Ist ein Bachelor ein vollwertiger Informatiker?

Ist ein Bachelor ein vollwertiger Informatiker?

  • ja, ein Bachelor ist ein vollwertiger Informatiker

    Abstimmungen: 3 37,5%
  • jein, ein Bachelor ist für mich ein Hilfsinformatiker

    Abstimmungen: 4 50,0%
  • nein, ein Bachelor ist für mich ein Studienabbrecher

    Abstimmungen: 1 12,5%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    8
Da wir hier gestern eine hitzige Diskussion darüber im Forenchat hatten, erstelle ich mal eine Umfrage dazu:

Die Frage ist ob der durch Bologna eingeführte Bachelorabschluss für euch ein akzeptabler Abschluss eines Studiums ist?
Zu berücksichtigen ist dabei nicht nur die Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch inwiefern man sich im Bachelorstudium selbst frei entfalten kann und zu einem erwachsenen Menschen wird.
Man kann anonym an der Umfrage teilnehmen, aber ich weise auch nochmal daraufhin, dass sachdienliche Posts ausdrücklich erwünscht sind.
Die Umfrage zielt natürlich vor allem auf Informatiker ab, denn jede Disziplin ist auch irgendwo unterschiedlich und so ist bei Physikern z.B. absolut klar dass der Bachelor inoffiziell kein wirklicher Studienabschluss ist.
Aber wie sieht es bei uns Informatikern aus?
 
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CL stimmt für ja

Auch wenn ich selbst nicht mit dem Bachelor of Science aufhören werde, sondern den Master + Promotion dranhängen werde,
ist für mich ein Bachelor ein vollwertiger Informatiker, denn:
- Wenn man nicht in die Forschung oder ins Management will, braucht man keinen Dr. vor dem Namen.
- Wenn man nicht unbedingt Führungsaufgaben übernehmen will, braucht man keinen Master.
- Mit dem Bachelor ist man in der Lage, sich in jede mögliche fachspezifische Aufgabenstellung selbstständig einzuarbeiten. Das Rüstzeug hierfür hat man aus seinem Bachelorstudium.
- Das Bachelorstudium ist aufgrund seiner Grundlagenfächer, schwieriger als das Masterstudium. Darum behaupte ich dass jeder Bachelor prinzipiell auch in der Lage wäre einen konsekutiven Master zu absolvieren.

Bezüglich des Erwachsenwerdens: Warum sollte dass (ausschließlich) im Studium stattfinden bzw. Bestandteil eines Studiums sein?
Meiner Meinung nach sollen diejenigen, die denken es wäre nötig einmal durch Australien zu touren, das vor oder nach ihrem Studium tun.
Warum das aber unbedingt stattfinden muss, während man als Student eingeschrieben ist und die Fachsemesterzahl immer weiter steigt, bleibt mir ein Rätsel.
 
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Definition 1:
Zunächst zur Definition des Bachelors: Dies ist ein berufsqualifizierender Abschluss.

Lemma 2:
Ein Informatiker hat eine Berufsausbildung mit einem berufsqualifizierenden Abschluss absolviert.

Korollar 3:
Ein Bacherlorabsolvent eines Informatikstudiums ist ein Informatiker.

Nun, anhand obiger Definition und des wahren Lemmas ist Korollar 3 tatsächlich wahr. Bis auf eine Kleinigkeit: Die "Raumstrukturen" sind verschieden.

Nehmen wir mal den Bachelorabsolventen eines Informatikstudiums als Klasse "InfoB" und den Informatiker als "InfoA" (um mal bei der Informatik zu bleiben. In der Mathematik würde man das oberflächlich als Raum oder Struktur bezeichnen). Deren erworbene Fähigkeiten sind als Klassenfunktionen zu sehen.

Eine Person als Klassenelement InfoB kann mit einer Person von InfoA verglichen werden, wenn die Funktionen identisch sind. Sobald einer mehr als der andere kann, lässt sich eine "Besser" Relation definieren. Diese Relation hat aber viele Schwachstellen: InfoB und InfoA können vollständig voneinander verschiedene Funktionen haben => Nicht vergleichbar. InfoB und InfoA haben eine nicht leere Teilmenge gleicher Funktionen, unterscheiden sich jedoch in einer Nullmenge => Vergleichbar. Unterscheiden sich nicht in einer Nullmenge => Nicht vergleichbar.

