Windows 8.1 vs. GNU/Linux

Hallo.

Ich bin derzeit dabei, fuer mich selbst mal so ein bisschen die Vor- und Nachteile von Windows (im speziellen hier 8.1) und Linux (ich benutze Arch Linux) vorzuhalten.

Ich rede hier nicht alleine von den verschiedenen Kerneln sondern auch vom Userland.

Ich bin mit Windows groß geworden, was ich daran schaetze, ist die große Anzahl verfuegbarer Programme und Applikationen, großer Support (bedingt durch die schiere Anzahl der Nutzer findet man viel Hilfe im Netz, ich spreche hier nicht vom offiziellen MS Support) und die Faehigkeit ohne viel Frikkelei ein laufendes System benutzen zu koennen - was auch immer man darunter verstehen mag.

Zudem ist es relativ angenehm, ohne "umzubooten" oder Emulatoren nutzen zu muessen, jedwedes Spiel einfach zu installieren und zu spielen.

Linux hingegen begeistert mich (v.a. Arch) durch seine Schlichtheit. Vor allem bei Windows 8.1 sehe ich eine gewisse "Ueberladenheit" mit "Schnick-Schnack" und tollem Aussehen.
Ich finde, Linux laesst sich eher an die eigenen Beduerfnisse anpassen und optimieren.

Mit Arch hat man eine Distribution, die eigentlich immer die aktuelle Software in den offiziellen Repos vorhaelt, ohne dabei zu sehr Bleeding Edge zu sein, sodass man sich das ein ums andere Mal das System zerschiesst (ist mir persoenlich bisher durch Updates nur ein einziges mal passiert).

Außerdem vermisse ich unter Windows ein CLI (ich finde, die cmd kann man nicht so gut mit bspw. Xterm vergleichen) und die Faehigkeit ueber dieses, mit Hilfe eines zentralen Paketmanagers, schnell und einfach Programme zu (de)installieren.

Momentan bin ich noch am ueberlegen, wie es wohl mit (Free)BSD aussehen mag. Habe das mal einige Zeit benutzt, jedoch habe ich den Eindruck, dass Software haeufig etwas "veraltet" ist.

In einem Linux Board erzaehlte man mir außerdem (ohne das ich das irgendwie Evaluieren koennte) FreeBSD sei langsam, unfortschrittlich (im Gegensatz zu Linux, es gab da wohl Dinge, die Linux gerade abgeschafft hat, waehrend *BSD sie gerade vollstaendig portiert hatte, weiss nicht mehr, was im Detail) und unpopulaer (bedingt dadurch Mangel an Software, Support etc.).

Was mich an BSD reizt, ist der Fakt, dass es eine Entwicklergruppe gibt. Ich las, bei Linux hat letztlich Torvalds immer ein Veto, bzgl. dessen, was in den Kernel aufgenommen wird.
D.h. letztlich enorme Macht.

Was sagt ihr so?
Welche Vor- und Nachteile gibt es eurer Meinung nach, bei den verschiedenen OS? Wer hat gute oder schlechte Erfahrungen mit FreeBSD und kann diese teilen?

Mac OS habe ich bewusst raus gelassen, da ich damit keinerlei Erfahrung habe und auch momentan kein Geld fuer einen iMac, MacBook etc.

MfG!
 
Momentan bin ich noch am ueberlegen, wie es wohl mit (Free)BSD aussehen mag. Habe das mal einige Zeit benutzt, jedoch habe ich den Eindruck, dass Software haeufig etwas "veraltet" ist.
PC-BSD-Repositorys seien mit Dir, Luke ;)
Index of /
Index of /10.0-RELEASE/edge/amd64/
Code:
CDW@highlander-jr:~ % pkg query %n-%v cairo xorg-server evince okular eclipse valgrind emacs firefox-esr chromium xfce gcc49 gtk3  virtualbox-ose vlc smplayer
cairo-1.12.16,2
xorg-server-1.12.4_7,1
evince-3.12.1
okular-4.12.5
eclipse-4.3.2_1
valgrind-3.8.1_1,1
firefox-esr-24.6.0_2,1
chromium-35.0.1916.114
xfce-4.10_6
gcc49-4.9.2.s20140723
gtk3-3.12.2
virtualbox-ose-4.3.12_1
vlc-2.1.5_1,4
smplayer-14.3.0

