[TdW 108] Neue Obama-Doktrin - Top oder Flop?

Der eine oder andere hat es bereits mitbekommen: Vor einigen Tagen hat Präsident Obama eine Grundsatzrede über die Neuausrichtung der US-Außenpolitik an der berühmten Militärakademie West Point gehalten. Und wenn der mächtigste Staat der Erde die Eckpfeiler seiner Außenpolitik neu definiert, muss sich das TdW natürlich schon fast zwangsläufig mit diesem Thema befassen.
In seiner Rede unterscheidet Obama "selbsterklärte Realisten", die stets vor globalen Verwicklungen warnen und "Interventionisten", die stets auf eine militärische Lösung drängen. Obama will, laut seiner Rede, diese beiden gegensätzlichen Standpunkte miteinander versöhnen. Zwar bekräftigt Obama den Führungsanspruch der USA als einzig verbliebener Supermacht, jedoch erklärt er die Rolle als "Weltpolizist" für beendet. Künftig würde die USA militärische Alleingänge nur noch durchführen, wenn die "Kerninteressen" bedroht würden - ansonsten würde man auf ein Zusammenspiel von Diplomatie, Entwicklungshilfe und notfalls Sanktionen setzen. Die folgenreichsten Fehler seien eben nicht durch Zurückhaltung, sondern durch militärische Abenteuer verursacht worden. Nur weil man einen Hammer besitzt, so der Präsident, müsste man nicht jedes Problem wie einen Nagel behandeln. Auch betont Obama, dass es zur Führungsrolle gehört mit gutem Beispiel voranzugehen und die USA sich nicht selbst von den Regeln ausnehmen können, die für alle anderen gelten. Verkürzt und vereinfacht lautet die Obama-Doktrin also etwa so: Sei weniger aktiv, aber trotzdem einflussreich.
Was bedeutet das für die USA und für die Welt? Zunächst einmal, wie meistens bei Reden von Politikern, klingt das ja sehr gut - wer wünscht sich nicht das eine Supermacht besonnen, vorbildlich und zurückhaltend agiert? Von daher klingt auch Obamas Ankündigung künftig nicht mehr einfach in Länder einzumarschieren, die "Terrornetzwerke" unterhalten, sondern auf stärkere Kooperation mit den betroffenen Staaten zu setzen, ersteinmal gut. Doch wie soll diese Kooperation, bzw. die "Entwicklungshilfe" aussehen? Hilfe zur Selbsthilfe durch Unterstützung bei der Überwachung? Drohnenangriffe statt Bodentruppen? Von einer Ankündigung das Drohnenprogramm zurückzufahren, habe ich jedenfalls bislang nichts gelesen. Versucht Obama also nur die militärischen Optionen gänzlich in den Schatten zu verlagern? Oder ist der Präsident, wie es ihm der Republikaner McCain vorwirft, gar dabei die internationale Rolle Amerikas zu schwächen, in dem er Vorurteile von den USA als unzuverlässigen und unentschlossenen Partner bediene?
Vor diesem Hintergrund stellt das TdW heute also die Frage: Die Obama-Doktrin - Top oder Flop?

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Obama hat grundlegend 2 Probleme in der Aussenpolitik. Die meisten Länder wollen die Öl-bedingten Angriffskriege der USA nicht weiter hinnehmen. Vor allem die arabische Liga, die zu einem guten Teil den Ölpreis kontrolliert, will nicht, dass die USA sich ständig in Stammeskonflikte einmischen um an Rohstoffe zu gelangen. Das haben sie so lange geduldet wie es primär gegen verstaatlichte Ölquellen einzelner Herrscher ging, sind aber nicht bereit dieses Spiel mitzuspielen, wenn ihre eigenen Interessen dabei gestört werden. Und das würden sie bei weiteren Konflikten definitiv, da die jetzt noch vorhandenen bekannten Quellen bereits in Privatbesitz sind.

