EInfachste Praktikantenarbeit

Automatisierungen sind nicht immer wünschenswert. Damit gehen Arbeitsplätze verloren.

Ich zitiere mal einen meiner früheren Vorgesetzten: "Kunden sind in erster Linie alle dumm." Viele scheuen den Kontakt zu den Kunden und wären froh, wenn sie abseits arbeiten dürften. Viele Kunden wären hingegen froh, wenn sie nicht nach einem Mitarbeiter suchen müssten ;)
 
Durch Automatisierung gehen nicht unbedingt Arbeitsplätze verloren, das war und ist Unsinn. Automatisierung schafft vielmehr neue Arbeitsplätze, neue Aufgaben, neue Verantwortlichkeiten, usw.. Automatisierung ist weder Mittel zum Zweck noch ersetzt es immer manuelle Arbeit. Automatisierung muss ins Konzept passen und entfaltet erst dann einen Nutzen, wenn sie korrekt eingesetzt wird, sprich wenn sie im Kontext ihrer Aufgabe betrachtet wird.

Für den Kontext interessieren sich viele Menschen heute aber nicht mehr, denn der erfordert Wissen, Erfahrung, stetige Auseinandersetzung mit Mensch, Maschine und Unternehmung.

Oder in deinem Fall: Wie funktioniert ein Baumarkt, insbesondere wenn er Teil einer (international) agierenden Baumarktkette ist?
 
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Durch Automatisierung gehen nicht unbedingt Arbeitsplätze verloren, das war und ist Unsinn. Automatisierung schafft vielmehr neue Arbeitsplätze, neue Aufgaben, neue Verantwortlichkeiten, usw..

Natürlich sind im Laufe der Geschichte schon Arbeitsplätze durch die Automatisierung flöten gegangen. Webmaschinen und Fließbandfertigung sind ein großes Beispiel. Das auf der anderen Seite neue Geschäftsfelder und neue Tätigkeitsbereiche entstehen, hilft unmittelbar Betroffenen auch nicht immer. Wenn der LKW Verkehr autonom läuft, machst du aus LKW Fahrern auch keine Ingeneure für eingebettete Systeme mehr.

Die Sicht auf die Automatisierung von uns IT-Fachleuten ist oft sehr "IT-Driven". Bei uns ist Automatisierung ein Enabler für neue Geschäftsprozesse (z. B. Betrieb eines Cloud Rechenzentrums) wo es viele Probleme im Middleware Bereich zu lösen gibt und die Arbeit gefühlt nie weniger wird. Da wo Automatisierung nur den Zweck verfolgt, menschliche Arbeitskraft einzusparen, ist das durchausmöglich. Ein paar Willkürliche Beispiele:

- Bestellautomaten bei McDonalds
- Autonome Warenlager
- Roboter Personal in Hotels (u.a. Testprojekte in Japan schon am laufen)
- etc.

Gerade im Niedriglohn/Dienstleistungssektor wird da in den nächsten 50 Jahren einiges kommen.
 
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Einige Märkte testen bereits ein Kundenbetreuungsinterface auf Rädern. Quasi ein Monitor mit dem man reden kann, der den Kunden dann zum richtigen Regalplatz führt und weitere Informationen bereit stellt. Damit sollen 50% der Mitarbeiter im Markt eingespart werden. Die anderen 50% sind dann (vom Idealbild her) nur noch für die Ordnung und Bestellung nötig. Ich kenne allerdings bereits die Auswirkung, wenn nur noch 50% der Mitarbeiter im Markt vorhanden sind.. In dem nächst gelegenen Baumarkt bei mir sind 5 Personen angestellt, die den gesamten Baumarkt betreuen und 13 für den Garten. Mehr darf für Personal nicht ausgegeben werden. Da es ein zwei bis drei Schichtsystem ist (7:30-15 oder 16:00, 12-20, 14-22) auf 6 Tagen verteilt, ist es schwierig an jedem Tag einen Fachverkäufer antreffen zu können.

Wie dem auch sei, Automatisierung ist toll, so lange es die Arbeit effizienter gestaltet und Menschen unterstützt.
 
