Gegen Vorratsdatenspeicherung schützen ?

Hallo liebe Habo-Gemeinde,

-wenn der Beitrag hier falsch ist könnt ihr ihn gerne Verschieben-


wie ihr ja Wahrscheinlich alle wisst, tritt am Freitag die Vorratsdatenspeicherung offiziell in Kraft ( Gesetz zur neuen Vorratsdatenspeicherung tritt in Kraft | heise online ) . Jetzt würde mich mal interessieren was man dagegen machen kann, ob es eine leichte Lösung gibt, oder auch nur wie man es ihnen Schwer machen kann Daten über einen zu sammeln.

Ich habe weder etwas zu verbergen oder was schlimmes vor (die Vorratsdatenspeicherung könnte dagegen eh nichts machen), ich sehe es nur nicht ein, das irgendwo Daten über mich gesammelt werden, über mich ein Profil erstellt wird und ich sozusagen überwacht werde.

Ich hoffe das mir irgendjemand weiterhelfen kann und bedanke mich schon mal im vorraus,

LG Bumblebee :)
 
zuerst sei gesagt, alles was du in irgendwelche social networks oder sonstige internet services packst wird auch so schon gespeichert.
wir sprechen hier von an sich 'freiwillig preisgegebenen' daten.

dies zu unterbinden wäre der erste schritt.
entweder du gibst entsprechende services komplett auf oder nutzt pseudonyme und abweichende daten.
i.d.R. rennen da algorithmen durch und versuchen verschiedene profile von verschiedenen seiten mit anderen daten zusammenzuführen und auf diese weise mehr in erfahrung zu bringen.
das kann man erschweren, durch falsche daten ad absurdum führen oder durch komplette abstinenz unmöglich machen.

mit "vorratsdatenspeicherung" sind aber meistens verbindungs- und standortdaten gemeint, welche deine internet- und handytarifanbieter ohnehin schon in bestimmtem maße erheben müssen - jetzt halt noch mehr.

dem kann man nur beschränkt entgehen. beispielsweise kannst du durch nutzung eines VPN dienstes keine rückschlüsse mehr aus den inhalt deines internet verkehrs erlauben (existiert auch für smartphones).
gegen die standortbestimmung deines smartphones kannst du dagegen eher wenig ausrichten - außer keines zu haben.

falls du eine "setup and forget" lösung willst, so etwas existiert leider nicht wirklich. ich kann allerdings einen fest eingerichteten VPN tunnel im router durchaus empfehlen (falls möglich). dadurch ist es dem ISP nicht mehr möglich zu ermitteln mit wem du dich verbindest und was der inhalt der daten ist. wenn man das im router (anstelle über eine client software) laufen lässt schützt man direkt das ganze heimnetzwerk.
 
Dem Beitrag von Orniflyer ist im Grunde nichts hinzuzufügen (höchstens ein paar Großbuchstaben;)), trotzdem ein kleiner Denkanstoß: Bevor Du etwas unternimmst solltest Du Deine Motivation und Deine Ziele hinterfragen. Gerade wenn es um Datenschutz und staatliche Überwachung geht, gibt es viele Fallstricke. Wenn Deine Motivation primär darin besteht aktiven Protest gegen die immer umfassendere Überwachung zu zeigen, ist das posten von kritischen Beiträgen, das werben für Gegenmaßnahmen und die Verwendung von Gegenmaßnahmen (um mit guten Beispiel voran zu gehen) vermutlich ein guter Weg.
Wenn es aber wirklich um den Schutz sensibler Daten geht, sollte man bedächtig und zielgerichtet vorgehen - denn jede Aktion erzeugt eine Reaktion. Anders gesagt: Je mehr Aufwand ein Nutzer betreibt um seine Daten zu verschlüsseln und seine Identität & Kontakte zu verschleiern, desto interessanter wird er für die Überwacher. Schon das googeln nach TOR und der Besuch der Website des Projekts kann Dich z. B. auf die Liste interessanter Ziele der NSA bringen - und dann wunderst Du Dich irgendwann warum Du am Flughafen immer gründlich gefilzt wirst oder plötzlich nicht mehr in die USA einreisen darfst...X(

Mehr dazu:
XKeyscore: NSA hält alle Tor-Nutzer für verdächtig |*ZEIT ONLINE
https://netzpolitik.org/2013/projek...n-verbreitete-verschluesselungs-technologien/
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Deine Motivation primär darin besteht aktiven Protest gegen die immer umfassendere Überwachung zu zeigen, ist das posten von kritischen Beiträgen, das werben für Gegenmaßnahmen und die Verwendung von Gegenmaßnahmen (um mit guten Beispiel voran zu gehen) vermutlich ein guter Weg.

