Rechner Eigenbau - Erfahrungsbericht & Testbewertungen

Wie schon in diesem thread diskutiert habe ich mir einen Rechner zusammengebaut der seit einigen Tagen fertig ist und mit welchem ich sehr zufrieden bin.

Ich möchte zuerst auf meine Komponentenwahl eingehen, erläutern warum ich die einzelnen Komponenten gewählt habe, welche Alternativen ich gehabt hätte und schließlich meinen Erfahrungsbericht zu jedem Bauteil.

Erstmal die Spezifikationen:

Intel Core i5-2500k
Asrock Z68 Pro3 Gen3
MSI N560GTX-Ti Twin Frozr II/OC
Kingston HyperX PC3-12800 (1600 MHz, 2 mal 4GB)
Samsung EcoGreen F4 HD204UI 2TB
Be quiet! Pure Power CM BQT L8-CM-630W
Samsung SH-222BB/BEBE interner DVD 22x Brenner
Alpenföhn Brocken CPU-Kühler
BitFenix Shinobi Midi-Tower
Akasa Hard Drive Entkoppelungs-Kit
(verlinkt via amazon und caseking shop, nicht als werbung gemeint)

Gekostet hat mich alles in etwa 850€ (noch kleinere kosten, adapterkabel, lüfter etc. dazu)

Bei der Komponentenwahl gab es ein paar Schwierigkeiten - gehen wir die mal durch:

Sandy Bridge i5-2500k vs. Ivy Bridge i5-3570k
Beide CPUs kosten in etwa gleich viel, der ivy bridge ist i.d.R. 20€ teurer. Allerdings steht der sandy bridge seinem nachfolger in sachen leistung kaum etwas nach - dafür hat der ivy bridge neue technik zu bieten, z.B. USB 3.0 sowie PCIe 3.0 Unterstützung als auch (etwas) bessere Energieeffizienz sowie (deutlich) bessere interne Grafik ... warum habe ich also nun den sandy bridge genommen?
Recht einfache Sache - Intel hat mein internal heat spreader schlichtweg mist gebaut. alle i5-3570k CPUs kriegen recht schnell temperaturprobleme da der internal heat spreader durch eine (auch noch flächenmäßig sehr kleine) schicht wärmeleitpaste von der cpu getrennt ist ... wogegen die sandy bridges noch verlötet waren. somit hat die hitze eine zusätzliche schicht zum überbrücken. die i5-2500k reihe hat dagegen einen exzellenten ruf im bezug auf ihre temperatur und übertaktungsmöglichkeiten, sodass es ein sehr leichtes ist das leistungsdefizit (einen anständigen kühler vorausgesetzt) wieder einzuholen - und zu überholen.
Relevant bleiben halt die anderen Vorteile des ivy bridges, da der Stromverbrauch allerdings nur bei ständiger dauerbelastung wirklich deutlich wird und ich eine PCIe 2.0 grafikkarte verbaue (somit interne grafik und PCIe 3.0 recht egal sind) nehme ich lieber den i5-2500k und muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Testweise konnte ich die CPU schon stabil unter Dauerbelastung auf 4.5 GHz übertakten - etwas was der ivy bridge vermutlich nicht gekonnt hätte

Mainboard Wahl
Ich gebe zu - hier wollte ich ein wenig sparen, obwohl dies (neben dem Netzteil) eine Komponente ist an der sparen sehr schnell nach hinten losgehen kann. Allerdings haben mich die Testberichte zum Asrock Z68 Pro3 Gen3 sehr überzeugt und ich muss sagen, für den Preis ein unschlagbares Mainboard. dazu später mehr

Grafikkarte
Die ewige Leier zwischen nVidia und AMD konnte ich mir sparen da ich auf CUDA angewiesen bin (und ohnehin nVidia aufgrund persönlicher Erfahrung favorisiere). Die GPU war schnell entschieden, eine 560 TI soll es werden. Das Durchforsten verschiedenster Testberichte brachte schnell die MSI Twin Frozr zum Vorschein - und ja, eine sehr gute und vor allem leise und kühle Karte (trotz werkseitiger Übertaktung). Wohlmöglich die klare Wahl wenn's eine geforce um 200€ rum sein soll. das es "nur" 1 GB VRAM ist macht in der praxis keinen wirklichen unterschied, sofern man nicht aberwitzige high-res texturmods installiert o.ä.

