Studienort für Informatik

Hallo zusammen,

ich habe mich dazu entschieden nochmal zu studieren. Zur Auswahl stehen jetzt:

1. Informatik an der TU Darmstadt
Informatik (B.Sc.) – Technische Universitat Darmstadt

2. Angewandte Informatik an der Uni Heidelberg
Angewandte Informatik


Nach dem Studium möchte ich gerne im IT-Sicherheitsbereich arbeiten.

Für Option 1, spricht, dass es eine bessere Uni ist, zumindest für Informatik, und, dass ich bereits mein erstes Studium dort erfolgreich absolviert habe.

Was mein ihr denn dazu? Welche Option wäre denn am sinnvollsten?
 
Nach dem IT-Bachelor willst du im in der IT-Sec arbeiten? Ich denke das wird nichts ohne weiteres. Ich würde dann auf jedenfall den Master für IT-Sec ranhängen. Du kannst auch noch Zertifikate machen; auch ohne Bachelor. Aber da hatten wir schon Diskussionen drüber. Anonsten wäre Angewandte Informatik erstmal besser, da weniger stanges Zeug, was du im Beruf eh nie brauchst. Aber ich denke du hast hier ne heiße Diskussion losgetreten.
 
Hat man nicht gerade in der IT-Sicherheit auch Chancen ohne einen Abschluss?
Gerade vor ein paar Tagen eine Stellenausschreibung als Pentester gelesen:

Ihr Profil

Unsere Tests arbeiten sehr stark mit manuellen Methoden. Sie sollten Informatiker/in sein oder über entsprechende Erfahrung in der Softwareentwicklung, Server- oder Netzwerk-Administration verfügen. Daneben sind uns wichtig:

- Kreativität und Spieltrieb
- Vorwissen in IT-Sicherheit
- Führungszeugnis, Zuverlässigkeit, Diskretion
- Gute Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift, Deutsch und Englisch

Ein Studium kann natürlich trotzdem nützlich sein (wie du schon sagtest, wir hatten ja diese Diskussion erst vor kurzem).

Aber ja ich lasse mich gern eines besseren belehren weil mich das Thema im Moment auch interessiert wie das mit dem Einstieg im IT-Sec Bereich (speziell Software Security) aussieht da ich selber kurz davor bin einen Master in IT-Sicherheit abzuschließen.

@hlubi: wenn es dir in Darmstadt gefallen hat und wenn der Studiengang dir alles bietet was dich interessiert dann würde ich an deiner Stelle dort bleiben. Gibt natürlich noch andere Faktoren aber ich weiß jetzt nicht ob für dich nur das fachliche eine Rolle spielt. Aber warum nicht gleich ein Masterstudium in IT-Sicherheit statt ein zweites Studium zu beginnen?
 
Für Option 1, spricht, dass es eine bessere Uni ist, zumindest für Informatik, und, dass ich bereits mein erstes Studium dort erfolgreich absolviert habe.

Was für ein Studium hast du denn bereits an der TU Darmstadt erfolgreich absolviert?
Wenn es ein MINT-Studiengang ist, kannst du eventuell einen nicht konsekutiven Masterstudiengang in Angewandter Informatik oder IT-Sicherheit dranhängen und müsstest kein Zweitstudium beginnen, was ja auch von der Finanzierung (kein Bafög mehr) her blöd ist.
Was spricht denn deiner Meinung nach für Option 2? (Angewandte Informatik in Heidelberg)
 
Hat man nicht gerade in der IT-Sicherheit auch Chancen ohne einen Abschluss?

Wenn du keine Ahnung hast, nicht. Es wäre sinnvoller als Programmierer zu arbeiten und die einschlaegigen Events zu besuchen um Kontakte zu knüpfen und Zugang zur Szene zu finden.

Aber dagegen stehen die "Zum Denken braucht man ein Diplom" Vertreter auf ;)
 
Was für ein Studium hast du denn bereits an der TU Darmstadt erfolgreich absolviert?
Wenn es ein MINT-Studiengang ist, kannst du eventuell einen nicht konsekutiven Masterstudiengang in Angewandter Informatik oder IT-Sicherheit dranhängen und müsstest kein Zweitstudium beginnen, was ja auch von der Finanzierung (kein Bafög mehr) her blöd ist.
Was spricht denn deiner Meinung nach für Option 2? (Angewandte Informatik in Heidelberg)

Es war ein Fach aus dem Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Aber ich kann mir trotzdem ein paar Sachen anrechnen lassen.

Für Option zwei würde sprechen, dass es eben angewandte Informatik ist und es auch eine Reihe von interessanten Nebenfächern gibt.
 
