Wuala

Was ist Wuala? Das schaut ihr am besten selber nach:

- http://wua.la/de/what.html
- http://www.golem.de/0711/55928.html

Also im Prinzip ne Online Festplatte mit verschlüsselung der Daten und dezentraler Lagerung. Startet tut man mit 1GB wenn du es lange genug laufen lässt, kannst du dir auch mehr Speicher sichern indem du Speicher auf deiner eigenen Festplatte zur verfügung stellst.
Ist im Moment noch Closed Alpha. Hab heute meinen Key bekommen und bins grad ein wenig am testen. Macht nen soliden Eindruck.

Hat da sonst schon wer von euch nen Account?

mfg
Tasmas
 
Vorsicht, mögliche Trojaner + Viren!

(Siehe auch Nachbesserungen!)

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Aber diskutieren wir zuerst mal positiv...

Mal angenommen, die Firma wäre tatsächlich VERTRAUENS-würdig und möchte nichts weiter als nur Speicherplatzbedarf besser verteilen - in Anlehnung daran, wie man CPU-Last verteilt...

Offenbar - aus ihrer unmittelbar vorn stehenden Beschreibung des Funktionsprinzips geht das hervor - baut sie im wesentlichen darauf, daß der von ihr umverteilte Speicherplatz bei den Kunden steht. Und somit über die LANGSAMEN DSL-Upload-Leitungen ans Internet angebunden ist.

Wobei: Technisch interessant ist die Aufgabenstellung schon, wenn man ein solches System dadurch sinnvoll nutzbar macht, daß man die Daten jedes Nutzers auf VIELE KLEINE Häppchen auf VIELEN VERSCHIEDENEN Rechnern verteilt, so daß man durch Bündelung von rund 10 Uploads einen Download in voller Geschwindigkeit bedienen kann.

P.S.: Ah ja: DAS machen die Jungs ja offenbar (das geht dann aus dem Interview hervor).

Insofern könnte das Prinzip sogar richtig sinnvoll werden. Ganz wie Filesharing-Dienste.

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Jetzt aber nochmal zur kritischen Betrachtung: Wenn jemand ANDERES die in SEINEN Händen befindlichen Daten verschlüsselt, ist das SEINE rein privat-persönliche Angelegenheit und hat mit dem Schutz MEINEN Daten Null Komma Nichts zu tun.

Das Verschlüsselungs-Argument, wenn es SO umgesetzt wird, wie wir es üblicherweise KENNEN, ist bestenfalls Verarschung. Wenn nicht bewußte Irreführung...

P.S. (2007-11-21): Ich hatte eine Stelle in der Projektbeschreibung anders interpretiert als sie möglicherweise gemeint ist: Die meinen mit "lokal verschlüsseln" nach Aussage der Nach-Poster folgendes...

Es KÖNNTE allerdings auch "richtig" umgesetzt werden. Dazu allerdings müßte die Verschlüsselung komplett auf der Benutzerseite stattfinden UND die Sofware müßte zwingend OpenSource sein (also wie PGP).
Wie ich auf der Homepage sehe, ist schon das letztere nicht der Fall, so daß ich auch nicht kontrollieren könnte, was es denn mit dem ersteren auf sich hat.

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Fazit: Solange die Leute ihr eigenes System nicht offen zeigen, können sie sich abschminken, irgendetwas von meinen privat-persönlichen Ressourcen offen benutzen zu dürfen.

Ganz im Gegenteil zu den obigen zwingenden Forderungen SIEHT es oberflächlich so aus, daß DIESE Leute das Recht ergaunern wollen, BELIEBIGE Daten auf den Rechnern jener Leute ablegen zu dürfen, die sich ihnen im Irrglauben an ihre Anständigkeit an den Hals werfen.

Nur mal so als Gedankenstütze: WER könnte kontrollieren, daß da auf dem Rechner nicht eine Kinderporno-Bibliothek oder ein illegales Diebesnetzwerk läuft?
DIESE Firma will die VON IHR stammenden und NUR FÜR SIE verschlüsselten Daten kostenlos und VON MIR UNKONTROLLIERBAR (!) AUF MEINEM (!) Rechner lagern?
Es IST ein Filesharing-Netzwerk. Nicht mehr und nicht weniger.

Und es WIRD zur Verbreitung von Gaunereien genutzt werden - wenn's nicht OpenSource gemacht und strikt auf den Schutz der Teilnehmer ausgelegt wird.

Anständige Trojaner und ähnliches Gesocks stellen sich da aus Sicht eines durchschnittlichen DAUs sehr viel lukrativer (bei genau demselben Ansinnen) dar: Die bieten WENIGSTENS noch (oder locken zumindest mit) Porno-Unterhaltung...

HIER soll man sich GANZ UND GAR selbstlos nackt machen!

Was soll das?

P.S. (2007-11-21): Das OpenSource-Prinzip würde die Bedenken allerdings mit einem Schlag zerstreuen können. Falls das wirklich ein Projekt der ETH Zürich ist, sollte das nicht das Problem darstellen.

