Strahlenbelastung von ungeschirmten Netzwerkkabeln

Hallo alle zusammen,

ich habe meine Wohnung vor kurzem mit einem Messgerät auf hochfrequente Strahlung untersucht, dabei mein schnurloses Telefon direkt außer Betrieb genommen und die Entscheidung getroffen, an meinem Arbeitsplatz kein WLAN mehr zu nutzen. In der Spitze hatte ich Messwerte über 2 mW/m² (Strahlungsdichte), das halte ich für problematisch, wenn man sich teilweise länger als 8 Stunden an dem Ort befindet.

Bei der Verkabelung würde ich gerne auf ein flaches, ungeschirmetes Netzwerkkabel zurückgreifen, da man jenes sehr einfach unter dem Teppich verlegen kann. Meine Frage: habe ich bei den ungeschirmten Leitungen ebenfalls Elektrosmog, ähnlich wie beim DLAN, zu befürchten? Die Frequenzen im unteren Bereich (in diesem Fall bis 200 MHz) sind auf Distanz weniger schädlich als im Hochfrequenzbereich, allerdings verläuft das Kabel ja etwa einen halben Meter vor meiner Nase entlang.

Danke euch.
 
Dann darf dich die Abstrahlung von einem Netzwerkkabel nicht wirklich stören. Das ist im Gegensatz zum Handy nämlich 1. nicht dazu gemacht abzustrahlen und 2. etwas weiter als ein cm von deiner Rübe weg.

mfg benediktibk
 
Netzwerkkabel liegen im unteren 600er MHz Bereich. Im Beispiel mit dem Handy, liegt GSM bei locker 1900 MHz.

Denke das Du Dir da so einiges zusammen reimen kannst.

Ungeschirmt oder geschirmt spielt eher im umgekehrten Sinne eine Rolle, ob das Kabel von äußeren Einflüssen beeinträchtigungen im Bereich der Bandbreite hat. Z. Bsp. durch die ganzen Hirnströme im Kopf des Menschen :D Schlechter Scherz, ich weiß :wink:
 
Ich glaube Deine Absicht ist verstanden, jedoch kannst Du Dein Messergebnis nicht so wie du es tust betrachten.

Hier spielen diverse andere Faktoren ja auch noch eine Rolle.

- Umwelteinflüsse (Strommäste, Zuleitung zum Haus, Stromkabel in den Wänden usw.)

Wenn dein Nachbar ein Hobbyfunker ist, beeinflusst das deine Werte genauso, wie wenn dein direkter Nachbar ein schnurloses Telefon einsetzt, welches direkt an der Wand zum Arbeitzimmer steht und er genau in diesem Moment telefoniert ... usw. usw ...

Jede Spule, und jedes Magnetfeld, Lautsprecher, Elektrogerät ... usw. beeinflusst deine Messung ...


P.S.: ist die Strahlung für ein Netzwerkkabel nicht im Verhältnis zur Leistung zu betrachten, denn bei 7m Länge ("glaube so war es") habe ich ja auch eine starke Dämpfung des Signal
und somit verlusste ... Die Abschirmung, wei bereits erwähnt ist ja auch nur dafür da die von außen eintreffende "Störfrequenz" abzuleiten und von dem eigentlichen Trägersignal vernzuhalten
Somit strahlt es aber trotzdem aus ... Oder täusche ich mich hier ??
 
Zuletzt bearbeitet:
die kabelschirmung wird je nach ausführung durch eine metall folie oder ein enges metall geflecht realisiert, das dann über das gehäuse geerdet wird.

sprich man kann vereinfacht davon ausgehen das zwischen dir und der signalleitung eine schicht durchgehend leitfähigen materials mit null potential existiert.

eine elektromagnetische welle die nun von der signalleitung ausgeht würde auf diese schicht treffen, und vollständig abgeleitet werden, solange die materialstärke größer ist als die skin-tiefe (einige wenige µm;vgl. e-technik "skin-effekt")... die durch die welle in der schicht verursachten ausgleichsströme wiederum verursachen nun eine zweite elektromagnetische welle, mit deutlich weniger energie, die dann je nach materialstärke auch auf der aussenseite der schirmung messbar wäre, wenn das messgerät empfindlich genug wäre, und alle störgrößen eliminiert werden könnten.

bei einem zweifach geschirmten kabel würde diese welle nun auf die äussere schirmung treffen, und dort wiederum abgeleitet werden, ausgleichsströme verursachen, und eine dritte welle auf der aussenseite dieser schirmung verursachen, die wiederum deutlich weniger energie überträgt.

kurzum: vernünftige kabelschirmung reduziert die mögliche abstrahlung erheblich
 
Die Abschirmung, wei bereits erwähnt ist ja auch nur dafür da die von außen eintreffende "Störfrequenz" abzuleiten und von dem eigentlichen Trägersignal vernzuhalten
Wenn etwas in eine Richtung schirmt, dann auch in die andere. Ein Sonnenschirm funktioniert schließlich auch von beiden Seiten.
Somit strahlt es aber trotzdem aus ... Oder täusche ich mich hier ??
Ja, es strahlt aus. Alles, in dem Ladungsträger bewegt werden strahlt aus, egal wie gut es geschirmt ist. (Damit schüre die Paranoia wahrscheinlich nur noch mehr :D). Allerdings erfolgt die Dämpfung durch ein leitendes Material gemäß einer exponentiellen Zerfallskurve. Also ziemlich schnell. Der Nachteil einer exponentiellen Zerfallskurve ist nur, dass sie nie auf 0 herunter geht. Damit hat man auf der anderen Seite einer Abschirmung immer noch ein gewisses Restfeld. Nur ist das dann eine Frage der Messgenauigkeit.
Das alles ist übrigens auch der Grund, warum U-Boote kein GPS verwenden. Ein GPS-Signal geht nämlich ein paar cm ins Meer und flutsch, es ist weg (also nicht mehr messbar).