Problem Nummer 2 ist, dass die USA quasi Pleite sind. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Ausgaben wird an Militär und Geheimdienste ausgeschüttet, mit einem nur mässigen Erfolg. Diese Ausgaben müssen gesenkt werden und das tut Obama am Besten in den Teilen, die kostenintensiv sind, also alles, wo Gehälter gezahlt werden müssen. Daher sind Bodentruppen und Marine erstmal der beste Anlaufpunkt um grosse Summen beim Militär zu sparen. Drohnen sind wesentlich kosteneffizienter und sind in einer Situation, in der US-Soldaten immer mehr als Besatzer empfunden und behandelt werden, auch sicherer. Sie bringen aus Sicht der Kriegsführung einige Vorteile:
1. sie sind schnell weltweit einsetzbar
2. man riskiert nicht unnötig Soldaten, was gut für die Moral der Truppe ist
3. man kommt mit weniger Personal aus, was die laufenden Kosten senkt
4. sie sind durch Feinde nur abwehrbar, wenn diese über eine entsprechende technische Ausrüstung verfügen, was man mittels Sanktionen gegen bestimmte Länder halbwegs steuern kann
5. es findet keine direkte Feindberührung zwischen US-Soldat und Gegner statt, was die Gefahr senkt, dass der Gegner als Mensch betrachtet wird

Schaut man sich unter diesen Gesichtspunkten die Rede an, kann man es auch relativ einfach umformulieren: Wir werden in Zukunft unsere Militärausgaben eher in die Luftwaffe investieren und dort die unbemannte Technik favorisieren. Die bekommt ihr kaum mit und wir müssen nicht mehr ständig von Krieg sprechen. Das ist dann nämlich kein Krieg mehr sondern nur einzelne Operationen. Dadurch werden die Medien hoffentlich weniger mit Kriegsberichten voll sein, was meinem Ansehen als Friedensbringer zugute kommt. Dass wir im Durchschnitt ein Mal im Monat in Pakistan ein paar Hellfires durch die Gegend schicken, taucht ja in den Medien auch kaum auf und ist somit nicht in der öffentlichen Wahrnehmung. Neue Militärbasen müssen wir vorerst nicht bauen, weil wir jetzt überall gut genug aufgestellt sind. Auch das senkt natürlich die jährlichen Ausgaben. Da wir dank der NSA wissen wie die Meinungsbilder auf der Welt aussehen, können wir sie jetzt gezielter beeinflussen, was unsere Präsenz zu grossen Teilen unnötig macht.

Mit anderen Worten: Die USA haben kaum eine andere Wahl, wenn ihnen ihr Haushalt und ihr aussenpolitisches Ansehen nicht um die Ohren fliegen soll. Andererseits sind sie mittlerweile weltweit auch gut genug militärisch aufgestellt um bei Bedarf jedes Land der Welt militärisch zu kontrollieren. Schaut man sich die Weltkarte an, gibt es ja kaum noch Länder ausser China und Russland, in denen noch keine Militärbasen der USA sind oder wo nicht irgendwelche Verträge für militärische Zusammenarbeit (Nutzung der Infrastruktur etc.) bestehen.
 
Ich habe mir Obamas rede noch nicht durchgelesen und verschiebe eine sorgfältige Analyse auf später.
Um meinen Senf heute dazuzugeben, vertraue ich mich auf Taras Zusammenfassung.

Als wichtigster Punkt: Was nützen Versprechungen? Obama macht sie seit Amtsantritt wie kaum einer seiner Vorgänger, wird dafür sogar mit dem Nobelpreis belohnt, hält sich aber nicht daran. Entsprechend sind diese Versprechungen zu werten. Wenn Obama glaubwürdig sein will, dann schließt er Guantanamo und hört auf seine "Verbündeten" auszuspionieren. Vermutlich will er aber auch gar nicht glaubwürdig sein, sondern Signale geben, die er vielleicht nicht laut sagen will.
Ich sehe große Parallelen zwischen dem antiken römischen Reich und den USA heutzutage. Und wie auch schon das römische Reich, droht nun auch die USA an ihrer eigenen Größe zu ersticken. Insbesondere vor dem Problem von Chinas Wachstum, welches ich als größeres Problem als die von bit erwähnte arabische Liga ansehe, müssen die USA zunehmend resignieren. Gerade Obama verschiebt seinen Schwerpunkt zusehends weg von Europa und versucht wieder mehr Einfluss in Asien und im Pazifik zu gewinnen.