Natürlich sind im Laufe der Geschichte schon Arbeitsplätze durch die Automatisierung flöten gegangen. Webmaschinen und Fließbandfertigung sind ein großes Beispiel. Das auf der anderen Seite neue Geschäftsfelder und neue Tätigkeitsbereiche entstehen, hilft unmittelbar Betroffenen auch nicht immer.
Klar, es ist eine rein volkswirtschaftliche Aussage wenn ich sage, dass die Anzahl an Arbeitsplätzen vor der industriellen Revolution kleiner war, als danach. Damit ist aber auch klar, dass wir hier nicht auf Ebene der Betroffenen diskutieren, sondern auf Ebene der gesamten Gesellschaft.

Die Betrachtung der Betroffenen bei der Bewertung ist imho der falsche Ansatz, denn sie stellt das Wohl des Einzelnen über das Wohl der gesamten Volkswirtschaft. Dass sie falsch ist bzw. Schwächen hat, zeigt allerdings die genannte industrielle Revolution ja mehr als deutlich, denn sie stellt eine der Entwicklungen dar, die uns als Gesellschaft zu Wohlstand verholfen hat.

Wenn der LKW Verkehr autonom läuft, machst du aus LKW Fahrern auch keine Ingeneure für eingebettete Systeme mehr.
Nein, das nicht. Aber du kannst dir sicher, dass der LKW Verkehr zunehmen wird und es mehr Menschen braucht, die LKWs warten müssen, die bei der Be- und Entladung helfen oder mit IT Unterstützung koordinieren müssen, die die Straßen reparieren, die durch die LKWs nach und nach zerstört werden, die die Umwelt reparieren werden müssen, wenn der Diesel sie langsam aber sicher zerfrisst, oder die Oberleitungen bauen müssen, durch die "umweltfreundliche" LKWs mit Strom versorgt werden.

"Agilität" ist das Stichwort unserer Zeit. Agilität, also die schnelle Anpassbarkeit auf eine sich ändernde Umwelt, ist nicht nur im Management eines Unternehmens angekommen, sondern inzwischen auch bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, z.B. durch Begriffe wie "Lebenslanges Lernen", "Arbeit 4.0", ... Fakt ist auch hier wieder, dass alte Arbeitsplätze wegfallen aber neue geschaffen werden, z.B. in der Ausbildung von Mitarbeitern, um beim Beispiel des lebenslangen Lernen zu bleiben.

Man könnte es auch, um es einen schwäbischen Begriff auszudrücken, als natürlichen Lifecycle eines Berufs ansehen: Er entsteht durch eine bestimmte Entwicklung, er wandelt sich im Laufe der Zeit und irgendwann wird er nicht mehr benötigt. Das bedeutet aber gleichzeitig: Arbeitsplätze gehen nicht "verloren", denn sonst würde der Arbeitsmarkt schrumpfen. Dies ist aber (auch auf langfristige Sicht) schlichtweg nicht der Fall.
Die Sicht auf die Automatisierung von uns IT-Fachleuten ist oft sehr "IT-Driven". Bei uns ist Automatisierung ein Enabler für neue Geschäftsprozesse
Du bist ein guter Verkäufer, das muss man dir lassen. Doch in vielen Fällen ist noch nichtmal klar, worin überhaupt das "Geschäft" besteht. Die meisten Vorhaben sind heute nicht profitabel, sondern dienen vor allem einem Ziel: Die Außenwirkung des Unternehmens als Innovationsführer zu stärken. Hier ist die IT meiner Ansicht nach nur Mittel zum Zweck, aber nicht der "Driver". Neue Geschäftsprozesse durch die IT sind meiner Meinung nach Trugbilder, das nur durch das o.g. Allmachtsdenken der IT am Leben erhalten und inzwischen von findigen Managerinnen und Managern ausgenutzt werden.

