Schäuble plant zentrale Überwachungsbehörde

Schäuble plant zentrale Überwachungsbehörde

Manch ein Diktator mag nachts von perfekt durchdachten Überwachungsstrukturen träumen. Andere versuchen, diese tatsächlich umzusetzen. So ist jüngst bekannt geworden, dass Innen(überwachungs)minister Schäuble eine Einrichtung plant, in der alle erlangten Informationen aus dem Telekommunikationsbereich, Ausforschungen der Kommunikation von Schmugglern sowie etwaige Erkenntnisse über organisierte Kriminalität zentral bearbeitet und koordiniert werden sollen.

Geplant ist der Aufbau dieser "Abhörzentrale" in Köln, unter dem Dach des Bundesverwaltungsamtes. An diese angeschlossen sein werden unter anderem das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Bundespolizei sowie das Bundeskriminalamt. Die übliche Köderungstaktik "Schutz vor Terrorismus" ist diesmal jedoch nicht federführend. Vielmehr beruft sich Innenminister Schäuble gegenüber anderen Politikern auf ein massives Kostenersparnis und eine wesentlich höhere Effektivität, durch die Zusammenlegung mehrere Organe und Informationen an eine zentrale Stelle.

Das Bedauerliche an diesen Strukturierungsplänen liegt in der Tatsache begründet, dass das Parlament über diese Pläne leider nicht entscheiden muss. Das Bundesinnenministerium entscheidet über diese Umstrukturierung, und muss dazu lediglich das Wohlwollen des Kabinetts sowie der zuständigen Ausschüsse gewinnen. Ein vermeintlich leichtes Spiel.

Sofern die Planungen des Innenministers gelingen, kann er schon bald ein "Deutsches Heimatschutzministerium" sein eigen nennen. (Bericht: firebird77)

Quelle: gulli.com

Dazu fällt mir spontan nur noch einwas ein:

kari_20070709_Campinggasflasche.gif

Quelle: KS Karikaturen


Eure Meinung?
Ich bin ja immernoch für ein geheimes Abmontieren der Rollstuhlräder. Dann ist es wenigstens auch für andere ersichtlich, dass der Rollstuhl nur die Tarnung für das trojanische Pferd ist, mit dem er jeden Tag zur Arbeit hoppelt...
 
Na super. Wieso nennen sie es nicht gleich "Bundesamt für Staatssicherheit"? :rolleyes:
 
Der Artikel auf gulli liegt vom Niveau her irgendwo bei der Bildzeitung oder sogar drunter, der Schreiber ist vollkommen voreingenommen was die Pläne angeht.

Einerseits ist es garnicht verkehrt, Kosten einsparen zu wollen (siehe Bundeshaushalt), das einzige, was zu denken gibt ist die Tatsache unter welcher rechtlichen Handhabe diese zentral zusammengefasste Behörde agiert. Da so wie es mir scheint eh nur die einzelnen Abteilungen zusammen in ein Haus gesetzt werden und dem Haus ein Name "Behörde für Innnere Sicherheit" gegeben wird.
 
wenn das stimmt, inwiefern haben wir uns dann eigentlich von der staatsform drittes reich/ DDR abgewandt?

bundesamt für politische bildung* -> propagandaministerium
neues zentrum -> stasi (siehe Mackz)

auch irgendwie dasselbe nur ohne parolen und mit weniger ideologie
*öfters auf schulmaterialien zu finden
 
Original von bad_alloc
bundesamt für politische bildung* -> propagandaministerium

Tut mir ja leid, aber mit Propaganda hat das ziemlich wenig bis garnichts zu tun...
Von diesem Amt erhälst du doch eigentlich nur Informationen bzgl. Politischer Sachverhalte, propagiert wird da nichts. Ist zugegebenermaßen eine super Informationsquelle für Sozialkunde bzw Wirtschaftslehre Referate.
 

Ich bin der Meinung das man auch mal Ideen aufzeigen muss wie man sich den Grundlegenden Beschnüffelungen entziehen kann. Und nicht nur sinnlos herumzukritisieren und dann auch noch über
behinderungen anderer Leute zu witzeln.

Das bedeutet:

Entwickeln von Software zum verschlüsseln

Schreiben von Anleitungen für Leute die sich mit Computern nicht gut auskennen, damit auch
diese Leute ohne Kosten sichere Wege für sich finden können

Aufklärung über Methoden und Techniken

Entkräften von Mythen zu diesem Thema (Siehe zB. "The great zero challange")

Wer, wie ich in der IT arbeitet, kann vielleicht Kunden von alternativen Produkten überzeugen und
vielleicht sogar ein rollout für Email Verschlüsselung koordinieren (was man nebenbei ziemlich gut
bezahlt bekommt :) )


Mann kann sich nicht dagegen wehren das beschnüffelt WANN und wie LANGE man im Netz war.
Aber man kann verhindern das sie sehen WAS ich dort tue, worüber ich spreche und welche Informationen ich austausche.
 