Eine Nullmenge ist eine Menge, die bzgl. eines Lebesgue Maßes Null ergibt. Hier wäre als Maßraum ein beliebiger, diskreter Raum geeignet mit einer Aleph-Null Kardinalität.. Eine jede endliche Teilmenge davon ist eine Nullmenge.

Da mir jetzt die Zeit fehlt den Rest auf diese Art auszubauen (oder mathematisch zu axiomatisieren, gerade den zweiten Teil fänd ich mehr als lustig :D ) kürze ich ab:
Aufgrund der Ausbildungsschwerpunkte kannst du einen B.Sc. Studi nicht mit einem Azubi vergleichen. Ein Studi ist auf rein theoretischer Basis nahezu omnipotent, jedoch als absoluter Rookie ausgebildet, wohingegen ein Azubi Schwerpunkte in der Ausbildung hatte, in denen er auch effektiv arbeiten kann.

Studis werden dafür herangezüchtet in der Forschung aktiv zu werden, Azubis für die Wirtschaft als Arbeitskraft. Eine nicht vernachlässigbare Teilmenge der Studis hat eben auch genau dieses Ziel, das Studium nicht. Die private Bildung, das Interesse und die Vertiefung in die einzelnen Bereiche heben einen guten Studi dann hervor und lassen es erst dann zu, ein sinnvolles Maß zu definieren. Ein Studium ist ein Baum, Studis hängen noch daran als Früchte und fallen entweder als Fallobst oder 1. bis 3. Wahl Produkte vom Baum.
Firmen hingegen haben nur wenige Azubis und einen Qualitätsanspruch an jeden einzelnen. Ein Name des Ausbildungsbetriebs ist ähnlich, wie ein Qualitätssiegel für eine spezielle Vertiefung, ein Uni-Name nicht.

Wenn ich mal Zeit und wieder die Lust daran habe, werde ich ein mathematisches Konzept zum Vergleich von solchen topologischen Räumen (InfoB, InfoA) erstellen und euch gerne präsentieren. Die Zeit kommt vlt. in 2018 zurück gelaufen :D Köder habe ich bereits ausgelegt..
 
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Studis werden dafür herangezüchtet in der Forschung aktiv zu werden, Azubis für die Wirtschaft als Arbeitskraft.

Der Bachelor liefert bei Abschluss einen jungen Menschen mit einem fachlich mittelmäßigen Bildungsniveau.
Wenn der Bachelor aus Ausgangsbasis für eine weiterführende Ausbildung oder Studium _verstanden_ wird, ist das auch alles klein Problem.

Problematisch finde ich es allerdings, wenn jungen Leuten eben den Bachelor als "Studium" ala Diplom-light verkauft wird und die wiederum mit einem völlig
realitätsfremden Verständnis ihrer Ausbildung auf den Markt kommen und feststellen müssen, das sie einem ziemlichen Unsinn aufgesessen sind.

Ich glaube weniger dass es ein Problem des Bachelors als solches ist. Problematisch finde ich, wie sich bei vielen jungen Leuten die Auffassung durchgesetzt hat, eine solch akademische Ausbildung sei "mehr wert" als eine handwerkliche. Tatsache ist allerdings, dass ein Elektrotechnik-Bachelor einem frisch ausgebildeten Industrieelektriker von den verwertbaren Fähigkeiten am Arbeitsmarkt nicht das Wasser reichen kann.
Wenn hier jetzt jemand einwirft, dass es dafür auch gar nicht gedacht sei, frage ich: Wozu soll es dann ueberhaupt gut sein? Und da die heutigen Möglichkeiten ein Studium oder Fortbildung zu machen wahnsinnig groß sind, frage ich mich ziemlich oft, warum so viele junge Leute nicht den Weg ueber die Ausbildung nehmen. Wenn jemand seinen Master machen will/muss, ist das sicher nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist für mich allerdings, dass scheinbar jeder dann danach bei Tesla das nächste große Ding landen will....