CDW@highlander-jr:~ % pkg rquery %n-%v firefox gnome3 kde mate libreoffice thunderbird gimp dosbox nginx nginx-devel npm node node-devel gcc410 i386-wine i386-wine-devel
firefox-30.0_2,1
gnome3-3.12.0_3
kde-4.12.5
mate-1.6.0
libreoffice-4.2.5_3
thunderbird-24.6.0_3
gimp-2.8.10,2
dosbox-0.74_7
nginx-1.6.0_3,2
nginx-devel-1.7.3_1
npm-1.4.15
node-0.10.29
node-devel-0.11.13
gcc410-4.10.0.s20140727
i386-wine-1.6.2_2,1
i386-wine-devel-1.7.22,1

CDW@highlander-jr:~ % uname -smr
FreeBSD 10.0-STABLE amd64
Also um Entwicklungstools muss man sich keine Sorgen machen. Vom Desktopzeug sind wohl eher "rar" benutze Dinge wie Mate-Desktop wirklich veraltet.
Wobei, wie ich sehe, wurde chromium-35-Zweig kürzlich als "Forbidden" markiert:
Mark www/chromium as forbidden until a non-vulnerable version is committed
...
VuXML: chromium -- multiple vulnerabilities
und ist damit nicht mehr als Binary verfügbar.
allgemein ist das seit pkgng Einführung deutlich besser geworden - es gibt keinen (bemerkbaren) Spalt mehr zwischen den aktuellen Ports und dem, was im "latest"-Repo verfügbar ist (was früher doch ab und zu Probleme mit veränderten Abhängigkeiten verursachte und man sich entweder auf "alles aus den ports bauen" oder "alles binär installieren" festlegen musste oder Release/Quartal-"Freeze"-Branches als Quellen nutzen).

Was allerdings wirklich hinterher hinkt, ist der Treiber support - z.B muss mal wieder DRM/i915/KMS vom Linux-Part nachaktualisiert werden - ohne diese gibt's kein aktuelle(re)s Mesa/Xorg (bzw. Haswell-Support), was wiederum weitere Abhängigkeiten nach sich zieht.

In einem Linux Board erzaehlte
BSD, the truth | The most accurate articles about BSD ist kein Board ;). Oder war das mphorinix-forum mit den üblichen Verdächtigen (kraftman/slowlaris oder wie auch immer der sich nach einem Bann nennt - dürfte der "aboutthebsds" Blogger sein ;) ).
man mir außerdem (ohne das ich das irgendwie Evaluieren koennte) FreeBSD sei langsam
Hm, der Bootvorgang ist tatsächlich lahm - es dauert ca. 10 Sek. vom Bootmanagerscreen bis zum Login, trotz SSD :(

Alles andere sind ziemlich fragliche Behauptungen - es sei denn, man zieht irgendwelche synthetischen mphoronix-benchmarks heran, die dann aber i.d.R auf "gcc4.2 bzw. clang vs. gcc49" oder "ext3/4 ohne barrier vs. ufs" hinauslaufen (Phoronix -> "Benchmarks" nur out-of-the-Box, d.h es wird eine angepasste Linux-Distribution genommen und mit PC-BSD/FreeBSD-Defaultinstallation verglichen :rolleyes: ).
Ich könnte gemein sein und auch mal https://bugzilla.kernel.org/show_bug.cgi?id=12309 (damit hatte BSD nie zu kämpfen) oder PS3/PS4 OS in die Runde werfen ;)

unfortschrittlich (im Gegensatz zu Linux, es gab da wohl Dinge, die Linux gerade abgeschafft hat, waehrend *BSD sie gerade vollstaendig portiert hatte, weiss nicht mehr, was im Detail)
Quatsch - es wurde erst gar nicht versucht ;)
dev-wiki hat gesagt.:
Project: Ports: find a solution for udev