Europa
Europa ist ohnehin unter fester amerikanischer Kontrolle. Geschickt haben die Amerikaner die islamische Welt aufgestachelt und dabei die geografisch nahen Europäer als bequemen Feind aufgestellt. Wie durch ein Wunder, kaum wahrnehmbar hat sich die alte Welt in den letzten Jahrzehnten in eine militärische Abhängigkeit von den USA begeben. Geziehlt wird auch der alte Feind Russland, wieder als Gegenpol aufgebaut. Drohte Russland noch unter Jelzin in den Machtbereich der USA zu geraten, hat Putin damit Schluss gemacht. Der Preis war, dass nicht nur Russlands Beitritt zur NATO vom Tisch war, sondern auch noch Putins Bemühungen zu mehr Zusammenarbeit in Form einer eurasischen Union als Gegenentwurf zur Partnerschaft mit den USA betrachtet wurde.
Kurz: Durch geschicktes diplomatisches taktieren, den Ausbau von Abhängigkeiten und deren Ausnutzung, haben die USA Europa von der arabischen Welt getrennt und drängen Russland immer weiter ins instabile Asien ab, isolieren die Russen so von den weißen Miteuropäern, zwingen sie in die asiatische Steppe, in der die (weißen) Russen über kurz oder lang den Asiaten Sibiriens und Zentralasiens das Feld räumen müssen. Die Abrüstung aller NATO-Länder brachte diese in eine schwierige Abhängigkeit von der Militärstärke der USA. Im Falle eines großen Krieges stehen die Streitkräfte der europäischen Union ziemlich armselig dar, wenn nicht der große Bruder aus den USA aushilft. Ohne de Gaulles autoritäre Starrköpfigkeit stünde Europa nichtmal als Atommacht dar.
Kommt es in Europa zum Krieg, haben die USA zwei sehr komfortable Optionen: entweder das reiche Europa wird fallengelassen, muss sich selber helfen, scheitert zwangsläufig und fällt so auch wirtschaftlich in eine noch größere Abhängigkeit gegenüber den USA. Oder aber die USA nutzen unter eigenem Oberkommando die weniger wertvollen EU-Soldaten unter Verweis auf die NATO und sparen sich so unnötige Verluste an wertvollen US-amerikanischen Bürgern. Auch das drängt Europa in dieser ungleichen Partnerschaft in größere Abhängigkeit.
Auch wirtschaftlich sind die USA gerade dabei mit dem Freihandelsabkommen ein Jahrhundertcoup zu landen und den reichsten Absatzmarkt der Welt zu erschließen. Zeigt sich die EU in diesem Sinne nicht gefügig, können Morgan Stanley, S&P's und Konsorten mit einem Federstrich die gesamte europäische Wirtschaft zu Boden ringen, wie sie eindrucksvoll in den Finanzkriegen seit 2011 bewiesen haben.
In Europa brauchen die USA also keine Sorgen zu haben.

Die arabisch-islamische Welt
Der "broader middle east" ist da, zugegeben, schon ein größeres Problem, was man aber aktuell dadurch in der Hand hat, dass man sich größzügig der Truppen ihrer britischen Majestät bedienen kann und die potentielle Nato-Frontlinie an die Grenzen der (bis an die Zähne bewaffneten) Türkei, also tatsächlich Syrien und Irak, geschoben hat. Auch Israel bleibt als zuverlässiger, militärisch gewaltiger Vasall in der Region. Trotzdem bleibt die Region eine tickende Zeitbombe, da die halbwegs amerikatreuen faschistoiden, säkulären, gut durch Korruption kontrollierbaren Regierungen im Rahmen des sog. "arabischen Frühlings" weggeputscht wurden und Platz machten für arabisch-nationalistische Islamisten. Ich bin gespannt mit welchen schmutzigen Widerlichkeiten sich die Amis aus diesem Sumpf herausziehen.

