Das TdW wird diesmal nicht nur politisch, sondern auch philosophisch, soziologisch und technisch - kurz gesagt: Futurologisch.
Denn diesmal beschäftigt sich das TdW mit der Frage was uns die Zukunft bringt und wie die Welt in zehn, dreißig oder fünfzig Jahren aussehen mag. Auf die Idee bin ich bei der Lektüre dieses lesenswerten Interviews in der Sueddeutschen gekommen, genauer gesagt bei dieser Aussage:
Politisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich und technisch sind Entwicklungen aufgetreten oder möglich geworden, die nicht nur unsere Welt, sondern sogar uns selbst - als Individuen und als Spezies - völlig verändern können. Momentan besonders augenfällig sind natürlich die politischen Entwicklungen, die noch dazu wenig erfreulich sind: Das neue Jahrhundert scheint ein Jahrhundert der Krisen, der Konflikte und der Kriege zu sein. Wo man auch hinschaut, selbst in Europa, werden bewaffnete Konflikte ausgetragen. Mit ein Grund für die Entwicklung dürfte der Umstand sein das unsere Ressourcen sowohl begrenzt, als auch ungleich verteilt sind. Während in einigen Teilen der Erde die Bevölkerung so schnell wächst, dass man von Bevölkerungsexplosion spricht, ist die Geburtenrate in anderen Regionen so gering das die Bevölkerung geradezu vergreist. Allein diese Entwicklung birgt genug Konfliktpotential um einen nervös zu machen, wenn man dann noch daran denkt das die Lage durch schwindende Ölreserven, knappes Trinkwasser und die Folgen des Klimawandels zusätzlich verschlimmert wird, kann einem Angst und Bange werden.
Aber auch wirtschaftlich ist gerade viel in Bewegung, einerseits erholt sich die Weltwirtschaft immer noch von der Banken-, Finanz- und Eurokrise, andererseits erwirtschaften einige Konzerne immer neu Rekordgewinne und erlangen immer mehr Bedeutung und Einfluss. Es haben sich auch ganz neue Geschäftsmodelle entwickelt, in denen der Kunde (bzw. seine Daten), selbst zur Ware werden. Auch in der Finanzwirtschaft sind Daten mittlerweile unbezahlbar, aber da geht man noch einen Schritt weiter und legt im Rahmen des Hochfrequenzhandels gleich das ganze Geschäft in die Hände von Computern, bzw. Algorithmen, die ständig Datenfeeds analysieren und innerhalb von Mikrosekunden völlig selbstständig Millionensummen verschieben. Computer und Computernetzwerke sind dabei die Wirtschaft völlig zu verändern. Gleichzeitig zeichnet sich mittlerweile auch die Möglichkeit ab, dass 3D-Drucker die Industrie über kurz oder lang verändern werden: 3D-Drucker: US-Firma druckt Auto in 44 Stunden - Auto | STERN.DE
Um bei der Technik zu bleiben: Die Fortschritte in den Bereichen Robotik und künstliche Intelligenz sind enorm - selbstfahrende Autos und Lieferdrohnen sind längst keine Science-Fiction mehr. In Japan wird wohl noch in diesem Jahr ein Hotel eröffnen, bei dem fast alle Aufgaben von Robotern (z. B. Empfang, Service, Reinigung) übernommen werden, wodurch die Betriebskosten auf ein Drittel der Kosten herkömmlicher Hotels reduziert werden sollen. Ebenfalls noch in diesem Jahr soll in Berlin der Roboter Myon Teil einer Operinszenzierung werden - für das Team um Prof. Dr. Manfred Hild ist das jedoch nur ein Schritt auf dem Weg um einen Roboter zu konstruieren, der wie ein Mensch lernt, denkt und fühlt.
Aufgrund der enormen Fortschritte auf den Gebieten der Kybernetik, ist sogar der alte Traum (für andere auch ein Alptraum) von der starken KI wieder im Bereich des möglichen gerückt - was natürlich dazu führt das Wissenschaftler sich auch wieder mit möglichen Folgen einer Superintelligenz, bzw. der technologischen Singularität befassen.
Aber auch auf dem Gebiet der Prothesentechnik hat die Kybernetik gewaltige Fortschritte gemacht, moderne Prothesen lassen sich nicht nur durch Gedanken steueren, sie ermöglichen ihrem Nutzer auch einen Tastsinn. Mittlerweile können Prothesen in gewissen Punkten sogar schon besser als das Original sein, so durfte der Prothesen-Weitspringer Markus Rehm nicht an der EM teilnehmen, da ihm die Prothesen nach Einschätzung des DLV einen unfairen Vorteil verschaffen.
Und das führt natürlich zum nächsten großen Thema: Transhumanismus, denn die Kybernetik und die Bionik haben solche Fortschritte gemacht, gerade auch in Bezug auf Mensch-Computer-Schnittstellen, dass eine Optimierung des menschlichen Körpers durch Biotechnik keine Science Fiction mehr ist.