Comment: udev is used by critical components

Status: On hold

Notes: It has been reported that udev will be replaced in the Linux world in the medium term (say, a year). The next solution isn't known yet, maybe something tightly integrated to systemd.
Ernsthaft: Linux-Features sind in Linux früher verfügbar, als in BSDs - wer hätte das bloß gedacht ;).

und unpopulaer (bedingt dadurch Mangel an Software, Support etc.).
*Hust* Linux auf dem Desktop ist also mit 1.5% voll "populär" (ok, wir haben ja schon einen Linux-Flame-Thread)? ;)
 
Heisst das also, ich kann neben den offiziellen FreeBSD repositories auch die PC BSD repos benutzen? Das habe ich mich schon länger gefragt.
Sind das diese PBIs?

Was mich auch wundert: PC BSD basiert auf FreeBSD, hat aber gnome3 verfügbar und FreeBSD nicht. Gibt's Nr Möglichkeit, es auch unter FreeBSD zu nutzen?
 
Woooaa.. STOP!

Ich bin mit Windows groß geworden, was ich daran schaetze, ist die große Anzahl verfuegbarer Programme
Abhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet! Es gibt inzwischen für fast jedes Standardgebiet eine meist ähnlich-mächtige Version für Linux. Selbst beim Thema Gaming schwenkt man immer zu Linux (z.B. Steam-Machines).

großer Support (bedingt durch die schiere Anzahl der Nutzer findet man viel Hilfe im Netz, ich spreche hier nicht vom offiziellen MS Support)
Das Arch-Wiki (sowohl DE, als auch die EN-Wikis) quellen fast über von Howtos, Tutorials oder kurzen Einleitungen, auf denen man wiederum aufbauen kann. Gleiches gilt für viele andere Distributionen. Wenn man jetzt noch die vielen Foren hinzu nimmt, dann sehe ich hier durchaus den Vorteil eher auf Seiten von Linux.

und die Faehigkeit ohne viel Frikkelei ein laufendes System benutzen zu koennen - was auch immer man darunter verstehen mag.
Frickelei ist korrekt, da gibt es nichts dran zu rütteln: Wer Linux nutzen will, muss immernoch bereit sein, sich mit der Materie auseinander zu setzen. So einfach, wie bei Windows (oder Mac OSX ;)) ist es noch lange nicht.

Linux hingegen begeistert mich (v.a. Arch) durch seine Schlichtheit. Vor allem bei Windows 8.1 sehe ich eine gewisse "Ueberladenheit" mit "Schnick-Schnack" und tollem Aussehen.
Schau dir Ubuntu an: Soviel unnützen Schrott (man denke z.B. an Eye of Gnome) findest du nichtmal unter Windows. Natürlich kann man alles von Grund auf aufbauen - aber ehrlich: Jeder auch nur halbwegs berufstätige Mensch hat dafür keine Zeit. Betrachtet man dagegen z.B. Windows Server Betriebssysteme (z.B. im Core-Modus), dann kommst du ohne viel Schrott und sogar ohne Oberfläche aus - gleichzeitig kannst du über die Console alles installieren. Ähnlich siehts mit dem Desktop-Windows aus: Windows installieren, Treiber runterladen, Office drauf packen = 2h Arbeit, nach denen man ein vollständiges Arbeitssystem besitzt. Was mich auch schon zum nächsten Punkt bringt:

