How To: Novatel MC950D (Vodafone Surf Stick) + Ubuntu 8.10

Da ich kein Tutorial gefunden habe, welches eine Anleitung zur Benutzung des genannten Sticks gibt, habe mal aus verschiedenen Lösungsansätzen (nichtmal auf linuxforen.de gab es eine Lösung) was zusammengeschraubt und ein wenig Eigenerfahrung vom Versuch unter Ubuntu 8.04 mit hineingemischt.
Das System ist ein Ubuntu 8.10 Intrepid Ibex i386 auf einem Dell Inspiron Mini 9 (Intel Atom N270, 1 GB RAM, 16 GB SSD, Intel GMA 950). Dass das System 32-bit ist, muss so sein, da zum einen der Intel Atom kein 64-bit-Prozessor ist und zum anderen der Vodafone-Treiber nur als 32-bit-deb-Paket verfügbar ist...

Unter Ubuntu 8.10 gibt es mit dem neuen Networkmanager ja auch eine Möglichkeit, UMTS-Module zu nutzen und das musste ich dann auch mal ausprobieren. Ich habe diese Lösung mit der Installation dieses Treibers kombiniert. Zusammengefasst also hier. Man erstellt als root die Datei /etc/udev/rules.d/80-umts_stick.rules. Also beispielsweise:
Code:
sudo gedit /etc/udev/rules.d/80-umts_stick.rules
Dort schreibt man folgende Zeile hinein:
Code:
SUBSYSTEM=="block",ATTRS{vendor}=="Novatel",ACTION=="add",RUN+="/usr/bin/eject %k"
und speichert die Datei ab. Dann editiert man als root die datei /etc/modprobe.d/options. Also beispielsweise:
Code:
sudo gedit /etc/modprobe.d/options
Und fügt dort folgende Zeile unten an:
Code:
options usbserial vendor=0x1410 product=0x4400
und speichert die Datei ab. Dann führt man folgende Befehle aus:
Code:
sudo modprobe -r usbserial
sudo modprobe usbserial
Jetzt sollte, wenn man den UMTS-Stick einsteckt, nicht mehr das virtuelle Laufwerk angezeigt werden, in welchem der Vodafone-Windows-Treiber liegt, sondern es sollte eigentlich nichts passieren, abgesehen davon, dass das Lämpchen am Stick blinkt und eine Blase vom nm-Applet aufpoppt. Ist das nicht der Fall, macht man einen Reboot und sollte es dann immer noch nicht der Fall sein (das virtuelle Laufwerk wird immer noch angezeigt), dann wendet man sich am besten an einen Fachmann...
Hat man also alles richtig gemacht, meldet sich das nm-Applet, dass ein neues Modem für drahtlose Breitbandverbindung gefunden wurde. In der aufpoppenden Blase kann man auch sofort auf "Configure" klicken. Wenn man das verpasst hat, dann macht man Folgendes: Rechtsklick auf das nm-Applet -> "Verbindungen bearbeiten" -> Karteireiter "Mobiles Breitband" -> "Hinzufügen". Dort wählt man das Land und den Provider (bei mir ist es Vodafone (D2) in Deutschland) einen Profilnamen und fertig.
Jetzt könnte man denken, dass es mit dem Networkmanager sofort losgehen kann, dem ist aber nicht so. Jetzt muss man zuerst den Treiber installieren. Ich habe wieder die stabile Version 1.99.17 benutzt. Ist dieser installiert, startet man unter "Anwendungen" -> "Internet" den "Vodafone Mobile Connect Card driver for Linux", welcher zuerstmal fragt, welches UMTS-Modem benutzt werden soll (für gewöhnlich hat man ja nur den einen Stick, der natürlich stecken muss) und legt ein Profil an. In dieses trägt man folgende Daten ein:
Code:
Profile name: beliebig
Username: vodafone
Password: vodafone
APN host: web.vodafone.de
Hat man das bestätigt, sollte die Applikation nach der PIN fragen, welche man einträgt. Dann wird authentifiziert - man sollte also ein wenig warten - und sobald das abgeschlossen ist, fängt an dem Stick ein grünes, oder blaues Lämpchen an zu blinken. Ist dies nicht der Fall und das Lämpchen blinkt rot, dann hat man entweder kein Netz (unwahrscheinlich) oder etwas falsch gemacht. Sobald also das Lämpchen blinkt (grün steht für EDGE, blau für UMTS), kann man die Vodafone-Software (die nie eine Verbindung herstellen kann) beenden, und auf das nm-Applet-Symbol klicken und das entsprechend benannte "Mobiles Breitband"-Profil auswählen.
Diese Abfolge (Vodafone-Tool, PIN eingeben, warten, Vodafone-Tool beenden, nm-Applet benutzen) muss man jedes Mal durchführen, wenn man nach einem Neustart zum ersten Mal wieder das mobile Breitband nutzen will. Hat man es nach einem Systemstart bereits einmal durchgeführt, so kann man immer das nm-Applet nutzen, um die Verbindung herzustellen und wieder zu trennen (immer beachten, sonst entstehen unnötige Kosten) ohne die PIN neu eingeben zu müssen. Ich habe weder eine Lösung im Internet gefunden, noch eine Lösung erarbeiten können, um diese Umständlichkeiten zu umgehen. Wer eine Möglichkeit findet, möge mich doch bitte benachrichtigen...
Easy Peasy Linux bringt angeblich schon solche Treiber und so weiter mit. Das muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren...

Ich bin offen für Kritik und Verbesserungsvorschläge, und wenn jemand eine unkompliziertere Lösung für einen GUI-User (meinen Vater) gefunden hat, soll er sich doch bitte melden ;-)



Dieses Tutorial gibt es auch hier.
 
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