Wenn Du Qualifikation und Zeit hast, würde ich es darauf nicht beschränken. Das Internet macht bei uns keine Politik. Was wir dringend brauchen sind Handwerker, die an Staatsrechtlicher Basis arbeiten. Gesetze Prüfen und Abgeordneten in Land und Bund ganz konkret auf den Zahn fühlen. Das ist mühsam und das wälzen von Gesetzestexten und Kommentaren ist nicht jedermann Sache.

Was ich meine ist: Die öffentliche/Internetdebatte speist sich idR. durch bestehende Gesetzgebung. Das ist eine Sackgasse, denn bestehende Gesetzgebung gibt solche Entwicklungen ja nuneinmal her. Es ist gut zu sehen, dass hier diskutiert wird aber solange dadurch keine Handwerker mobilisiert werden, ist es substanzlos. Projekte wie netzpolitik.org werden wenig bis gar nichts "hinterlassen". Die Leute liegen ja nicht falsch - aber es sind Platzpatronen.

Wir brauchen Leute, die sich "unterhalb" bestehender Gesetzgebung mit den Fragen der "neuen" Medien beschäftigen. Und es ist eine Tatsache, dass unsere komplette Staatsauffassung so etwas wie das Internet nicht auf dem Zettel hatte. Ich habe viel Debatten mit Profs. aus Politik und Recht gesprochen und am Ende ist es einfach so: Wir haben aktuell keine "Sprache" um die Anforderungen der digitalen Welt zu formulieren.

Begriffe wie "öffentlicher Platz", "privater Raum", "Grenze" und selbst "Öffentlichkeit" an sich, sind in der gesamten Gesetzgebung von rein physikalischen Gegebenheiten abgeleitet. Der öffentliche Platz ist z.B. ein Park und darauf lassen sich konkret Abgrenzungen formulieren.

Denkt man an "öffentlichen Platz" oder "privaten Raum" im Internet, so stellen wir fest, dass sich die gängige Argumentation des Rechts darauf gar nicht anwenden lässt. "Krücken" sind dann Datenschutzgesetze, informelle Selbstbestimmung etc.

Kurzum, die Tatsache des Internets verlangt es, an manchen Stellen im Recht die Perspektive neu auszurichten. Und das muss im Konsens stehen mit dem GG überhaupt. Das ist die eigentliche Arbeit.
Wenn wir die informelle "Selbstbestimmung" als eine Art Grundrecht verankern lassen sich von diesem Recht ausgehend sehr viel konkrete Gesetze formulieren die Dinge unmissverständlich klarstellen. Das beinhaltet auch Völkerrechtliche Aspekte.

Grundrechte und grundsätzliche Ansprüche müssen "legitimiert" werden. Dh. es muss einen Konsens in einer Antwort auf die Frage geben "Warum ist informelle Selbstbestimmung wichtig". Die Antwort auf diese Frage ist eher rechtsphilosophischer Natur und die Herleitung der Argumente muss eher der "Vernunft" als bestehender Gesetzgebung sein. Das sind mühsame Prozesse und es fehlt auch wirklich an Leuten, die diese Arbeit machen. Das Bloggen und Posten ist richtig und wichtig aber es formuliert nichts - und es löst kein Problem, jedenfalls nicht dieses.

Wir müssen unsere "Denker" dazu nötigen darüber nachzudenken.
 
Wir haben aktuell keine "Sprache" um die Anforderungen der digitalen Welt zu formulieren.

Begriffe wie "öffentlicher Platz", "privater Raum", "Grenze" und selbst "Öffentlichkeit" an sich, sind in der gesamten Gesetzgebung von rein physikalischen Gegebenheiten abgeleitet. Der öffentliche Platz ist z.B. ein Park und darauf lassen sich konkret Abgrenzungen formulieren.

Wie wäre es mit "virtueller Platz", "virtueller Raum"... ? Darauf liessen sich komplett neue Gesetzgebungen aufbauen, die unabhängig von der bestehenden Gesetzgebung für physische Gegebenheiten existieren.
 
