Diesmal blickt das TdW nach Fernost, wo die beiden Koreas derzeit einmal wieder mächtig mit den Säbeln rasseln. Begonnen hatte es diesmal mit einem Atomtest, mit dem Nordkorea die internationale Staatengemeinschaft so verärgert hat, dass diesmal sogar China Sanktionen gegen Nordkorea befürwortete. Kurz vor der UN-Abstimmung über die Sanktionen drohte Nordkorea vorsorglich mit einem Atomschlag gegen die USA, bzw. gegen die amerikanischen Soldaten in Südkorea und sprach davon Seoul in ein "nukleares Flammenmeer" zu verwandeln. Genützt hat das Säbelrasseln nicht viel, denn die Sanktionen wurden tatsächlich verschärft - woraufhin Nordkorea einen Ausbau des Atomwaffenprogramms ankündigte.
Südkorea wollte in dessen nicht zurückstehen, beantwortete die Drohungen aus Pjöngjang in ähnlich scharfem Ton und kündigte an im Falle eines Angriffs würde das Regime in Nordkorea zugrunde gehen. Bei dieser scharfen Kriegsrhetorik klingt die Replik aus den USA, man könne sich voll und ganz gegen einen koreanischen Raketenangriff verteidigen, fast schon zurückhaltend.
Bis hierher scheint es nur die übliche heiße Luft zu sein (wenn auch vielleicht etwas heißer als sonst), doch diesmal geht Nordkorea einen Schritt weiter: Sie haben offiziell den Nichtangriffpakt mit Südkorea aufgekündigt und gleichzeitig den "heißen Draht", die direkte Kommunikation zwischen Pjöngjang und Seoul, gekappt. Und es gibt noch mehr Faktoren, die diesmal die Situation unberechenbarer machen als üblich: Zum einen ist da der neue Herrscher Kim Jong Un, der noch ein unbeschriebenes Blatt ist und von dem niemand genau weiß wo er steht und ob er die Zügel wirklich in der Hand hält oder vielleicht doch unter der Fuchtel starker Generäle steht. Zum anderen ist da der Umstand das China scheinbar mehr und mehr auf Distanz zu Pjöngjang geht - ohne China ist Nordkorea aber nicht mehr (über)lebensfähig. Wenn man auch in Nordkorea das Gefühl haben sollte, der einzige Verbündete und große Bruder China wendet sich langsam ab, könnte das durchaus zu fatalistischen Trotzreaktionen führen.
Laut jüngsten Presseberichten ist Nordkoreas Armee in einem desolaten Zustand und es fehlt teilweise sogar der Sprit für Panzer und Fahrzeuge - dennoch ist die Armee riesig und die Atomraketen sind eine echte Bedrohung für ganz Asien. Wenn die Lage in Nordkorea wirklich so düster ist, wie sie erscheint und wenn das Regime wirklich befürchtet China könnte die schützende und fütternde Hand abziehen, dann könnten die Machthaber beschliessen lieber zu eigenen Bedingungen mit einem Knall abzutreten, als von der Geschichte einfach überrollt zu werden und in Bedeutungslosigkeit zu versinken...
Das TdW stellt daher die Frage: Ist der Korea-Konflikt nur heiße Luft oder eine reale Gefahr?
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Laut jüngsten Presseberichten ist Nordkoreas Armee in einem desolaten Zustand und es fehlt teilweise sogar der Sprit für Panzer und Fahrzeuge - dennoch ist die Armee riesig und die Atomraketen sind eine echte Bedrohung für ganz Asien. Wenn die Lage in Nordkorea wirklich so düster ist, wie sie erscheint und wenn das Regime wirklich befürchtet China könnte die schützende und fütternde Hand abziehen, dann könnten die Machthaber beschliessen lieber zu eigenen Bedingungen mit einem Knall abzutreten, als von der Geschichte einfach überrollt zu werden und in Bedeutungslosigkeit zu versinken...
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