Ich kann den Leuten daher nur wünschen dass sie die Fähigkeit erlernen auf dem Teppich zu bleiben und man ihnen dabei hilft, dass sie nicht nur erkennen was ihnen gefällt, sondern auch Klarheit darüber erlangen, was sie wollen.
 
Das vorläufige Ergebnis

Interessant, bis jetzt hat haben 50 % dafür gestimmt dass ein B.Sc. in Computer Sciene ein richtiger Informatiker ist und 50 % dafür dass so jemand nur ein "Hilfsinformatiker" ist.
Niemand hat bis jetzt dafür gestimmt dass ein B.Sc. kein ernsthafter Studienabschluss ist.
Aber warten wir es mal ab, es haben ja auch noch nicht allzu viele Leute abgestimmt :)

Da hier in der Forendiskussion noch Berufsausbildungen ins Spiel gebracht worden sind und diese als, für viele Leute bessere Alternative zum Bachelor, gehandelt werden,
frage ich mich warum sie dann für viele Abiturienten nicht erstrebenswert erscheinen.
Ist es vielleicht doch nicht die Schuld der jungen Leute, sondern die Schuld unserer gesamten Gesellschaft, dass ein "Nichtstudierter" in der Regel weniger verdient und schlechtere Karrierechancen hat?
Ich finde nicht dass man die Schuld dafür den Bachelorstudenten geben sollte.
Mich erinnert dass eher an ein "Wählen mit den Füßen", falls das jemadem etwas sagt.
Also dass Ausbildungsberufe in den Medien zwar gehypet werden, aber da die Lage für Akademiker in der Realität dann doch (noch) um einiges besser ist, (höheres Gehalt, niedrigere Arbeitslosenquote usw.)
sich die Abiturienten nicht für dumm verkaufen lassen und davon unbeirrt an die Universität gehen.

Für die Handwerker und Fachinformatiker, also Leute die eine Berufsausbildung absolviert haben in der sie gelernt haben etwas praktisch umzusetzen, muss diese Situation allerdings nicht mal schlecht sein,
da ein Ingenieur in der Regel keine Kabel verlegen kann und ein Informatiker vermutlich auch erstmal mit dem Administrieren eines großen Netzwerks überfordert ist.
Für Kaufleute, Sekretärinnen oder generell einfach Büroangestellte mag die Sache wieder anders aussehen, wenn sie mit den ganzen BWL-, GeWis- und LAW-Bachelorabsolventen um die Arbeitsstellen konkurrieren müssen.

Ok, wenn ich gerade nochmal drüber nachdenke kann es für Fachinformatiker schon blöd enden, wenn sich IT Bacheloranden von der Fachhochschule oder der dualen Hochschule dann als einfache Coder verkaufen und somit FIAEs verdrängen...
Aber das sind nur Vermutungen, ich bin ja selbst noch Bachelorstudent.

Chromatin z.B. kann uns dazu bestimmt mehr zu sagen.
 
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Zunächst: Welcher Studi informiert sich lange vor der Entscheidung "ich will Studieren" mit dem vollen Umfang eines Studiums? (Berufsaussichten, Realitätskonzept, ...)

Bei den meisten hängt im Kopf: Studiere, gibt mehr Kohle.
Aber nicht: Erlerne einen Job und werde "noch" bezahlbarer Spezialist in Nischen.

Berufsausbildungen haben mittlerweile den Beigeschmack, dass man sich dafür auch das Abi hätte sparen können. Oder eben, dass das eher Hauptschülerbeschäftigungen mit geringen Erfolgsaussichten sind. Woher kommt dieses Bild? ;)

