Werte der heutigen Gesellschaft

Ich habe mir in letzter Zeit einige Gedanken zu der Beobachtung gemacht, dass in den letzten 20 Jahren eine Entwicklung stattgefunden hat, die eine Haben-orientierte Lebensweise zur Folge gehabt haben muss.

Zu meiner Zeit waren die neuesten Spielzeuge, teuersten Klamotten u. Ähnliches nicht ausschlaggebend für die Anerkennung innerhalb einer Gruppe, Klasse oder sonstigen Zusammschlüssen von Kindern. Vielleicht hing das auch damit zusammen, dass ich ein Gymnasium, eine Realschule und ein FOS besucht habe, ganz sicher bin ich mir da gewiss nicht.

Die Auswirkungen auf das Sozialverhalten sind in Tendenz Haben stärker geworden. Dies scheint für den Einzelnen, der dabei nicht mithalten kann, die stärksten negativen Auswirkungen zu haben. Zumindest in bildungspolitischen Debatten, wie ich sie in Bayern und Schleswig-Holstein ein wenig verfolgt habe, ist dieser Punkt immer wieder ein Aspekt. Dies und Weiteres lässt mich darauf schliessen, dass in der heutigen Gesellschaft die Identifikation immer mehr primär über materelle Werte stattfindet.

So habe ich mich gefragt, was es denn nun für ein Kind bedeuten kann, wenn es nicht auf diese Lebensweise getrimmt wird, hat es eine Außenseiterrolle zur Folge? Ist Diese überhaupt von großem Nachteil? An sich ist Außenseiter sein ein subjektiver Begriff und in dieser Art von Gesellschaft vielleicht sogar teilweise von Vorteil. Das Wertesystem und die Vorstellungen vieler Gruppierungen bringen die Sprößlinge doch auch nicht weiter, oder doch?

Ist es nicht wesentlich eher von Vorteil, wenn man sich selbst leben kann, wie man es möchte, nach dem Sein, allerdins mit der Option sich über das Handeln und auch das Vorannkommen innerhalb der Gesellschaft und der Ziele ebenso definieren zu können und sich nach Notwendigkeit anpassen zu können? Zwar einen Standpunkt vertreten zu können, aber die Extreme zu kombinieren, in einer Art Kompromiss für die Konsensrealität.

Selbst wenn das für den Heranwachsenden anstrengender sein mag, sich ebenso über das Sein, wie das Handeln und auch das Haben definieren zu können. Mir missfällt von der Persönlichkeitsentwicklung und der Selbstentfaltung her gesehen dieses verbreitete Lebensmodell, in dem ein Extrem des Habens vorherrscht und sich die Kinder über den Besitz definieren.

Mich würde interessieren, wie ihr das seht.
 
Der Artikel Why Nerds are so unpopular von Paul Graham zeigt gut, warum es dazu kommt:
http://www.paulgraham.com/nerds.html


Wie es jmd. geht, der nicht "zur Gruppe" gehört, zeigt dieses Zitat gut:
Kennst du das Gefühl, Sonntag Abend ins Bett zu gehen und schon ein gewisses Grauen vor dem
nächsten Tag zu haben, weil du wieder in diese Klasse musst, in der eine Person ist, die
alles tut um dir den Tag zur Hölle zu machen und du weisst, dass es deine Mitschüler
mitbekommen, sich aber nichts sagen trauen?!

Mir geht es so, und es ist unerträglich...sicher, du weisst, dass es nicht so ist, dass dich
keiner mag, oder so, aber trotzdem stehst du in den meisten Situationen alleine da, und
weisst dir nicht mehr zu helfen...
Quelle: http://www.mobbing-wiki.de/index.php?title=Hauptseite


Ich persönlich finde, dass sich jeder selbst aussuchen sollte, wie er gerne Leben würde. Dies ist heutzutage in deutschen Schulen nicht gerade einfach. Ich gehe in die Oberstufe und mittlerweile sind alle so vernünftig geworden, dass es egal ist, welche Musik man hört, welche Kleidung man trägt und welche Sub-Kultur man angehört. Leider ist dies nicht überall so. Dafür muss ich nur auf den Schulhof schauen. Bitte versteht mich nicht falsch, aber einige Mädchen tragen mehr Make-Up als Kleidung (und das fängt schon in der 7. Klasse an).
Wer bei diesem Wettbewerb nicht mitmacht, ist ein Außenseite. Und auf denen kann man "sehr gut und einfach rumhacken".