Außerdem vermisse ich unter Windows ein CLI (ich finde, die cmd kann man nicht so gut mit bspw. Xterm vergleichen) und die Faehigkeit ueber dieses, mit Hilfe eines zentralen Paketmanagers, schnell und einfach Programme zu (de)installieren.
Powershell? Die normale Windows-CMD? Notfalls Cygwin?
Beim Paketmanager gebe ich dir teilweise Recht: Das gibts unter Windows nur begrenzt (z.B. Windows Server Rollen & Features). Das braucht es aber meiner Ansicht auch nicht, da soetwas wie Abhängigkeiten ganz unterschiedlich behandelt werden. Während du bei Linux mit Abhängigkeiten teilweise richtig kämpfen musst, suchst du dir einfach vorkonfigurierte Windows-Binaries, die eigentlich immer angeboten werden, und führst die aus. Kein Gefummel, kein Gefrickel.

Meine Ansicht:
Mac OSX. Vereint beide Welten (Einfachheit und Effizienz eines Windows Systems + Konfigurierbarkeit und Effektivität eines Linux-Systems). Aber FreeBSD ist sicherlich auch ein Anfang (immerhin nutzt Mac OSX einen ähnlichen Kernel).
 
Heisst das also, ich kann neben den offiziellen FreeBSD repositories auch die PC BSD repos benutzen?
Jep.
Prinzipiell klappt das - man sollte bei einem "Mix" nur damit rechnen, dass bei der Installation aus jeweils anderem Repo dann viele Packete wegen der veränderten Abhängigkeiten aus eben diesem nachgezogen werden.
Es spricht allerdings nichts dagegen, Packete nur aus dem PC-BSD Repo zu benutzen ;)

Code:
anlegen:
CDW@highlander-jr:~ % cat /usr/local/etc/pkg/repos/pcbsd.conf
pcbsd: {
               url: "http://pkg.cdn.pcbsd.org/10.0-RELEASE/edge/amd64",
               #url: "http://pkg.cdn.pcbsd.org/10.0-STABLEJULY2014/amd64"
               signature_type: "fingerprints",
               fingerprints: "/usr/local/etc/pkg/fingerprints/pcbsd",
               enabled: true
}

CDW@highlander-jr:~ % cat /usr/local/etc/pkg/fingerprints/pcbsd/trusted/pkg.cdn.pcbsd.org.20131209
function: sha256
fingerprint: b2b9e037f938cf20ba68aa85ac88c15889c729a7f6b70c25069774308e760a03
und ggf. im /etc/pkg/FreeBSD.conf "enabled: no" setzen (muss man nicht - aber dann sollte man bei pkg-ops immer "konkretisieren", welches Repo gemeint ist).

oder einfach mal hier schauen:
http://wiki.pcbsd.org/index.php/Tur...witching_to_the_PC-BSD.C2.AE_pkgng_Repository

Sind das diese PBIs?
Nope. Ganz normale Packete - es waren eh' nie sehr viele PBIs verfügbar (~800?) und der Rest musste wie beim "Original" aus den Packeten nachinstalliert werden. Wobei PBIs in der alten Form (ein riesiger, statischer Container) "abgeschafft" werden, da mit pkgng eine "anständige" Packetverwaltung verfügbar ist.
Aktuell schaut es so aus, als ob bei PBIs nun nur noch zusäztlich Icons/Screenshots/usw. mitgeliefert werden, die Software systematisierter präsentiert wird - im Hintergrund aber nun ganz normale Packete installiert werden.

Edit:
Beere hat gesagt.:
Während du bei Linux mit Abhängigkeiten teilweise richtig kämpfen musst,
ca. so oft wie mit fehlenden/"nicht registrierten" DLLs bei "schlecht gemachten" Installationspacketen? ;) (immerhin wurde man der DLL-"Hölle", welche unter Windows eben wegen der fehlenden "Zentralisierung" und unterschiedlichster Installer viel eher ein Problem war, Herr/Frau ;) ).
Das übernimmt normalerweise der Packetmanager. Alleine zentralisierte Updates sind doch Gold wert (eingesparter SSD-Speicherplatz, Verifizierung der Quellen usw. sind nur nette Nebeneffekte).
Es spricht auch absolut nichts dagegen, einen "fetten", statisch gelinkten, Kontainer zu liefern (das alte PBI Format war so etwas - nur btw) - das sind halt Spielregeln, an die man sich halten muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Erläuterungen :)

Wie sieht es denn mit der a gnome 3 sache aus, da es ja unter PC BSD erhältlich sein soll.