SSD
ich habe keine SSD ... leider. aber die einfache erklärung ist das dafür das geld schlicht nicht mehr gereicht hat und das eine komponente ist die ich recht unkompliziert nachrüsten kann. Wer noch 100€ mehr in der Tasche hat sollte sich allerdings umbedingt eine SSD dazupacken - der Unterschied ist beträchtlich und ich werde spätestens Weihnachten eine verbauen.

Kühler
ersichtlichermaßen habe ich einen ganz schön potenten Kühler gekauft - vor allem weil ich vorhabe die CPU irgendwann (sobald mir die Leistung nicht mehr "reicht") zu übertakten und Kühler auch nicht "veralten", somit sicherlich auch noch bei späteren PCs irgendwann verwendet werden können

ich denke die restliche komponentenwahl ist recht ersichtlich und wenig erklärungsbedürftig - ansonsten einfach fragen.

kommen wir zu ein paar kleinen bildern (leider nur mit der handy-cam)
rechner.jpg

cpu.jpg

betrieb.jpg
so, vielleicht das wichtigste: Einzelkomponenten Erfahrungs- und Testbericht

Intel Core i5-2500k
Diese CPU ist schon fast lächerlich gut - aber das ist ja bekannt. Die Temperaturentwicklung ist phänomenal niedrig (was natürlich auch am Kühler/Gehäuse liegt) und ich wüsste nicht wofür ich mehr Leistung bräuchte. Wer keine ivy bridge braucht kann bedenkenlos zu dieser cpu greifen.

Alpenföhn Brocken CPU-Kühler
Dieser Kühler schafft es in meinem Setup meine CPU bei geschlossenem Gehäuse, üblicher Raumtemperatur, und Volllast (Prime95) tatsächlich auf eine maximal Temperatur von lediglich 55°C zu kühlen (1 Std. Test, Temperatur nach ~20 Minuten erreicht und danach konstant)
Somit ist die Performance über jeden Zweifel erhaben - leider gilt das aber nicht für die Montage. Die ist nämlich nichts für zarte Gemüter. Beim Sockel 1155 wird der Kühler ohne Backplate(!) über unter dem Sockel angebrachte Gummistopper befestigt und "festgezogen". Leider steht in der beschreibung lediglich festziehen - wobei der Kühler zulässt das man die schrauben weitaus fester zieht als gut ist. Das Mainboard hat sich bei mir daher sichtlich gebogen/gedellt und mein Herz ist erstmal ziemlich weit in die Hose gerutscht. Ich habe die Schrauben ein wenig gelockert und nun scheint alles ziemlich bestens zu sein - aber wie gesagt: darüber sollte man sich im Klaren sein. Wenn jmd. den Kühler auf nem Sockel 1155 board verbauen will und Zweifel hat kann (und sollte) mich nochmal kontaktieren. Ist wirklich ein wenig heikel.

Asrock Z68 Pro3 Gen3
Abgesehen von Front USB 3.0 alles was man braucht und will. Läuft stabil und alle features sind tatsächlich sinnvoll. z.B. erreicht das xFastUSB feature bei USB sticks tatsächlich eine zusätzliche Geschwindigkeit von ~5 MB/s, nett. xFastLAN erlaubt traffic shaping und bandbreitenzuweisenung für verschiedene applikationen, ebenfalls nett. Das Bios lässt sich per Maus & Tastatur steuern (natürlich auch nur mit Tastatur) wobei meine Logitech MX510 im BIOS sehr ruckelte. Das Bios ist sehr übersichtlich aufgebaut und hat alles zu bieten was man wünscht. Die Asrock XtremeTuner Applikation ermöglicht Temperaturüberwachtung, Lüftersteuerung und Overclocking aus Windows heraus - ebenfalls sehr nett. Mir ist noch nichts negatives aufgefallen.
Allerdings sollte man aufpassen wenn man das Board mit einer IvyBridge CPU betreiben möchte - zwar ist der Chipsatz dazu fähig, allerdings bedarf es hierfür einer kompatiblen 1155 cpu für ein entsprechendes Bios update. wer das nicht weiß steht erstmal doof da und muss sich nach einer 1155 cpu zum leihen umschauen.

MSI N560GTX-Ti Twin Frozr II/OC
Die graka ist auch sehr potent - ich habe noch nichts zum ruckeln gekriegt. Wobei ich eh nicht besonders spiele (zumindest zur zeit). wen diese graka interessiert, auf youtube und im netz finden sich sehr viele testberichte, einfach weil die graka ziemlicht toll ist. besonders lautstärke und temperatur haben es mir angetan. von mir klare kaufempfehlung.

