ADSL in Österreich & Linux

Kurz zur Erklärung:
Eine ADSL-Anbindung wird von den Providern auf unterschiedliche Arten gelöst. Das heißt, es ist nicht überall das gleiche Protokoll in Verwendung. Wer also in Österreich versucht eine ADSL-Verbindung nach deutschen Grundlagen einzurichten, wird massive Probleme damit haben. Soweit mir bekannt ist, gibt es derzeit noch in keiner Linux-Distribution eine entsprechende Unterstützung fürs österreichische ADSL.

Unsere Ausgangssituation:
- wird sind als 'root' eingeloggt
- wir haben einen ADSL Zugang
- und wir besitzen entweder das Alcatel 1000 oder ein Alcatel Speed Touch ADSL 'Modem'. Modem unter Anführungszeichen, da es auch ANT genannt wird.

Schritt 1: Ethernet konfigurieren
Je nachdem, welche Linux-Distribution ihr benutzt, müsst ihr eure Netzwerkkarte zuerst einmal richtig konfigurieren. Also zb. yast etc.
Folgende Daten müssen geändert werden:

IP-Adresse: 10.0.0.140
Subnetmask: 255.255.255.0
Rechnername: beliebiger Name

Den Rechnernamen könnt ihr euch selbst aussuchen. Also zb. linux oder was euch sonst noch einfällt.

Als nächstes müssen für den Hostnamen für das ADSL-Modem bzw. Ant eintragen:

Wir wechseln nun nach /etc/hosts und tragen folgendes ein:

10.0.0.138 alcatel

10.0.0.138 ist die vom Hersteller konfigurierte IP-Adresse des ANT. Wer näheres dazu erfahren möchte kann ja mal in seinem WWW-Browser http://10.0.0.138 eingeben!

Nächster Schritt ist die Eingabe des DNS-Servers:

Bei allen Distributionen außer SuSE unter /etc/resolv.conf folgendes eintragen:

nameserver 195.3.96.67
nameserver 195.3.96.68

Unter SuSE folgendes in /etc/rc.config eintragen:

SEARCHLIST="aon.at"
NAMESERVER="195.3.96.67 195.3.96.68"

Anschließend SuSEconfig starten. (resolv.conf wird automatisch erzeugt):

Anmerkung: Die IP-Adressen müssen je nach Provider dementsprechend angepasst werden. Die oben angeführten entsprechen denen von AON. Die richtigen IP-Adressen solltet ihr im Handbuch von eurem ADSL-Paket bekommen.

Egal für welche Distribution ihr eben den Nameserver eingerichtet habt, gelten die folgenden Schritte wieder für alle Distributionen:

Neu booten! Bzw. es reicht auch ein Beenden und Neustarten des Netzmodules.

Im folgenden Schritt benötigt ihr wieder den zu Beginn angeführten Rechnernamen.

Wir testen nun das Netzwerkt in dem wir einen ping ausführen:

ping <rechnername>

(aber bitte ohne den Klammern <> und 'Rechnername' ersetzen)

Es sollte nun in etwa folgende Ausgabe erscheinen:
64 bytes from 10.0.0.140: icmp_seq=0 tt1=255 time=0.196 ms
64 bytes from 10.0.0.140: icmp_seq=1 tt1=255 time=0.132 ms


Das ADSL-Modem testen wir mit "ping alcatel". Es sollte eine ähnliche Ausgabe wie zuvor erscheinen. Allerdings bei der IP-Adresse "from 10.0.0.138"

Wenn ihr's soweit geschafft habt, seid ihr schon mal recht weit. Sollte das nicht geklappt haben, überprüft am besten, ob ihr alle Schritte bis jetzt richtig durchgeführt habt.

Schritt 2: ppp konfigurieren
In /etc/ppp/options tragen wir nun folgendes ein:

noipdefault
name "<username>"
noauth
defaultroute

Wichtig: "<username>" ist der vom Provider zugeteilte Benutzername in Anführungszeichen! Bei AON wäre das die 10-stellige Benutzernamen-Zahl bzw. bei anderen Providern müsste es nach dem Schema Benutzername@provider.at funktionieren.

Unter /etc/ppp/pap-secrets müssen wir noch folgendes eintragen:

<username> * <password>

Username ist wie oben wieder die 10-stellige Zahl bei AON bzw. wieder Benutzername@provider.at bei allen anderen österreichischen Providern. Passwort ist das vom Provider zugeteile Zugangspaßwort. Soviel ich weiß, dürfte es sowohl ohne als auch mit Anführungszeichen funktionieren. Ich selbst habe es unter SuSE nach folgendem Schema eingetragen:
"3133731337" * "blablabla"

Schritt 3: pptp installieren
Es gibt zwei unterschiedliche Versionen des "Alcatel 1000" bzw. des neueren "Alcatel Speed Touch". Man kann sie ganz leicht am Typenschild an der Unterseite des Gerätes erkennen. In der Seriennumer steht entweder die Bezeichnung "BBAA" oder die neuere Version "BCAA".
Je nachdem welche Version ihr habt, sucht ihr euch dann das fertige binary oder sie Sourchen. Das binary wird nach /usr/sbin kopiert. Die Sourcen müssen erstmal in ein Verzeichnis entpackt werden, mit "make" compiliert werden und anschließend natürlich auch nach /usr/sbin kopiert werden.

Anmerkung: Ihr könnt mir unter indiana_z@gmx.de eine freundliche E-Mail schicken, dann kann ich euch die entsprechende binary bzw. die Sourchen auch zusenden. Sie sollten aber auch relativ schnell im Internet zu finden sein.

Schritt 4:

Fertig! :D

Nun können wir einmal den Verbindungsaufbau testen:

pptp alcatel

Schließen können wir die Verbindung mit folgenden Befehlen:

killall pppd
killall pptp


So, das war's! Bei Fragen oder Anregungen schreibt mir bitte eine PM übers Board oder eine E-Mail unter indiana_z@gmx.de
 
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