Asien

Ein viel größeres Problem ist Asien. Die eingesetzen Diktatoren in den zentralasiatischen "~stan" Ländern zeigen sich zunehmden unfähig ihre revoltierende Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Das wird in den Medien leider nur wenig berichtet. Kürzlich war Usbekistan in der Rede, hin und wieder sieht man Meldungen aus Kirgisistan. Es ist ein offenes Geheimnis, dass beim Zerfall der Sowjetunion die dortigen Rohstoffvorkommen an private Investoren zu Spottpreisen verkauft wurden. Wenn man sich ansieht, wer in diesen Gegenden Minen und Konzessionen hält, sind es häufig kanadische Gesellschaften, die wiederum von großem Kapital aus den USA besessen werden.
Das Dumme ist, dass man in der Region keine Verbündeten hat. Die vielen Militärbasen zum Schutz der Rohstoffvorkommen, müssen die Amerikaner im wesentlichen selbst bestreiten. Ich vermute, dass sie deshalb den Krieg in Afghanistan vom Zaun gebrochen haben. Bedeutende NATO-Kontingente wurden so an die Grenzen Zentralasiens gebracht. Vor diesem Hintergrund ist auch Putins jüngster Schulterschluss mit Kasachstan ein logischer und konsequenter Schachzug.
Gleichzeitig weitet China seine Einflüsse in der Region immer weiter aus, kauft sich in Minen, Konzessionen und Landbesitz ein. Insbesondere wird in letzter Zeit wieder zwischen den Erbfeinden China, Korea und Vietnam gezündelt. Als Vorwand dafür werden Besitzansprüche für irgendwelche Felsen im Meer vorgeschoben. Zwei weitere US-amerikanische Stützpunkte - neben den Phillipinen, Hawai und Japan die wichtigsten im Pazifik - die unter großem Druck stehen. Als einziger zuverlässiger Partner in diesem Flecken der Welt stehen nur die beiden menschenleeren Außenposten der weißen Weltherrschaft Australien und Neuseeland zur Verfügung.

Ich halte das, was Tara in seinem Post zusammengefasst hat, für ein indirektes Eingeständnis der eigenen Schwäche. Wie schon zu Zeiten als die sowjetische Weltrevolution stark vorangetrieben wurde und Teile Afrikas, Südamerikas und weite Teile Zentralasiens unter roter Flagge standen, scheinen sich die USA wieder auf altbewährte Mittel des kalten Krieges zu besinnen. "Entwicklungshilfe" war schon damals ein willkommener Vorwand auf beiden Seiten Spione, Sabboteure und Agitatoren in andere Länder zu schleusen. Das haben die USA schon in den letzten Zwei Jahrzehnten in den osteuropäischen Staaten getan, wo Think-Tanks, Stiftungen und andere NGOs aus dem Boden schossen. Jetzt wird diese Linie offenbar als Regierungsmaxime angekündigt. Und gegen wen kann sich diese Politik in einer Welt richten, in der die Claims seit 20 Jahren abgesteckt sind und kaum verändert wurden, wenn nicht gegen China. China, das sich, gerade in Afrika, mit echter Entwicklungshilfe in Form von Infrastrukurbau, sowohl in die Herzen der korrupten, lokalen Despoten, als auch deren gebeutelten Untertanen einkauft. Man kann China nicht, nichtmal als es noch im Mittelalter verharrte, militärisch niederringen, also versucht man es subversiv.
Sicherlich verursachte diese Rede bei den Diplomaten Europas einiges an Magenschmerzen. Der inoffizielle Hegemon verrennt sich wieder einmal gegen drittklassige Armeen und Partisanen und zieht sich zurück um sich die Wunden zu lecken, schürt aber gleichzeitig Instabilität und Zwist in vielen Regionen der Erde. Noch im Rückzug eine subtile Drohgebährde gegen die eigenen Satelliten. Wird Amerika seine schutzlosen "Verbündeten" auch jetzt wieder im Stich lassen?
 