Mit der von dir oben erläuterten Methode:
Zieht FreeBSD dann einfach bei 'pkg install' die Binaries aus dem PC BSD Repo oder muss ich da einen extra Paketmanager verwenden?
 
ca. so oft wie mit fehlenden/"nicht registrierten" DLLs bei "schlecht gemachten" Installationspacketen? ;)
Kann ich heute nicht mehr bestätigen. Sicher, zu Zeiten von Windows 95, oder auch Windows XP musste man mit diesen Problemen kämpfen. Meiner Erfahrung nach liegen die meisten Probleme heute am .NET-Framework, das meist in der falschen Version installiert ist. Ansonsten bin ich bislang unter Windows 2008 R2 und drüber problemlos gefahren.

Es spricht auch absolut nichts dagegen, einen "fetten", statisch gelinkten, Kontainer zu liefern (das alte PBI Format war so etwas - nur btw) - das sind halt Spielregeln, an die man sich halten muss.
Ich würde das nicht als Spielregeln bezeichnen, sondern als Methoden zur einfachen Installation. Z.B. wird kommerziell vertriebene Software meistens als Gesamtpackage inkl. Abhängigkeiten ausgeliefert. Spontan fällt mir nur ein Produkt ein, das ich in den letzten zwei Jahren unter Linux-Systemen installieren durfte, das nicht ohne zusätzliche apt-get, yum, o.ä. installiert werden konnte (gut, könnte auch daran liegen, dass die meiste Software im Enterprise-Bereich inzwischen auf Java aufbaut...).
 
[OT]
Mit der von dir oben erläuterten Methode:
Zieht FreeBSD dann einfach bei 'pkg install' die Binaries aus dem PC BSD Repo oder muss ich da einen extra Paketmanager verwenden?
Solange das ABI der Packete(application binary interface, z.B freebsd:10:x86:64) das gleiche ist, ist die Quelle "egal" (man kann z.B mit FreshPorts -- ports-mgmt/poudriere auch eigene, lokale Repos aufsetzen - die von mir beschriebene Methode sollte mehr oder weniger der offizielle Weg sein, zusätzliche Quellen hinzuzufügen: man pkg.conf).

D.h: ja - neue Quelle eintragen, "pkg update" (nur damit man eine nette Ausgabe hat, dass 23k Packete hinzugefügt wurden), "pkg upgrade -fy". Bei dem "edge" Zweig wird allerdings die neue pkg-version benutzt (1.3, mit geänderter DB) - die wird man sich vorher entweder
aus den Ports bauen müssen oder mittels
Code:
fetch http://pkg.cdn.pcbsd.org/10.0-RELEASE/edge/amd64/All/pkg-1.3.2.txz
pkg add pkg-1.3.2.txz
installieren.
[/OT]

SB hat gesagt.:
Kann ich heute nicht mehr bestätigen.
Ich eigentlich auch nicht ;). Wobei die ganzen Auto-Updater, die von allerlei Sofware nun mitgebracht werden auch langsam "lästig" werden - und das wäre ein moderneres/passenderes "Pro-Packetsystem" Argument. Ferner könnte man "App-Stores"&Co auch als eine Art "Zentral-Repo" ansehen.