Hat denn jmd. eine realistische Idee, wie man die Jugend dazu bewegen könnte nicht mehr nur auf das Materielle zu achten? Ich bin hierbei nämlich total überfragt.
 
Vorab, ich moechte keinen hier auf die Fueße treten, das was ich jetzt beschreibe, trifft aber auf viele (nicht alle) zu!

Zum einen, ja unsere Gesellschaft ist eindeutig eine Konsumgesellschaft und Kinder sind nun mal auch ein Teil der Gesellschaft, warum sollte es bei ihnen anders sein. Zum anderem ist es nicht wirklich neu, dass man mit seinen Errungenschaften auch gerne ein bisschen prahlt, da dies zeigt, dass man Geld hat und dies muss ja irgendwo herkommen -im Endeffekt zeigt man, dass man etwas geleistet hat-, aber das gab es schon immer in der Menschheit.
Aber genau hier ist der Knackpunkt: Kinder koennen sich meistens nur dank ihrer Eltern teure Sachen leisten, ihre Hab und Gut ist dementsprechend nicht auf ihre eigene Leistung zurueckzufuehren. Warum das, meiner Ansicht nacht, nicht gut ist, erklaere ich spaeter.
Bei uns (auf dem Gymnasium), war es am Anfang auch so, dass diejenigen, die tolle Spielsachen, Sueßigkeiten o.ae. hatten einen guten Status in der Gruppe hatten. Dies aenderte sich doch kurz nach der Pubertaet, als die meisten entdeckten, dass es eben keine Eigenleistung ist, Geld von den Eltern zu verprassen und das die Entwicklung des Geistes eine viel groeßere Herausforderung ist. Schon stieg der Status der klugen Geister, wie man es nicht haette erwarten koennen und der Sozialstatus der Eltern rueckte in den Hintergrund.
An dieser Stelle stelle ich aber mal die Behauptung auf, dass bei einfach gestrickten Menschen, dazu zaehlen eben auch Kindern, wobei diese noch das Potenzial haben, nicht vollzogen werden kann. Deshalb diese Materielle Fixierung.

Zur Idee als Außenseiter ist man theoretisch besser dran: Nein, ist man 100% nicht, man braucht soziale Kontakte zum leben. Das Menschen, die ihr Leben lang nur ausgegrenzt wurden einen Knacks davon tragen, ist, glaub ich, nicht zu bestreiten.

Hat denn jmd. eine realistische Idee, wie man die Jugend dazu bewegen könnte nicht mehr nur auf das Materielle zu achten? Ich bin hierbei nämlich total überfragt.
Relativ einfach, man muss den Kindern nur vermitteln, welche Bedeutung Bildung hat, da die meisten Eltern in diesem Punkt mehr als nur versagen, ist es angebracht, dass Konzepte wie Ganztagsschulen (vor allem fuer Kinder vor und in der Pubertaet) umzusetzen, quasi schon ab Grundschule oder Kindergarten. Hier mit dem Argument zu kommen, dass die Eltern dann nichts mehr von ihren Kindern haben, ist mehr als nur daemlich, da ein normales Kind nicht 6 Stunden am Tag an Mamis Rockzipfel haengt. Wenn diese nicht eh den Tag ueber arbeiten muss.
 
Persönlich finde ich nichts Schlimmes daran, dass unsere Jugend materiell ausgerichtet ist bzw. sich darüber definiert. Die Art und Weise, seinen sozialen Status zu zeigen bzw. die Einschätzung des Selbigen, ist kulturspezifisch. Manche Völker definieren ihre Zugehörigkeit und Reife über Narben. Wir über materielle Dinge. Und auch hier ist das Ganze einem laufenden Wandel unterzogen.
Darüber ordnet sich die Hierarchie einer Gruppe, welche eine Ordnung zufolge hat, die wiederum notwendig für den Menschen ist. Er braucht Ordnung, denn das schafft Orientierung. Der gelebte Materialismus allein ist nicht das Problem. Es ist die Frage, wie er gelebt wird. Wie mit ihm umgegangen wird. Und da gibt es Defizite.

