Bildungsstreik 2009

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.doc

Guest
Guten Abend,

Die derzeitigen Zustände und Entwicklungen im Bildungssystem sind nicht weiter hinnehmbar! Weltweit sind Umstrukturierungen aller Lebensbereiche nicht mehr gemeinwohlorientiert, sondern den sogenannten Gesetzen des Marktes unterworfen. Seit ein paar Jahren ist auch das Bildungssystem in den Fokus solcher ?Reformen? geraten: Bildungsgebühren und die Privatisierung treffen uns alle!

Am morgigen Mittwoch, 17.06.2009, wird es aus diesem Grund in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen gegen Fehlentscheidungen und mangelndem Interesse seitens der Politik kommen. Hiermit bitte ich alle Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, sowie alle im Bildungswesen envolvierten Menschen an diesen Demonstrationen teilzunehmen, um z.b. gegen Studiengebühren (welche inzwische an vielen FHs und Unis schlichtweg gehorten werden, da sie nicht gebraucht werden), für Verbesserungen in der Lehre (kein Unterrichtswegfall, keine Ersetzung der Lehrer durch "billige" Aushilfskräfte, Verminderung der Schüleranzahl pro Klasse, keine Credit-Points-Jagt), gegen den Bologna-Prozess, für eine Demokratisierung und mehr Selbstbestimmung der Bildungseinrichtungen, uvm. einzutreten!

Weitere Informationen findet ihr unter http://www.bildungsstreik2009.de/aufruf/.
 
Ich persönlich hätte ja kein Problem mit den von unserer Schule in mehreren Zetteln / Briefen und Stellungnahmungen angedrohten unentschuldigten Fehlstunden ( xD ), aber ich finde die Ziele teilweise überhaupt nicht vertretbar bzw unrealistisch.

Erstmal haben wir das allgemeine "Problem" G8.
Ich weiß nicht was alle dagegen haben dass wir unsere Schüler ausbilden und dazu auch ein wenig fördern. Immer dieses gejammere dass man sich für Bildung auch noch anstrengen müsste -.-
(Von den Bemühungen der SPD mehr Durchlässigkeit zum Abitur zu bieten ohne das Abitur damit zu schwächen will ich ja garnicht erst reden ;) )

Ein weiteres Ziel der Demonstration ist zum Beispiel das Problem der zu großen Klassen.
An sich ja ein durchaus verständlicher Kritikpunkt am Schulsystem.
Ich erinnere mich noch mit großer Freude an die Zeit als bei "uns" in Hessen durch die Medien ging dass man jetzt um die Klassen zu verkleinern 400 neue Lehrer einstellen wolle...
Wie viele Schüler jetzt persönlich davon profitiert haben mögen...

so long,
q9fx7
 
Original von q9fx7
Erstmal haben wir das allgemeine "Problem" G8.
Ich weiß nicht was alle dagegen haben dass wir unsere Schüler ausbilden und dazu auch ein wenig fördern. Immer dieses gejammere dass man sich für Bildung auch noch anstrengen müsste -.-

Der erste Fehler bei G8 ist, dass die Bildung, die vermittelt wird einfach schlechter ist. Der Stoff, den man lernen muss ist einfach kompakter bzw. kommt einfach zu früh. Die Lehrer an meiner Schule, gerade im Naturwissenschaftlichen Bereich, bestätigen das auch. Es fehlt einfach die Übung.
Klar kann man jetzt mit dem Argument kommen "muss man halt mehr lernen", oder Bildung schon in den Kindergarten ... aber keiner der Beteiligen will das eigentlich sondern es sind meistens immer Forderungen der Wirtschaft.

Und das ist der 2. Fehler in Deutschland wenn es um die "Refomierung" des Bildungswesens geht. Die Reformen besitzen nicht das Ziel die allgemeine Bildung um der Bildung willen zu verbessern sondern nur möglichst schnell auf die Wirtschaft vorzubereiten. Dabei kommen eben viele Dinge zu kurz.
Dinge wie G8 und der Bologna-Prozess sind mit Sicherheit Reformen die ohne den Druck von Lobbyisten nicht zustande gekommen wären.
 