Aber die Biotechnik ist nicht die einzige Möglichkeit, wie der Mensch in naher Zukunft optimiert werden könnte: Es gibt auch noch die Genetik. In UK wurden gerade "Drei-Eltern-Babys" zugelassen, dabei handelt es sich um eine Methode der In-Vitro-Fertilisation, bei der Mediziner die Zellkerne aus einer befruchteten Eizelle entfernen und in einer gesunden Spendereizelle einpflanzen. Für die einen ist das ein großer Schritt im Kampf gegen Erbkrankheiten, für andere der erste Schritt auf dem Weg zum Designer-Baby. Die Gentechnik schreitet in jedem Fall mächtig voran und wenn rechtliche Schranken fallen, lässt sich kaum vorhersagen wohin die Reise geht. Zum ersten Mal in der natürlichen Evolution des Menschen, haben wir zumindest theoretisch die Möglichkeit innerhalb von nur einer Generation tiefgreifende Veränderung an der DNS und damit an uns selbst (bzw. unseren Nachkommen) vorzunehmen...
Das alles sind nur Beispiele und Denkanstöße, die zeigen sollen vor welchen Bedrohungen, Herausforderungen und Möglichkeiten wir stehen. Sicher ist im Grunde nur, dass wir vor tiefgreifenden Veränderungen stehen. Um auf das eingangs erwähnte Interview (das man wirklich lesen sollte) und die Frage wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird zurückzukommen:
Quellen & mehr zum Thema:
Yuval Harari zu Transhumanismus und Automatisierung - Digital - Süddeutsche.de
3D-Drucker: US-Firma druckt Auto in 44 Stunden - Auto | STERN.DE
Japaner planen Roboter-Hotel - SPIEGEL ONLINE
Künstliche Intelligenz: Ein Roboter lernt fühlen | ZEIT ONLINE
"Superintelligenz": Eine gefährliche Explosion der Intelligenz | ZEIT ONLINE
Prothesen: Künstliche Arme werden besser und gefühlvoller - Spektrum der Wissenschaft
Medizintechnik: Elektrischer Anschluss ans Nervensystem - Spektrum der Wissenschaft
Urteil über Rehms Nichtnominierung: Vorteil durch Prothese - Sport - Tagesspiegel
Entscheidung des britischen Parlaments: Babys mit drei Eltern zugelassen | tagesschau.de
Denn diesmal beschäftigt sich das TdW mit der Frage was uns die Zukunft bringt und wie die Welt in zehn, dreißig oder fünfzig Jahren aussehen mag. Auf die Idee bin ich bei der Lektüre dieses lesenswerten Interviews in der Sueddeutschen gekommen, genauer gesagt bei dieser Aussage:
Ich finde da ist einiges dran, denn wir leben defintiv in sehr interessanten Zeiten. Wer sich für das Weltgeschehen im allgemeinen und bestimmte Enwicklungen im besonderen interessiert, dem drängt sich mitunter der Verdacht auf, dass wir gerade vor einer Vielzahl von wichtigen Scheidepunkten stehen.Es ist zum ersten Mal fast unmöglich zu sagen, wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird.
Politisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich und technisch sind Entwicklungen aufgetreten oder möglich geworden, die nicht nur unsere Welt, sondern sogar uns selbst - als Individuen und als Spezies - völlig verändern können. Momentan besonders augenfällig sind natürlich die politischen Entwicklungen, die noch dazu wenig erfreulich sind: Das neue Jahrhundert scheint ein Jahrhundert der Krisen, der Konflikte und der Kriege zu sein. Wo man auch hinschaut, selbst in Europa, werden bewaffnete Konflikte ausgetragen. Mit ein Grund für die Entwicklung dürfte der Umstand sein das unsere Ressourcen sowohl begrenzt, als auch ungleich verteilt sind. Während in einigen Teilen der Erde die Bevölkerung so schnell wächst, dass man von Bevölkerungsexplosion spricht, ist die Geburtenrate in anderen Regionen so gering das die Bevölkerung geradezu vergreist. Allein diese Entwicklung birgt genug Konfliktpotential um einen nervös zu machen, wenn man dann noch daran denkt das die Lage durch schwindende Ölreserven, knappes Trinkwasser und die Folgen des Klimawandels zusätzlich verschlimmert wird, kann einem Angst und Bange werden.