Zum Thema "Gruppenzugehörigkeit" habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Persönlich habe ich Mobbing erfahren. Weil ich nicht dazu gehörte, weil ich nicht richtig passte und somit gewissermaßen "anders" war.
Dies muss aber nicht zwangsläufig zum Mobbing führen. Wenn ich mir die Klasse meiner jetzigen Freundin anschaue, zeigt sich, dass alle miteinander auskommen. Es ist zwar nicht jeder mit jedem befreundet, aber man akzeptiert sich soweit. Was da allerdings der ausschlaggebende Faktor ist, kann ich nicht sagen. Zuviele Unterschiede.

Ich denke aber, dass der jugendliche Materialismus kein Problem, sondern ein Symptom ist. Eines, was zeigt, dass in unserer Gesellschaft einige Dinge falsch laufen. Ich finde es bedenklich wenn ein 6- oder 7-jähriges Kind durch den Laden läuft und sagt, dass sie X unbedingt braucht, da sie sonst nicht schön sei/werde und sie ja nicht arm da stehen will. Das kann es nicht sein.
Wenn das gesellschaftliche Rangsystem materialistisch ausgerichtet ist, mag das eine Sache sein, aber das Fundament sollten immer noch Werte sein. Selbstbewußtsein, Humanität, Aufrichtigkeit wären meines Erachtens nach ein guter Anfang. Somit hätte das Kind "Gegenmaßnahmen", die es vor Enttäuschungen, persönlichen Verletzungen schützt, wenn es nicht den gesellschaftlichen Anforderungen genügt, was nunmal immer wieder der Fall sein kann.

Auch sollte der Wert der Familie wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Die Eltern sollten sich mehr um ihre Eltern kümmern. Auch gesellschaftlich bzw. medial müsste die Institution "Familie" eine Aufwertung erleben. Diese Sachen sind aber nicht ohne weiteres möglich.
Medien sind grundsätzlich davon angetrieben, dass zu zeigen, was interessiert und fasziniert. Und in einer Gesellschaft in der nunmal ständiges Arbeiten und Sorgen dominat sind, ist das "Jet-Set"-Leben der passende Gegenpol, der interessiert. Dort wiederum ist das Feiern des Egos aber Pflicht bzw. die Regel. Nicht das Teilen von Emotionen oder das gegenseitige Für-sich-da-sein.

Die Arbeitswelt bzw. das Arbeitsklima hat sich geändert. In den letzten Jahren gingen die Zeichen immer mehr in Richtung "Raubtierkapitalismus". Man sollte mehr leisten, weniger oder gleich viel bekommen und überhaupt froh sein, dass man Arbeit hat. Wo wir auch schon bei der Angst sind. Es ist nicht erst seit der Wirtschafts- oder Finanzkrise so, dass sich Existenzängste breitmachen. Schon mit dem Aufkommen von steigender Arbeitslosigkeit und HartzIV wurde nach und nach eine Atmosphäre der Angst geprägt. "Wir jammern auf zu hohem Niveau" war dann so das Totschlägerargument gegen einen fairen Sozialstaat.

Nur allein diese Dinge lassen die "Eltern", also den Großteil der Gesellschaft, genug ausbrennen, sodass es ihnen nicht zu verübeln ist, wenn sie ihre Pflichten vernachlässigen. Ständiger Leistungsdruck und stetige Existenzängste sind nunmal keine guten Voraussetzungen eine Familie zu gründen bzw. werden dazu führen, dass Menschen sich zunehmenden isolieren.
 
Landra, als ich deinen Text gelesen hab, ist mir als erstes "Willkommen im Kapitalismus!" eingefallen... aber du kommst ja aus München - du kennst das ja gar nicht anders :D

--
Hab gerade mit meiner Müdigkeit zu kämpfen und somit Wortfindungsstörungen... wollt eigentlich noch mehr zu dem Thema schreiben, aber das wird wohl morgen...