Der erste Fehler bei G8 ist, dass die Bildung, die vermittelt wird einfach schlechter ist.

Wird immer allgemein behauptet - ich weiß.
Ich kann das ganze mit einer gewissen Objektivität beurteilen da ich sowohl in G8 als auch in G9 (letzteres leider ) unterrichtet wurde / werde.

Tatsächlich muss man sagen dass in G8 mehr vermittelt werden kann weil die Schüler von Anfang an darauf vorbereitet weden um in G8 ihr Abitur zu machen.

Ich hab als ich hier her kam die ganze 10. Klasse nichts besseres zu tun gehabt als meinen Unterricht abzusitzen.
Und ich hab mich SO gefreut als der Mathelehrer verkündete "Heute werden wir etwas GANZ neues anfangen" - und war es? Trigonometrie
^^ SOWAS sollte meiner Meinung in der 10 höchsten mal kurz als Wiederholung gestreift werden.
Genau wie das Thema der quadratischen Funktionen.
In Chemie haben wir noch so einen Scheiß gemacht wie - "Jetzt kürzen wir fein die 2 mol"
^^ Das tolle Verfahren dass aus einer einfachen Oxidation eine mehrzeilige Rechnung macht...
Homologe Reihen haben wir vor kurzen erst behandelt - Am Ende der 11.!

Und mal nebenbei - ich hab noch von keinem Siebtklässler gehört dass er G9 haben will - die sind nichts anderes gewohnt.

Und zum Thema Wirtschaft
Du wirst ausgebildet um in der Wirtschaft tätig zu werden.
Mal ganz abgesehen davon hat dein Leben nur Sinn wenn du etwas weiterentwickelst.
Als Durchschnittstyp wirst du nirgendwo gebraucht!

edit 1:
Btw hab ich auch noch eine Schwester die G8 betrifft (und ich bin froh darüber ;) ).
Ich würde sie nicht selbstmordgefärdeter als mich einschätzen XD

edit 2:
Übrigens verschwenden wir alten G9er mitlerweile so viel Zeit in unserem Unterricht um über G8 zu diskutieren und uns das Maul darüber zu zerreißen wie man nur kann...
^^ lächerlich

q9fx7
 
Original von q9fx7
Und mal nebenbei - ich hab noch von keinem Siebtklässler gehört dass er G9 haben will - die sind nichts anderes gewohnt.
Das ist richtig. Die haben allerdings inzwischen auch 4x die Woche Mittagschule und bekommen in vielen Schulen dazu auch noch Hausaufgaben, welche wegen fehlender Zeit und mangelhafter Hausaufgabenbetreuung (wenn überhaupt) nur unzureichend zur Geltung kommen. Und wo bleibt nun das Leben? Die Kinder sind mitten in ihrer Pupertät und haben keine Zeit sie auszuleben. Das ist das traurige an G8.
G8 wurde eingeführt, ohne jemals den Stoffplan bearbeitet zu haben. Der Stoff von 9 Schuljahren wurde auf 8 zusammengepresst - er ist dadurch nicht schlechter geworden, das ist grundlegend falsch. Jedoch wird den Schülern die Zeit genommen, sich wirklich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Gerade die Schule sollte bei den Kindern Interessen wecken. Jeder Schüler wird Mathe verabscheuen, wenn aufgrund mangelnder Lernleistung durch zu schnellen Unterricht schlechte Noten resultieren. Niemand wird sich weiterhin aktiv (d.h. in seiner/ihrer Freizeit) damit beschäftigen. Das ist u.a. einer der Gründe, warum Schüler immer weniger direkt nach ihrem Abitur studieren gehen.
Was vergessen wird ist einfach: Die Schule ist keine Vollzeitarbeitsstelle. Die Schule ist die Schule - sie soll den Kindern etwas beibringen, sie neugierig machen, Interessen wecken, sie schlussendlich für das Leben als Erwachsener vorbereiten - aber ihnen nebenher noch genug Zeit zur freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit geben. Und das tut sie mit G8 nicht. Das tut inzwischen das komplette Schulsystem nicht mehr.

