[PF 17] - Auswanderung oder Ist Neugründung/erfindung ein Zeichen von Evolution?

Meine eigene Fragestellung aus dem Thread http://www.hackerboard.de/politik/4...opfer-oder-unkontrollierbare-abzocker-2.html:


Was würde ein (großer) Staat für Zugeständnisse machen, wenn eine Masse von 50 oder 100k Menschen mit nachweisbarem Know-How (also Studierte in echten Bereichen und Handwerker) an die Tür klopfen und eine Art Enklave gründen wollen - voll im Sinne des neuen Heimatstaats? Ist dies der normale Verlauf von Evolution - Anpassung an Umweltveränderung und Abstreifen alter Systematik?


Meine Intention ist die immer dreistere Verarsche der Bürger aller "Industrienationen". Das fing unscheinbar an, zeigte mit der aufgezwängten privaten "Altersvorsorge" erste echte Züge und gipfelt heute in so vielen Sachen, dass es eine Aufzählung allein nicht machen würde.

Denn was werden wir denn zum Schutz der Allgemeinheit als nächstes bekommen? Wird uns die EU ein Schutz-Ausreiseverbot geben, damit uns der "Böse" Muselmann nicht wegbomben kann? Ist das knapp 200 Jahre erkämpfte System "endlich" wieder auf Eis und jeder darf nach "des Grafen Gnad" agieren?
 
Was würde ein (großer) Staat für Zugeständnisse machen, wenn eine Masse von 50 oder 100k Menschen mit nachweisbarem Know-How (also Studierte in echten Bereichen und Handwerker) an die Tür klopfen und eine Art Enklave gründen wollen - voll im Sinne des neuen Heimatstaats?
Also dieser Teil ist imho recht einfach zu beantworten: Keine. Zumindest falls wir hier wirklich von dem Versuch reden, eine Enklave im Sinne eines Staats im Staate zu gründen. Sollte wirklich einmal jemand versuchen, auf dem Boden eines bestehenden Staates einen eigenen Staat zu gründen und damit im Grunde einen Teil des Staatsterritoriums zu "besetzen", kann er vermutlich eher mit Wasserwerfern oder Panzern als mit Zugeständnissen rechnen...;)
Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Staat einen Teil seines Territoriums freiwillig abtritt und ruhig mit ansieht, wie dort eine Gesellschaft entsteht, die sich der Regierungsgewalt und Rechtsprechung des "Mutterstaates" völlig entzieht. Schon realistischer wäre das Modell einer Kommune, also einer Gemeinschaft die - verbunden durch ökonomische, ökologische, religiöse oder ideologische Prinzipien - zusammenlebt und wirtschaftet. Solange eine Kommune sich an die Gesetze des Staates hält, ist sie natürlich völlig legal - doch selbst wenn sie es nicht mit allen Gesetzen so genau nimmt, kann das durchaus geduldet werden. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der sogenannte Freistaat Christiania, bei dem es sich in Wirklichkeit um eine vom Staat Dänemark geduldete Kommune handelt.
Wie blutig das ausgehen kann, wenn ein Staat sich dazu entschliesst eine Kommune nicht mehr zu tolerieren, zeigte zum Beispiel die Waco-Belagerung in den USA, bei der zahlreiche Menschen ums Leben kamen.

Ist dies der normale Verlauf von Evolution - Anpassung an Umweltveränderung und Abstreifen alter Systematik?
Evolution ist ja ein Begriff aus der Biologie und ich finde es schwierig (mitunter sogar gefährlich) diesen auf Gesellschaftsmodelle zu übertragen. Wie Du selbst anmerkst, wurzelt die Frage in politischen & sozialen Entwicklungen, die Du ablehnst. Von daher würde ich mit Nein antworten, wenn man Evolution in diesem Kontext als Verbesserung oder Optimierung der Gesellschaft interpretiert.
Ich halte es zumindest nicht für eine Verbesserung, wenn eine Gesellschaft vor Fehlentwicklungen kapituliert und sich in kleinere Gesellschaften aufspaltet, um sozusagen von vorne zu beginnen. Das es Fehlentwicklungen gibt die von ärgerlich, über beängstigend, bis hin zu einer echten Gefahr für die Demokratie reichen, ist leider unbestreitbar. Doch ich denke die Gesellschaft als ganzes muß diesen Entwicklungen entgegensteuern - in meinen Augen ist Separatismus keine Lösung, sondern im Gegenteil ein Rückschritt!
 
Was würde ein (großer) Staat für Zugeständnisse machen, wenn eine Masse von 50 oder 100k Menschen mit nachweisbarem Know-How (also Studierte in echten Bereichen und Handwerker) an die Tür klopfen und eine Art Enklave gründen wollen - voll im Sinne des neuen Heimatstaats? Ist dies der normale Verlauf von Evolution - Anpassung an Umweltveränderung und Abstreifen alter Systematik?