Ich bin selbst noch Bachelorstudent und habe noch keine Berufserfahrung, ich hab also nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und bin selbst noch auf meinem Weg, aber ich versuche dir trotzdem mal zu helfen, oder dir zumindest meine Meinung zu deinem Vorhaben zu schildern:

An deiner Stelle würde ich eher an eine Fachhochschule gehen und einen Bachelor-Studiengang im Bereich Angewandter Informatik oder IT-Sicherheit wählen, der wenig Creditpoints auf Mathematik, Theoretische Informatik usw. "verschwendet".
Da du ja etwas geisteswissenschaftliches studiert hast, nehme ich mal an du hattest schon seit längerem nichts mehr mit der Mathemtik zu tun und da du dich erst für ein unmathematisches Studium entschieden hast, gehe ich mal davon aus dass du keine Leidenschaft und keine Freude an dem Lösen von mathematischen Gleichungen etc hast.
Ich würde das Risiko nicht eingehen an der Uni einen zweiten Studiengang zu starten, bei dem am Anfang kräftig ausgesiebt wird und eventuell 1 bis 2 Semester zu verschwenden.
Klar, dass kann dir auch an der FH passieren, aber als Absolvent eines Uni-Studiengangs solltest du das Lernen gelernt haben und gute Chancen haben ein eher verschultes, aber zeitlich wahrscheinlich aufwendigeres FH Studium, zu schaffen.
Also warum nicht an der FH glänzen anstatt an der Uni unterzugehen?
An einer FH lernst du viel Programmierung (zumindest an meiner), Software Engineering und generell halt eher Sachen, die für den Beruf wichtig sind und im fünften Semester machst du ein Praxissemester bei einem Unternehmen und kannst dort eventuell auch deine Bachelorarbeit schreiben. Dass kannst du auch bei einem IT Sicherheitsunternehmen machen und vielleicht wirst du ja auch nach dem Studium übernommen.

Ein Masterstudium kommt mit einem geistes/sozialwissenschaftlichem Bachelor eher nicht in Frage.
Du könntest auch Medieninformatik oder Wirtschaftsinformatik studieren, da gibts noch weniger Mathematik.
An meiner FH hat der Bachelor in Angewandter Informatik nämlich 4 reine Mathemodule und die habens mMn schon an sich.

In Darmstadt gibts ja auch ne FH, dann müsstest du auch nicht umziehen. Der Studiengang sieht doch ganz interessant aus: Informatik, Schwerpunkt Kommunikation und Medien in der Informatik (Bachelor of Science) - Hochschule Darmstadt / University of Applied Sciences
Nur zwei Mathemodule, IT Sicherheit gleich im ersten Semester, viel (Web)Programmierung und jede Menge eher praktische Module.
Sollte dir eine solide Basis für die IT Sicherheitsbranche bieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorweg möchte ich den Erwerb von Zertifikaten vorschlagen [emoji51] amerikanische Zertifikate [emoji16]

Davon abgesehen finde ich v2.0 seinen Vorschlag ganz gut. Du müsstest dir nur im Klaren darüber sein ob du mit Medieninformatik glücklich wirst. Dein Interesse scheint doch eher bei der angewandten Informatik zu liegen?

Ich würde wählen was mich interessiert.
 
Nach dem Studium möchte ich gerne im IT-Sicherheitsbereich arbeiten.

Da du schon einen Abschluss oder zumindest Uni-Erfahrung hast, müsstest du eine ungefähre Vorstellung davon haben, ob es dich eher in die Wissenschaft zieht oder eher in die Wirtschaft. Die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften an der TU Darmstadt sind tendentiell eher wissenschaftlich orientiert - wenn dir das gefallen hat, dann ist eine Uni der einzige Weg zum Erfolg. Dann solltest du dir aber mehr Unis anschauen, als nur diese beiden. Die Wissenschaft lebt vom Austausch, von Auslandsaufenthalten, von Kooperationen. Das ist im Bachelor noch nicht so wichtig, wie im Master, sollte aber bei der Wahl bedacht werden.

Wenn nicht, d.h. wenn du eher direkt mit einem Master in die Wirtschaft willst, dann stehen dir prinzipiell dir mehrere Wege offen:

1. Uni: In der Informatik hast du üblicherweise einen hohen Anteil an Mathematik und formaler Informatik, den du voraussichtlich nur ansatzweise in der Praxis brauchst, der dir aber gleichzeitig auch hilft ein Verständnis für grundlegende Probleme zu entwickeln. Damit qualifiziert ein Master-Abschluss einer Uni meiner Ansicht nach zur Arbeit an offenen Problemen, für die es aktuell keine oder nur Einzellösungen gibt, aber keine "Best Practices", wie sie in der Wirtschaft eigentlich gebraucht werden. Arbeitsfelder liegen z.B. innerhalb einer R&D-Abteilung, in der Entwicklung neuer Produkte oder in der Unternehmens- oder Produktentwicklung. Das Ziel sollte hier also die theoretische Ausarbeitung von Unternehmensvorhaben sein.

2. FH: Hier steht ganz klar die Praxis im Vordergrund. Du lernst, wie man Software entwickelt, die aktuellen Qualitäts- und Designansprüchen genügt, wie deine Umsysteme funktionieren und grundsätzlich wie alles funktioniert, mit dem du in der beruflichen Praxis zu tun hast. Dazu gibt es die mathematischen Grundlagen - im Gegensatz zur Uni meist ohne die dazugehörige Beweisführung -, und meist wahlweise einen kleinen Anteil theoretischer Mathematik, dafür aber weitaus mehr praktische Themen. In der Wirtschaft bist du am besten in der praktischen, fachlichen Ecke aufgehoben, d.h. Softwareentwicklung, Pentesting, ...