Ich weiss nicht, ob du, q9fx7, ein Musterschüler o.ä. bist. Die meisten Schüler kommen mit diesem System nicht zurrecht und auf diese muss genauso Rücksicht genommen werden. Über deinen Sinn des Lebens kann gestritten werden (ich bin hierbei komplett anderer Meinung). Ein alternatives Schulsystem wäre hier aber wohl eine bessere Wahl, als die Verkürzung der kompletten Schulzeit.
 
@q9fx7

ist ja schön und gut, dass du so zufrieden bist, aber wie .doc schonsagte, nicht jeder (die meisten) kommen damit klar.

Du hast doch sicherlich vor zu studieren oder?
Dann solltest du dich vielleicht auch mal mit deiner und der Zukunft anderer befassen, die studieren möchten.
Ich stecke mittem im Bachelor und muss sagen, es ist zum kotzen. Die Studiengebühren bringen mich immer wieder an die Nullgrenze auf meinem Konto, nebenbei arbeiten kannst du meistens eh vergessen.
Der komplette Sinn des Studierens wurde auseinandergerissen und es geht nru noch ums "Bulemielernen", nichts mehr von forschungsorientiertem Lernen etc. Man hat kaum noch Zeit sich mit Dingen die einen interessieren genauer zu befassen. Dies wird dir auch ein Großteil der Dozierenden sämtlicher Unis,FHs etc bestätigen.

Für mich wird es zwar keine Änderung mehr des Bachelor/Master zum Diplom geben, ich beteilige mich aber trotzdem aktiv am Bildungsstreik, damit nachfolgende Genrationen (jetztige Schüler etc.) wieder bessere Bedingungen an den Unis etc. vorfinden können und der eigentliche Sinn eines Studiums wieder hergestellt wird.


Ich könnte hier noch wesentlich ausführlicher werden, aber es ist schon spät und morgen gehts auf die Straße für unsere Bildung!
 
Original von q9fx7
Und zum Thema Wirtschaft
Du wirst ausgebildet um in der Wirtschaft tätig zu werden.
Mal ganz abgesehen davon hat dein Leben nur Sinn wenn du etwas weiterentwickelst.
Als Durchschnittstyp wirst du nirgendwo gebraucht!
Auch - aber das sollte nicht das einzige Ziel sein. Bildung sollte dazu beitragen, den eigenen Horizont zu erweitern. Bildung darf nicht nur Mittel zum Zweck sein, sondern muss selbst der Zweck sein.
Zur Bildung gehören eben auch Dinge wie soziale Kompetenz, die Fähigkeit sich eine eigene Meinung bilden zu können, Forschung ... Bildung ist nicht gleich Wissen.

edit 2:
Übrigens verschwenden wir alten G9er mitlerweile so viel Zeit in unserem Unterricht um über G8 zu diskutieren und uns das Maul darüber zu zerreißen wie man nur kann...
^^ lächerlich

q9fx7
Die Diskussion und kritische Betrachtung kommen meiner Meinung nach sowieso viel zu kurz.
Ich hatte in 12 und 13 Ethikunterricht bei einem Lehrer der vielleicht nicht ganz konventionellen Unterricht macht. Das heißt wenig bis keine Tafelanschriebe und viele Freiheiten bei der Unterrichtsgestaltung. Also es kann dann durchaus mal passieren, dass man auch zu einem anderen Thema abschweift, wenn allgemeines Interesse vorhanden ist. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich einiges gelernt habe, was mich persönlich sicher weiter bringt als manche andere Sachen, die man in der Schule lernt.
 
erstmal zu .doc:

Ich habe nicht gesagt dass ich mit der Umsetzung von G8 zufrieden wäre.
Ich hatte damals auch nicht soviel Unterricht. Aber das ist genau das was ich sage - man versucht die Stunden von G9 in G8 zu packen - das ist falsch!
Der Lehrplan, die Methodik und die Prägung muss verändert werden - und zwar komplett - da reicht es nicht zu sagen - machen wir halt ein bisschen länger.
Außerdem setzt zum Beispiel das Hessische Schulsystem viel zu sehr auf auswendig lernen.
Wir wurden dazu erzogen uns etwas logisch herzuleiten. Mathe lernt man nicht - man versteht es!
Dieser Denkfehler hat aber mit G9/8 nichts zu tun...