Frag doch mal die Palästinenser oder die Kurden ^^
Im Ernst: Praktisch nicht möglich.


Meine Intention ist die immer dreistere Verarsche der Bürger aller "Industrienationen". Das fing unscheinbar an, zeigte mit der aufgezwängten privaten "Altersvorsorge" erste echte Züge und gipfelt heute in so vielen Sachen, dass es eine Aufzählung allein nicht machen würde.

Private Altersvorsorge ist aber auch ein _Teil_ "Karren aus dem ziehen". Im Hinblick auf die Alterspyramide ist das eine schonende Art den Leuten z usagen: Ihr seid am Arsch und die Renten sind eben _nicht_ sicher. Das ist kein Mystizismus, sondern eine ganz simple Rechenaufgabe. Schon vor Kohl wurde das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen und wenn man heute so sieht, was vom Staat Deutschland so alles subventioniert wird, so darf man durchaus an die Eide der Politiker denken: Sie tun wenig für das Wohl des Volkes.

Es gibt zwei Grundübel die Hand in Hand gehen und das sind Dummheit und Gier. Beides zusammen ist eine tödliche Mischung die zu jeder Zeit jede Hochkultur dahingerafft hat.

Die deutschen waren eher selten Dumm aber wenn - dann richtig. Und die deutschen waren auch selten überaus gierig und wenn - dann richtig.

Beides sehe ich wachsen und gedeihen. Das kann man u.a. daran sehen dass sich in den besseren Medien (Zeit, FAZ, Spiegel oder Blogs wie telepolis) immer mehr Artikel finden, aus denen hervorgeht, dass auch andere Leute "merken" das wir auf dem Holzweg sind und das die Leute, die noch ein bischen bei Verstand sind, die Schnauze voll haben. Ebenso ist deine Frage hier eben genau das.

Ich hoffe jedenfalls dieser "Rest" findet einen Weg aus der Kulturkrise (die es ja tatsaechlich ist) und kann noch was drehen. Die Gegner sind die Heerschaaren lustorientierter Un-Bildungsbürger im Konsumrausch und meistens ziemlich schlechtem Musikgeschmack... Und mit Un-Bildung meine ich nicht den Grad der Schulbildung..
 
Ich möchte betonen, dass es keine Staat-im-Staat-Gründung sein soll. Evtl. ist die Frage unglücklich formuliert und es sollte heißen

voll im Sinne des dann neu bezogenen Heimatstaats?



Private Altersvorsorge ist aber auch ein _Teil_ "Karren aus dem ziehen". Im Hinblick auf die Alterspyramide ist das eine schonende Art den Leuten z usagen: Ihr seid am Arsch und die Renten sind eben _nicht_ sicher. Das ist kein Mystizismus, sondern eine ganz simple Rechenaufgabe.
Die ganze "Vorsorge" ist wirklich eine simple Rechnung - und zwar zu Gunsten der Versicherer/Banken und des Staates (mal auf die endgültige Besteuerung achten). Und dass die so schön als Spareinlagen deklariert sind ist im Zuge der Spareinlagen-"Anzapfung" sehr lukrativ...

Ich halte es zumindest nicht für eine Verbesserung, wenn eine Gesellschaft vor Fehlentwicklungen kapituliert und sich in kleinere Gesellschaften aufspaltet, um sozusagen von vorne zu beginnen. Das es Fehlentwicklungen gibt die von ärgerlich, über beängstigend, bis hin zu einer echten Gefahr für die Demokratie reichen, ist leider unbestreitbar. Doch ich denke die Gesellschaft als ganzes muß diesen Entwicklungen entgegensteuern - in meinen Augen ist Separatismus keine Lösung, sondern im Gegenteil ein Rückschritt!
Im Grunde gebe ich Dir Recht - sofern die Lebensgrundlage, und ich meine damit ganz menschlich die freie Entwicklungsoption, da ist und zum Leben und Überleben der Population ausreicht. Wurde jedoch die Grundlage zerstört, von Fremdindividuen okkupiert oder hat sich im Laufe der Zeit konträhr zu den Bedürfnissen entwickelt, empfinde ich es als Rückschritt, auf "Teufel komm raus" zu verharren. Wird das nicht bspw. heute der männlichen Bevölkerung im ländlichen Raum zur Last gelegt, wenn sie im Gegensatz zu den meisten weiblichen Mitmenschen bleiben und "für die Gegend" verharen/kämpfen? Oder noch absoluter: Wenn der Wasserspiegel mal einen Meter und mehr gestiegen sein wird - wie viele Menschen werden dann in den ehemaligen Küstengebieten leben? Weil Neuorientierung keine Option ist lernen dann alle das Freischwimmen? ^^
 
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