PC Ingenieurbüro

Hallo zusammen,
ich bin selbständiger Ingenieur und brauche für meine Arbeit einen neuen PC. Damit der PC nicht allzu teuer wird, würde ich ihn gerne selber zusammenstellen und bauen. (Ist allerdings mein erstes mal)
Folgende Komponenten habe ich ausgesucht:
Intel Core i5-3470 (boxed)
ASRock H77 Pro4/MVP
G.Skill DIMM 8gB DDR3-1600 Kit
Be quiet! System Power 7 350W
Seagate ST1000M003 1 TB
Aerocool V3X Black Edition (Gehäuse)
Und als Betriebssystem Windows 8 Pro. Kostet alles zusammen bei alternate ca 540 €

Auf eine Grafikkarte habe ich bis jetzt verzichtet, da ich nicht genau weiß ob ich eine brauche (wie finde ich das heraus? In den Systemvorraussetzungen steht unter anderem:
Grafikkarte:
3D-Grafikkarte mit DirectX 9.0c oder höher 128 MB interner Speicher)
Neben den üblichen Office und Internetanwendungen habe ich noch mehrere Programme für technische Anwendungen. Allerdings kein CAD.
Mein Ziel ist, dass das System sehr flüssig läuft.
Was ist Eure Meinung zu den ausgewählten Komponenten, worauf sollte ich noch achten sollte und was man evtl noch verbessern könnte...

Vielen Dank!!
Grüße
 
Das können wir dir fast nicht sagen, wenn wir die konkreten Programme nicht kennen. Für üblichen Officekram und auch für Multimediazeugs reicht das dicke. Aber bei deinen technischen Programmen, wird es nebelig.

Wenn deine Programme irgendwelche aufwändigen, numerischen Simulationen beinhalten (CAD, Cadence, Simulation physikalischer Prozesse, ... ach mir fällt eigentlich nichts ein, was das nicht täte?), dann kannst du gar nicht ein "Zuviel" an Prozessorleistung haben. Das wird dir dann, gerade bei großen Projekten und langen Simulationen schlichtweg Zeit und damit Geld sparen. Selbst Matlab kann, wenn du entsprechend aufwändige Formeln grafisch darstellen willst, durchaus ein bisschen brauchen, wenn du zu wenig Rechenleistung hast.

Dann könnte man noch überlegen ob evtl sechs oder acht Kerne sinnvoll wären. Auch hier kannst du einiges an Zeit sparen, wenn deine Programme damit Umgehen können. Das müsste man aus den entsprechenden Handbüchern und Referenzen entnehmen.

Was die Grafikkarte angeht: was die Hersteller so an Anforderungen draufschreiben ist ein absolutes Untermaß, damit das Programm startet und halbwegs läuft. Darauf würde ich nicht zuviel geben. Wenn du allerdings keine Grafiklastigen Programme (grafische Simulationen, Bild- /Videobearbeitung) treiben willst, reicht die integrierte Karte im Grunde aus. Es sei denn deine Programme können Teile der Rechenarbeit auf die Grafikkarte übertragen (siehe Handbuch/Referenz) - dann wäre bei Rechenaufwändigen Programmen wieder darüber nachzudenken.
 
Hi,

also ich kann jetzt zur Frage nach der Grafikkarte nur allgemein antworten, da ich nicht als Privatanwender und PC-Gamer damit Erfahrung habe.

Bis vor 7 Jahren habe ich auch noch PC-Mainboard repariert und damals auch fast auf jeder Verfügbaren Karte einen Benchmark laufen lassen, da aber ebenfalls mit Blick auf die Spieletauglichkeit.

Trotzdem ist mir aufgefallen dass meist schon die Günstigste Grafikkarte gegenüber der internen Karte einen allgemeinen Leistungsschub gebracht hat.

Der Grund dafür wird wohl in der Doppelbelegung verschiedener Systeme auf dem Mainboard sein. Auch eine interne Grafikkarte benötigt Arbeitsspeicher, welcher vom normalen abgezweigt wird. Bei 8GB RAM sollte das heutzutage noch kein Problem darstellen, aber die Daten zum Speicher müssen über die selben Datenleitungen und belegen die zur Verfügung stehende Bandbreite zusätzlich.

Privat konnte ich so manchem Freund mit einer einfachen und günstigen Grafikkarte den PC wieder etwas machen und es konnte eine Neuanschaffung um 1-2 Jahre verschoben werden.

Wenn ich mein Geld mit meinem PC verdienen würde, bzw. diesen dafür benötige, ist wohl die Investition in eine ca. 150 - 200 Euro teure Karte bestimmt nicht fehl am Platz. Zusätzlich zur höhren Systemleistung hat man hier verschiedene und vor allem mehrere Anschlussmöglichkeiten für Monitor. Gerade hier sehe ich auch noch einen großen Vorteil. Ich möchte das Arbeiten mit 2 Monitoren nicht mehr missen. Man hat mehr Übersicht und Arbeitsfläche, somit wohl auch etwas mehr Produktiovität.
 
Im Büro gelten andere Regeln als bei Videospielen. Bei Computerspielen (und auch bei Video- und Bildbearbeitung) hast du riesige Mengen an Grafikdaten in unglaublicher Geschwindigkeit parallel zu berechnen. Die Größe der Daten erfordert viel Arbeitsspeicher für den Grafikprozessor. Um den Hauptarbeitsspeicher des Rechners zu entlasten und vor Allem auch die Pipelines von der Grafikkarte zum Hauptarbeitsspeicher (und nicht umgekehrt!) frei zu halten werden auf Grafikkarten extra Arbeitsspeicherchips gesetzt.
Numerische Simulationen verschieben allerdings nur relativ geringe Datenmengen und das auch ziemlich sequenziell. Die Pipeline zum Arbeitsspeicher kannst du hier nur relativ gering durch eigenen Grafikspeicher entlasten, denn im Arbeitsspeicher der Grafikkarte werden ohnehin nur Grafikrelevantedaten schnell zwischengespeichert. Die Eingabe vom Hauptprozessor läuft immer noch über die üblichen Pipelines zum Hauptarbeitsspeicher. Grafikarbeitsspeicher lohnt also nur signifikant, wenn der Grafikchip auch viel zu tun hat und somit viele Daten wieder zurück an den Hauptarbeitsspeicher senden würde. Bei Büroanwendungen ist das aber sehr überschaubar.
Allerdings hast du natürlich Recht damit, dass eine Grafikkarte sehr sinnvoll ist, wenn man große oder gar mehrere Monitore verwendet. Dann allerdings ist eine Investition von 150-200€ völlig überdimensioniert. Wenn das der einzige Zweck ist, reicht eine ganz einfache Standardkarte für um 100€ aus. Die teureren Mittelklassekarten sind eigentlich nur zum Spielen zu gebrauchen, da fürs Büro zu stark (und damit laut, stromfressend, teuer, etc.) und für Grafikdesignaufgaben zu schwach.

Wenn der Threadstarter wirklich numerische Simulationen laufen lässt, dann kann man die Systemleistung mit dem kostenlosen Prime95 aproximieren, was ja auch nur eine einfache numerische Berechnung ausführt. Lass das Programm einmal mit Onboard-Karte und einmal micht echer Grafikkarte laufen und du wirst feststellen, dass der Unterschied sehr gering ausfällt. Wenn du stattdessen das Geld für die Grafikkarte in einen besseren Prozessor investierst, wirst du hingegen eine signifikaten Steigerung der Leistung feststellen.
 
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