Für mich ist ein Bachelor nichts halbes und nichts ganzes. Der Bachelor ist so grob gefächert, dass du praktisch alles gesehen hast, aber nichts kannst. Wer will dich dann als ausgebildete Fachkraft anstellen? Nur die, die dich als Rohling sehen, mit der Fähigkeit zügig neue Dinge zu erlernen. Es ist praktisch ein Risikoinvestment mit "Trainee" Status. Ich finde, wenn man studiert, sollte man das große Ziel, den Master, auch erreichen. Hätte ich nach dem B.Sc. aufgehört hätte ich wohl einen großen EInblick in alle mathematischen Disziplinen gehabt, könnte Integrale rumschupsen und mich in Vektorräumen zurecht finden. Strukturen erkennen, wo andere nur ein Wollknäuel sehen. Aber wirklich was ausformulieren und in der Tiefe anwenden - nope.
Aber mal abgesehen davon: Wofür braucht man diese tiefe Fachkenntnis in der unifernen Welt? Die meisten Firmen nutzen Word, bearbeiten Aufträge und forschen nicht. Tiefe mathematische Gebilde sind vollkommen egal. Wenn du im Kopf multiplizieren kannst, bist du für einige Aufgaben bereits überqualifiziert, was die Mathematik betrifft. In der Informatik sieht das nicht anders aus. Du lernst viel kennen, mehrere Sprachen und dich in Netzwerken zurechtzufinden. Etwas Graphentheorie und vlt. sogar noch ein bisschen mehr. Aber du wirst generell nur für eine Aufgabe eingesetzt und musst eher selten alles anwenden, was du kennst.

Ich wurde vor kurzem auf ein Klischee angesprochen, wie viele Sprachen ich als Mathematiker wohl kann.. :D Nach einem kurzen durchzählen kam ich auf eine Muttersprache, vier Nichtmuttersprachen mit der Fähigkeit "gut". drei weitere Nichtmuttersprachen mit rudimentär und zwei weitere als fragmentartiger Zugriff auf einzelne Wörter. Sowas vergessen eben viele und sehen nur den Stempel der Ausbildung ;)
 
Ok dann haben wir wohl noch einen weiteren Punkt gefunden, dem alle zustimmen:

Ein Bachelorabsolvent ohne Berufserfahrung ist erst einmal ein Niemand, dessen Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist.
Er kann weniger als jemand der zeitgleich eine Ausbildung gemacht hat und muss darauf hoffen, eine Arbeitsstelle zu finden, bei der er etwas praxisrelevantes lernt.
Hat er dies allerdings geschafft und ein paar Jahre relevante Berufserfahrung vorzuweisen, dann ist er ein "echter" Informatiker.

Warum gilt dies aber für Bachelor und für Master nicht?
Schließlich ist nicht jeder Masterstudiengang so spezialisiert wie ein M.Sc. in IT-Security oder ein M.Sc. in Software Engineering.
Es gibt ja auch Mathe- und Physikmaster die in der IT-Branche landen.
Ein Master muss doch somit auch oftmals erst eingelernt werden, oder etwa nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es vielleicht doch nicht die Schuld der jungen Leute, sondern die Schuld unserer gesamten Gesellschaft, dass ein "Nichtstudierter" in der Regel weniger verdient und schlechtere Karrierechancen hat?
Mit Schuld hat das ziemlich wenig zu tun.

Zum Thema Karrierechancen. Es ist ein Hirngespinst und dazu da, den jungen Menschen etwas vorzugaukeln, damit sie auf diesen Zug aufspringen. Es gab noch nie eine Zeit, wo die Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln so groß waren.

Darüber hinaus gibt es durchaus Erwägungen, die nichts mit Karriere und Geld zu tun haben. Es ist aber wohl so, dass sich gewisse Erkenntnisse immer erst in der Mitte des Lebens einstellen. Das ist kein Vorwurf, sondern eben Bestandteil des Jung-seins und das geht jedem so..



Ein Master muss doch somit auch erst eingelernt werden, oder etwa nicht?


Erstaunlich dass Euch das keiner mitgeteilt hat was studieren bedeutet.. :D
 
So ich muss mich mal einklinken. Da ich doch sehr intensiv mit den Thema beschäftigt habe (nicht nur weil ich student bin, sondern auch diverse Schulungen diesbezüglich hatte und in der stud. Vetretung aktiv bin)
Für mich ist ein Bachelor genauso berufsfähig wie eine Ausbildung. Das Bachelor / Masterprinzip gibt es nicht erst seit Bologna. Das ist in anderen Ländern schon sehr viel länger Vorhanden. Nur in Deutschland wollte man nicht weg vom Diplom. Es wurde schnellere und bessere Ausbildung gefodert (von der Industrie!). Dies wurde im Bologna Prozess umgesetzt.

