfunk gerne zu Hause deine Geräte erreichbar haben willst.

In dem Fall baue dir eine VPN Struktur auf und Verbinde dein Handy entsprechend darüber.

Im Mobilfunknetz ist mir bisher noch kein IPv6 aufgefallen. Es kann evtl daran liegen das eigtl jeder Anbieter alle seine Anschlüsse die im Handy über eine NAT nach außen kommunizieren lassen.

Am einfachsten ist es wohl mal den Betreiber direkt anzuschreiben (nicht über ein Supportchat anfragen) und nachfragen ob IPv6 unterstützt wird.
 
Betreibt man Daheim eigene Server (Cloud, Mail, Cal-/CardDAV, etc.) sind diese von "alten" IPv4 Anschlüssen i.d.R. nicht mehr erreichbar.

Ist das bei dir der Fall? Normalerweise werden beim Übergang zu v6 Tunnel-Technologien eingesetzt oder beides dual betrieben. Somit müsste v4 mit v6 kommunizieren können und umgekehrt. Ein Server mit v4 Adresse muss dir ja auch irgendwie antworten können.
 
Ist das bei dir der Fall? Normalerweise werden beim Übergang zu v6 Tunnel-Technologien eingesetzt oder beides dual betrieben. Somit müsste v4 mit v6 kommunizieren können und umgekehrt. Ein Server mit v4 Adresse muss dir ja auch irgendwie antworten können.

Ein großes Unternehmen aus Leipzig, bietet auf Nachfrage an sein Anschluss komplett auf IPv6 umzustellen. Man wird da quasi "Beta Tester" mit allen Vor- und Nachteilen

//Update: Okay nicht komplett auch wie gesagt von lama0815 mit Tunneltechnologie....
 
Bist du dir sicher? Da wären ja gefühlte 90% des Internets nicht mehr verfügbar.

Bis zu deiner Frage war ich mir eigtl realtiv sicher. Habe jetzt nochmal nachgelesen, und auch siehe da du hast recht eine Art Tunnel wird aktiv sobald man eine nicht ipv6 fähige Adresse aufruft.
War wohl nur am Anfang eine komplett Umstellung bis man gemerkt hat es macht wenig Sinn...
 
Hallo,
Was bei der Tunnelei bzw. Umsetzung das Problem ist, ist, dass man viele Endkunden an möglichst wenige kostbare Ipv4s anschließen möchte. Damit das funktioniert verwenden Provider z.B. ein einfaches NAT, wie man es auch von seinem Heimrouter kennt. Dadurch werden jegliche Portfreigaben auf Kundenseite nutzlos, da sie schon beim NAT des Providers gemacht werden müssten.
Wer ist denn dein ISP? Bei KD ist es z.B. so, dass, falls man einen eigenen Router betreibt nicht in den Geschmack von IPv6 kommt und weiterhin rein IPv4 ist - mit allen (Vor-) und Nachteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da siehste mal.. NAT ist mir noch nie bei nem ISP untergekommen. Da hatte ich wohl immer Glück.
Im Allgemeinen wird in dem Fall nur eine reverse Connection mit Portforwarding via z. B. SSH oder ein VPN helfen. Wenn da viel Daten fließen (Cloud) sollte das auf UDP basieren. TCP in TCP gekapselt zieht die Performance ganz schön runter. Günstige vServer gibts schon ab ~1€ im Monat als "Snüffelstück".

Also mal davon ausgegangen es ist wirklich NAT, dann hilft wohl IPv6 am anderen Ende auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Mobilfunknetz ist mir bisher noch kein IPv6 aufgefallen.

Wie gesagt haben einige Anbieter wie z.B. die Telekom bereits umgestellt [1]. An verschiedenen Stellen habe ich von Nutzern gelesen, dass auch congstar IPv6 vergibt (sind ja AFAIK auch die gleichen APNs). Freunde haben mir erzählt, dass sie auch bei Vodafone IPv6 bekommen. Zumindest über LTE. Es kann also sein, dass IPv6 bisher auch nur über LTE verteilt wird.

Am einfachsten ist es wohl mal den Betreiber direkt anzuschreiben (nicht über ein Supportchat anfragen) und nachfragen ob IPv6 unterstützt wird.

Wie gesagt habe ich das schon getan, aber da versteht keiner, was ich von denen will. Der Support bei congstar ist echt mehr als mies.

Ist das bei dir der Fall? Normalerweise werden beim Übergang zu v6 Tunnel-Technologien eingesetzt oder beides dual betrieben. Somit müsste v4 mit v6 kommunizieren können und umgekehrt. Ein Server mit v4 Adresse muss dir ja auch irgendwie antworten können.

Wenn dein ISP IPv6 Adressen vergibt, dann entweder im Dual Stack Betrieb oder als sogenanntes DS-Lite. Dual Stack macht aber kaum jemand, weil eben IPv4 Adressen zu knapp bzw. teuer geworden sind. Deswegen bekommst du in der Regel DS-Lite. Da wird dann Carrier-NAT IPv4 gefahren. Das ermöglicht mir von meinem IPv6 Anschluss IPv4 zu erreichen aber bringt mir nichts, wenn ich von IPv4 zu meinem IPv6 Anschluss zu Hause will.

Wer ist denn dein ISP? Bei KD ist es z.B. so, dass, falls man einen eigenen Router betreibt nicht in den Geschmack von IPv6 kommt und weiterhin rein IPv4 ist - mit allen (Vor-) und Nachteilen.