...to be continued...
 
Es ist einfach cool in dieser Gesellschaft auf dem neuesten Stand zu sein.
Die technologischen Fortschritte sind rasend. Was heute neu ist, ist morgen alt und übermorgen überholt. Sicher ist es cool wenn xy das neue Handy aus der Werbung hat. Ich selber würde mich auch kurz dafür interessieren, es mal in die Hand nehmen ein paar Funktionen anschauen und das wär es dann gewesen. Trotzdem kaufe ich mir dann nicht zwangsweise ein neues Handy und die meisten anderen auch nicht. Aber ein Handy allein gehört schon zur Standardausrüstung ich wage zu behaupten das es zu einem Pflichtinstrument geworden ist. Leute wer nicht kurzfristig zu erreichen ist, ist wertlos :p jedenfalls im Moment.
Wer kein Handy hat isoliert sich selber..
Man muss sich einfach im klaren sein das ein ganz anderer Zeitgeist herrscht als noch vor ein paar Jahrzehnten.
 
hallo,

ich war in der Pflichtschule oft etwas "minderwertiger" weil mir meine Eltern nicht immer das neueste "Jojo" oder den neuen "Gameboy" gekauft haben. Ich hatte Basketball Karten, Magic Karten, das volle Programm, aber nie mehr als notwendig war um einfach ein bisschen mitzuziehen. Ich empfand nie wirklich Neid für jemanden der 5 Basketball Karten Alben Zuhause hatte und mir jeden Tag die neuesten Karten vor die Nase hielt, aber es war ein Gefühl von Schwäche. Ich hatte das damals schon nicht verstanden, warum Kinder nur nach ihrem Besitz beurteilt wurden und vor allem auch nach dem Gewand. Bei mir war immer Noname angesagt, im Gegensatz zu manchen anderen, die immer Nike, Adidas, Puma T-Shirts und Schuhe an hatten - aber die waren einfach beliebter, egal welche Vollidioten sie waren.
Auf sowas sollten Eltern aufmerksam gemacht werden, irgendwie ein Gefühl dafür entwickeln wann es genug ist.
 
Original von Spyx
Der Artikel Why Nerds are so unpopular von Paul Graham zeigt gut, warum es dazu kommt:
http://www.paulgraham.com/nerds.html

Danke für diesen interessanten Link!

Aber um auch etwas zum eigentlichen Thema beizutragen, sage ich einfach mal folgendes: die Evolution funktioniert bei uns Menschen mittlerweile nicht mehr so, wie sie es ursprünglich tat. <- einfach mal so in den Raum - äh den Thread geworfen
 
@zero-9, beavisbee: Ich kann es nicht mehr lesen, dass an allem der Kapitalismus Schuld sein soll. Nennt mir bitte ein historisches Beispiel wo es besser lief, ein anderes Wirtschaftssystem dominierte und warum, wenn es so toll war es heute nicht mehr existiert.

@valenterry: Evolution funktioniert, nur passiert Evolution nicht von heut auf morgen und wird hier in Deutschland zusaetzlich noch durch das Sozialsystem, die Staerkeren greifen den Aermeren unter die Arme, verlangsamt, was nicht unbedingt schlecht sein muss.
 
Original von ERit
...und vor allem auch nach dem Gewand. Bei mir war immer Noname angesagt, im Gegensatz zu manchen anderen, die immer Nike, Adidas, Puma T-Shirts und Schuhe an hatten - aber die waren einfach beliebter, egal welche Vollidioten sie waren.

das ist genau das, was ich auch noch loswerden wollte, aber einfach zu müde zum Tippen war:
Wozu muss man als Kind, wenn man eh den ganzen Tag draußen rum stromert und seine Klamotten dreckig macht und abnutzt (anfangs im Sandkasten, später Fahrrad-Stürze, etc.), ständig Marken-Klamotten haben - im Alltag (nur zur Schule gehen, rumsitzen, heimgehen) mögen die Marken-Sachen eventuell mehr aushalten - aber wenn man jeden Nachmittag mit dem Rad über Feldwege heitzt und doch auch ab und zu mal über den Lenker fliegt, dann ist die Marken-Jeans genauso hinüber wie die NoName-Jeans.
Bei mir gab's auch nur NoName und ich lebe auch noch.