Problem dabei ist, das so ein schneller Umbruch garnicht möglich ist. Zur Anfangszeit liefen Bachelor/Master und Diplom parallel. Was hat man gemacht? Alles Diplom Lehrveranstaltungen (LV) hat man in den Bachelor gepackt, dieser wurde mit LV natürlich zugebombt und man hatte plözlich das Diplom in ideal 6 Semester. (Was das für eine Lehrbelastung unter Studis und Dozenten aufwies kann sich ja jeder vorstellen). Dieses Bild das Bachelor == Diplom (light) ist, hat sich eingeprägt und man hat das wiederum in die Industrie getragen (durch die schönen neuen Absolventen). Dort wurde schnell gemerkt, eh das Funktioniert nicht und hat den Bachelor verteufelt und man möge bitte ALLEN das Masterstudium ermöglichen.

Die These
Ein Bachelorabsolvent ohne Berufserfahrung ist erst einmal ein Niemand, dessen Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist.
würde ich widersprechen. Das ist einfach nur falsch, die Ausbildung ist abgeschlossen. Der Bachelor macht es möglich in einen Beruf zu arbeiten. In meinen Studiengang (SG) waren wir am Start ca 12 Leute, Bachlor haben 6 geschafft, davon haben wiederum 4 direkt einen Job gefunden. Der Master soll in der Regel eine Spezialisierung sein, von dessen was man im Bachelor gelernt hat. Diese spezialisiseurng wiederum ermöglicht dann in seiner Nische zu "höher wertigen" Aufgaben. (Entwicklung, Forschung).

Jetzt kommen wir zu deiner ursprünglichen Frage und muss dabei in den Raum stellen, was ist für dich "vollwertig"? Wenn ich einen Beruf ausüben kann (egal wie gut oder schlecht) ist was für mich ein vollwertiger Abschluss.
Die Industrie sieht das etwas anders, durch die erfahrung das ein Bachelorstudent doch viel weniger kann liegt nicht am Inhalt sondern an das Reifen des Auszubildenen. Der Bachelor ist klar von jeder Uni ohne viel Wahlmöglichkeit (oder scheinwahlmöglichkeit) vorgegeben. Erst im Master lernt man die wirkliche selbstständigkeit und selbstorganisation kennen. In den vielen Jahren der stud. Vertretung war fast kein Master studi da,sondern auch gegen Ende nur die Bachelorstudenten weil die einfach nicht wussen wie man sich selbst organsiert und vieles den gegen Ende um die Ohren geflogen ist. Das ist der Knackpunkt: Der Betrieb will niemanden nach einen Studium noch zwei Jahre anlernen müssen. In der Ausbildung hat man die Zeit und das Geld schon investiert den Schützling nach sich zu formen. Daher auch die Forderung wieder nach Diplom (macht fast jede Große Uni wieder).

PS. Ich habe erst eine Ausbildung gemacht und dann Studiert (falls das von interesse sein sollte)
 
Hallo

Ich muß da mal meinem Vorredner vehement widersprechen. Für mich ist der BA nichts, das ist nicht mehr, als früher das Grunstudium, sieht man auch an der Bachelorarbeit, ist z.B. bei meinem Sohn (Physik) nur knapp 60Seiten lang (incl. Literaturverzeichnis (wenn man die paar Quellen so nenne kann) und ein paar Abbildungen). Vom Umfang her ist das mit früher mit einer größeren Hausarbeit vergleichbar. Und wo will ein BA von mir aus in Kunstgeschichte, Archäologie denn arbeiten ? Der kann doch nichts, hat absolut keinen Überblick über die aktuelle Forschung bei einigen im BA-Studium gesetzten Schwerpunkten und kennt doch blos Monograhieen und Zusammenstellungen zu einem Thema, aber von Forschungsgeschichte zum Thema xy hat er keine Ahnung. Wo sollen denn diese BA aus den Geisteswiss. beschäftigt werden ? Weder im Museum, noch an der Uni kann man die gebrauchen, die sind doch blos als wiss. Hilfkräfte eingestuft (ohne BA sind Sie nur Hilfskräfte:D), wenn sie den BA haben, ein MA konnte sogar wiss. Veranstaltungen, Seminare des Instituts abhalten (jnd damit meine ich keine Tutorien), das kann(darf) kein BA.
Ich halte den BA für nicht mehr, als ein Grundstudium von früher, mit daraus resultierenden Defiziten des Faches.