@ Arschengel
Was die Ziele an der Uni betreffen stimme ich größtenteils mit diesen Leuten überein.

@ xblax
Ich bin ein großer Freund von Diskussionen - aber wenn in jeder Stunde jeder Lehrer mindestens in einem Zwischensatz G8 erwähnen muss ermüdet das ungemein ;)

Ganz nebenbei möchte ich auch noch erwähnen dass wir selbst im Osten (falls das einige Überraschen mag) unsere Jugend ausgelebt haben - und zwar in vollen Zügen ;)

Off-topic
@ .doc
Glaub mir - ich bin alles - aber kein Musterschüler
Zumindest hab ich nie Wert darauf gelegt meinem Lehrer zu präsentieren wie gut ich doch bin und wie toll ich ihn finde.
 
Das Problem ist doch, dass es keine sinnvollen Konzepte gibt. Man versucht immer mehr Wissen in eine immer weiter steigende Unterrichtszeit zu packen und das dann als Ganztagsschule zu verschönen. Der Wissensstand der Menschheit wächst kontinuierlich und diesen wachsenden Wissensstamm versucht man den Kids in der Schule einzutrichtern. Während es früher reichte Lesen, Schreiben und Rechnen zu können, wird heutzutage "Spezialwissen" notwendig um den Anforderungen der Wirtschaft gerecht zu werden und dieses Wissen wird nicht etwa in die Ausbildungen gepackt, sondern in die Schule. Da liegt schonmal ein vollkommen falscher Ansatz. Ich weiss z.B. bis heute nicht, warum ich in der Schule trigonometrische Funktionen lernen musste. Hab ich seitdem nie wieder gebraucht und mittlerweile wieder komplett vergessen. Die Zeit war also total nutzlos verschwendet. Warum packt man sowas also nicht in die Berufsausbildungen. wo es tatsächlich notwendig ist? Dass die Leute nicht raffen, dass die Wirtschaft hier schamlos das Schulsystem ausnutzt, scheint kaum jemand zu bemerken. Es geht nicht darum, dass die Schüler auf die Anforderungen der Wirtschaft vorbereitet werden müssen. Das könnte auch im Rahmen der Ausbildung passieren. Dadurch würden aber die Ausbildungszeiten und damit die Ausbildungskosten steigen, und da die Wirtschaft diese Kosten abwälzen will, verlangt man halt kurzerhand, dass dieses Spezialwissen in der Schule vermittelt wird. Es sollte in der Schule eigentlich darum gehen den Schülern ein solides Allgemeinwissen zu vermitteln, ihnen beizubringen sich selbstständig neues Wissen anzueignen und ihnen zu zeigen, wie sie gewonnenes Wissen sinnvoll einsetzen können.

Man sollte endlich mal die aktuellen Lehrpläne gründlich aufräumen und die Vermittlung von Spezialwissen denen überlassen, die es benötigen... der Wirtschaft. Dann würden die Schüler weniger unter Druck stehen und könnten wieder das sein, was sie in erster Linie sind... nämlich Kinder. Die Lehrpläne müssten dann nicht so überfrachtet werden und die Lehrer könnten sich wieder auf das konzentrieren, was ihr Job ist: Den Schülern beizubringen wie man selbstständig denkt und gesammeltes Wissen anwendet. Damit würden sie vom Wissensvermittler wieder zum Pädagogen werden.

Da aber eine solche Demo, wie sie geplant ist, keinerlei Alternativen aufweist oder neue Konzepte vorschlägt, geschweige denn die Wurzel des Übels anspricht, ist sie gelinde gesagt für den A...

