Schwierige Entscheidung

Hallo zusammen!

Seit ein paar Monaten bin ich Praktikant in einem mittelständischen Dienstleistungsunternehmen für den IT&TK Bereich. Sollte eigentlich nur ein Übergangspraktikum bis zum Studiumsanfang werden (Informations- und Systemtechnik).
Nun hatte ich letztens ein paar Gespräche, u.a. mit Abteilungsleiter und Chef von der Personalabteilung. Haben großes Interesse mich weiter zu beschäftigen, sprich Ausbildungsangebot. Dieser jahr besteht sogar noch die Möglichkeit anzufangen, allerdings als Anwendungsentwickler (hauptsächlich Axapta).
Weiss momentan überhaupt nicht was ich denn nun machen soll, da ich eher in die Richtung Systemintegration gehen wollte (damit beschäftige ich mich da auch zu 100%)...das würde nächstes Jahr evtl. klappen, nur so lange will ich nicht warten. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Glaube nämlich so eine Ausbildung bekommt man nicht alle Tage. Nur was bringt mich später mal weiter, Studium oder Ausbildung? Erst Ausbildung machen und danach studieren, damit, falls ich das Studium nicht schaffe, trotzdem was in der Tasche habe?
Zum Schluss muss ICH mich entscheiden, das ist klar, aber evtl. könnt ihr mir ja ein paar Ratschläge geben und/oder aus eigener Erfahrung berichten.
 
Hallo,

wenn du Anwendungsentwickler angeboten bekommst aber Systemintegration machen willst, dann würde ich an deiner Stelle auch Systemintegration machen :) .. Ich mache selbst ne Ausbildung zum Anwendungsentwickler und kenne auch einige Leute, die zum "Systemintegrator" ausgebildet werden. Fast alle von denen können Programmierung nicht ausstehen, weil sie in der Berufsschule einmal kurz reingeschnuppert haben (ich weiß ja nicht wie es bei dir ist).

Und was die Wahl Studium oder Ausbildung angeht: Ich hab auch ewig nachgedacht, was von den beiden ich machen soll.
Letztendlich hab ich mir gedacht, dass ich schon in der Schule so faul war und es im Studium nicht anders sein wird. Mein Rat: Wenn du ein Typ bist, der gerne und leicht lernt, dann fang an zu studieren, andernfalls mach ne Ausbildung (welche es is, hängt dann wohl von deinen Interessen ab, aber lass nicht von der "Verfügbarkeit" eines Ausbildungsplatzes leiten). Letzteres hat den (meiner Meinung nach sehr großen) Vorteil, dass du danach schon viel Praxis hast, was bei einem Studium oft auf der Strecke bleibt.
 
Ein Beispiel von mir -->
Ein guter Kollege und ich haben zusammen das Abi gemacht. Wir beide interessierten uns gleichermaßen für Computer und waren vom Kenntnisstand ungefähr gleich auf.
Er hat nach dem Abi eine Ausbildung als Fachinformatiker bei Siemens angefangen und ich ein Info-Studium.
Nun ist es so, dass er seine Entscheidung bitter bereut, aber er will nach knapp 2 Jahren seine Ausbildung auch nicht einfach so schmeißen.
Wenn ich ihn so erzählen höre, merke ich, dass das Niveau in den Berufsschulen und auf der Arbeit,verglichen mit einem Studium, doch eher niedrig ist.
Anderseits hat er schon fast nen Abschluß in der Tasche und verdient auch schon Geld...
Er würde nun auch eher studieren gehen anstatt wieder ne Ausbildung in dem Bereich zu machen und ich bin auch sehr froh mit meiner Entscheidung.
Andererseits hängt das auch wieder von der Person ab. Ich hab die Schule auch immer gehasst und war die Hälfte der Zeit nicht anwesend, doch ein Studium ist so anders wie Schule... und daher gehe ich nun gern zur Uni... :)
Manchmal denke ich mir aber auch, dass ich den ganzen Mist einfach hinschmeißen sollte. Vorallem wenn ich mal wieder nix kapiere oder stundenlang zuhause sitze und lernen muss, während meine Kollegen, die nicht studieren, abends in der Kneipe sitzen und feiern... :D

Wie du siehst hat alles Vor- und Nachteile und es kommt auf dich an, was für ein Typ du bist. Du bist bereit etwas zu tun um die Dinge zu verstehen und neue Fähigkeiten zu erlernen, und willst dabei nicht nur an der Oberfläche kratzen? Dann geh studieren.
Wenn du aber jetzt schon Geld verdienen willst, liebst deine Freizeit oder denkst das Niveau wäre zu schwer auf der Uni, dann mach lieber erst mal ne Ausbildung... das wäre mein Ratschlag. ;)
 
Auf der anderen Seite überschneiden sich die IT-Berufe in der Ausbildung so sehr, daß Du nach der Ausbildung immernoch umsatteln kannst, wenn Du Dich bspweise durch Fachzeitschriften auf dem Laufenden hälst. Ich mache eine Ausbildung zur Systemelektronikerin kann danach aber auch locker als Anwenungsentwickler oder Systemintegrator anfangen. Ich würde die Stelle annehmen, denn ein Jahr ist ne lange Zeit in dem Du schon Geld verdienen könntest (also nach der Ausbildung zum Anwendungsentwickler...).
 
Original von Black Scarab
Auf der anderen Seite überschneiden sich die IT-Berufe in der Ausbildung so sehr, daß Du nach der Ausbildung immernoch umsatteln kannst.

Da würde ich aber sagen, dass es sehr auf den Ausbildungsbetrieb ankommt. Denn in der Berufsschule lernt man als Systemelektroniker bzw. -integrator Anwendungsentwicklung nur ansatzweise kennen (Ein wenig Scripting vielleicht, aber so richtig "Entwickeln" bleibt da meilenweit auf der Strecke. Zumindest ist es das, was ich von meinen Bekannten, die Sys.Elektr. bzw FISI machen, so höre)

Weiterhin wollte ich noch sagen, dass ich selbst mit meiner Ausbildung total zufrieden bin. Abwechslungsreiches Arbeitsumfeld; Super Kollegen, mit denen man einen Haufen Scherze macht; meine Arbeit wird respektiert und ich muss keine "Drecksaufgaben" machen.
Das kommt aber natürlich auch auf den Betrieb an.
 
Wenn dir die Arbeit spass macht und der Job/Laden sicher ist- dann mach eine Ausbildung.
Studieren kannst du immer noch. Wenn du eher ein praktiker bist ist das gut fuer dich.

Zum Niveau: Es ist was man draus macht. Ein Studium ist keine Garantie fuer gutes lernen. Niemand
hindert dich in die gleichen Buecher zu schauen, kernelcode zu schreiben, an Projekten mitzuwirken etc etc.
Zwar kostet es mehr Arbeit spaeter einen Fuss in die Tuer z ubekommen aber auch da siehts anders aus wenn du gute Referenzen hast: Ein guter und engagierter Fachinfi ist mehr wert als ein Student der gerade so den Stoff an der FH/Uni schafft.

Meine Erfahrungswerte.
 
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