Das neue Thema der Woche beschäftigt sich mit einer ganz aktuellen und, wie ich finde, überaus brisanten Abstimmung im Bundestag - unter dem vielsagenden Titel Fraktionen planen Maulkorb für Abgeordnete berichtet unter anderem die Süddeutsche über das Thema. Wenn man jetzt nur den Titel liest, könnte man denken Klasse, endlich tut mal jemand was gegen Politiker die nur Müll verzapfen - doch tatsächlich handelt es sich um den Versuch Abgeordnete, deren Meinung von der offiziellen Parteilinie abweicht, mundtot zu machen:
Gestützt wird der Antrag übrigens mit den Stimmen der CDU/CSU, der SPD und der FDP - lediglich die Grünen und die Linken haben im Geschäftsordnungsausschuss dagegen gestimmt. Daher, bevor die Abgeordneten am 26. April möglicherweise ihr eigenes Grab ausheben, die Frage: Darf die Redefreiheit im Bundestag eingeschränkt werden?
Sollten die Bundestagsabgeordneten am 26. April der neuen Geschäftsordnung in dieser Form zustimmen, würden sie nicht nur ihre eigenen Rechte freiwillig beschneiden - sie würden imho eine tragende Säule einer lebendigen Demokratie einreißen. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass sich der Begriff Parlament von parlieren, also reden, ableitet - ein Parlament das selbst seine Redefreiheit einschränkt, degradiert sich also im Grunde selbst zu einer Farce...Mit den neuen Regeln soll der Parlamentspräsident verpflichtet werden, das Wort nur mehr den von der Fraktion eingeteilten Rednern zu erteilen. Andere Abgeordnete darf er nur ganz ausnahmsweise und nur noch drei Minuten lang reden lassen - auch dies nur "im Benehmen mit den Fraktionen".
Gestützt wird der Antrag übrigens mit den Stimmen der CDU/CSU, der SPD und der FDP - lediglich die Grünen und die Linken haben im Geschäftsordnungsausschuss dagegen gestimmt. Daher, bevor die Abgeordneten am 26. April möglicherweise ihr eigenes Grab ausheben, die Frage: Darf die Redefreiheit im Bundestag eingeschränkt werden?