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Zum Vorschlag von Mackz:

Das, was MS dort macht, ist zwar noch immer nicht für vertrauliche Daten geeignet, aber die speichern die Daten wenigstens auf ihren zentralen Servern. Wenn also jemand illegales Zeugs lagert, steht die Polizei nicht in MEINER Tür, um MEINEN Rechner zu beschlagnahmen.
Sondern vor der Tür von Microsoft.

Und DORT drüben hinterm Ozean wird eh alles gefilzt, was über die virtuelle Landesgrenze geht. Und es ist von staatlicher Seite gesetztlich durchgesetzt, daß man von außerhalb der USA absolut nichts dagegen machen kann. Das mag zwar etwas hart formuliert klingen, ist aber Realität.

Aber was NOCH WICHTIGER ist, ist die Tatsache, daß es von niemandem verschwiegen wird. (Es gibt höchstens den einen oder anderen, der da an irgendwie von klein auf zur Gläubigkeit erzogen wurde und sich gegen die Anerkennung dieser Tatsachen sträubt.) Damit ist es ein EHRLICHER Dienst.
 
RE: Vorsicht, mögliche Trojaner + Viren!

Normalerweise stehe ich solchen sachen ja auch eher kritisch gegenüber. Projekt entstand an der ETH Zürich, ich glaube das ist sowas wie ne Uni bei euch in DE. Die ETH hat einen relativ guten Ruf Weltweit, sie setzt selber viel Opensource ein und fördert diese auch.
Ich bin jetzt schon ne ganze Weile im Internet aktiv und habe so einige Veränderungen miterlebt. Und ich traue mir zu das "Gute" vom "Bösen" unterscheiden zu können.

Deinen Post finde ich ein wenig übertrieben, besonders da du dich scheinbar nicht sonderlich gut über Wuala informiert hast.
Einen ähnlichen Post könnte ich genausogut über Skydrive schreiben, lass ich aber bleiben, denn ausser dem Konzept weiss ich praktisch nix darüber. Was bleibt ist bei mir ein generelles Misstrauen meine wichtigen Daten irgendwo im Netz zu lagern egal bei welchem Dienst.

Dann noch was zur Sicherheit, was du übrigens hier und hier nachlesen kannst:

Sicherheit und Privatsphäre

Wuala ist sicher und schützt Ihre Privatsphäre: Alle Ihre Dateien werden verschlüsselt, so dass nur Sie und die Leute darauf zugreifen können, denen Sie explizit Zugriff gewährt haben. Die Ver- und Entschlüsselung wird immer nur lokal durchgeführt und Ihr Passwort verlässt Ihren Computer nie. Aus diesem Grund können nicht einmal wir Ihre Dateien lesen oder sehen was Sie speichern.
Sicherheit

Die Sicherheit in Wuala ist ein Kernaspekt: Sämtliche Dateien in Wuala werden auf Ihrem Computer verschlüsselt, noch bevor Sie Ihren Computer verlassen. Ihr Passwort verlässt Ihren Computer nie, so dass nicht einmal wir auf Ihre Dateien zugreifen können. Wuala verwendet den 128 bit AES Algorithmus für die Verschlüsselung und den 2048 bit RSA Algorithmus für die Authentifizierung.

und dann noch dies:
Warum ist Wuala nicht open-source?

Wir können uns durchaus vorstellen, den Quellcode von Wuala mittelfristig offenzulegen. Dies muss aber reiflich überlegt sein, da man einen solchen Schritt kaum rückgängig machen kann und er auch mit einem Aufwand verbunden ist. Eine gute open-source Strategie erfordert den Aufbau und Pflege einer community und stellt neue Anforderungen an den Entwicklungsprozess.

mfg
 
RE: Vorsicht, mögliche Trojaner + Viren!

Hallo,

Original von Harry Boeck
Es KÖNNTE allerdings auch "richtig" umgesetzt werden. Dazu allerdings müßte die Verschlüsselung komplett auf der Benutzerseite stattfinden
tut sie.

Nur mal so als Gedankenstütze: WER könnte kontrollieren, daß da auf dem Rechner nicht eine Kinderporno-Bibliothek oder ein illegales Diebesnetzwerk läuft?
niemand könnte es kontrollieren, aber das ist ja auch der sinn einer Verschlüsselung

DIESE Firma will die VON IHR stammenden und NUR FÜR SIE verschlüsselten Daten kostenlos und VON MIR UNKONTROLLIERBAR (!) AUF MEINEM (!) Rechner lagern?
ich weiß zwar nicht, von welcher Firma du sprichst, aber dazu nur drei punkte:
- natürlich sind die daten so verschlüsselt, dass nur sie sie entschlüsseln können, wäre ja sonst nicht besonders sinnvoll.
- es ist nicht "kostenlos", denn im Gegenzug speichert "Die Firma" ja auch Daten der anderen Benutzer des Netzwerks.
- es ist selbstverständlich, dass die daten nicht von dir manipulierbar sind, das wäre ja noch schöner...

stell dir einfach mal vor, du wärst die Post.
Die transportieren auch pakete, von denen sie nicht immer den inhalt kennen. Da könnte ja auch jemand eine Kinderpornographiesammlung verschickt haben, trotzdem würde die Post nie eine Anklage wegen Kinderpornographie bekommen.