Sicher, zu Zeiten von Windows 95, oder auch Windows XP musste man mit diesen Problemen kämpfen.
Wie gesagt, die Rede ist nicht mehr von der DLL-Hell, sondern nur noch von nicht mitgelieferten Bibliotheken. "Visual C++ Redistributables" wäre ein Beispiel - oder eben "NET<unbedingt die allerletze Version>" - oder z.B uralte VB5/6 Software.
Wobei ja - das bekommt man eher bei "Hobbytools" zu sehen, die nicht ausreichend getestet wurden oder nicht mehr gepflegt werden. Dass Du diese auf Win2k8 installiert hat, bezweifele ich irgendwie ;).

xrayn hat gesagt.:
Jo, der Hersteller wird sicher immer schnell gefixte Bugs von den verwendeten Libs in das eigene Produkt einpflegen.
Und? Entweder ist das Zeug gegen die gleichen, alten Libs gelinkt und setzt damit diese als Lauzeitumgebung voraus oder es ist ein Container/Gesamtpacket mit ebendiesem Code. Hose wie Jacke, nicht?
Und auch ein zentrales Paketsystem ist kein Erfolgsgarant, besonders spaßig wird es dann, wenn $Paket nur mit einer älteren Version von $Lib funktioniert und man damit endet den Scheiß manuell zu fixen
Die Benutzung eines Packetsystems ist also die Ursache des Problems? :confused: - so wird das aber nix mit dem Trollen ;)
 
Linux hingegen begeistert mich (v.a. Arch) durch seine Schlichtheit. Vor allem bei Windows 8.1 sehe ich eine gewisse "Ueberladenheit" mit "Schnick-Schnack" und tollem Aussehen.
Die einen nennen es Schlichtheit. Die anderen würden sagen, dass Linux, was das Desktop-Design angeht, in den 90er Jahren hängen blieb.

Ich finde, Linux laesst sich eher an die eigenen Beduerfnisse anpassen und optimieren.
Mit anderen Worten: An Linux kann man gut rumfrickeln. Nur stellt sich die Frage ob man ein System zum Arbeiten/Benutzen oder zum Basteln/Lernen haben will. Zum Arbeiten/Benutzen ist Linux imo weitaus weniger geeignet als Windows. Für Zweiteres gibt es kaum was besseres als Linux, da man es auch auf preiswerter (Übungs-)Hardware wie ARM-Architekturen oder MIPS installieren kann.

Mit Arch hat man eine Distribution, die eigentlich immer die aktuelle Software in den offiziellen Repos vorhaelt, ohne dabei zu sehr Bleeding Edge zu sein, sodass man sich das ein ums andere Mal das System zerschiesst (ist mir persoenlich bisher durch Updates nur ein einziges mal passiert).
Nachteil an dieser "Versionsgeilheit" ist, dass man auch jeden neuen Bug mit einschleppt. Ich betreue Debian-Maschinen, die seit 8 Jahren ohne grossartige Veränderungen (d.h. Dist-Upgrades) laufen. Mit Arch würde ich mich das eher nicht trauen. ;)

Außerdem vermisse ich unter Windows ein CLI (ich finde, die cmd kann man nicht so gut mit bspw. Xterm vergleichen) und die Faehigkeit ueber dieses, mit Hilfe eines zentralen Paketmanagers, schnell und einfach Programme zu (de)installieren.
Powershell? Cygwin? winpkg?

Momentan bin ich noch am ueberlegen, wie es wohl mit (Free)BSD aussehen mag. Habe das mal einige Zeit benutzt, jedoch habe ich den Eindruck, dass Software haeufig etwas "veraltet" ist.
Auch BSD ist ein Bastel-OS und von der Usability nicht besser als Linux.

In einem Linux Board erzaehlte man mir außerdem (ohne das ich das irgendwie Evaluieren koennte) FreeBSD sei langsam, unfortschrittlich (im Gegensatz zu Linux, es gab da wohl Dinge, die Linux gerade abgeschafft hat, waehrend *BSD sie gerade vollstaendig portiert hatte, weiss nicht mehr, was im Detail) und unpopulaer (bedingt dadurch Mangel an Software, Support etc.).
BSD ist bei Sysadmins, die Wert auf Sicherheit legen, weitaus beliebter als Linux. Aber bei Linux und BSD gilt: Die User sind zum Teil sehr "fanatisiert" und versuchen den "Gegner" schlecht zu machen, wo es nur geht. Es gibt vieles was gegen BSD auf dem Desktop spricht, aber genau so vieles, was man gegen Linux auf Desktops vorbringen kann. Unser Flame-Thread ist dafür ein gutes Beispiel, auch wenn man ihn nicht zu 100% ernst nehmen sollte.

