[Kopfhörer] Superlux HD-668b

Vorweg: Dieser Testbericht basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Produkt und ich stehe in keinerlei Bezug zu Superlux oder thomann.de. Dies ist daher nicht als Werbung zu verstehen.

Ich habe mittlerweile einige Kopfhörer durchprobiert und möchte ein Paar präsentieren, dass mich beim Testen ziemlich überrascht hat und (meiner Meinung nach) in dem Preissegment (unter 80€) ziemlich alleine an der Spitze steht:

Superlux HD-668b
9545439_800.jpg
(am günstigsten) erhältlich bei thomann.de

Es handelt sich dabei um halboffene Kopfhörer die bereits für 30€ erhältlich sind und es wagen "studio monitor" aufgedruckt zu bekommen. Ob sie ein solches label verdienen ist zwar eher zweifelhaft - allerdings handelt es sich hierbei dennoch um erstaunlich ordentliche Kopfhörer im Budget Preissegment.

Vom Klang her sind sie (annähernd) vergleichbar mit Sennheiser HD 600 und AKG K702, obgleich natürlich die Verarbeitung nicht auf deren Niveau ist.
Dass ich dies im vollen Ernst über Kopfhörer schreibe die knappe 30€ kosten hätte ich vor dem Test für nicht möglich gehalten.

Subjektive Einschätzung:

'mids' klingen solide und schlichtweg gut. Instrumente mit großem Frequenzspektrum klingen erstaunlich lebensecht.
'highs' ebenfalls gut, aber für neutralen Klang ein wenig zu präsent/laut (ich mag's).
'lows/bass' ist das was am meisten überrascht - Kopfhörer in diesem Preissegment haben entweder schrecklich übertönenden "boom-boom" bass (geschlossene Kopfhörer) oder schlichtweg gar keinen. Die Superlux dagegen haben einen sehr präzisen Basspegel der ordentlich und verzerrungsfrei ankommt, ohne den Rest in Mitleidenschaft zu ziehen.

Die 'soundstage' ist ebenfalls vorhanden. Etwas was man ansonsten nur bei deutlich teureren Kopfhörern von Audio Technica , AKG und Co. realistisch erwarten darf.
Gemeint ist damit dass bei einer anständigen Studio Aufnahme mit einem Stereo Mikrofon die einzelnen Klangquellen räumlich verortbar sind.

Auch erfreulich ist es dass der 'noise floor' der Musik wahrnehmbar ist - ein Qulitätsmerkmal guter Kopfhörer.

Nun aber zu den Nachteilen:

Die Verarbeitung ist alles in allem zufriedenstellend. Sie sind aus Plastik und fühlen sich auch so an - aber die Konstruktion ist bequem, bietet guten sowie nicht zu druckfesten Halt und vermittelt den Eindruck für viele Jahre zu halten.

Ein klares Manko sind jedoch die Kunstleder Ohrenpolster, diese führen zumindest bei mir nach etwa 20 Minuten zu "warmen Ohren", unangenehm.
Abhilfe schaffen Ersatz Ohrenpolster aus Velour, welche für andere Kopfhörer vorgesehen sind. Meines Wissens passen viele AKG Polster ziemlich gut.

Die Höhen sind wie schon gesagt leicht überdreht - für viele Genres/Geschmäcker durchaus angenehm. Abhilfe schafft ein leichtes reduzieren der 16 kHz Region im Equalizer.

Und zuletzt - man darf trotz all' dem Lob keine Wunder erwarten.
Ich habe keinerlei Bedenken dabei auszusagen, dass die Superlux besser klingen als all die "beats" Kopfhörer und "Gaming Headsets" die so rumlaufen - trotz deren hunderte Euro hohen Preise.
Verglichen mit anständigen Kopfhörern von Sennheiser, AKG, Beyerdynamics usw. im Segment über 100€ ziehen sie dagegen den Kürzeren - spielen jedoch fast in deren Liga mit.

Die Impendanz ist mit 56 Ohm recht hoch wodurch insbesondere Laptops, mp3 Player und Handys oftmals nicht genügend Power haben - bzw. zu leise sind. Auch sind sie nur bedingt für sportliche Aktivitäten geeignet, da sie bei stärkerer Bewegung leicht nach vorne verrutschen.

Ich kann die Superlux auf jeden Fall empfehlen.