Aktuell habe ich das Problem nicht, da ich noch einen ADSL Anschluss mit IPv4 habe. Obwohl ich mitten in der Stadt wohne sind da aber nur 2MBit möglich. Deswegen überlege ich aktuell zu wechseln. Alles was nicht ADSL ist, kommt dann AFAIK aber mit dem IPv6 Problem.

Da siehste mal.. NAT ist mir noch nie bei nem ISP untergekommen. Da hatte ich wohl immer Glück.

Dann hast du entweder einen reinen IPv4 Anschluss oder echtes Dual Stack. Im Mobilfunk hast du eigentlich immer Carrier-NAT.

Im Allgemeinen wird in dem Fall nur eine reverse Connection mit Portforwarding via z. B. SSH oder ein VPN helfen.

In der Regel entledigt man sich dieses Problems mit Hilfe eines IPv6-Tunnelbrokers [2]. Ich habe aber keine Lust mir irgendeinen Service, Server oder sonstiges zu mieten, nur um ganz normal meinen Internetanschluss nutzen zu können. ;)

Also mal davon ausgegangen es ist wirklich NAT, dann hilft wohl IPv6 am anderen Ende auch nicht.

Das Carrier-NAT wird nur für (ausgehenden) Traffic von IPv6 nach IPv4 genutzt. (Eingehender) Traffic von IPv6 nach IPv6 dürfte kein Problem sein.

[1] Telekom startet IPv6-Einfuhrung im Mobilfunknetz |
heise Netze

[2] Liste von IPv6-Tunnelbrokern – Wikipedia
 
Da wird dann Carrier-NAT IPv4 gefahren. Das ermöglicht mir von meinem IPv6 Anschluss IPv4 zu erreichen aber bringt mir nichts, wenn ich von IPv4 zu meinem IPv6 Anschluss zu Hause will.

...

Das Carrier-NAT wird nur für (ausgehenden) Traffic von IPv6 nach IPv4 genutzt. (Eingehender) Traffic von IPv6 nach IPv6 dürfte kein Problem sein.

Wenn wir von CGN reden bist du aber auch nur innerhalb des Providernetzes erreichbar. Ich lass mich aber gern eines besseren belehren.



Dann hast du entweder einen reinen IPv4 Anschluss oder echtes Dual Stack. Im Mobilfunk hast du eigentlich immer Carrier-NAT.

Privat reines IPv4 wobei "demnächst" umgestellt werden soll. In der Firma läuft alles seit Jahren im echten Dual-Stack. Also bin ich ein NAT-loser Glückspilz [emoji13]
Alles andere ist meiner Meinung nach eh unvernünftig. Aber manchmal soll's nicht anders gehen.

In der Regel entledigt man sich dieses Problems mit Hilfe eines IPv6-Tunnelbrokers [2]. Ich habe aber keine Lust mir irgendeinen Service, Server oder sonstiges zu mieten, nur um ganz normal meinen Internetanschluss nutzen zu können. ;)

Die Kosten für nen Tunnelbroker sind aber höher. Wie gesagt die Bastelvariante mit nem vServer gäbe es schon ab 1€ im Monat. Dafür, dass dieser mein Heimnetz mit meinem Mobilgerät koppelt sind das akzeptable Kosten. Und ich glaube um sowas wirst du nicht rum kommen.

Im großen und ganzen kann ich nur von Bekannschaften um 3 Ecken behaupten, dass die IPv6 Einführung bei den ISP's eher Regional ausgerollt wird. Sprich Vodafone auf Sylt kann noch mit v4 fahren während Vodafone am Bodensee bereits v6 hat.

Wenn du so Probleme mit dem Support hast, dann frag die doch ob sie die Anfrage nicht direkt an den 2nd oder 3rd level weiterleiten können.
 
Wenn wir von CGN reden bist du aber auch nur innerhalb des Providernetzes erreichbar.

Verstehe ich dich richtig und du sagst, dass das Problem nicht (nur) an IPv4/IPv6 Inkompatibilität liegt, sondern auch am Carrier-NAT? Also dass mir eine IPv6 Adresse für mein Handy gar nichts bringen würde?

Die Kosten für nen Tunnelbroker sind aber höher. Wie gesagt die Bastelvariante mit nem vServer gäbe es schon ab 1€ im Monat. Dafür, dass dieser mein Heimnetz mit meinem Mobilgerät koppelt sind das akzeptable Kosten.

Ja, da hast du schon irgendwie recht. Ich glaube ich überlege mir das nochmal. Auf jeden Fall danke für den Tipp!
 
Verstehe ich dich richtig und du sagst, dass das Problem nicht (nur) an IPv4/IPv6 Inkompatibilität liegt, sondern auch am Carrier-NAT? Also dass mir eine IPv6 Adresse für mein Handy gar nichts bringen würde?

Nun ja das ist so gesehen nicht mein täglich Brot. Es kann auch anders sein. Aber CGN arbeitet vom Prinzip her so. Provider intern bist du über IPv6 erreichbar und ins Internet über NAT IPv4.
Wie der Provider die Einführungsstrategien intern tatsächlich umsetzt steht in der Wolke. Ich halte es für persönlich nur sehr unwahrscheinlich, dass man CGN mit etwas anderem kombiniert. IPv6 ist dafür noch nicht flächendeckend genug umgesetzt. Es kann sein, dass zwischen einzelnen ISP's bereits reines IPv6 eingesetzt wird und man darüber dann auch erreichbar ist. Aber hier fange ich an meiner Glaskugel nach zu plappern.

Du kannst es aber auch einfach abwarten und erstmal testen ob du über IPv6 erreichbar bist. So ein vServer ist innerhalb von Stunden / wenigen Tagen einsatzbereit.
 
Zurück
Oben