White and Black hats

Habe schon viele Storys von Hackern gelesen, die von black zu white Hats wurden. Die fließende Grenze scheint ja irgendwie dazu zu gehören. Wie rekrutieren staatliche Organisationen Sicherheitsexperten? Ich würde vermuten die besten Leute in diesem Bereich wollen eher eigenständig arbeiten. Versuchen die staatlichen Organisationen dann auch direkt schwarze soziale Netzwerke zu infiltrieren? In der Finanzindustrie gibt es das Problem, dass eigentlich niemand der gut ist, für eine langweilige Aufsichtsbehörde arbeiten will (wobei hier die Black Hats staatlich geschützt sind, wenn man so will). Ich hatte an verschiedenen Punkten mal mit einem großen Graubereich zu tun und mir damals überlegt wie man solche Entscheidungen trifft, wo die Grenze verläuft. Im Zweifelsfall scheint es einfach: man nimmt sich das Strafgesetzbuch und Gesetzestexte her, und dann weiß man was man legal ist, und was nicht. Aber so einfach ist das nicht immer. Vor ein paar Tagen wurde Barrett Brown vom FBI festgenommen, wegen ein paar zweifelhaften Tweets. Die staatliche Seite kämpft dort mit allen Mitteln (Stichworte: Wikieaks, Trapwire, William Binney vom NSA, ...). In Europa gibt es insgesamt sehr ähnliche Entwicklungen (überhaupt vom gesamten politischen Elite-Kapital-System). Bradley Manning hätte damals die ganze Chose auch an China verkaufen können. Das sind also immer Einzelentscheidungen. Dieser Ankauf von Steuer-CDs ist ja auch ganz interessant irgendwie. Da werden Leute dazu ermuntert Straftaten zu begehen (Datenklau), weil der Staat damit Geld verdienen kann. Das geht aber nur, weil die Betroffenen wiederrum Straftäter sind. Ich hatte mal mit jemand gesprochen, der sehr wenig Skrupel hat was diese Grenzen angeht. Er hat zwar nie eine Straftat begangen, so weit ich das einschätzen kann, aber es klang so, dass er genau das machen würde, was ihm am meisten persönlichen Profit einbringt. Im Prinzip funktionieren die großen Firmen auch so. Wenn sie verklagt werden können, zahlen sie eine Summe X, und dann ist der Fall erledigt. Wirklich strafrechtlich belangt werden sowieso die wenigsten, es sei denn die Grenze wurde glasklar überschritten. Was sich international aber herausbildet, sind sehr merkwürdige globale Strukturen. Z.B. gab es eine massive Betrugswelle die von China aus, in die USA geschwappt ist. 90% der Aktien die in den USA gelistet waren, waren reiner Betrug. Ebenso die ganze Immobilien-Derivate, die von den USA nach Europa exportiert wurden. Ich frage mich, wie solche Geschichten im Untergrund ablaufen. Z.B. hatte ich etwas von einer Bot-Net Ökonomie gelesen. Wenn die White Hats nicht ein gewisse Faszination für die Black Hats hätten, würden sie sich wohl kaum mit der Thematik beschäftigen.

Ich hatte da vor einiger Zeit so ein Projekt, dass womöglich extrem lukrativ gewesen wäre. Nichts illegales, aber trotzdem irgendwie ethisch nicht 100%-ig. Da gab es auf Welt.de vor kurzem einen langen Artikel über einen gewissen Thylmann, wurde dann aber vom Gericht untersagt: http://investigativ.welt.de/2012/10...rstattung-uber-pornokonig-ohne-uns-anzuhoren/ . Ich frage mich, was die beiden Seiten motiviert, und wie alle möglichen dunklen Netzwerke operieren, von beiden Seiten her. Über die USA habe ich bisher mehr Informationen gefunden, als über Deutschland/Europa.
 
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Ich frage mich, was die beiden Seiten motiviert, und wie alle möglichen dunklen Netzwerke operieren, von beiden Seiten her. Über die USA habe ich bisher mehr Informationen gefunden, als über Deutschland/Europa.

Ich denke beide Seiten wollen neben eventuell vorhandenem Idealismus (den es durchaus auch auf beiden Seiten gibt) auch selbst Profit machen.
Natürlich mag es da speziell beim IT-Hacking unter den WhiteHats auch viele geben, die das ganze nur aus Idealismus tun (sonst wären viele Exploits sicherlich immer noch nur im Untergrund bekannt), aber auch da gibt es ja Leute, die Experimente machen um Geld zu verdienen (zum Beispiel bei Google-Produkten).
Aber es gibt ja auch Leute (sicher auch einige hier im Board) die mehr oder weniger bei Gelegenheit über Schwachstellen stolpern und sich dann nicht um Profit kümmern, sondern es einfach dem Systembetreiber melden o.ä., was dann eine gute Tat ist, aber nicht wirklich idealistisch.

Wie die dunklen Netzwerke operieren werden vermutlich nur Insider wissen, das sieht man ja auch an den Diskussionen über Anonymous, wo man sich nie einig ist ob es nun zum Beispiel eine Hierarchie gibt oder eben nicht (meine persönliche Meinung dazu ist, dass es bestimmt ein paar gute Grey-/Black-Hats gibt, die da die Fäden in der Hand halten und anderen ggf. Instruktionen geben).
Aber wie gesagt, dass ist nur etwas was ich mir im speziellen Zusammenhang mit Anonymous vorstellen kann, beim RBN sieht es da mit Sicherheit brutaler und anders aus, sonst wären die nicht schon so lang erfolgreich mit dem niederträchtigsten Kram.
 
Im letzten Jahr gab es alle möglichen Vorkommnisse. Mit der Wikleaks Geschichte habe ich mich ausführlich beschäftigt. Ich bin zwar dem Projekt sehr positiv gegenüber eingestellt, aber da gibt es auch diesen Grauzonen Bereich. Wenn ich mir irgendwo her Datendumps besorge und die an eine anonyme Box abliefere, dann ist das kein Whistleblowing mehr. Assange war ja selber Hacker der ersten Stunde, so wie es aussieht. Es ist schon extrem wie diese Leute verfolgt werden.

Aber am Ende liegt es dann an der Person die die Daten hat, oder "besorgt" hat. Genau dieser Übergang wird über eine Postbox/Leaks-Plattform anonymisiert. Assange könnte selbst ein Hacker sein und besorgtes Material in die Postbox werfen, und trotzdem würde es niemand wissen.

Bei Megaupload war das auch so eine Geschichte. Die hatten offenbar Anwälte, die alles rechtlich abgeprüft haben. Und dann kann sich Kimble hinstellen und sagen, seine x00 Millionen $ waren legal erwirtschaftet.

Dieses Jahr wurde ich vom Staat kräftig abgezockt, und dann fragt man sich, an wen diese ganzen Steuern eigentlich gehen, wenn die Politiker so sorglos mit Billionen umgehen. Da kommt man dann schon auf falsche Gedanken. Ich habe jetzt schon genug gesehen, um festzustellen, dass sehr vieles in der Welt korrupted ist. Man braucht sich nur ein Stinktier wie Mitt Romney anschauen, da weiß man was läuft. Aber wenn schon in Deutschland der Kanzlerkandidat der Arbeiterpartei sich offen von Banken bestechen lässt. Ich kann mir schon vorstellen wie das in den Bilderberger Konferenzen so abläuft. Die reichen spielen nach ihren eigenen Spielregeln. Das sind dann Untergrund Netzwerke der anderen Art.

Naja, irgendwie spiele ich mit dem Gedanken das Projekt Grauzone aufzunehmen.
 
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