Begriffe wie "öffentlicher Platz", "privater Raum", "Grenze" und selbst "Öffentlichkeit" an sich, sind in der gesamten Gesetzgebung von rein physikalischen Gegebenheiten abgeleitet. Der öffentliche Platz ist z.B. ein Park und darauf lassen sich konkret Abgrenzungen formulieren.

Denkt man an "öffentlichen Platz" oder "privaten Raum" im Internet, so stellen wir fest, dass sich die gängige Argumentation des Rechts darauf gar nicht anwenden lässt. "Krücken" sind dann Datenschutzgesetze, informelle Selbstbestimmung etc.

Das sehe ich anders. Das Internet krempelt das Leben nicht derart um, als dass wir extra hierfür neue Gesetze bräuchten. Nahezu alle Gesetze lassen sich auch problemlos auf den "virtuellen Raum" ausdehnen. Du sprichst hier explizit den Begriff des Privaten und des Öffentlichen an. Beide Begriffe sind aber durchaus im Internet präsent, z.B. in den Standards des IP-Protokolls und der Internetarchitektur, in Form privater und öffentlicher IP-Adressen. Eine abschliessende Definition ist das natürlich nicht, aber es ist ein Ansatz, dieses Problem endlich mal zu fassen und sich bewusst zu machen. Auch die "Krücken", wie du sie bezeichnest, bestanden bereits vor dem Aufkommen des Internets und sind ebenfalls allgemein gehalten und nicht internetspezifisch. Dazu besteht schlicht keine Notwendigkeit, auch wenn alle danach schreien.

Wo ich wieder bei dir bin, ist bei der Durchsetzung des bestehenden Rechts. Hier stehen wir vor großen Problemen, da sich lokale Gesetze im globalen Raum eben nicht einfach durch eine landesspezifische Exekutive forcieren lassen. Oder einfacher ausgedrückt: Wen interessiert eine formell garantierte Selbstbestimmung, wenn die Unternehmen, die sie brechen, im Ausland sitzen und eine Verurteilung nicht durchgesetzt werden kann?

Dazu kommt ein rein politisches Problem: Warum sollte man eine Tat verfolgen, wenn sie gemeinhin akzeptiert wird (Beispiel: Facebook verstößt bewusst gegen Datenschutzgesetze, trotzdem gibt es genügend User in Deutschland - worin besteht also die Legitimation eines striken Gesetzes)? Ich sehe derzeit das Problem nicht in fehlenden Gesetzen, sondern im fehlenden Verständnis vieler Menschen darüber, was Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung überhaupt bedeuten und worin diese Gesetze begründet werden. Vorratsdatenspeicherung, Kameraüberwachung des öffentlichen Raums, Polizeipräsenz an Bahnhöfen, private Sicherheitsdienste, Gated Communities, usw... Alles ist inzwischen gesellschaftlich und politisch akzeptiert. Das ist das eigentliche Problem.

Wir müssen unsere "Denker" dazu nötigen darüber nachzudenken.
Unsere Denkerinnen und Denker denken durchaus darüber nach. Die Entscheiderinnen und Entscheiderinnen werden die Position der "Besorgten" aber nicht beachten, denn sie sind in der Minderheit. Daher gibt es neue Datenschutzgesetze, die wieder unterlaufen werden. Daher gibt es wieder "Aufschreie" von Bloggern, die doch in der Masse derjenigen untergehen wird, denen die Gesetzebrüche einerseits egal sind oder die sie andererseits befürworten. Daher gibt es Gesetze, die aus Angst beschlossen werden, deren Nutzen nicht objektiv begründbar ist aber die eine Entscheiderin zumindest ruhig schlafen lassen. Wir bauen nutzlose Gesetze und produzieren Papiertiger. Typische deutsche Beamtenkultur, die hier auf die EU abfärbt ;)
 
@Bit
Wie wäre es mit "virtueller Platz", "virtueller Raum"... ? Darauf liessen sich komplett neue Gesetzgebungen aufbauen, die unabhängig von der bestehenden Gesetzgebung für physische Gegebenheiten existieren.

Das ist genau das, was getan werden "müsste". Jedoch muss es ja das Ergebnis einer Legitimationskette sein. Das "Virtuelle", sich über Ländergrenzen hinwegsetzende, ist nicht in unseren Gesetzen definiert.