Die Wurzel des Übels liegt darin, dass sich Arbeitgeber heutzutage kaum noch ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind, die sie innerhalb einer sozialen Marktwirtschaft haben. Gerade im sozialen Bereich, und dazu gehört nunmal auch die Bildung und Ausbildung, versuchen sie zu sparen, wo es nur geht. Daher versuchen sie möglichst viele Ausbildungsinhalte als Grundwissen zu verkaufen, das in der Schule gelehrt werden "muss" und da sie (leider) ein gewisses Mitspracherecht bei der Erstellung von Lehrplänen haben, da ja diese an die Anforderungen der Wirtschaft angepasst werden müssen, wälzen sie möglichst viel Spezialwissen auf die Schulen ab, weil sie sich damit Ausbildungszeit und damit bare Münze sparen.

Demonstrieren sollten die Schüler daher eher gegen die asoziale Marktwirtschaft, die sich immer mehr breit macht, anstatt gegen irgendwelche Bildungskonzepte, Studiengebühren und sonstiges. Man bekämpft eine Krankheit nicht dadurch, dass man gegen die Symptome vorgeht.
 
Das man in der Schule mehr lernt als man braucht ist zwar richtig, aber du darfst dabei nicht vergessen dass das Abitur ja eigentlich nicht als Standardlösung gedacht ist.
eigentlich...

q9fx7
 
Original von q9fx7
Mathe lernt man nicht - man versteht es!
Das ist für die Schule zu viel. Du kannst einem Schüler der 5ten Klasse keine logischen Schlussfolgerungen beibringen, ganz zu schweigen von mathematischen Beweisen (logisch klar != math. bewiesen). Das geht zu weit und würde den Rahmen der Schule sprengen. Dafür ist nur das Studium und eine Berufsausbildung in gewissem Rahmen da.

Orginal von bitmuncher
Das Problem ist doch, dass es keine sinnvollen Konzepte gibt.
Es gibt sehr viele alternative Konzepte. Z.B. wurde bei der Besetzung eines Regierungsgebäudes in Frankfurt vor 2 Jahren in einer öffentlich (und nach langem Kampf erzwungenen) Pressekonferenz ein alternatives Konzept zur Finanzierung der hessischen Universtitäten vorgelegt - und von den Politikern wieder verworfen, sofern es überhaupt jemanden interessiert hat. Politische Größen wie Herr Koch erschienen nicht.
Es ist absolut nicht so, dass es keine alternativen Konzepte seitens der Demonstranten gibt. Sie stehen nur im Gegensatz zu denen einer alternden politischen Gemeinschaft.

Ich denke des weiteren nicht, dass dein sog. "Spezialwissen" sinnlos ist. Die Schule ist für eine gewisse Wissensgrundlage verantwortlich, welche mit der "allg. Hochschulreife" bzw. in Fachschulen auch mit der "spez. Hochschulreife" abschliesst. Auf dieser Grundlage bauen die meisten (wenn nicht alle) Studiengänge und Ausbildungen auf. Ein Geisteswissenschaftler könnte dich fragen, warum er Physik in der Schule hatte, er braucht es doch letztendlich nicht. Und trotzdem ist es für den Physiker, den Informatiker, den Elektrotechniker, den Maschinenbauer, uvm. von entscheidendem Interesse.

Man sieht sich morgen auf der Demo. Ich werde da sein.
 
Das war ja gerade bitmunchers Aussage dass der physiker, informatiker [...] sich dieses Wissen innerhalb ihres Studiums / ihrer Ausbildung aneignen sollen.

aber nochmal kurz zum Thema Mathe:
Worum geht es denn in Mathe? - Es geht nicht darum zu lernen wie man das und das ausrechnen kann ( ok - am Anfang hat es noch großen praktischen Nutzen ), sondern es geht darum das logische Denken zu fördern. Und das erreicht man eben nicht dadurch, dass man den Leuten sagt was sie in den Taschenrechner zu tippen haben.