Diese Taktik der Aussenpolitik ist grundlegend nichts neues - die USA betreibt sowas schon ewig. Die Idee basiert auf dem Erreichen der eigenen Ziele durch Fördern bestimmter (Rand-)Gruppen in ungeliebten Ländern und durch indirekten Sticheleien.

Ziele:
Marktliberalisierung: niedrige Zölle und möglichst wenig Einfuhrschranken, Regelung des Preises nach Angebot und Nachfrage
==> Erschliessung neuer Absatzmärkte für Produkte aus Industriestaaten
Privatisierung: Kollektiveigentum (Ackerland, Infrastruktur) wird zu Privateigentum
==> neue Investitions- und Renditemöglichkeiten + Macht über Infrastruktur mit damit einhergehender politischer Einflussnahme
"Demokratie:" eine kleine Bonzenelite herrscht über das Land und fördert obige Strukturen + wenig Einflussnahme der Unterschicht (ganz übel in Entwicklungsländern)
--> Der Begriff Demokratie ist an die obigen Attribute gebunden. Treten sie nicht auf, ist das Land nicht demokratisch, womit es eine moralische Pflicht ist diese mit allen Mitteln dort einzuführen

Mittel:
Falls sich die Bevölkerung oder die Regierung wehrt, passiert je nach Schwere folgendes:
Verhängung von Sanktionen
---> Land wirtschaftlich unter Druck setzen
mediale Propaganda gegen das Terrorregime, die Terroristen , etc.
---> Bevölkerung im fremden Land zu Unruhen aufstacheln (häufig gepaart mit nächstem Mittel) + eigene Bevölkerung auf Militäreinsätze moralisch vorbereiten
Bezahlung von Söldnern (siehe Taliban im Kampf gegen die Russen in Afghanistan). Häufig sind diese Gruppen auch in der Unterzahl und werden von der Bevölkerung nicht akzeptiert (siehe Contras in Nicaragua)
--->Unterdrucksetzen des Landes / der Bevölkerung
Einmarschieren: soll jetzt ja aus Kostengründen weggelassen werde

Ich vermute einfach mal, dass das Militär die Aussichtlosigkeit vieler Kriege akzeptiert hat. Es ist nun mal einfach viel effektiver langfristig das Denken der Menschen zu kontrollieren als ihre Kultur und ihr Staatssystem mit Gewalt zurechtzubiegen.
Gerade mit den heutigen Mitteln der Kommunikationstechnik und der Einflussnahme durch Medien kann man sehr effektiv die eigenen Werte und Ziele in die Meinung der Menschen einbetten. Dagegen können andere Staaten kaum was machen...

Zudem lässt sich durch eine Vorrangstellung in der Informationstechnologie alles sehr gut planen und kontrollieren ["die Fäden ziehen"]. Wer von dieser Position aus agiert, braucht quasi nicht mehr zu frontal zu intervenieren. Er muss lediglich seine eigenen Gebiete militärisch absichern und auf einen langsame Zerrüttung des Gegners warten.

Probleme:
Grundlagen für die Hegemonie der USA ist das Vorhandensein der Großkonzerne und Investoren in den USA. Wenn diese nun verschwinden, siehts schlecht für die Bevölkerung in den Staaten aus. Solange die neoliberalen Parasiten neue Interessenvertreter finden, sollte dies aber am Prinzip der USA (im Sinne von USA: "politische Institution, die Interessen der Großkonzerne vertritt") nichts verändern.


Von daher gebe ich dem Friedensobama ein top mit kleinen Einschränkungen
 
Ich sehe große Parallelen zwischen dem antiken römischen Reich und den USA heutzutage. Und wie auch schon das römische Reich, droht nun auch die USA an ihrer eigenen Größe zu ersticken.

Das ist Unsinn. Das römische Reich hatte Probleme mit seinen äusseren Grenzen und die USA sind geografisch, sowie kulturell völlig anders gelagert.

Abgesehen davon gehören die USA noch immer zu den stärksten und stabilsten Volkswirtschaften und sind noch immer die Großmacht Nr. 1.

