[solved] Hosting einer vielbesuchten Web-Plattform mit Videostreaming

Hallo!

Ich habe hier eine Frage, die sich besonders an erfahrene Webmaster richtet.

Ich moechte zusammen mit 4 Kollegen eine Online-Lernplattform erstellen.
Diese soll Video-streaming und eine entweder Java EE- oder python/Django basierte Webplattform darstellen.

Ich rechne mit einem Nutzerzugriff von <=5000 Besuchen (nicht Besuchern) pro Tag.


Ich habe mich ua. bei Hetzner nach dedizierten Servern umgesehen.
Meint ihr, dass so etwas hier:Hetzner Online AG: Managed Server MX90

fuer meine Zwecke ausreicht?Wenn nein, was brauche ich dafuer? Wo finde ich das? Was kostet das etwa?


Dankesehr!

Liebe Gruesse aus Daenemark, pi()
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist nicht unbedingt wie viele Zugriffe am Tag der Server schaffen muss (5000 pro Tag sind eigentlich lächerlich) sondern wie viel er zu Peak-Zeiten aushalten muss. Geht man von einer üblichen Last-Verteilung aus (d.h. 4/5 der Zugriffe erfolgen tagsüber und 1/5 in der Nacht), hast du ca. 6 req/min tagsüber und kommst vermutlich auf einen Peak von ca. 12 req/min. Wenn eine Webapp das nicht schafft, dann liegt das Problem ziemlich sicher in der Webapp.

Allerdings kann eine Webapp auch super schnell sein, aber dennoch viel RAM verbrauchen, weil sie z.B. grosse Datenmengen cachen muss, Memcache intensiv nutzt o.ä.. Daher kann man die RAM-Grösse nicht an der Request-Anzahl festmachen sondern muss dafür die Anforderungen der Webapp kennen.

Auch die Anforderungen an das Streaming sollten beachtet werden. Wenn einfach nur Video-Dateien direkt von der Platte gestreamt werden, dann ist das im Normalfall kaum Rechenleistung, die verbraucht wird, sondern primär Traffic. Willst du allerdings ein Live-Streaming von Kameras, Video-Chat o.ä. anbieten, wo ein Media-Server (Adobe Media Server, Wowza etc.) zum Einsatz kommt, solltest du entsprechend den Anforderungen des Media-Servers mit in Betracht ziehen. Da sollten dann pro 100 gleichzeitig aktive User ca. 8GB RAM und ein dedizierter Quad-Core für's Streaming zur Verfügung stehen.

Bei der CPU-Wahl solltest du schauen ob du eine Multithread-Umgebung hast oder eine Multiprozess-Umgebung. Für Single-Thread-Umgebungen lohnen sich viele CPU-Kerne zumeist nicht und ein 4-8 Kerne reichen aus. Für Multithreaded-Umgebungen kann man viel Performance rausholen, wenn man möglichst viele Kerne und CPUs hat.

Insgesamt würde ich sagen: So lange du kein Live-Video-Chat anbietest, sollte deine Auswahl selbst 5000 User und nicht nur 5000 Requests problemlos mitmachen. Wenn er das nicht schafft, dann macht ihr mit der Webapp was falsch und solltet schauen, dass ihr die Hardware (speziell die RAM-Menge) besser ausnutzt.
 
Hallo Bitmuncher!

Danke für deine Antwort.
Für mich ist die Frage jetzt beantwortet. Bin sehr zufrieden. Dankeschön!
 
Ich habe mir das Angebot nicht angeschaut aber achte bei der Server-Ausfall unbedingt darauf, dass im Vertrag auch Dauerlasten (meist nur bei dedicated) bei Resourcen und Bandbreite erlaubt sind.
 
Die Managed Server von Hetzner darf man problemlos bis zum letzten CPU-Zyklus auslasten so lange man noch eine SSH-Verbindung zu der Kiste aufbauen kann. Hab schon einige Server bei denen verwaltet, die zum Teil 18h am Tag Videos konvertiert haben, also ordentlich Saft aus der Leitung nuckelten. Traffic wird halt gedrosselt, wenn man sein Inklusiv-Limit erreicht, kann aber für ein paar Euro mehr auch wieder aufgedreht werden.

Btw: Hetzner ist einer der wenigen Rootserver-Anbieter in Deutschland, die beim Ausfall eines Netzteils nicht gleich den ganzen Server austauschen sondern nur das defekte Teil. Dadurch sind die Downtimes bei Hardware-Schäden weitaus geringer als man es bei den meisten anderen Hostern dieser Preisklasse in Deutschland erlebt.
 
Btw: Hetzner ist einer der wenigen Rootserver-Anbieter in Deutschland, die beim Ausfall eines Netzteils nicht gleich den ganzen Server austauschen sondern nur das defekte Teil. Dadurch sind die Downtimes bei Hardware-Schäden weitaus geringer als man es bei den meisten anderen Hostern dieser Preisklasse in Deutschland erlebt.

Wow. Gut zu wissen. Und die anderen wollen keine Zeit mit Diagnose verschwenden, oder wie ist das zu verstehen?
 
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