Wir haben in der sechsten Klasse jedenfalls Beweise durchführen müssen - teilweise selbstständig (war natürlich nur irgendwelches einfaches Zeug wie Satz des Thales)

Und es war nicht so dass ich der einzige gewesen wäre der es kapiert hätte ;)

q9fx7
 
Original von .doc
Auf dieser Grundlage bauen die meisten (wenn nicht alle) Studiengänge und Ausbildungen auf.
Und das halte ich für einen Trugschluss. Das heutzutage in der Schule vermittelte Wissen geht weit über das hinaus, worauf die meisten Ausbildungen aufbauen. Wissen, das für alle oder die meisten Studiengänge benötigt wird, aber nicht für Ausbildungen, gehört in's Abitur. Wissen, das nur für spezielle Ausbildungsgebiete notwendig ist, gehört auch in diese Ausbildungen (wird dort zumeist eh nochmal durchgekaut).

Original von .docEin Geisteswissenschaftler könnte dich fragen, warum er Physik in der Schule hatte, er braucht es doch letztendlich nicht. Und trotzdem ist es für den Physiker, den Informatiker, den Elektrotechniker, den Maschinenbauer, uvm. von entscheidendem Interesse.
Ein Geisteswissenschaftler wird diese Frage mit Sicherheit nicht stellen, da ihm im Physikunterricht u.a. Wissen vermittelt wurde, das zum Verständnis seiner Umwelt notwendig ist. Die Frage ist nicht welche Fächer unterrichtet werden, sondern welches Wissen in diesen Fächern vermittelt wird. Zum Allgemeinwissen gehört erstmal nur das, was zum allgemeinen Verständnis der Umwelt notwendig ist. So lernt man z.B. in Physik, was ein Blitz ist und dass dieser nicht durch Götter vom Himmel geschleudert wird. Oder man lernt, dass eine lange Leitung einen höheren elektrischen Widerstand hat als eine kurze Leitung. Die Berechnung des Widerstands ist aber erstmal nicht unbedingt notwendiges Wissen, denn es wird nur in Berufen notwendig, wo mit Widerständen gearbeitet wird. Dieses Wissen könnte also in die Ausbildung bzw. das Studium gepackt werden. Der Leistungsdruck in den Schulen würde sinken und der in den Ausbildungen endlich mal dem gerecht werden, was nachher im Arbeitsalltag notwendig wird.
 
Original von q9fx7
Wir haben in der sechsten Klasse jedenfalls Beweise durchführen müssen - teilweise selbstständig (war natürlich nur irgendwelches einfaches Zeug wie Satz des Thales)

Die Definition eines Beweises steht nicht im Lehrplan eines Gymnasiums, aus diesem Grund müssen wir da nicht groß diskutieren. In der Schulmathematik in Deutschland geht es um reine Anwendung der Mathematik und nicht um das Erlernen und Beherrschen von logischem Denken. ;) Das siehst du spätestens auch in einem Mathematik- (Beweise, etc..) oder Informatik-Studium (Logik, Theoretische Informatik, ...).

@bitmuncher:
Mass muss dazu jedoch die Frage stellen auf welche Themen Wert gelegt werden muss und was denn überhaupt Allgemeinwissen ist. Wikipedia definiert Allgemeinbildung als "Formung und Entwicklung der allen Menschen gemeinsamen Personalität in ihrer geistigen und damit vor allem ethischen und ästhetischen Dimension". Worin diese Dimension letztendlich besteht wird nicht definiert und liegt dadurch immer im Auge des Betrachters. Deinem Weg zufolge wäre somit die beste Lösung, einem Kind von Geburt an eine Zukunft (Ausbildung, Studium) zuzuweisen und ihn darauf seine Kindheit über darauf vorzubereiten. Nur wo bleibt nun die Interessenvielfalt? Was wäre, wenn Einstein niemals etwas von Trigonometrie und Stochastik gehört hätte? Was hat Heissenberg dazu getrieben die moderne Physik zu revolutionieren?
 
Der Name der Site ist irgendwie lustig. Wenn ich die Kids so sehe, scheinen die sich in einem Dauer-Bildungsstreik zu befinden :)

*scnr*

Aber im Ernst.

