Komisches Routing

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Anonymouse

Guest
Seit einiger Zeit kommt mir das Routing unseres Internetanschlusses »spanisch« vor...

Sogar Adressen in DE werden über die USA geroutet. Tests in der näheren Umgebung (selber Provider) bestätigen kein generelles Routing über die USA. Nur bei unserem Anschluss und egal von welchem Endgerät. Die Fritzbox 6360 habe ich sogar auf Werkeinstellungen zurückgesetzt, um dort einen »Fehler« auszuschließen.

Bleibt weiterhin ein Phänomen. Mein Traceroute zu web.de bswp.:

traceroute to web.de (212.227.222.9), 30 hops max, 60 byte packets
1 fritz.box (192.168.150.1) 25.341 ms 25.718 ms 25.629 ms
2 * * *
3 172.30.21.117 (172.30.21.117) 37.575 ms 37.503 ms 37.413 ms
4 172.30.21.253 (172.30.21.253) 42.979 ms
5 * 84.116.191.2 (84.116.191.2) 16.736 ms 16.669 ms
6 decix.bb-a.fra3.fra.de (80.81.192.123) 17.543 ms 14.909 ms 17.934 ms
7 xe-0-0-3-0.bb-a.tp.kae.de.oneandone.net (212.227.120.181) 21.321 ms xe-0-0-0-0.bb-a.tp.kae.de.oneandone.net (212.227.120.169) 16.159 ms 20.971 ms
8 ae-3-0.bb-a.bap.rhr.de.oneandone.net (212.227.120.45) 21.579 ms 20.520 ms 19.860 ms
9 ae-4.gw-diste-a.bap.rhr.de.oneandone.net (212.227.121.161) 22.171 ms 21.583 ms ae-5.gw-diste-a.bap.rhr.de.oneandone.net (212.227.122.1) 21.506 ms
10 web.de (212.227.222.9) 19.303 ms 22.051 ms 19.687 ms

172.30.21.117 ist eine Adresse bzw. Route über die USA.

whois 172.30.21.117
[...]
City: Los Angeles
StateProv: CA
PostalCode: 90292
Country: US
[...]

Jemand eine Idee, außer der These, dass mein Anschluss überwacht wird? :wink:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist keine IP in den USA, sondern eine von der IANA für private Netzwerke festgelegte IP. Die Ranges für private Netzwerke umfassen:

- 10.0.0.0 bis 10.255.255.255 (Class A)
- 172.16.0.0 bis 172.31.255.255 (Class B)
- 192.168.0.0 bis 192.168.255.255 (Class C)
 
Das ist keine IP in den USA, sondern eine von der IANA für private Netzwerke festgelegte IP. Die Ranges für private Netzwerke umfassen:

- 10.0.0.0 bis 10.255.255.255 (Class A)
- 172.16.0.0 bis 172.31.255.255 (Class B)
- 192.168.0.0 bis 192.168.255.255 (Class C)

Ups. Vollkommen richtig bitmuncher. Ich sollte wirklich vom Rechner weg für heute...

Ich mache morgen noch weitere Traces aus Ettlingen, Baden-Württemberg. Da waren oft US-Adressen dabei und ich meine jetzt nicht die »privaten« Adressen.
 
Einige Provider haben auch keine Lust an z.B. die Telekom für das Peering zu zahlen und routen daher Daten für die Telekom über die USA, da das für sie günstiger ist.
 
Einige Provider haben auch keine Lust an z.B. die Telekom für das Peering zu zahlen und routen daher Daten für die Telekom über die USA, da das für sie günstiger ist.

Wusste gar nicht, dass man sich als Provider aussuchen kann, wo die Pakete der Kunden langgehen ....


Pakete nehmen die "günstigsten" Routen in technischer Hinsicht. Die Routen machen die Router "unter sich" aus und folgen einigen, auch bestimmbaren Kriterien. Dass ein Paket von Hamburg nach Flensburg - also z.B. mal über den großen Teich geht - liegt dann daran dass diese Router zu diesem Zeitpunkt unter Berücksichtigung bestimmter Parameter, die "bessere" war.

Was die IPs angeht, so würde ich mich nicht allzusehr auf den Unternehmensstandort verlassen, da jeder große ISP oder Carrier seinen eigenen Scheisz an jedem großen IXP stehen hat.
 
Nunja, wenn man sich nicht direkt mit dem Netz eines anderen Providers verbindet, weil einem die Konditionen dafür nicht gefallen, dann routet man logischerweise nicht direkt zu diesem sondern über Umwege.

Soweit ich das mitbekommen habe, hat gerade die Telekom versucht so Geld zu verdienen mit dem Erfolg, dass deutsche Provider sich dann lieber direkt an ausländische Provider gewandt haben und mit denen einen Knotenpunkt zu bauen.

Damit ist es dann auch auf technischer Sicht "günstiger" ;)

Falls ich da was falsch im Kopf habe, korrigiert mich bitte.
 
Nunja, wenn man sich nicht direkt mit dem Netz eines anderen Providers verbindet, weil einem die Konditionen dafür nicht gefallen, dann routet man logischerweise nicht direkt zu diesem sondern über Umwege.

Soweit ich das mitbekommen habe, hat gerade die Telekom versucht so Geld zu verdienen mit dem Erfolg, dass deutsche Provider sich dann lieber direkt an ausländische Provider gewandt haben und mit denen einen Knotenpunkt zu bauen.

Die Telekom nimmt Gebühren für peerings mit kleineren Unternehmen. So what - das ist ja auch strange, dass man fuer Dienstleistungen Geld nimmt ;)

Im Ernst. Große Unternehmen nehmen idR immer Geld von kleineren, wenn es darum geht deren Traffic zu routen und man nichts weiter als Kosten hat. Ist man auf einem Level, so macht man das auch gegenseitig kostenfrei. Alles gängige und uralte Praxis. Wenn ich nicht direkt an die tcom will, steht es mir natürlich frei mit jemand anderem zu peeren, der günstiger ist, auch völlig normal. IdR ist der DECIX (den man für Cage und Traffic auch bezahlt) ohnehin der optimalere Ort und selbstverständlich komme ich auch von dort zu den Telekom Kunden (bzw. die zu mir).

Möglicherweise ist die Art, wie die tkom auftritt nicht so knusprig, aber was da als "buhmann Telekom" verkauft wird ist ganz normales dayli business, ebenso dass man Markteintrittsbarrieren für potentielle Konkurrenten mit aller Kraft hoch ansetzt.
 
Mir ging es jetzt weniger darum zu diskutieren wie "nett" das von der Telekom ist, sondern darum eine Möglichkeit zu nennen warum auch Adressen in Deutschland von Deutschland aus über die USA geroutet werden können. ;)

Die Telekom war das einzige Beispiel, was mir dazu einfiel.
 
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