Tutorial: Routing und geroutete Protokolle

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ThiEfGaRReT

Guest
dieses Tutorial hab ich vor längerer Zeit mal gemacht...ich wollte es eigentlich in die Tutorial Section setzen, aber der Zugriff war mir verwehrt (könnt ja auch jeder sonst kommen :D )
@admins: wenn ihr dasd Tut für qualitativ findet, könntet ihr es dann in die Tutorial Section implementieren?

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Routing und geroutete Protokolle

In diesem Artikel werde ich die Grundlagen zum Routing erklären. Leute die neu in der Netzwerktechnik sind verwechseln oft Routing und geroutete Protokolle. Als Hacker ist es jedoch eh unerlässlich genauestens über den Unterschie bescheid zu wissen. Um diesen Artikel zu verstehen sollte man die Grundlagen des OSI Referenzmodells verstehen.

IP (Internet Protocol) ist das geroutete Protocol des Internets. Die IP ?Adressierung ermöglicht das Routing von Paketen zum Absender über den optimalen Pfad zum Empfänger.
Was aber ist überhaupt ein Protokoll? Ein Protokoll ist ein Satz von Regeln, der bestimmt wie Computer über Netzwerke miteinander kommunizieren. Ferner dient ein Protokoll auch als gemeinsamer Nenner oder Medium, über das unterschiedliche Anwendungen, Hosts oder Systeme miteinander kommunizieren können. Wenn Computer miteinander kommunizieren tauschen Sie Datenmeldungen aus.

Ein Protokoll beschreibt:
Das Format das Meldungen aufweisen müssen und die Art und Weise, wie Computer Meldungen innerhalb des Kontextes einer bestimmten Handlung austauschen.

Es ist wichtig den Unterschied zwischen Routing und routed protocols zu verstehen.
Als geroutetes Protocol (manchmal auch routbares Protokoll genannt) werden Netzwerkprotokolle bezeichnet, in dessen Vermittlungsschichtadresse genug Informationen enthalten sind, um ein Paket auf der Grundlage eines Adresssystems von einem Host zu einem anderen weiterzuleiten. Geroutete Protokolle verwenden zur Weiterleitung von Paketen eine Routing Tabelle.
Beispiele für geroutete Protokolle sind:
IP
Novell IPX (Internetwork Packet Exchange)
Apple Talk

Damit ein Protokoll routbar ist, muss es in der Lage sein jedem einzelnen Gerät eine eindeutige Netzwerkadresse sowie Hostadresse zuzuweisen.

Ein Routing Protokoll hingegen ist in Protokoll, das den Transport eines gerouteten Protokolls unterstützt indem es für die Router Methoden zur gemeinsamen Nutzung von Routing Informationen bereitstellt. Routing Protokollmeldungen werden zwischen Routern hin und her bewegt. Routing Protokolle ermöglichen Routern die Kommunikation mit anderen Routern zum Zweck der Aktualisierung Ihrer Routing Tabellen. Man kann auch sagen Routing Protokolle erlauben Routern das Routing gerouteter Protokolle nachdem ein optimaler Pfad ermittelt wurde. Beispiele für Routing Protokolle sind :
RIP (Routing Information Protocol)
IGRP (Interior Gateway Routing Protocol)
EIGRP (Enhanced IGRP)
OSPF (Open Shortest Path First)
Pfadermittlung


1.Die Pfadermittlung erlaubt einem Router, die möglichen Pfade zu seinem Ziel zu bewerten und die bevorzugte Verarbeitungsmethode für ein Paket festzulegen. Die Pfadermittlung erfolgt in Schicht 3 (Vermittlungsschicht). Router treffen Entscheidungen bezüglich des besten Pfades anhand von Kriterien wie Netzlast, Bandbreite, Zuverlässigkeit der Leitung und Latenz.


Interne und Externe Routing Protokolle

Es wird zwischen 2 Typen von Routing Protokollen unterschieden. Diese sind:
IGP (Interior Gateway Protocol)
EGP (Exterior Gateway Protocol)


Diese 2 Protokollfamilien unterscheiden sich dadurch wie sie in Bezug auf autonome Systeme verfahren. Ein autonomes System ist ein Netzwerk oder ein Netzwerkverbund, der sich unter der administrativen Kontrolle einer einzelnen Instanz befindet (z.B die Domäne Microsoft.com).
IGP Protokolle routen Daten innerhalb autonomer Systeme.
Zu dieser Protokollfamilie gehören:
RIP und RIPv2
IGRP
EIGRP
OSPF
ISIS (Intermediate System-to-Intermediate System)


EGP Protokolle routen Daten zwischen autonomen Systemen. Der am weitesten verbreitete Vertreter dieser Familie ist BGP (Border Gateway Protocol).

