George W. Bush hat seine amerikanischen Kritiker beschuldigt, "die Geschichte des Irak-Kriegs umgeschrieben" zu haben. Das ist eine so atemberaubende Lüge eines Präsidenten der einzigen Supermacht, dass sie nicht mehr mit dem Hinweis auf die Natur des George W. Bush abzutun ist. Diese Administration hat mutwillig einen Krieg begonnen, dessen Begründungen falsch waren - und sie wusste das. Es gab genügend Zweifel, dass Saddam Hussein (im Gegensatz zum 1. Golfkrieg) eben nicht über Massenvernichtungswaffen verfügte und nicht an Atomwaffen arbeitete; dass es keine Verbindungen zwischen Saddam und Al-Kaida gab.
Es gab genügend Warnungen von hochrangigen Militärs, dass der Krieg mit unzureichenden Kräften und mit vollkommen falschen Voraussetzungen über die Reaktion der Iraker begonnen wurde; vor allem aber ohne Plan über das "danach". Der Irakkrieg war und ist auf Betrug und Selbstbetrug aufgebaut.
Aber Bush spricht von "Geschichte umschreiben". Immerhin halten nun 57 Prozent der US-Bürger den Präsidenten für "unehrlich", was den Krieg betrifft. An der Tatsache, dass die Welt noch drei Jahre diesem Präsidenten ausgeliefert ist, ändert das nichts.
Quelle: derStandard