Fragen beantworte ich gerne.
 
Das wichtigste, was "Studiokopfhörer" für die meisten Studiomenschen ausmacht, ist, wie wenig Ton nach außen dringt. Man möchte ja nicht das, was man über die Kopfhörer hört, direkt wieder aufnehmen. Besonders bei Metronom-Klicks passiert das sehr schnell.

Wenn du das noch evaluierst, hast du meinen Segen! ;)
 
Das wichtigste, was "Studiokopfhörer" für die meisten Studiomenschen ausmacht, ist, wie wenig Ton nach außen dringt. Man möchte ja nicht das, was man über die Kopfhörer hört, direkt wieder aufnehmen. Besonders bei Metronom-Klicks passiert das sehr schnell.

Wenn du das noch evaluierst, hast du meinen Segen! ;)

interessanter gesichtspunkt - studio-monitore sollen meines wissens nach einen möglichst linearen, neutralen Klang wiedergeben um ein anständiges abmischen zu ermöglichen.
und linearer klang ist mit offenen (oder zumindest wie in diesem fall halboffenen) kopfhörern viel eher möglich als mit geschlossenen. (zumindest wenn man nicht über 200€ ausgeben möchte)

ja, diese kopfhörer "leaken" einen gewissen pegel nach außen und eignen sich wahrscheinlich eher weniger für den einsatz nahe mikrofonen. hierfür würde ich (im budget preissegment) eher zu audio-technica ath-m20 x raten. diese klingen für meine ohren zwar durchweg schlechter als die superlux hd-668b, bieten aber recht anständige "dämmung" und gehören im ~50€ preissegment zu den besseren kopfhörern.

ich selbst nehme keine musik auf sondern höre lediglich (und klimper ab und an auf meinem e-bass mit), von daher bin ich gar nicht auf die idee gekommen die "dämmung" der kopfhörer zu evaluieren.
in aller regel erachte ich weniger gedämmte, also offenere, kopfhörer als die besseren, da diese der akustik wegen meistens lineareren und somit quellen-treueren klang produzieren.

dennoch - völlig richtig angemerkt, die superlux sind eher für's hören geeignet
 
Hab auch schon seit einigen Jahren einen Superlux HD-681 (noch günstiger) und bin absolut zufrieden. Der ist auch am Smartphone oder MP3-Player laut genug, da die Impendanz nur 32 Ohm beträgt.

Das Kabel musste ich am Stecker mittlerweile einige male löten, was aber sicher an meinem nicht gerade vorsichtigem Umgang liegt.
 
interessanter gesichtspunkt - studio-monitore sollen meines wissens nach einen möglichst linearen, neutralen Klang wiedergeben um ein anständiges abmischen zu ermöglichen.
und linearer klang ist mit offenen (oder zumindest wie in diesem fall halboffenen) kopfhörern viel eher möglich als mit geschlossenen. (zumindest wenn man nicht über 200€ ausgeben möchte)

Irks. Man mischt nicht mit Kopfhörern. Dafür hat man Monitore!!! Du Teufel du!

ja, diese kopfhörer "leaken" einen gewissen pegel nach außen und eignen sich wahrscheinlich eher weniger für den einsatz nahe mikrofonen. hierfür würde ich (im budget preissegment) eher zu audio-technica ath-m20 x raten. diese klingen für meine ohren zwar durchweg schlechter als die superlux hd-668b, bieten aber recht anständige "dämmung" und gehören im ~50€ preissegment zu den besseren kopfhörern.

Die habe ich, neben noch zwei anderen ATs glaube ich. Kann man mit arbeiten, ist aber noch lange nicht optimal. Man darf da tatsächlich um die 200 Euro ausgeben.

ich selbst nehme keine musik auf sondern höre lediglich (und klimper ab und an auf meinem e-bass mit), von daher bin ich gar nicht auf die idee gekommen die "dämmung" der kopfhörer zu evaluieren.
in aller regel erachte ich weniger gedämmte, also offenere, kopfhörer als die besseren, da diese der akustik wegen meistens lineareren und somit quellen-treueren klang produzieren.

Okay, das ist vollkommen richtig. Ich selber nehme viel mehr akustische Instrumente auf, daher ist mir das wichtiger, daß die Kopfhörer dicht sind.
 
Zurück
Oben