3. BA (Berufsakademie) + FH: Die duale Ausbildung ist für die geeignet, die voll und ganz die wirtschaftlichen Bedürfnisse befriedigen wollen mit dem Ziel Hochschulabschluss. Die BA ist letzten Endes eine Berufsausbildung, die sowohl von Hochschule als auch Unternehmen durchgeführt wird. Der Vorteil liegt auf der Hand: Praxis, Praxis, Praxis. Das Ziel ist nicht, dass du verstehst, was im Hintergrund passiert, sondern dass klar ist, was du alles damit machen kannst. Auch hier bist du in der fachlichen, praktischen Ecke am besten aufgehoben, meist in der (Web-)Applikationsentwicklung, im Bereich Datenbanken oder als DevOps bzw. in der Systemadministration. Den Master-Abschluss setzt du dann mit einem Aufbaustudium an einer FH noch oben drauf. Das hat dann weniger fachliche Gründe, sondern hauptsächlich berufliche: Der Master ist prinzipiell dafür da, um dich neben deiner Ausbildungsfirma auch für andere Unternehmen interessant zu machen.

Ist dein Ziel der Bachelor und der sofortige Einstieg in die Wirtschaft, dann macht meiner Ansicht eigentlich nur die dritte Option Sinn, mit Ausnahme eines berufsbegleitenden FH/Uni-Studiums. Letzteres ist aber eher selten anzutreffen in einer solchen frühen Phase der Berufsfindung. Unter Umständen kann auch der FH-Bachelor sinnvoll sein - das kommt aber stark auf die Hochschule drauf an (Unternehmensnetzwerk, Kooperationen, ..). Vom Bachelor ohne Master an einer Uni ist strikt abzuraten - das ist für dich verschwendete Zeit und ein für die Uni verschwendeter Studienplatz.

Soviel zu den Grundlagen. Nun zu deiner Frage:
Zur Auswahl stehen jetzt:

1. Informatik an der TU Darmstadt
Informatik (B.Sc.) – Technische Universitat Darmstadt

2. Angewandte Informatik an der Uni Heidelberg
Angewandte Informatik
Der Informatik-Bachelor an der TU geniesst einen guten Ruf. Der Aufbau ist klar und ermöglicht dir in viele unterschiedliche Gebiete zu schnuppern und dich im 5. und 6. Semester zu vertiefen (siehe Kanoniken). Mit IT Sicherheit hast du dazu einen konsekutiven Master-Studiengang, der sich genau mit deinem Thema auseinander setzt. Auch ist Darmstadt ist dank TU, HDA, SIT und CASED eines der Hauptzentren der IT Sicherheitsforschung in Deutschland, vom dem du natürlich auch als StudentIn stark profitierst. Von der beruflichen Aussicht im Rhein-Main ganz zu schweigen.
Den Nachteil solltest du kennen: Die Stadt Darmstadt ist im Vergleich keine wirkliche Studentenstadt. Sie ist hässlich, langweilig und am Wochenende meist leer. Böse Zungen sprechen schon von der Vorstadt Offenbachs, das ja wiederum selbst wieder nur die Vorstadt Frankfurts ist :D

Zu Heidelberg kann ich dagegen nicht viel sagen. Von der Uni hört man - von Physik, Politik, Medizin und VWL abgesehen - eher wenig. Dagegen soll die Stadt einer der schönsten Studentenstädte in Deutschland sein.

Fazit:

Müsste ich mich heute entscheiden, ich würde den Bachelor in Heidelberg (oder in irgendeiner anderen schönen Stadt) machen und einen Master in Darmstadt drauf satteln. Der Ort, an dem du deinen Bachelor-Abschluss gemacht hast, ist nach deinem Master-Abschluss eher zweitrangig. Er zählt eigentlich nur zum Einstieg in den Master.

Wenn du keinen Master-Abschluss anpeilst, dann würde ich dringend von einer Uni abraten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du könntest aber auch einfach mal die Weiterbildungsangebote deiner Hochschule durchstöbern. Die Lücken mit Informatikmodulen als Gasthörer absolvieren und mit deinem Bachelor kombinieren und dann gleich nen Master machen. Da würde ich mich aber speziell von der Hochschule an der du studieren willst beraten lassen, was da sinnvoll ist, was angerechnet werden kann oder ob ein neuer Bachelor sinnvoll ist. Immerhin wirst du auch nicht jünger. [emoji6]
 
Hallo zusammen, danke für eure Antworten. Nach langem hin und her habe ich mich nun für die TU Darmstadt entschieden. Da mir die Stadt und die Uni an sich damals gefallen haben und ich auch das wissenschaftliche Arbeiten ganz interessant fand.
 
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