Das mag bei den Erbsenzählern (BWL) und anderen Wirtschaftfächern anders aussehen, aber bei Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Ingenieurswesen wüßte ich nicht, wo man einen BA gebrauchen könnte und wer so blöd ist, den einzustellen.

mfg
schwedenmann

P.S.,
Man muß ja auch sehen, das in den USA z.B. Patisserie und andere "Fächer" als BA angeboten werden :wink: Sagt schon alles über das BA-Studium aus, incl. des Spruchs von "The big bang Theorie" - och, einen BA hat doch jeder:D
 
Wie gesagt: Ein Bachelor hat alles gesehen, weiß aber von nichts wirklich etwas. Er ist eingearbeitet in das nachbereiten von Vorlesungen, lösen von Hausaufgaben und vorbereiten, idR von schlechten, Vorträgen in Seminaren. Viel mehr macht einen Bachelor nicht wirklich aus. Nur eben, dass die Texte etwas anspruchsvoller sein können, als so Azubi-Literatur.

Die Idee war ja: B.Sc. <- Diplom, M.Sc. <- Dr.

Dass man in 3 Jahren nicht das hinbekommen kann, mit gleicher Qualität, wie nach 5 Jahren, ist jedem Klar.

Und um noch was richtig zu stellen: Ein universitärer Abschluss ist erforderlich, um in Eigenregie eine Vorlesung oder ein Seminar zu halten. Er muss nur vom Prüfungsausschuss dazu berechtigt werden. Ein B.Sc. darf auch Prüfungen mit entsprechender Erlaubnis vom Prüfungsausschuss abnehmen und bewerten.

Als Fachkraft würde ich jedoch keinen B.Sc. ansehen und auch nicht bezahlen wollen. Da hole ich mir lieber einen frischen Azubi von einem Unternehmen mit Qualitätsansprüchen, wo ich weiß, was der kann und worin er ausgebildet wurde.


Übrigens sind Anforderungen an B.Sc. Arbeiten so 10-100 Seiten, je nach Studienordnung. Bei uns in der Mathematik ist es tatsächlich auf 20 begrenzt, jedoch weiß davon kein Prof was. :D
 
schwedenmann hat gesagt.:
P.S.,
Man muß ja auch sehen, das in den USA z.B. Patisserie und andere "Fächer" als BA angeboten werden :wink: Sagt schon alles über das BA-Studium aus, incl. des Spruchs von "The big bang Theorie" - och, einen BA hat doch jeder:D
Die gehen da sogar noch weiter und sagen dass jeder einen Master hat :D

The.Big.Bang.Theory.S02E04_I have a masters degree - who doesnt.avi - YouTube

Ist aber bei Physikern ja auch so, kann man aber eher schwer auf Informatiker übertragen finde ich.
 
Ich bin der Meinung man dreht sich bei diesem Thema schnell im Kreis, da man versucht einen goldenen Weg zu finden, den es unter den Unzähligen wohlmöglich gar nicht gibt. Der 'Informatiker' ist als Berufsbezeichnung nicht geschützt. Ob man nun einen Bachelor als vollwertigen Informatiker ansehen möchte bleibt am Ende wohl nur jedem selbst überlassen. Zumindest kann man sagen, dass ein Bachelor in E-Technik oder Technische Informatik mit einer Verleihung des Ingenieur Titel verbunden ist und man daher per Definition eben ein Ingenieur ist, auch ohne Berufserfahrung in der freien Wirtschaft. Zumindest ich persönlich sehe wenig Gründe, warum man bei anderen Berufsständen andere Maßstäbe anlegen sollte.