mfg benediktibk
 
Wenn etwas in eine Richtung schirmt, dann auch in die andere. Ein Sonnenschirm funktioniert schließlich auch von beiden Seiten.

Klugscheisser ... :D

Die Abschirmung, wei bereits erwähnt ist ja auch nur dafür da die von außen eintreffende "Störfrequenz" abzuleiten und von dem eigentlichen Trägersignal vernzuhalten

trotzdem stimmt das :wink:
 
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Ehm...du machst dir enrsthaft Sorgen über die elektromagnetische Strahlung eines Netzwerkkabels? Im Ernst?!
Wenn du dir darüber sorgen machst, solltest du in einen Farraday'schen Käfig ziehen und einen Alu-Folie-Hut tragen.

Täglich wirst du von eine recht großen Menge hochenergetischer (=hochfrequenter) Gamma-Strahlung (radioaktiv) und immernoch hochfrequenter UV-Strahlung von der Sonne bestrahlt. Beides lässt deine Zellen sterben oder erzeugt Erbgutschäden in ihnen und führt zu Mutationen. In deiner gesamten Umgebung gibt es hochenergetische Beta-Strahler (wieder Radioaktivität), die dich permanent bestrahlen. Selbst dein Essen ist radioaktiv belastet, weil der Erdboden von Natur aus radioaktives Material enthält und Pflanzen und Tiere es aufnehmen. Der Erdboden dampft an vielen Stellen radioaktives Radon, einen Alpha-Strahler aus. Alphastrahlung verursacht die schwersten Schäden im Körper. Das atmest du ein. Wahrscheinlich täglich.
In der heutigen Zeit kommen noch hochfrequente elektromagnetische Felder aus Radio, Satellit, (Mobil-)Funk (also auch TETRA, CB, DECT, Bluetooth, W-Lan, weiß der Geier was noch alles), Stromleitungen und Elektrogeräten dazu.

Du bist also umgeben von elektromagnetischer Strahlung und Radioaktivität. Warum solltest du dir also Sorgen über die verschwindend geringen Mengen machen, die ein Netzwerkkabel abstrahlt? Wahrscheinlich kriegst du mehr von dem W-LAN deines Nachbarn ab als von deinem Kabel.

Mal abgesehen davon ist es nicht erwiesen, dass elektromagnetische Felder irgendwelche schädlichen Efekte auf den Körper haben. Ich halte es für Humbug. Warst du schon mal im Magnet-Resonanz-Tomographen? Da werden so irrsinnig starke und dichte Felder aufgebaut, dass eine einzige Sitzung wahrscheinlich stärkere Felder um dich aufbaut, als alle anderen Felder, die du jemals in deinem Leben zusammengenommen erfährst.

Übrigens gibt es den, in der Hochfrequenztechnik hochrelevanten, "Skin-Effekt". Hast du schonmal Hochfrequenzleiter für hohe Leistungen gesehen? Die sind innen hohl. Ein elektromagnetisches (Wechsel-)Feld induziert in Leitern nämlich Wirbelströme, die ihrerseits Felder erzeugen, die das ursprüngliche Feld teilweise neutralisieren. Ein Wechselfeld dringt mit steigender Frequenz immer weniger tief in einen Leiter bleibt: es bleibt an der Oberfläche. Zugegeben: da ein Mensch eine recht geringe Permeabilität hat dringen Felder tiefer ein, als in magnetischen Leitern, aber dennoch:
die Eindringtiefe berechnet sich zu d=wurzel(rho/(pi*f*mikro)) mit rho als spezifischem elektrischen Widerstand deines Körpers und mikro als deiner magnetischen Leitfähigkeit.
Wenn du ein wenig herumrechnest wirst du schnell feststellen, dass die Eindringtiefe bei sehr hohen Frequenzen unglaublich gering ist. Das einzige was dabei passiert ist eine geringe Erwärmung hauptstächlich durch Wirbelstromverluste.
Solltest du vor dieser Wärme Angst haben: Am Erdboden kommen, laut Wikipedia, über 700W Wärme pro Quadratmeter an. Der menschliche Körper selbst, strahlt während körperlicher Arbeit rund 30W/m^2 Wärme ab (so habe ich es noch in der Schule gelernt). Da machst du dir ernsthaft Sorgen über die kümmerlichen 2mW deines Netzwerkkabels? Oder selbst den maximal 2W(das tausendfache deines Netzwerkkabels) Sendeleistung deines Handys? Da ist ein ausgiebiges Sonnenbad oder das anlehnen an eine Heizung deutlich gefährlicher :rolleyes:
 
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