Beschwerdestelle für Spam

Im Kampf gegen die Flut unerwünschter Werbe-E-Mails können Computernutzer "Spam" aus ihrem Postfach künftig an eine neue Beschwerdestelle der Verbraucherzentralen weiterleiten. Nach Prüfung sollen dann rechtliche Schritte gegen die Versender und Auftraggeber unternommen werden, wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) mitteilte. Ziel sei eine abschreckende Wirkung. "Neben Unterlassungsklagen werden wir auch versuchen, "Spammern" ihre Gewinne abzunehmen", sagte vzbv-Experte Patrick von Braunmühl.

Damit die Verbraucherschützer die E-Mails zurückverfolgen können, müssen bei der Weiterleitung an die Beschwerdestelle die "Header"-Zeilen mit Absender, Empfänger und Datum mitgesendet werden. Die Zahl der "Spam"-Mails habe in den vergangenen Jahren Besorgnis erregend zugenommen. Ihr Anteil an allen in Deutschland empfangenen Mails liege bei bis zu 80 Prozent. Dies sei kein Kavaliersdelikt, sagte von Braunmühl. "Es kostet Zeit, Geld und Nerven und schädigt Wirtschaft und Verbraucher gleichermaßen."


Nötig seien daher auch schärfere Gesetze, etwa die Verfolgung aller unerwünschten Werbe-E-Mails als Ordnungswidrigkeit. Die Bundesnetzagentur solle als zentrale Instanz für Sanktionen zuständig sein. Die neue Beschwerdestelle ist Teil eines Anti-"Spam"-Projekts, das vom Bundesverbraucherministerium gefördert wird. Sie richtet sich nur an Privatleute. Firmen können sich an die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs richten, hieß es.


Quelle: n-tv

Beschwerdestelle: beschwerdestelle||AT||spam.vzbv.de
 
Ich weiss nicht, irgendwie erscheint mir das nur als "Beschäftigungsmaßnahme" für staatliche Behörden und gleichzeitig mal wieder ein Grund, die Grundrechte des Einzelenen unter einem "tollen Vorwand" einzuschränken. Wenn nervt denn wirklich Spam? Eigentlich sind wir doch alle in der Lage, einen Spam-Filter richtig zu konfigurieren.

rushjo
 
Hi Rushjo,

ich sehe irgendwie nur leider nicht, wo man da in seinen Grundrechten eingeschränkt wird: Wenn jemand Spam erhalt, leitet er die Nachricht an eine bestimmte Adresse der "Behörde" weiter und gut is. Es wird doch niemand dazu gezwungen, oder?
 
Nee, ich meinte nicht durch die Behörde selber, sondern durch diese Text-Stelle:

"...Nötig seien daher auch schärfere Gesetze, etwa die Verfolgung aller unerwünschten Werbe-E-Mails als Ordnungswidrigkeit. Die Bundesnetzagentur solle als zentrale Instanz für Sanktionen zuständig sein...."

Und was meinst Du, was Dir unter "schärferen Gesetzen" verstehen? Natürlich Gesetze, die es ermöglichen, IP's zu loggen und da schliesst sich der Kreis zum "Gesetz für eine längere Speicherung von Datenverbindungen" (soll die Speicherpflicht von 3 Monaten auf 48 Monaten erhöhen). Mal abgesehen davon, dass solche Sachen nicht wirklich helfen, da die wenigsten Spammer Ihren eigenen Rechner fürs Spam-Versenden nutzen.

Klar auf welchen Sachverhalt ich hinaus wollte?

rushjo
 
Ah, soweit hatte ich noch gar nicht gedacht. Wenn das wirklich darin resultiert, dass das mit der Datenbevorratung noch schlimmer wird muss ich dir Recht geben. Soweit hatte ich noch gar nicht gedacht.
Trotzdem aber mal die Frage: Ist das nur eine Vermutung von dir oder gibt es dafür eine bestimmte Quelle?

Achso, und vielleicht sollte einer von euch beiden sich mal diesen Thread anschauen und nach /dev/null verschieben ;)
 
Wenn nervt denn wirklich Spam?
Mich, als Betreuer von MailServern, zB. :)

Wobei ich den Ansatz ebensowenig verstehe weil die Masse 1. von irgendwelchen dial-in Boxen stammt und Hinweise auf Anbieter der beworbenen Produkte letztlich irgendwo ins Nirvana zeigen. Ich hatte mir selbst schon die Muehe gemacht sowa zu verfolgen und bin jedesmal irgendwo im Osten gelandet.

Aber tatsächlich mal wieder ein guter Grund um den Nixblickern entsprechende Eingriffe in die IT Struktur plausibel zu gestalten.

Peinlicher ist da allerdings das "neue" IT-Frühwarnsystem.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen :)

mfg
 
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