Angriff auf Ad-Aware

Das deutsche Unternehmen LavaSoft hat sich international durch die Veröffentlichung seiner kostenlosen Anti-Spyware Ad-Aware einen guten Namen gemacht. Jetzt wurde eine Software veröffentlicht, die Ad-Aware identifiziert und löscht.

Gerade P2P-Software wie beispielsweise KazaA wird heute zunehmend durch die Bündelung mit anderen Software-Produkten refinanziert. Diese Software-Produkte blenden Banner ein, überwachen das Anwenderverhalten und modifizieren teilweise sogar die DNS-Funktionalitäten eines Rechners, um kommerziell orientierten Root-Erweiterungen künstlich größere Reichweite zu verschaffen.

Ad-Aware erkennt viele dieser lästigen Anhängsel und deaktiviert sie. Für viele Anwender, die unkritisch Software installieren und dann ihre Rechner manipuliert sehen, ist Ad-Aware eine große Hilfe.

Für die Herausgeber der Träger-Software, die von der Verbreitung dieser Anhänsel leben, ist Ad-Aware verständlicherweise eine Herausforderung. Und einer von ihnen, Radlight.net, ist jetzt wohl zum Angriff übergegangen.

Das angeblich in der Slowakei ansässige Unternehmen mit deutschem Admin-c und Puretec-Hosting verbreitet die Software Radlight, einen Viewer für DivX und andere Multimedia-Dateien. Radlight sucht allerdings auch nach Ad-Aware-Komponenten und löscht nach Angaben von Lavasoft alle gerade nicht vom System benutzten Dateien. Eine "Warnung" erfolgt nur in der 1.100 Worte umfassenden Lizenz-Vereinbarung.

Die bisher über Download.com (C|Net) verbreitete Software wurde inzwischen zumindest dort aus dem Angebot entfernt. Über Simtel.com ist allerdings immer noch ein Download möglich. Bei Download.com soll das Program bis Februar über 750.000 Mal abgerufen worden sein.

Lavasoft hat inzwischen auf diesen Angriff reagiert. Im Update der Referenzdateien von Ad-Aware wird nun auch Radlight "berücksichtigt".
 
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