Ein typisches "Automatisierungs"-Thema in der IT ist dagegen ganz banal der Self-Service (siehe auch Shalecs Beitrag). Hier geht es wirklich um Einsparungen, die sich durch den Transfer von Arbeit (und Risiko) hin zum Kunden manifestieren, sofern die Maßnahmen den Businessprozess unterstützen. Der Nutzen für das Unternehmen ist also klar erkennbar, wenn der Einsatzkontext bekannt ist. Beispiele hierfür liegen auf der Hand: Der Holzzuschnitt durch den Kunden aus Shalecs Beitrag oder die Bestellung eines Autos nach Konfiguration in einer App, wie es der VW Konzenz anbietet.

Nur, am Ende geht es nicht um Wachstum, nicht um die Eroberung neuer (vertikaler u. horizontaler) Märkte. Es werden durch diese in der IT unter "Automatisierung" fallenden Maßnahmen nichtmals wirklich neue Arbeitsplätze geschaffen. Wir als Nutzerinnen und Nutzer der Self Services werden stattdessen zu kostenfreien Arbeitnehmern gemacht. Wir erledigen die Arbeit, für die vorher eine Verkäuferin oder ein Verkäufer bezahlt wurde. Und wir bezahlen auch noch dafür, mit unseren Daten, mit unseren Käufen, usw.. Diese Entwicklung, die maßgeblich aus der IT getrieben wird, sollten wir als Konsumenten äußerst kritisch sehen.

Es läuft darauf hinaus, dass die Bemühungen zur sog. "Automatisierung" aus der IT (im Gegensatz zu denen aus Maschinenbau, Elektrotechnik, usw..) aktuell nur mehr Arbeit für uns als Gesellschaft schaffen und gleichzeitig keinen gesamtgesellschaftlichen Wohlstand erzeugen. Vielmehr wird wieder das Wohl des Einzelnen, in diesem Falle des Unternehmens, über das der Gesellschaft gestellt.
 
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Hallo

@SB
Durch Automatisierung gehen nicht unbedingt Arbeitsplätze verloren, das war und ist Unsinn. Automatisierung schafft vielmehr neue Arbeitsplätze, neue Aufgaben, neue Verantwortlichkeiten, usw..

Nur ist das Tempo der Automatisierung heute wesentlich schneller als damals (Industrialisierung) und es betrifft mehr Menschen als damals, das amcht die Sache so "explosiv" und nicht jeder kann umgeschult werden, oder noch schlimmer, er hat umgeschult und der Job hat dann ein Roboter.:rolleyes: Die Gesellschaft muß höllisch aufpassen und rechtzeitig gegensteuern, denn es werden Millionne von jobs wegfallen (gibt ne neue Studie von 2 leuten des MIT, die bisher pro Automatisierung waren) für die dann erstmal keine adaquaten jobs zur Verfügung stehen.

mfg
schwedenmann
 
Klar, es ist eine rein volkswirtschaftliche Aussage wenn ich sage, dass die Anzahl an Arbeitsplätzen vor der industriellen Revolution kleiner war, als danach.
Ähm... ist diese Aussage im richtigen Verhältnis zur Anzahl des Menschen allgemein? Ich denke vielmehr bezieht sich diese Aussage auf Arbeitsplätze bei anderen, denn es waren viel mehr Menschen auf eigene Rechnung tätig als es heute so ist. Im Grunde ist es nämlich _auch_ so, dass dadurch immer mehr Menschen für andere Menschen (Unternehmen) arbeiten mussten. Das ist ein Detail was gerne vergessen wird..


Dass sie falsch ist bzw. Schwächen hat, zeigt allerdings die genannte industrielle Revolution ja mehr als deutlich, denn sie stellt eine der Entwicklungen dar, die uns als Gesellschaft zu Wohlstand verholfen hat.
Du betrachtest eine Momentaufnahme, denn diese Entwicklung ist noch nicht zu Ende. Und wir werden (ganz pathetisch!) uns der Frage stellen müssen, ob es das denn Wert war, denn die Industrialisierung ist der Grund für unseren Wohlstand, die Vermehrung und letztlich die Belastung, die wir dieser Biosphäre auferlegen. Wichtig ist es aber, dass wir das Rennen gewinnen und nicht bloß einzelne Etappen.
 
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