Wenn du ein schlechtes Gewissen bekommst, weil du nicht alles überwachen kannst und du dir nicht sicher sein kannst, was auf deinem Pc gespeichert ist, dann mach dir klar, dass es eigentlich nur Datenmüll ist, der erst durch die verwendung eines Schlüssels (den du nicht kennst) sinnvoll wird.
Es IST ein Filesharing-Netzwerk. Nicht mehr und nicht weniger.

ganz falsch.
Es ist einfach sowas wie eine entfernte festplatte.
Wenn es ein File_Sharing_ - Netzwerk wäre, bräuchte man die daten ja nicht zu verschlüsseln, damit es für soviele wie möglich zugänglich wäre. Man kann natürlich den schlüssel weitergeben und es zu filesharing-zwecken benutzen, aber das kann man z.B. mit Rapidshare und anderen One-Klick-Hostern genauso-

Und es WIRD zur Verbreitung von Gaunereien genutzt werden - wenn's nicht OpenSource gemacht und strikt auf den Schutz der Teilnehmer ausgelegt wird.
es ist doch auf den Schutz der Teilnehmer ausgelegt:
nur du kannst auf deine Daten zugreifen und du lagerst nur verschlüsselte daten, es kann dir also keiner nachweisen, dass du da evtl. böse sachen hast.

HIER soll man sich GANZ UND GAR selbstlos nackt machen!
woran machst du das fest?


Das, was MS dort macht, ist zwar noch immer nicht für vertrauliche Daten geeignet, aber die speichern die Daten wenigstens auf ihren zentralen Servern. Wenn also jemand illegales Zeugs lagert, steht die Polizei nicht in MEINER Tür, um MEINEN Rechner zu beschlagnahmen.
tut sie doch garnicht, du scheinst das Konzept nicht richtig verstanden zu haben; es werden immer nur Bruchteile der Daten bei einem einzelnen Peer gespeichert. Nur die Gesamtheit(bzw. ein Teil der Gesamtheit) besitzt die ganzen Daten

Und DORT drüben hinterm Ozean wird eh alles gefilzt, was über die virtuelle Landesgrenze geht. Und es ist von staatlicher Seite gesetztlich durchgesetzt, daß man von außerhalb der USA absolut nichts dagegen machen kann. Das mag zwar etwas hart formuliert klingen, ist aber Realität.
na dann ist es doch umso besser, einen Verschlüsselnden Dienst zu haben...


Gruß,
Heinzelotto
 
Hallo,

Ich habe bei der Verfügbarkeit so meine Bedenken. Ich meine, wie oft wird denn ein Datenfragment redundant gespeichert? Was ist, wenn es z.b auf 5 PC vorhanden ist. die aber alle gerade nicht on sind? Somit wäre die ganze Datei nicht brauchbar...

Irgendwo auf der Hompage habe ich gelesen, dass die Daten auf auf ihren Servern zentral gebackuppt liegen (um eine Verfügbarkeit zu gewährleisten) - ein Wiederspruch in sich, für ein Peer 2 Peer Netzwerk.

Ebenfalls die DL - Geschwindigkeit, die dann natürlich proportional von den redundanten Datenfragmenten abhängt, kann ja auch nicht gerade die beste sein...

An sich aber eine gute Idee, werde mir das mal anschauen. Nimmt mich wunder, wie es in der Praxis funzt...
 
Ich konnte es bisher nur kurz testen und da auch nur den Upload, Download geschwindigkeit schau ich mir bei Gelegenheit mal an.

Laut den Entwicklern sollen die eigenen Server immer weniger benötigt werden, je mehr Benutzer es gibt. Ist ja im Moment noch keine offene Beta und deshalb ist die Benutzerzahl entsprechend gering.


mfg
 
Nachbesserung...

Das die Formulierung "lokal verschlüsseln" auch anders interpretiert werden kann, war mir nicht aufgefallen. Sorry.

Ich habe meinen Beitrag weiter oben nochmal nachgebessert, so daß die Einschätzung relativiert wird. Von einer SICHEREN Einschätzung bin ich aber noch weit entfernt. Das würde, wie gesagt, eine Offenlegung des Systems bewirken.

Mit dem Vertrauen ist es analog dem bei Wahlen (um mal ein Beispiel an den Haaren herbeizuziehen): Es DARF und SOLL sich durchaus um eine Black Box handeln. Ich möchte aber die Korrektheit der Funktion der Black Box kontrollieren können. Und das erst recht, wenn ein Teil davon in meinem eigenen Haushalt steht.

Das Argument mit der Polizei bleibt übrigens vollkommen ungeachtet der persönlichen Einschätzungen der Funktionssicherheit des Systems erhalten: Die Polizei geht ja SOGAR gegen einfache Anonymisier-Netze vor (auf denen NICHTS WEITER als bestenfalls Logdaten liegen). So ein Dienst hätte also auch zur Voraussetzung, daß die Entwicklung der Gesetze in der BRD gegenüber den letzten Jahren eine 180°-Kehrtwendung macht.
 
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