Ich bin keinem Trend nachgelaufen (keine Marken-Klamotten, kein JoJo oder Gameboy etc. - meine einzige Spielekonsole war und ist auch noch heute ein SEGA MasterSystem II), war schon frühzeitig technik-interessiert (im Sinne von "wie funktioniert <irgendwas>") und war - im Gegensatz zum Großteil der Klasse - eben nicht so wirklich sportlich begabt - aber wenn man mit seinen Interessen und Fähigkeiten offen und hilfsbereit umgeht, anstatt sich auszugrenzen, bekommt man trotzdem positive Resonanz, so meine Erfahrung - im Sport haben die Mitschüler versucht, mich so gut es geht zu fördern, anzufeuern, etc. , bei Computer-Problemen hab ich ihnen geholfen...

Es gab sicherlich auch genügend Leute, die mit diesem "Technik-Freak" nichts anfangen konnten; die sich eben nur damit befasst haben, was wer nach außen darstellt...
Aber wenn man selbst nicht zu dieser Gruppe gehört, merkt man wenigstens schnell, wer wahre Freunde sind und wer nur anderen hinterherrennt, weil sie z.B. Adidas tragen oder so...

Aber ich kam mit der Einstellung eigentlich bisher ganz gut durch's Leben:
Ich versuche jedem gegenüber vorurteils-los offen zu sein; sage meine Meinung, wenn mir was nicht passt, hab keine Lust mich irgendwie zu verstellen, um irgendjemanden darzustellen, der ich nicht bin und wer damit nicht klar kommt, der soll's einfach bleiben lassen.

Und sowas ist zum Großteil einfach eine Frage der Erziehung: Wenn die Eltern einem nunmal alles an Spiele-Konsolen kaufen (quasi nur um die Kinder ruhig zu stellen) und einem alles an Marken-Sachen kaufen, dann fängt man auch schnell an, damit zu prahlen, es wird in der Klasse ein regelrechter Wettstreit und schnell ist der Charakter versaut...
Wenn man diese Eltern dann fragt, was ihr Kind besonders gut kann, bekommt man häufig als Antwort "Keine Ahnung, vieleicht Playstation spielen..." (meine Freundin erlebt als Ergotherapeutin sowas regelmäßig... die Eltern haben teilweise einfach keinen Bezug mehr zu ihrem Kind... oftmals ist es so, dass man - bevor man die Kinder therapiert - erstmal die Eltern therapieren müsste...)

Wenn dagegen frühzeitig Talente erkannt und gefördert werden und durch entsprechendes positives Feedback dann auch das Selbstbewusstsein des Kindes wächst, hat es meiner Meinung nach wesentlich bessere Chancen, in diesem doch recht harten System sich durchzukämpfen...
Denn diese Gesellschaft braucht nicht noch mehr Menschen, die einfach jedem besch... Trend hinterherlaufen, sondern Leute, die ihren eigenen Kopf und ihre eigene Kreativität benutzen und genügend Selbstvertrauen haben, auch mal etwas anders zu machen, als andere, sich nicht jedem Hype anschließen, etc.

Oder wie es schon Immanuel Kant im Zeitalter der Aufklärung (17. / 18. Jahrhundert) treffend formuliert hat:
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.



Original von xrayn
Ich kann es nicht mehr lesen, dass an allem der Kapitalismus Schuld sein soll.

bevor du dich hier aufregst, schau mal genauer hin: da ist ein breit grinsender Smily hinter meiner Aussage.... den solltest du bitte nicht übersehen...

wobei die Aussage, wenn auch nicht 100% ernst gemeint, auch nicht komplett falsch ist:
Ein Gesellschaftssystem formt nunmal Menschen...
In einem System, wo es nichts gibt (wo man sogar 18 Jahre auf sein Auto warten muss...), kommt nunmal viel weniger Neid auf und die Tatsache, dass man nicht alles käuflich erwerben kann macht erfinderisch und weckt automatisch den Ingeneur in dir, was wieder pädagogisch sehr wertvoll ist! ;)
Ich möchte sicherlich nicht die Zeit zurück haben, in der es nichts gab, aber vor einer Neu-Anschaffung überleg ich doch 2-3 mal, ob ich das überhaupt brauche oder ob ich mit vorhandenen Mitteln auch weiterkomme.