Ich muss ausnahmsweise mal bitmunchers Ansichten unterstuetzen. Der Leistungsdruck ist enorm. Dazu kommen eben die miserablen Bedingungen der Schulen siehe Eingangsposting.
Die Kids haben den Kopf voll von Wissen, was sie trotzdem nicht befaehigt ein anstaendiges Gespraech mit einem Erwachsenen zu fuehren, was ueber Handys, Computer und allgemein Telekommunikationsschnickschnack hinaus geht. Das mag manch einer fuer eine tolle Vorbereitung aufs Studium halten. Trotzdem jammern die Dozenten an den Unis und FHs ueber "mangelhaftes Studentenmaterial".

Es ist ein grosser Spagat zwischen der Entwicklung von integren Menschen mit einem soliden Allgemeinwissen und der Faehigkeit die Welt einigermaszen zu begreifen und der g[r l]obalisierung, die uns alle auf ihre Weise in knallharten Wettbewerb zwingt.
Den Kids in der 11. Klasse mathematische Beweise einzuverleiben oder sie mit halbwissen ueber Quantentechnologie zu fuettern, hilft niemandem. Es foerdert lediglich die Arroganz der Jugend, die soviel auf sich haelt und eigentlich so wenig kann und weiss.
 
War klar, dass das wieder ne Veranstaltung von irgendwelchen verkappten Neokommunisten ist, wenn ich allein schon auf der Seite lese "Wir arbeiten mit der Roten Hilfe e.V. (RH) zusammen, einer linken, strömungsübergreifenden Solidaritätsorganisation, bei..." ...
Typische Linke Aktion um neue Waehler zu koedern, immer nach dem Prinzip "zusammen gegen irgendwas poebeln, aber keine konkret umsetzbaren Verbesserungen vorschlagen". Hm an iwas erinnert mich das... Ach ja: Schulstreik 12.11 und eh oeh da wa ja nochwas.. stimmt, das Ende vom Lied http://www.youtube.com/watch?v=CCVKHnSz1yY

ALSO ALLE MAN AUF DIE BARRIKADEN, SPERRT DIE ARBEITGEBER WEG, DENN DIE SIND DIE, DIE DIE WIRTSCHAFT UND DAS GEMEINE SYSTEM GESTALTEN OHNE DIE WIRD ALLES BESSER!!!!!!!!!!
 
@xrayn

geh in sandkasten und geh spielen. und wenn du dann mal erwachsen bist, setz dich mal ein bisschen mehr mit zielen etc diverser aktionen aus.
 
Original von Arschengel
@xrayn

geh in sandkasten und geh spielen. und wenn du dann mal erwachsen bist, setz dich mal ein bisschen mehr mit zielen etc diverser aktionen aus.

hat er doch und er ist scheinbar nicht davon überzeugt. aus gutem grund. aber netter versuch einer gegenargumentation. das kannst du aber besser. ganz bestimmt.:)
 
Original von xrayn
Typische Linke Aktion um neue Waehler zu koedern, immer nach dem Prinzip "zusammen gegen irgendwas poebeln, aber keine konkret umsetzbaren Verbesserungen vorschlagen". Hm an iwas erinnert mich das... Ach ja: Schulstreik 12.11 und eh oeh da wa ja nochwas.. stimmt, das Ende vom Lied http://www.youtube.com/watch?v=CCVKHnSz1yY

Also wirklich, auf der Seite stehen doch jede Menge Vorschläge, wie man das Bildungssystem verändern könnte:
http://www.bildungsstreik.net/aufruf/forderungen-der-studierenden/

Und jetzt sag mir bitte mal was an diesen Forderungen nicht Umsetzbar ist.

Das Video ist übrigens ein gutes Beispiel, denn es Zeigt wunderbar, dass unser Bildungssystem mehr als Mangelhaft ist.
Nur weil es da ein paar Chaoten gibt heißt es noch langen icht, dass auch viele sinvolle Demonstrationen stattfinden.
 
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