Die USA werden, wie immer, zu ihren Gunsten agieren, wenn bei denen nichts mehr geht. Ein Abgesang auf die USA ist jedenfalls lächerlich.

Man darf nicht vergessen das deren System seit rund 200 Jahren "funktioniert" und die aktuelle Situation nicht die erste Krise ist, die gemeistert wurde.
 
... stärksten und stabilsten Volkswirtschaften ..
Das würde ich so nicht unterschreiben, die mussten in letzter Zeit mehrmals ihre erlaubte Schuldengrenze nach oben setzen, weil sie ansonsten bankrott wären. An und für sich sind sie auch bankrott (so wie viele andere Staaten, um nicht zu sagen die meisten), nur können sie Geld drucken. So gesehen ist es eigentlich echt interessant dass wir immer noch Dollar und Euro vertrauen.

Als Hintergrundinformation: Juni 2011 erreichte der Schuldenstand gemessen am BIP fast die 100%: Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten

mfg benediktibk
 
Das sie Schulden haben und eine generell fragwürdige Finanzpolitik ist richtig. Trotzdem ändert das nichts daran dass sie noch immer ein enormes Potential in verschiedensten Bereichen haben.

Das ihnen das Finanzsystem irgendwann mal auf die Füsse fällt, halte ich für realistisch. Dass aber die USA als solches "untergehen" und als Macht international nur noch die 2. Geige spielen ist doch eher naiv - zumindest nicht in einem absehbaren Zeitraum.

So gesehen ist es eigentlich echt interessant dass wir immer noch Dollar und Euro vertrauen.
Wen meinst Du denn mit "wir"? :D
 
Naja, dieses Finanzsystem wird nicht nur ihnen auf die Füsse fallen, sondern
durchaus auch uns und dieses "enorme Potential" wurde durchaus hier wie drüben
bereits outgesourced. Denn wenn es zu dem Crash kommt zählen Produktionsmittel
wieder deutlich mehr, wie Patente und theoretisches Wissen.
Wobei wir eben bei einem Problem des Finanzsystems sind, es bewertet nicht
reale Dinge viel zu hoch.
Die USA wird durchaus eine Weltmacht bleiben, da sie als Einwanderungsland
nicht die Probleme mit der Kleinstaaterei bekommen werden.
In Europa und Asien werden wohl einige Allianzen zerfallen.