Ich bin sicherlich kein Fan von dieser übertriebenen Ostalgie-Welle, aber wenn man sieht, was damals aus noch so einfachen Mitteln in Eigenbau angefertigt wurde ("Not macht erfinderisch!"), dann finde ich das schon faszinierend.
Heutzutage leben wir in einer reinen Wegwerf-Gesellschaft: wenn etwas kaputt ist fliegt es auf den Müll - wenigstens ein Grund, sich mal was neues anzuschaffen.
Wenn man dann heutzutage kommt und sagt "hey, warum willst du das wegwerfen, kann man doch noch ausschlachten?!", wird man nur schräg angeschaut...
Früher hat man die Geräte halt auch mal aufgeschraubt und sich Gedanken gemacht, was wie warum funktioniert...

Diese Bastel-Mentalität geht durch den materiellen Überfluss leider viel zu sehr verloren....

Desweiteren erfindet man jetzt alles neu (oder schaut sich die Ideen angeblich aus anderen Ländern ab) was es bei uns schon gab und nach der Wende erstmal abgeschafft wurde, weil ja alles was aus dem Osten kam, schlecht sein musste... (gerade auch was Kindergrippe, Schulsystem, etc. angeht...)
 
@beavisbee: Ok, dann habe ich das missverstanden :) Desweiteren stimme ich deinem Post bis einschließlich zum Zitat von Kant zu. Zum Rest sag ich mal nichts, bis auf, dass die Menschen nicht von einem System geformt werden, sondern die Menschen selbst ein System formen. Es ist ja nicht so, dass vor 200 Jahren einer mal gesagt hat: "So ab heute Raubtierkapitalismus, hier sind die Spielregeln :D". Ein System entwickelt sich und daran sind mehrere Generationen beteiligt.
 
Original von xrayn
@zero-9, beavisbee: Ich kann es nicht mehr lesen, dass an allem der Kapitalismus Schuld sein soll. Nennt mir bitte ein historisches Beispiel wo es besser lief, ein anderes Wirtschaftssystem dominierte und warum, wenn es so toll war es heute nicht mehr existiert.

Und ich bin es leid, ständig deine Unfähigkeit zur Differenzierung und Maßhaltung erleben zu müssen. Ich sagte, ich mach es mal deutlich, RAUBTIERkapitalismus. Warte, anderer Versuch: RAUBTIER - KAPITALISMUS. Siehst du, quasi zwei Worte.
Aber wenn du gerne nicht deiner Leistung entsprechend bezahlt wirst, bitte. Ich hab nbie was gegen den Kapitalismus gesagt, aber dagegen, dass ich quasi dankbar sein darf arbeiten zu dürfen udn meine Leistung nciht aneraknnt wird. Aber da sind wir wohl grundverschieden. Der Eine steht für sich ein, der andere frisst lieber Dreck.

Anti-Mainstream FTW!!11!1einself
 
Ein Blabla haette es auch getan, mehr Inhalt hat dein Post nicht. Es gibt kein System was Raubtierkapitalismus heißt. Aber erklaere mir doch mal die Unterschiede zwischen Raubtierkapitalismus und Kapitalismus, ich sehe da keine Unterschiede, aber das mag an mir liegen.

Und meine eigentliche Frage hast du auch nicht beantwortet.
 
@zero-9

Guter Text und das trifft es imho auf den Kopf.

Bleibt dann noch die Frage: Wie macht mans besser ;)
 
Original von xrayn
Aber erklaere mir doch mal die Unterschiede zwischen Raubtierkapitalismus und Kapitalismus, ich sehe da keine Unterschiede, aber das mag an mir liegen.