@Beere
Das sehe ich anders. Das Internet krempelt das Leben nicht derart um, als dass wir extra hierfür neue Gesetze bräuchten. Nahezu alle Gesetze lassen sich auch problemlos auf den "virtuellen Raum" ausdehnen. Du sprichst hier explizit den Begriff des Privaten und des Öffentlichen an. Beide Begriffe sind aber durchaus im Internet präsent, z.B. in den Standards des IP-Protokolls und der Internetarchitektur, in Form privater und öffentlicher IP-Adressen.

Ich meinte explizit keine Adressräume ;)
Beliebtes Beispiel: Nehme einen Park als öffentlichen Raum. Du kannst dich in diesen öffentlichen Raum begeben und gemäß deiner Bürgerrechte doch auch frei agieren. In diesem öffentlichen Raum kannst du auch privaten Raum schaffen, indem du dich mit einer Gruppe dort niederlässt.
Du entscheidest in diesem öffentlichen Raum selbst über die Reichweite deiner Kommunikation: Du kannst deiner Freundin etwas zuflüstern oder du kannst herumbrüllen, sodass es der halbe Park mitbekommt.

Du kannst auch privaten Raum schaffen, indem du dich in den Wald zurückziehst oder an einem See ein Picknick machst, mit einer Gruppe von Freunden. Oder zu ziehst dich in deine Wohnung zurück.

Willst du alle diese Räume, öffentlich, privat, semi-privat usw. treffend beschreiben, so hast du immer eine rein physikalisch-räumliche Komponente. Du kannst dir "draußen" privaten Raum schaffen, einfach indem du die physikalischen Parameter entsprechend "modifizierst". Auch deine Kommunikation ist an einem solchen Ort "direkt".


Du kannst all diese Umstände nicht 1:1 ins Netz übertragen denn öffentlicher Raum, zb. auf einer Plattform wie Facebook erlaubt diese Differenzierung nicht. Auch der private Raum, wie geschlossene Gruppen, ist kein wirklich privater Raum. Die Entscheidung darüber, was privater Raum ist (in einem Verständnis der Offline Gesetze), triffst nicht mehr Du selbst durch dein Handeln, sondern der Inhaber des Codes des Angebots (wie z.B. Facebook).

Facebook und Google benutzen zwar dieselben Begriffe, doch sind es grundverschiedene Dinge.

Zu den Gesetzen und der Argumentation:
Offline kannst du öffentliche und private Räume begründen mit: Persönlichkeitsrechten, Versammlungsrecht und Recht auf freie Rede usw.
Beim privaten Raum gibt es im GG die sog. "Abwehrgrundrechte". Art 13 GG ist so ein besonders starkes recht und betrifft die "Unverletzlichkeit der Wohnung". Der Rechtsstaat kann natürlich diese Rechte aufheben. Jedoch Bedarf es dazu idR. sehr belastende Gründe. In jedem Fall aber gibt es für die "Offline" Fälle eine Reihe von Gesetzen die Grundrechte sind.

Online werden diese äquivalente Fälle aber mehr oder weniger über Datenschutzgesetze geregelt. Es gibt kein Grundrecht auf "Informelle Selbstbestimmung", welches auch nur ein annähernd so starkes Recht ist, wie das Grundrecht auf freie Rede oder körperliche Unversehrtheit.

Es braucht in dieser Zeit also ein _Grundrecht_ auf informelle Selbstbestimmung, welches sich über Personenrechte definiert und nicht, wie aktuell, durch ein BGH Urteil im Bereich des Datenschutzgesetzes.

Hätten wir so ein Grundrecht, würde die Verletzung der Privatsphäre ein Grundrechtsverstoß gegen einen Staatsbürger bedeuten, anstatt, wie jetzt, eine "Bagatelle" im Datenschutzrechtlichen Kontext, die bewusst einkalkuliert wird - da es ja nur um Geld geht.

Unsere Aufgabe ist es also, solche neuen Grundrechte zu "denken" und sie in Einklang mit der technischen Realität und Völkerrechtlichen Aspkete zu bringen.