Typen von Routing Protokollen

Routing Protokolle lassen sich nicht nur durch IGPs und EGPs klassifizieren. IGP und EGP beschreiben die physischen Beziehungen von Routern. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterscheidung in Distanzvektorprotokolle und Link-state-Protokolle. Diese Klassifizierung beschreibt wie Router bezüglich Ihres Router Updates miteinander kommunizieren.

Distanzvektorprotokolle
Beim Distanzvektor- Routing werden für jede Verbindung im Netzwerkverbund eine Richtung und eine Distanz bestimmt. Spezielle Algorithmen senden regelmässig (alle 30 sek.)
die Routing Tabelle ganz oder nur teilweise an ihre benachbarten Router. Ein Router der dieses Protokoll ausführt sendet diese regelmässigen Updates auch dann wenn keine Änderungen im Netzwerk aufgetreten sind. Zu Distanzvektorprotokollen gehören:
RIP
IGRP
EIGRP

Link State Protokolle

Diese Protokolle wurden entwickelt um die durch Distanzvektorprotokolle auftretenden Beschränkungen zu umgehen. Erst wenn sich die Netzwerktopologie geändert hat werden Updates an die benachbarten Router übertragen. Periodische Updates sogenannte Refreshs werden in grösseren Abständen (ca. 30 min.) übertragen.

Zum Schluss noch ein paar Eigenschaften der oben genannten Routing Protokollen:

RIP (Routing Information Protocol)
Wenn es mehrere Pfade zum Ziel gibt wählt RIP immer denjenigen der die wenigsten Hops hat. Der Nachteil ist das die Anzahl der Hops der einzige Gesichtspunkt ist nach dem RIP den Pfad wählt. Der kürzeste Weg muss ja nicht unbedingt auch der schnellste sein.

IGRP (Interior Gateway Routing Protocol)
Dieses Distanzvektor Protokoll wurde von Cisco entwickelt um Probleme, im Zusammenhang mit dem Routing in grösseren Netzwerken zu lösen, die RIP überfordern. IGRP wählt den schnellsten Pfad basierend auf der Bandbreite, Verzögerung und Zuverlässigkeit. IGRP hat eine wesentlich höhere Obergrenze für die Anzahl an Hops als RIP. Es erlaubt also eine bessere Skalierung des Netzwerks.

EIGRP (Enhanced Interior Gateway Routing Protocol)
Es ist ebenfalls von Cisco entwickelt. Es hat im Gegensatz zu seinem Vorgänger IGRP einen geringeren Bandbreitenbedarf für Steuerdaten. EIGRP ist ein fortschrittliches Distanzvektorprotokoll, das auch einige Funktionen von Link State Protokollen verwendet. Deshalb bezeichnet man EIGRP auch als Hybridprotokoll.

OSPF (Open Shortest Path Find)
Diese Protokoll wurde von der IETF im Jahre 1988 entwickelt um die Anforderungen sehr grosser, skalierbarer Netzwerke zu erfüllen, die RIP überforderten. OSPF verbreitet Routing Informationen unter Routern, die zum gleichen autonomen System gehören.

BGP (Border Gateway Protocol)
Es ist ein EGP Protokoll das Routing Informationen zwischen autonomen Systemen austauscht. Es garantiert eine schleifenfreie Pfadauswahl. BGP ist das von Providern und großen Firmen meistverwendete Protokoll zur Bekanntgabe von Routen im Internet. BGP verwendet keine Metriken wie Anzahl der Hops, Bandbreite oder Verzögerung, sondern trifft seine Entscheidungen basierend auf Richtlinien oder Regeln im Netzwerk.


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Original von ThiEfGaRReT
ich wollte es eigentlich in die Tutorial Section setzen, aber der Zugriff war mir verwehrt
Dafür steht seit einiger Zeit das Wiki zur Verfügung.

Ich habe deinen Artikel dort jetzt rüber kopiert, für den Fall, dass du nicht mit der Benutzung das Wikis vertraut bist.

Du findest ihn hier: http://wiki.hackerboard.de/index.php/Routing_und_geroutete_Protokolle sowie in der Network-Kategorie
Du kannst noch entspr. Änderungen oder Formatierungen im Artikel vornehmen.
 
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