Was mich an BSD reizt, ist der Fakt, dass es eine Entwicklergruppe gibt. Ich las, bei Linux hat letztlich Torvalds immer ein Veto, bzgl. dessen, was in den Kernel aufgenommen wird.
D.h. letztlich enorme Macht.
Vor allem sind die BSD-Entwickler meiner Meinung nach wesentlich "einsteigerfreundlicher". D.h. sie machen Einsteigern Fehler nicht gleich zum Vorwurf, oder machen sie gar zur Schnecke, wie es Torvalds bei jungen Kernel-Entwicklern gern mal tut, während er danach dann in der Presse jammert, dass es keinen Kernel-Entwickler-Nachwuchs gibt.

Was sagt ihr so?
Welche Vor- und Nachteile gibt es eurer Meinung nach, bei den verschiedenen OS? Wer hat gute oder schlechte Erfahrungen mit FreeBSD und kann diese teilen?
Ich habe gute Erfahrungen mit FreeBSD, Linux und Solaris in den verschiedensten Ausprägungen und Distros. gemacht. Nur auf meinem Arbeitsrechner will ich es nicht mehr sehen. Zum Administrieren von Linux/Unix-Servern sind sie noch halbwegs brauchbar. Sobald es aber um Multimedia und Spiele geht, hinken sie Mac und Windows weit hinterher.

Wenn du ein System zum Arbeiten brauchst, dann bleib lieber bei Windows. Brauchst du eher was zum Lernen, pack dir ein BSD dazu. Allgemein würde ich dir aber empfehlen dir einfach mal VirtualBox auf dein Windows zu packen. Da kannst du dir dann alle Systeme ganz in Ruhe in einer VM anschauen.
 
Danke bitmuncher, fuer deine Zusammenfassung :)

Ich bin derzeit dabei, mein Windows 8.1 mit einem FreeBSD Dualboot auszustatten.

Bezueglich der Schlichtheit bei Arch Linux meinte ich eigentlich nicht irgendwelche Designs oder WMs, sondern mehr, dass es ohne viel SchnickSchnack standardmäßig installiert wird, wie zb Ubuntu.


Zum Thema WMs:
Welchen WM nutzt Kali Linux standardmäßig? Ist das ein gemoddetes gnome 3? Damit kam ich bisher relativ gut zurecht und wuerde mir das (neben KDE) gerne als WM unter FreeBSD anlegen.

Von wegen jungen Kernelentwicklern... Meint ihr, dass man prinzipiell hobbymäßig das Zeug zu einem guten (Kernel)Programmier hat oder sind das i.d.R. immer Leute, die auch professionell mit Software oder IT zutun haben?

Wie gesagt, bin mir derzeit die Grundlagen in C am erarbeiten und es macht mir jede Menge Spass. Allerdings werde ich wohl naechstes Jahr ein Studium beginnen (welches nichts mit IT/EDV zutun hat ;) ) und frage mich daher, ob sich der Einstieg in die Programmierung wohl lohnt (ohne dabei natuerlich ernsthaft die Kernelentwicklung vor Augen zu haben).

Aber es ist ja auch nicht gesagt, dass man waehrend/nach dem Studium sich nicht weiter damit beschaeftigen kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Studium und/oder sehr viel Zeit um sich das notwendige Wissen anzueignen, wird man nicht zum Kernel-Entwickler. Da gehört etwas mehr dazu als nur C-Programmierung. Selbst die Leute, die das nur in ihrer Freizeit machen, haben meist einen Ingenieurs-Hintergrund o.ä..
 
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