Und meine eigentliche Frage hast du auch nicht beantwortet.

Original von Chromatin

Guter Text und das trifft es imho auf den Kopf.

Bleibt dann noch die Frage: Wie macht mans besser;)

Ethik heißt das Zauberwort. Vernunft ist der Weg.
 
zero-9, warum weichst du staendig meinen Fragen aus und wirfst Begriffe in den Raum ohne sie zu erlaeutern? Ehtik? Toll.. Ich zitiere mal Wiki:
Die Ethik ? und die von ihr abgeleiteten Disziplinen (z. B. Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie) ? bezeichnet man auch als ?praktische Philosophie?, da sie sich mit dem menschlichen Handeln befasst (im Gegensatz zur ?theoretischen Philosophie?, zu der die Logik, die Erkenntnistheorie und die Metaphysik als klassische Disziplinen gezählt werden).
Aha, das Zauberwort ist also, dass wir uns mit dem menschlichem Handeln befassen sollen?!

Und Vernunft? Meiner Meinung nach ist es vernuenftig, dass seltene Resourcen wertvoll und Resourcen, die quasi wie Sand am Meer vorhanden sind, nicht wertvoll sind. Das ist aber dein Raubtierkapitalismus oder einfach nur Kapitalismus.
 
Original von xrayn
zero-9, warum weichst du staendig meinen Fragen aus und wirfst Begriffe in den Raum ohne sie zu erlaeutern? Ehtik?

Warum solch ich dri erklären, was ich meine, wenn du eh nicht verstehen willst? Ich hab dir schon in einem anderen Thread erklärt, was ich damit meine. Und scheinbar willst du das nicht verstehen. Musst du auch nicht.

Ich weiß nicht, wie alt du bist und welche Schule du besuchst. Solltest du allerdings mal die möglichkeit haben einer Ehtikvorlesung beizuwohnen, empfehle ich dir, ihr beizuwohnen. Dann solltest du nochmal urteilen.
 
Sry Folks... eine lachhafte Diskussion..



@zero-9, beavisbee: Ich kann es nicht mehr lesen, dass an allem der Kapitalismus Schuld sein soll. Nennt mir bitte ein historisches Beispiel wo es besser lief, ein anderes Wirtschaftssystem dominierte und warum, wenn es so toll war es heute nicht mehr existiert.

Gegenfrage: Wenn der Kapitalismus so gut sein soll, warum verschwindet er dann fast komplett?? Wohl deswegen weil das Volk erst eine Revolte durchführen muss um das Regiem zu entkräften....

@valenterry: Evolution funktioniert, nur passiert Evolution nicht von heut auf morgen und wird hier in Deutschland zusaetzlich noch durch das Sozialsystem, die Staerkeren greifen den Aermeren unter die Arme, verlangsamt, was nicht unbedingt schlecht sein muss.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436350,00.html
http://www.chr.mergler.bnv-bamberg.de/initiativkreis/kapitalismus.htm

@xrayn:
was zum nachschlagen
Wenn der Kapitalismus so gut gelungen und funktionsfähig ist dann würden die menschen wohl nicht so dagegen kämpfen. Desweiteren denk mal darüber nach wie die politische Führung in so einem Land strukturiert ist, bzw. war.
Wie ist das? Alle haben das gleiche und keiner hat mehr!?
Kapital (Maschinen, Anlagen, Fabriken, Geld) sind übergeordnete Faktoren gegenüber Arbeit Grund und Boden...
Ich weiß nicht, wie alt du bist und welche Schule du besuchst. Solltest du allerdings mal die möglichkeit haben einer Ehtikvorlesung beizuwohnen, empfehle ich dir, ihr beizuwohnen. Dann solltest du nochmal urteilen.

Seh ich auch so...
@xrayn:
und bei deiner Argumentation, welche keine ist, sehe ich auch keine Sinn darin mit Dir ein Zu führen...
 
Original von ByteSurfer
Wie ist das? Alle haben das gleiche und keiner hat mehr!?