Original von KlausSchiefer
Entwickeln von Software zum verschlüsseln

es gibt schon haufenweise Verschlüsselungssoftware. Z.B. TrueCrypt oder GPG (um nur mal zwei prominente Beispiele zu nennen)

Schreiben von Anleitungen für Leute die sich mit Computern nicht gut auskennen, damit auch
diese Leute ohne Kosten sichere Wege für sich finden können

Anleitungen für diverse Verschlüsselungssoftware gibts auch zuhauf. Meiner Meinung nach liegt das Problem einfach in der Bequemlichkeit der Leute. Die meisten sind schlicht und einfach zu 'faul', den Zusatzaufwand einer Datenverschlüsselung in Kauf zu nehmen, selbst wenn die Software noch so gut in die Arbeitsumgebung integriert ist.

Wer, wie ich in der IT arbeitet, kann vielleicht Kunden von alternativen Produkten überzeugen und
vielleicht sogar ein rollout für Email Verschlüsselung koordinieren (was man nebenbei ziemlich gut
bezahlt bekommt :) )

Ich denke auch, dass eher hier anzusetzen ist. Die Leute müssen darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig es ist, ihre Privatsphäre (durch Verschlüsselungssoftware/sichere Kanäle) zu schützen.
 
Anleitungen für diverse Verschlüsselungssoftware gibts auch zuhauf. Meiner Meinung nach liegt das Problem einfach in der Bequemlichkeit der Leute. Die meisten sind schlicht und einfach zu 'faul', den Zusatzaufwand einer Datenverschlüsselung in Kauf zu nehmen, selbst wenn die Software noch so gut in die Arbeitsumgebung integriert ist.
Ich bin nicht mutig genug. Unter Linux erscheint das in der Beschreibungen sogar richtig einfach, die Anleitungen und Bücher sind genial, die es im Überfluss gibt, sehr verständlich geschrieben, traut man sich, ist das alles kein Problem. Ein paar Befehle eingeben, laut "Ubuntu Grundlagen, Anwendung, Administration" und das gesamte System ist gesichert...

Am Besten erstellt man allerdings vorher noch ein Backup... ok. Bachup erstellen, auch nur ein paar Befehle,... oder? Also erst mal schlau machen, was denn ein Backup ist. Sobald ich das bewerkstelligt habe mache ich mich an die Arbeit zur Datensicherung. Nur wie ich mich kenne, mach ich da erst mal haufenweise Fehler und irgendwann funktioniert nichts mehr und werde mich dann fragen, wie das wohl der liebe Admin damals angestellt hat, dass mein Ubuntu so gut funktioniert, wie es das gerade macht.

Am besten wäre ein zweiter Rechner und zwei, drei Wochen Urlaub, um endlich mal die 900 Seiten dieses Buches durchzuarbeiten, lernen, wie man sich selbst seinen PC einrichtet, überhaupt einmal versteht, mit was man da arbeitet und schon hat man alles selbst einigermaßen im Griff. Dafür noch eben lernen, wie man sich für den richtigen PC entscheidet als Komplettsystem obwohl ein selbst zusammengestellter Rechner natürlich auch seine Vorteile bietet.

Und so schnell ist die Privatsphäre gesichert... :rolleyes:
 
ich schließe mich klausi und heinzelotto an. die meisten leute interessiert es nicht mal, dass sie überwacht werden. ich kenne sogar einen "fachlich versierten anwender" den es nicht im geringsten stört, dass ab nächstes jahr alle seine online-aktivitäten protokolliert werden.

die meisten scheinen zu denken "ich hab nix verbrochen, deshalb stört mich das nicht" (sorry, falls ich voreingenommen wirke) .. und genau dort muss sich etwas ändern. leider hab ich nur keine idee, wie man das bewerkstelligen könnte :/

würden die leutchens merken, wie wichtig es ist, sich vor sowas zu schützen, würden sie sich das nötige wissen wahrscheinlich selber aneignen und ihre systeme/kommunikation/whatever weitestgehend absichern. man muss sie nur irgendwie schonmal in die "richtige richtung" schubsen.

mfg.
 
die meisten scheinen zu denken "ich hab nix verbrochen, deshalb stört mich das nicht" (sorry, falls ich voreingenommen wirke) .. und genau dort muss sich etwas ändern. leider hab ich nur keine idee, wie man das bewerkstelligen könnte :/
Nun, ja. Die, die so denken sind einfach absolut naiv und ignorant. Kurz gesagt, die Typen bringen mich auf die Palme. Vorallem, weil ich nicht weiß, wie ich sie vom gegenteil überzeugen kann. Man könnte sich ja auch selber mal Fragen:

Wiso seid ihr gegen die Datenspeicherung, wie seid ihr zu dieser Meinung gekommen? Was tut ihr dafür, das euere Daten sicher sind?

Bei vielen ist es auch noch nicht angekommen, das Daten auf Vorrat gespeichert werden. Und wenn sie es dann kurz erfahren "Internetdaten weden gespeichert" wissen sie erstemal nicht, was das heißen soll (Was ist eine IP?), also kümmert sie es auch nicht. Mann könnte es ihnen mal umschreiben: Wie würdest du dich fühlen, wenn du überall von einer Camera verfolgt wirst und die Bilder Monate gespeichert bleiben? Antwort: Das kann man doch nicht vergleichen! (Ach, nein?)
 
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