Festhalten kann man sicherlich, das der Bachelor in Informatik ausreicht um einen Vollzeitberuf in der freien Wirtschaft anzunehmen, da man die Fähigkeiten besitzt, sich in Technologien einzuarbeiten und Probleme zu lösen. Das unterscheidet die Informatik sicherlich zu anderen Wissenschaften wie Biologie oder Chemie, wo ohne Promotion auch in der freien Wirtschaft kaum fachadäquate Stellen angeboten werden.


Bei einer regulären Ausbildung zum Fachinformatiker sehe ich das Problem, dass dieser trotz einer Institution wie die IHK im Gegensatz zu einem staatlichen Studiengang, der zumindest durch eine offizielle Institution akkreditiert wurde, eigentlich in der Praxis gar nicht standardisiert ist. In jedem Betrieb lernt man potentiell etwas Anderes und auch die Berufsschulen kochen ihr eigenes Süppchen, da zwar die IHK Rahmenpläne zur Verfügung stellt, am Ende aber doch die Schulministerien die Hand über die Unterrichtsinhalte halten. In vielen Bundesländern wird nach 20 Jahre alten Lehrplänen gelehrt und die Unterrichtsinhalte gehen nicht zwangsläufig konform mit den Inhalten, die dann am Ende von der IHK geprüft werden. Zumindest gibt es, außer für BaWü, eine einheitliche Abschlussprüfung.

Gefühlt hat unter meinen Kollegen jeder einen anderen Lebenslauf, andere Abschlüsse und eine andere Fachlaufbahn hinter sich. Trotz alledem arbeiten alle erfolgreich zusammen. Die Frage nach der Vollwertigkeit erübrigt sich daher für mich. Man lernt ja eh nie aus.

Noch ein letztes Wort zum Thema Diplom: Ich finde das Diplom spielt im IT-Bereich keine Rolle mehr. Weder sehe ich dass abseits des Internets noch groß über den Abschluss gesprochen wird (beispielsweise wie hier der Vergleich von Bacehlor zum Diplom-Grundstudium) noch dass die Leute diesem Abschluss hinterher trauern. Das meine ich auch völlig Wertungsfrei - er ist gefühlt einfach kein Thema mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich sehe im B.Sc. und M.Sc. nur einen "Titel", der einen Arbeits- und Lernumfang und damit verbundene Grundfähigkeiten nachweist. Da die Studiengänge eine unglaubliche Diversität aufzeigen, kann man auch keinerlei relevante Wissensstände erwarten.

Viel wichtiger erachte ich es, wie sich die Person, unabhängig vom akademischen Rang, in die Aufgaben einarbeiten und sie umsetzen kann. Es ist für ein Unternehmen viel mehr Wert jemanden zu beschäftigen, der gute und zuverlässige Arbeit liefert, als jemanden, mit unzähligen (akademischen) Titeln.

Auch mit einem M.Sc. (Selbst in der Mathematik) kann das Endprodukt einfach strohdoof und Arbeitsungeeignet sein. (Ich kenne einige Exemplare, die sogar Posten im öffentlichen Dienst bekleiden...)

Kurzum: Das Studium macht Spaß, die Inhalte sind vielseitig und wer, wie ich, nahezu jede Vorlesung seines Fachbereichs gehört hat, sollte einiges an Wissen angehäuft haben. Aber all das spielt keine Rolle für den Job, in dem man am Ende eingesetzt wird, insofern dieser nicht in der Forschung ist. Spaß an dem was man macht und sich für unbekannte Gebiete begeistern zu können, ist viel wichtiger (natürlich auf einem entsprechend hohen Niveau).
 
Bachelor

Hallo

@shalec
Spaß an dem was man macht und sich für unbekannte Gebiete begeistern zu können, ist viel wichtiger (natürlich auf einem entsprechend hohen Niveau).

Vollkommen richtig und es ist wichtig, das man sich nicht beirren läßt, sondern seiner wissenschaftlichen Neigung freien Lauf läßt, egal was die anderen sagen.

mfg
schwedenmann
 
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