Aber auch wirtschaftlich ist gerade viel in Bewegung, einerseits erholt sich die Weltwirtschaft immer noch von der Banken-, Finanz- und Eurokrise, andererseits erwirtschaften einige Konzerne immer neu Rekordgewinne und erlangen immer mehr Bedeutung und Einfluss. Es haben sich auch ganz neue Geschäftsmodelle entwickelt, in denen der Kunde (bzw. seine Daten), selbst zur Ware werden. Auch in der Finanzwirtschaft sind Daten mittlerweile unbezahlbar, aber da geht man noch einen Schritt weiter und legt im Rahmen des Hochfrequenzhandels gleich das ganze Geschäft in die Hände von Computern, bzw. Algorithmen, die ständig Datenfeeds analysieren und innerhalb von Mikrosekunden völlig selbstständig Millionensummen verschieben. Computer und Computernetzwerke sind dabei die Wirtschaft völlig zu verändern. Gleichzeitig zeichnet sich mittlerweile auch die Möglichkeit ab, dass 3D-Drucker die Industrie über kurz oder lang verändern werden: 3D-Drucker: US-Firma druckt Auto in 44 Stunden - Auto | STERN.DE
Um bei der Technik zu bleiben: Die Fortschritte in den Bereichen Robotik und künstliche Intelligenz sind enorm - selbstfahrende Autos und Lieferdrohnen sind längst keine Science-Fiction mehr. In Japan wird wohl noch in diesem Jahr ein Hotel eröffnen, bei dem fast alle Aufgaben von Robotern (z. B. Empfang, Service, Reinigung) übernommen werden, wodurch die Betriebskosten auf ein Drittel der Kosten herkömmlicher Hotels reduziert werden sollen. Ebenfalls noch in diesem Jahr soll in Berlin der Roboter Myon Teil einer Operinszenzierung werden - für das Team um Prof. Dr. Manfred Hild ist das jedoch nur ein Schritt auf dem Weg um einen Roboter zu konstruieren, der wie ein Mensch lernt, denkt und fühlt.
Aufgrund der enormen Fortschritte auf den Gebieten der Kybernetik, ist sogar der alte Traum (für andere auch ein Alptraum) von der starken KI wieder im Bereich des möglichen gerückt - was natürlich dazu führt das Wissenschaftler sich auch wieder mit möglichen Folgen einer Superintelligenz, bzw. der technologischen Singularität befassen.
Aber auch auf dem Gebiet der Prothesentechnik hat die Kybernetik gewaltige Fortschritte gemacht, moderne Prothesen lassen sich nicht nur durch Gedanken steueren, sie ermöglichen ihrem Nutzer auch einen Tastsinn. Mittlerweile können Prothesen in gewissen Punkten sogar schon besser als das Original sein, so durfte der Prothesen-Weitspringer Markus Rehm nicht an der EM teilnehmen, da ihm die Prothesen nach Einschätzung des DLV einen unfairen Vorteil verschaffen.
Und das führt natürlich zum nächsten großen Thema: Transhumanismus, denn die Kybernetik und die Bionik haben solche Fortschritte gemacht, gerade auch in Bezug auf Mensch-Computer-Schnittstellen, dass eine Optimierung des menschlichen Körpers durch Biotechnik keine Science Fiction mehr ist.
Aber die Biotechnik ist nicht die einzige Möglichkeit, wie der Mensch in naher Zukunft optimiert werden könnte: Es gibt auch noch die Genetik. In UK wurden gerade "Drei-Eltern-Babys" zugelassen, dabei handelt es sich um eine Methode der In-Vitro-Fertilisation, bei der Mediziner die Zellkerne aus einer befruchteten Eizelle entfernen und in einer gesunden Spendereizelle einpflanzen. Für die einen ist das ein großer Schritt im Kampf gegen Erbkrankheiten, für andere der erste Schritt auf dem Weg zum Designer-Baby. Die Gentechnik schreitet in jedem Fall mächtig voran und wenn rechtliche Schranken fallen, lässt sich kaum vorhersagen wohin die Reise geht. Zum ersten Mal in der natürlichen Evolution des Menschen, haben wir zumindest theoretisch die Möglichkeit innerhalb von nur einer Generation tiefgreifende Veränderung an der DNS und damit an uns selbst (bzw. unseren Nachkommen) vorzunehmen...
Das alles sind nur Beispiele und Denkanstöße, die zeigen sollen vor welchen Bedrohungen, Herausforderungen und Möglichkeiten wir stehen. Sicher ist im Grunde nur, dass wir vor tiefgreifenden Veränderungen stehen. Um auf das eingangs erwähnte Interview (das man wirklich lesen sollte) und die Frage wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird zurückzukommen:
Vor diesem Hintergrund stellt das TdW also heute die Frage: Was bringt die Zukunft? Welche Veränderungen sind möglich, wünschswert oder realistisch? Und was gilt es auf jedenfall zu vermeiden?Die Welt wird komplett anders sein.
Quellen & mehr zum Thema:
Yuval Harari zu Transhumanismus und Automatisierung - Digital - Süddeutsche.de
3D-Drucker: US-Firma druckt Auto in 44 Stunden - Auto | STERN.DE
Japaner planen Roboter-Hotel - SPIEGEL ONLINE
Künstliche Intelligenz: Ein Roboter lernt fühlen | ZEIT ONLINE
"Superintelligenz": Eine gefährliche Explosion der Intelligenz | ZEIT ONLINE
Prothesen: Künstliche Arme werden besser und gefühlvoller - Spektrum der Wissenschaft
Medizintechnik: Elektrischer Anschluss ans Nervensystem - Spektrum der Wissenschaft
Urteil über Rehms Nichtnominierung: Vorteil durch Prothese - Sport - Tagesspiegel
Entscheidung des britischen Parlaments: Babys mit drei Eltern zugelassen | tagesschau.de
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