Ich denke nicht, dass völlige materielle Gleichheit das Ziel einer gerechten Gesellschaftsordnung sein kann, da dies eine massive Einschränkung (von staatlicher Seite) der individuellen Freiheits- und Eigentumsrechte voraussetzen würde, auch wenn es politsch unkorrekt ist, sowas zu sagen.

Was bei dieser Debatte meines Erachtens oft übersehen wird, ist dass der Kapitalismus nicht in irgendeiner Form von oben herab aufgezwungen wird, sondern sich quasi aus bestimmten Grundrechten ergibt. Wollte man ein anderes System einführen, wären massive Eingriffe in diese Rechte nötig: Das Recht auf Privateigentum müsste in starkem Maße eingeschränkt werden, und auch was man mit den Erzeugnissen seiner Arbeit und mit seinem Leben tun dürfte, müsste beschränkt werden. Warum sollte es einem Menschen verboten sein, die Erzeugnisse der eigenen Arbeit zu Bedingungen, mit denen man selbst einverstanden ist, zu tauschen? Warum sollte es den Menschen verboten sein, zu Bedingungen die vorher auf freiwilliger Basis ausgehandelt wurden, füreinander zu arbeiten, etc..? Diese Beispiele sind vielleicht viel zu simpel, doch aus diesen geht der Kapitalismus quasi hervor.
Wichtig ist dabei jedoch die Freiwilligkeit, etwa einen Job anzunehmen oder es zu lassen, was auch Freiheit von wirtschaftlichem Zwang(Armut) einschließt. In einer Gesellschaft mit einer hinreichenden Grundsicherung(bedingungsloses Grundeinkommen, oder ähnliches) und entsprechenden Gesetzen, um den Schaden für die Umwelt stark einzugrenzen, sehe ich nicht, inwiefern der Kapitalismus zu menschenverachtenden Folgen führen sollte(zumindest wenn dies in international gewährleistet wäre und somit die Ausbeutung der Bevölkerung in sehr armen Ländern, die keine Wahl haben, als für Hungerlöhne zu arbeiten, nicht möglich wäre)? Er wäre meines Erachtens sogar die beste Wahl, da dabei die Freiheit des Individuums nicht, wie bei diversen kollektivistischen Ansätzen, zu kurz käme.
 
@zero-9: lang ists her ;) Aber ich hoffe, dass ich hab die Stelle gefunden, die du meintest. Nenne das Kind dann aber bitte nicht Raubtierkapitalismus, denn das hat immer einen bitteren Beigeschmack von Reden linker Demagogen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass dir gewisse Verlaeufe im Kapitalismus nicht gefallen, aber sowas passiert eben, wenn man dem Menschen [alle] Freiheiten laesst. Dennoch lassen sich diese Verlaeufe alle rational erklaeren.
Obwohl der Urheber des Zitates sich bestimmt nicht auf Wirtschaftssysteme bezogen hat, wird dir folgendes Zitat bestimmt gefallen: "Freiheit kann nur innerhalb gewisser Grenzen stattfinden, die totale Freiheit führt ins Chaos" (Arnold Schoenberg, Musiktheoretiker). Nun gilt es nur noch eine Diskussion zu fuehren in wie weit man Freiheit ueberhaupt einschraenken darf und ob sich Einschraenkungen nicht irgendwann verselbststaendigen.


@ByteSurfer, sry aber lachhafter Post. In China beutet der Staat die Menschen aus, beim normalen Kapitalismus beuten sich die Menschen gegenseitig aus. *Ironie
Einfach ausgedrueckt: China hat sich n schoenen Mischmasch aus beiden Systemen gemacht, Gewinnmaximierung aus dem Kapitalismus und das Ignorieren von Menschenrechten aus dem Kommunismus.

Wenn der Kapitalismus so gut gelungen und funktionsfähig ist dann würden die menschen wohl nicht so dagegen kämpfen.
Gibt auch Menschen die kaempfen gegen Demokratie, Menschenrechte usw., zb. NPD oder oder die Linke... Muss jetzt aber nicht heißen, dass Demokratie oder Menschenrechte etwas schlechtes sind, oder?


@Mods, vllt sollte man den Thread trennen, denn mit dem eigentlichem Thema hat es nur noch wenig zu tun.
 
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