Gruss
 
Das ist Unsinn. Das römische Reich hatte Probleme mit seinen äusseren Grenzen und die USA sind geografisch, sowie kulturell völlig anders gelagert.
Das römische Reich hatte in seiner Endphase stark mit revoltierenden "Ureinwohnern" und korrupten Statthaltern zu kämpfen. Freilich haben die Fluten der Völkerwanderung dem Imperium den Todesstoß versetzt, aber nicht aufgrund ihrer militärischen Stärke, sondern aufgrund Roms fortgeschrittener Schwäche. Allein schon die Teilung Roms zeigt, wie innerlich zerrütet das Riesenimperium gewesen sein muss.
Eine ähnliche Situation sehe ich auch heute mit Amerika. Wie auch schon in Rom, römische Bürger, gibt es auch in der heutigen Welt aus Sicht des international Hegemons zwei Klassen von Menschen: amerikanische Bürger vs. alle anderen. Amerikanische Bürger haben im Gegensatz zu allen anderen nicht nur einen rechtlichen, sondern auch einen moralischen Mehrwert. Deshalb werden lieber vielfache Verluste unter Verbündeten und Kollaborateuren hingenommen, als wenige tote amerikanische Bürger (siehe Korea, Vietnam, Irak...).
Die USA haben überall in der Welt große Einflussgebiete, die sie mithilfe lokaler, eingesetzter Diktatoren mehr oder minder kontrollieren. So haben es auch schon die Römer gemacht. Man ließ den Menschen weite Teile ihrer Kultur, wenn diese bestimmte Konzessionen machten und Ruhe gaben.
Natürlich: die USA haben keine Provinzen im Sinne der Provinzen im römischen Reich, aber ich habe ja auch nur gesagt ich sehe Parallelen, nicht dass es absolut dasselbe wäre.
Ähnlich wie heute die USA führte auch Rom Rohstoffkriege, siedelte in so gewonnen Gebieten bewährte Veteranen als Belohnung an. Heute werden Regierungen gestürtzt, Marionetten eingesetzt und amerikanische Firmen siedeln sich an. Sowohl in merkantiler, wie in bellistischer Sicht sind sich beide Imperien sehr ähnlich, wenn auch die USA einen größeren merkantilen Einfluss haben (nicht zuletzt auch durch die Kontrolle von Banken, Börsen, durch die WTO und durch die Weltbank), sie dafür aber auf direkte Annektion von Gebieten verzichten.
Rom hatte die taktisch kluge Eigenheit sich mit den Nachbarn zu verbünden und diese als Pufferzonen gegenüber ihren Feinden zu verwenden (berühmtestes Beispiel sind die Helvetier nach der Schlacht bei Bibracte). Ähnliches machen auch die USA mit der Nato.
Selbst geschichtlich und kulturell gibt es Parallelen: Während Rom aus einer Kolonie Griechenlands hervorging und dessen Kultur teilweise übernahm, aber rasch eine eigene Kultur ausprägte, entstanden die USA aus einer britischen Kolonie und adaptieren Vieles aus der britischen Kultur, die sie jedoch schnell durch eine eigene austauschten. Ebenso verteidigen die Amerikaner ihren "way of life" und ihre "pop culture" mit ähnliche Vehemenz, wie die Römer die Kulturen der Barbaren ablehnten. Ebenso wird diese Kultur, die durchaus auch weite technokratische Züge hatte und hat, auch proportional zu merkantilen Aktivitäten ins Ausland exportiert.
Militärisch verlassen sich die USA weitgehend auf ihre Übermacht zur See, ebenso war auch Rom nach den punischen Kriegen eine nautische Weltmacht.
Selbst geografisch gibt es gewisse Parallelen: So wie das Kernland Roms (der Rest war schließlich Provinz, die stark unter der Ausbeutung durch die Konsuln zu ächzen hatte) auf der italienischen Halbinsel durch Meer und Gebirge im Norden abgeriegelt ist, so sind auch die USA auf ihrem Inselkontinent gut von der Welt abgeschottet.
 
Das römische Reich hatte in seiner Endphase stark mit revoltierenden "Ureinwohnern" und korrupten Statthaltern zu kämpfen.

Das meine ich auch mit äusseren Grenzen. Die waren einfach kaum zu kontrollieren und haben ein "Eigenleben" geführt. Dieses Problem haben die USA auf ihrer Insel zumindest nicht. Alles was die USA aussenpolitisch anstellen dient der Sicherstellung des Handels und Zugriff auf Ressourcen. Ob der Weg der optimale ist - darüber kann man tatsächlich intensiv streiten.
 
Selbstverständlich flop!

Da ich das Demokratische geschwätz heuchlerisch finde,sage ich es mal so..
Da der transatlantische Freund jetzt mitgekriegt hat das "Alle" wach geworden sind und die absichten des transatlantischen kollegen kennen,müßen sie ja ihre taktik ändern um ebend weitermachen zu können.
Da sie das Internet komplett in real-time überwachen,wissen sie das der DSDS gucker jetzt weiß das es ihnen nur um ihre eigene Macht geht und sie ebend alles dafür tun um ihre macht auszubauen,Der dusselige DSDS gucker der jetzt weiß das die STASI in der DDR nicht so schlimm sein konnte wie man ihm erzählte können die jetzt auch in den ganzen BILD-Spiegel foren lesen,Der RTL-nachmittagsprogrammschauer glaubt auch nicht mehr an waffenfabriken auf LKW's ,das wissen die und deswegen müßen sie was schlaues erfinden um trotzdem auf andere länder macht auszuüben,so einfach ist das!...das kann man jetzt alles mit schönen worten verpacken ,Doktrin...geschwurbel...blabla...usw.....
 
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