Hey, bitte keine Vorurteile gegen Gymnasiasten mit Physik-LK!!!
Allerdings stimme ich dir zu was die unsinnigkeit des "Wissens" betrifft. Ich möchte an dieser Stelle einmal auf
Heinz von Foerster verweisen.
Ausschnitt:
Pörksen: Was sind entscheidbare, was sind unentscheidbare Fragen?
v. Foerster: Eine entscheidbare Frage wird immer innerhalb eines Rahmens entschieden, der die mögliche und jeweils richtige Antwort bereits vorgibt. Ihre Entscheidbarkeit wird durch gewisse Spielregeln und Formalismen, die man allerdings akzeptieren muss, gesichert. [...] So ist die Frage, ob die Zahl 2546 durch 2 teilbar ist, blitzschnell beantwortbar, da wir alle wissen, dass Zahlen, die eine gerade Endziffer enthalten, durch 2 teilbar sind.
Pörksen: Was sind unentscheidbare Fragen?
v. Foerster: Das sind Fragen, die etwa von der Existenz höherer Weisheiten, dem Sinn des Lebens, der Entstehung der Welt und Weiterleben nach dem Tod handeln. Sie besitzen eine Vielzahl möglicher Antworten. Wie ist, so könnte man fragen, das Universum entstanden? Wie lässt sich das entscheiden? Wenn man den Physiker um Antwort bittet, so erfährt man: Das weiß doch jeder! Vor zehn oder zwanzig Millionen Jahren gab es einen Big Bang -- den Urknall -- und aus dem ist unser heutiges Universum hervorgegangen. Noch heute hört man mithilfe von riesigen Mikrowellen-Antennen ein schwaches Rauschen, das als das als Nachhall des Urknalls zu deuten ist. Fragt man dagegen einen gläubigen Katholiken, so bekommt man einen präzisen Schöpfungsbericht zu hören, der jeden einzelnen Tag der Welterschaffung beschreibt. Wenn man einem indischen Hindu diese Frage vorlegt, so wird er sagen: Jedes Kind weiß, dass es einmal Schildkröten gab und auf diese Schildkröten stiegen andere Schildkröten und auf der obersten Schildkröte, da sitzen wir im Universum! So kann man von Mensch zu Mensch gehen, die Turkmenen, die Arapesch und die Eskimos fragen, wie und auf welche Weise das Universum entstand. Wie soll man feststellen, wer Recht hat? Diese Frage kann nicht entschieden werden, aber ihre Beantwortung ist eine Möglichkeit etwas über den Antwortenden zu erfahren.
Kurzum: Sage mir etwas über den Ursprung des Universums, und ich sage dir, wer du bist. [...]
Pörksen: Könnte man sagen, dass die unentscheidbare Frage so etwas wie ein evokratisches Geheimnis darstellt: Sie evoziert die Merkmale unseres Denkens, sie macht unsere weltanschauliche Gebundenheit sichtbar und klar.
v.Poerksen: Ich würde nicht von einem Geheimnis sprechen, da ein Geheimnis nur dann ein Geheimnis ist, wenn es auch eine Antwort besitzt, die sich wohlmöglich irgendwann offenbart. Man weiß etwas noch nicht. [...]
So, geht noch viel weiter und ist sehr interessant, kann ich nur empfehlen. Im Endeffekt halte ich es für lächerlich, alles nur auf wissenschaft zu begründen, vor allem, da wir eigentlich noch nicht viel Wissen. Wir lachen heute über die Menschen, die früher gedacht haben, die Erde wäre eine Scheibe, und fragen uns, wie man nur so dumm sein konnte. In 1000 Jahren denken sich die Menschen vielleicht: "Die Menschen um das Jahr 2000 haben an Atome, Elektronen, Protonen, Quarks und [begriff nach Wahl einsetzen] geglaubt. Wie konnten die nur so engstirnig sein..."
Und die selben Leute die nur Beweisbares glauben verurteilen eine Seele, einen Gott, eine andere als von uns bis dato erklärbare Version von vornherein als falsch, nur weil es keinen Beweis dafür gibt. Aber: gibt es einen Beweis dagegen? Ich kenne keinen, bis auf das z.B. die Schöpfungsgeschichte für die Menschen in unserer wissenschaftlich geprägten Gesellschaft als unrealistisch aufgefasst wird.
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Christ, aber ich versuche trotzdem, mir nicht alles was ich nicht überblicke oder nicht verstehe als Falsch hinzustellen. Und Tatsachenhinstellungen wie: "Durch den lieben Gott der nicht exestiert?" zeigt man doch eigentlich nur seinen unwillen darüber nachzudenken, und stattdessen den einfacheren Weg einzuschlagen. Ich will nicht sagen dass es einen Gott gibt, ich persönlich glaube auch nicht an ihn, jedoch ziehe ich die Möglichkeit in Betracht. Woher soll ich das Wissen nehmen um zu beurteilen, ob es einen Gott gibt? Und woher nimmst du es?
Zum Thema "Der Mensch als Maschine"
Ich finde, das dieser vergleich irgendwie hinkt. Ich kann nicht beurteilen ob es ein Leben nach dem Tod gibt, bzw. ob nach dem Tod noch ETWAS ist. Und selbst wenn, weiß ich in keinster Weise, wie es DANACh aussiehtt. Vielleicht werden wir ja wie im buddhistischen Prinzip wiedergeboren. Vielleicht werden wir auch in ein Paralleluniversum/Paradies/Himmel/etc. verpflanzt. Die tatsache ist, das man es nicht wissen kann. Und gerade so etwas ist ein Punkt an dem die Naturwissenschaften wenig machen können. Sicherlich existieren die Atome weiter wenn wir sterben. Allerdings stellt sich dann die Frage: Was macht einen Menschen zum Menschen? Was unterscheidet uns als Individuen von der selben Menge Atome? Einen Menschen könnte man sich (atomar gesehen) schnell in der Apotheke zusammenkaufen. Was unterscheidet uns dann von diesem Haufen Atomen?
Fazit: Ich kann das nicht ansatzweise beantworten, ich tendiere allerdings dazu, das nach dem Tod noch irgendwas IST. Vielleicht liegt es auch du daran das mir die vorstellung nicht 100%ig gefällt einfach aufzuhören zu existieren. Daraus geht im Endeffekt aber auch wieder die Frage nach dem Snn des Lebens hervor...
Achso, die Antwort ist klar: 42
PS: Derr längste Beitrag den ich im HaBo je gepostet habe....