Ein wesentlicher Unterschied ist zudem noch, dass wir offline als Person betrachtet werden. Dein Recht ist nicht an eine Aktion / Reaktion gekoppelt. Du besitzt es eben, einfach weil Du 1. Mensch und 2. Bürger dieses Staates bist. Online sind wir nicht Person, sondern eher "Handlung" in einem System aus verschiedensten Rückkopplungen. So ist deine virtuelle Identität bei Facebook nicht (virtuelle)Person - sondern lediglich Handlung.
Stell die mal vor, wenn die virtuelle Manifestation deiner Person ähnliche Rechte enthielte wie du als Mensch? ;)

Zweifelsohne würde das aber auch eine verlässliche Identifikation voraussetzen... die "Kehrseite" eben ;)


Ich sehe derzeit das Problem nicht in fehlenden Gesetzen, sondern im fehlenden Verständnis vieler Menschen darüber, was Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung überhaupt bedeuten und worin diese Gesetze begründet werden.
Letztendlich geht es uns doch allen so? Im Grunde sind unsere (digitalen) Rechte in der digitalen Welt nicht hinreichend definiert. Es ist ein Flickwerk welches nicht weit genug in ein Grundrecht rein.

Wir bauen nutzlose Gesetze und produzieren Papiertiger. Typische deutsche Beamtenkultur, die hier auf die EU abfärbt

Weil es eben ein großes Problem ist. Meine Theorie ist es, dass so etwas wie informelle Selbstbestimmung einen durchaus (rechts)philosophischen Character hat und man darf nicht aus einer momentanen Befindlichkeit heraus Grundrechte definieren. Und schon gar nicht aus einer Befindlichkeit des Volkes!

Ein Grundrecht stellt sich selbst aus einer philosophischen Überlegung heraus auf. Während so etwas wie Datenschutzgesetze am Ende irgendwo sehr viel weiter oben über den Grundrechten stehen (man denke sich das Recht als Baum, wobei ein Grundrecht der Stamm ist und das Erdreich die Moral und Vernunft).

Btw - Ist die EU in Ihren Bemühungen weiter als die BRD ;) Siehe die EU Grundrechte Charte Art. 8 (http://www.europarl.de/resource/static/files/europa_grundrechtecharta/_30.03.2010.pdf)


Das ist eine Herkulesaufgabe in der politischen Welt und es gibt auch sehr viel Bestrebungen in dieser Richtung. Trotzdem müssen wir auch versuchen unseren "eigenen" Leuten klarzumachen dass das wahnsinnig kompliziert ist und viel viel Energie benötigt.

Das stumpfe geblöke gegen unsere Politiker in Sachen "Datenschutz" ist hier aber halt, auch wenn von Teilen der (mitunter selbsternannten) geistigen Elite, eben doch nur geblöke.
 
Wie wäre es mit diesem Vorschlag?

Kleines Gedankenexperiment, bitte gerne bewerten Leute:

Die Vorratsdatenspeicherung ja bekanntlich lässt das Mitschneiden von sogenannten Verkehrsdaten zu und dies auch noch in einem erweiteren Umfang, das bedeutet die aufrufende Adresse (deine eigene IP-Adresse), die Ziel-Adresse (deine aufgerufene Website) und der Timestamp (Zeitpunkt) werden geloggt.

Nehmen wir an, jemand verfügt über einen eigenen Webserver und verwendet diesen als Proxy-Server, d.h. er leitet seinen Traffic via verschlüsselter Verbindung an den Webserver weiter und der ISP sieht nur verschlüsselte Datenpakete und als Ziel-Adresse immer nur die des Servers, mit welchem wir die Kommunikation aufbauen.

Das würde bedeuten, dass die VDS somit an der Stelle meines ISP´s umgangen worden wäre, dafür müsste dann jedoch der Traffic vorerst verschlüsselt werden, das ginge zum Beispiel mit SSH (oder liege ich da falsch?)
 
Naja, wenn du der einzige Nutzer des Proxy's bist ist die Zuordnung wieder sehr
einfach. :wink:
Deshalb nutzt man ja auch VPN Anbieter, welche möglichst viele IP's in möglichst vielen Ländern besitzen,
falls man in die Verlegenheit kommt nicht zu Wissen, ob der Kontakt mit dem man sich unterhalten
will der Obrigkeit suspekt ist. Zumindest sollte man einen öffentlichen gut besuchten Proxy
nutzen, um es ihnen nicht allzuleicht zu machen.

Gruss
 
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