Kingston HyperX PC3-12800
ich glaube mit kingston hyperX wird man nie was falsch machen können - schneller guter und auch noch günstiger RAM. ich weiß nicht wirklich was ich hier noch schreiben soll

Samsung EcoGreen F4 HD204UI 2TB
die HDD kam komplett ohne fehlerhafte sektoren an und liefert passable geschwindigkeiten (nichts rekordverdächtiges). Temperatur hält sich sehr in Grenzen (liegt auch am Akasa Festplattenkühler, dazu gleich mehr). Wer Massenspeicher wird, wird hier bedient, allerdings sind Festplatten etwas das man nach einer Woche nicht wirklich beurteilen kann

Akasa Hard Drive Entkoppelungs-Kit
Das hätte ich auch gleich lassen können ... zwar scheint das kit die HDD anständig passiv zu kühlen (was bei meiner lüfterkonfiguration aber vermutlich egal ist). den eigentlichen sinn, die entkopplung, verrichtet dieses teil aber kaum bis gar nicht. ich glaube eher letzteres. die HDD rattert gemütlich vor sich hin und ich werde wohl auf kurz oder lang eine anständige entkopplung kaufen. Wer also eine passive HDD kühlung will - greift zu. wer nach einer entkopplung sucht - finger weg.

Samsung SH-222BB/BEBE interner DVD 22x Brenner
ein budget brenner. nichts besonderes - aber wofür braucht man auch ein besonderes ODD ...
wird irgendwann mal durch ein blu-ray combo oder gar blu-ray brenner ersetzt sobald sich das lohnt

Be quiet! Pure Power CM BQT L8-CM-630W
Das beste Netzteil das ich bisher je verbaut habe. bequiet ist einfach eine Klasse für sich. kaufempfehlung.

BitFenix Shinobi Midi-Tower
Das Gehäuse ist ebenfalls sehr empfehlenswert. Keine scharfen Kanten o.ä. Dazu kommen wirklich gute Möglichkeiten und ein ansprechendes schlichtes Design. Sehr schön finde ich zudem die etwa 2 cm Tiefe zwischen Mainboard und Rückwand. das ermöglicht wie in den Bildern ersichtlich ein schönes Kabelmanagment. allerdings sollte man für 2-3€ das ODD klapp-cover dazubestellen wenn man ein ODD verbaut, sonst schaut das Laufwerk vorne sehr unschön raus.


Ich denke das war's

Wenn jmd. noch Fragen hat oder was genauer wissen will - gerne :wink:
 
Hat das Gehäuse Öffnungen nach unten? Frage eigentlich nur weil alle bisherigen BTX Rechner die ich in der Hand hatte ihren Netzteil Lüfter in den Innenraum hatten.

Ansonsten nette Zusammenstellung wobei ich persönlich keine AsRock Mainboards verbauen würde, dazu hatte ich damals zuviele defekte Mainboards als ich noch Computer geschraubt habe (Firma).
 
Hat das Gehäuse Öffnungen nach unten? Frage eigentlich nur weil alle bisherigen BTX Rechner die ich in der Hand hatte ihren Netzteil Lüfter in den Innenraum hatten.

Ansonsten nette Zusammenstellung wobei ich persönlich keine AsRock Mainboards verbauen würde, dazu hatte ich damals zuviele defekte Mainboards als ich noch Computer geschraubt habe (Firma).

Ja, das BitFenix Shinobi hat eine große Lüfteröffnung nach unten (samt Staubfilter), etwa in 140mm Lüftergröße - also eigentlich genau richtig. Darüber hinaus befinden sich 4 Gummistopper in den Boden eingelassen (kaum herausragend), sodass das Netzteil auf diesen ruht und ein wenig entkoppelt
wird.

Hier findet sich ein Bild.

Die Schraublöcher auf der Rückseite lassen aber auch ebenfalls eine "verkehrte" Montage zu - sodass der Netzteil Lüfter in Richtung GraKa zeigt. Ich habe mich allerdings für die Richtung Boden Montage entschieden da so der Kabelbaum direkt im Kabelloch verschwindet und der Luftfluss des Netzteils komplett vom restlichen Luftstrom getrennt stattfindet.

Was Asrock angeht - ja, i.d.R. sehe ich das auch so. Aber dieses Mainboard hat durchweg gute Rezensionen und scheint sich qualitativ vom sonstigen Asrock Reportoire abzuheben. Ich bin damit auch (bisher) sehr zufrieden.
 
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