Bedingungsloses Grundeinkommen einführen [EU Petition]

Vor einigen Jahren gab es hier bereits einen Thread zu einem ähnlichen Thema:

bedingungsloses Grundeinkommen einführen [BundestagPetition]

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Bedingungsloses Grundeinkommen EU-weit viele Möglichkeiten offenbaren könnte. Als ich gerade über diese Unterschriftensammlung gestolpert bin, die noch bis übermorgen den 14.01.2014 geht:

Online Unterschriftensammlung (deutsch)
Hauptseite (englisch)

dachte ich mir das zumindest. Damals 2009 ging es ja eher in der Diskussion darum, mit welchen Folgen man zu rechnen hätte, würde man das etwas undurchdacht einführen. Heute ist immerhin der Ansatz ein anderer, es soll diskutiert werden, als Möglichkeit für alle EU-Länder.

Meine Meinung dazu an sich:

Ich sehe darin ein positives Vorhaben, da es darum geht sich umfassende Gedanken zu machen. Alle Für und Wider abzuwägen, um ein Resultat zu erreichen kann zumindest nicht schaden und vielleicht kommt ja sogar ein Ergebnis zustande, das umsetzbar ist.

Mich würde ja interessieren, was ihr machen würdet, bekäme jeder das Geld das für Wohnung und Essen reicht.

Fang ich einmal an: Ich würde weitermachen wie bisher ;) Als Hausfrau für meine Kinder da sein. Nebenher ein paar ideelle Projekte wären für mich obligatorisch. Das schöne daran wäre, dass ich nicht wie früher Geld im Vordergrund stehen haben müsste, es müsste sich nicht rentieren. Ob Kunst, Soziales, Philosophisches oder für den Erhalt der Umwelt etwas tun zu können, ohne Druck fände ich für mein Leben eine große Bereicherung. Meine Produktivität würde das steigern, da ich mich nicht mehr mit stupiden (im Sinne von stereotyp, mit geringem intellektuellem Anspruch) Dingen befassen müsste, die man eh nur des Geldes wegen macht. Selbst wenn ich sogar hier immer darauf achtete meine Werte nicht zu verletzen, so ganz 100% das Meine war der ein oder andere Auftrag dann doch nicht. Nur wenn ich voll dabei bin, leiste ich mein Maximum. Mich persönlich stört das beständige Denken nach reinem Gewinnstreben sehr, das alle anderen Werte außen vor lässt. Von daher sehe ich in der EU weiten Diskussion eine Möglichkeit, dass wenigstens einmal durchdacht wird, was diesem entgegenwirken könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe ja schon damals genug getextet.
Die Idee ist gut, dein Ansatz funktioniert aber nicht.

Das schöne daran wäre, dass ich nicht wie früher Geld im Vordergrund stehen haben müsste, es müsste sich nicht rentieren. Ob Kunst, Soziales, Philosophisches oder für den Erhalt der Umwelt etwas tun zu können, ohne Druck fände ich für mein Leben eine große Bereicherung. Meine Produktivität würde das steigern, da ich mich nicht mehr mit stupiden Dingen befassen müsste, die man eh nur des Geldes wegen macht.

Und wer erledigt dann die stupiden, rentablen Dinge für dich?

Gruss
 
Die sozial Schwachen würden ja keine Unsummen bekommen, es geht um ein "Grundeinkommen" eine Wohnung und etwas zu Essen. Somit würde ich nicht davon ausgehen, dass ein jeder sofort alle Viere von sich streckt.

Jene die aktuell arbeiten und ordentlich verdienen, sind einen gewissen Standard gewohnt. Gehe ich einmal vom HarzIV - Satz aus als Grundeinkommen, wären gewiss extrem viele nicht bereit damit zu leben.

Ein anständiges Leben wie man das als Selbständiger oder Angestellter mit einem Verdienst darüber gewohnt ist, ist unmöglich. Mit Haus, Auto, Reiseideen etc erst recht. Somit wird nicht der gesamte Apparat lahm gelegt durch eine Grundsicherung. Deshalb gehe ich auch nicht davon aus, dass niemand mehr die stupiden Arbeiten macht, um sich etwas hinzu zu verdienen. Es sind extrem viele Menschen derzeit arbeitslos und das gesamte HarzIV-System ist zäh. Viele wollen arbeiten und finden keine Arbeit, selbst wenn einige sagen, sie gehen nun in Teilzeit oder machen eine Pause in ihrem Job, ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht jemanden gäbe, der den Posten haben möchte. Zudem würde das Geld, nun einmal unabhängig davon, wie das finanziert werden soll, für eine Steigerung im Konsum sorgen.

Hätte ich für unsere Familie mehr Geld zur Verfügung würde ich all die Dinge mir holen, die mir aktuell nicht möglich sind zu erwerben, aus finanziellen Grenzen gesehen. Und so schließt sich der Kreis wieder, da es gewiss einigen so geht wie mir, man würde aufatmen und all das was knapp erscheint kaufen, reparieren etc. Und der Handwerker macht seine stupide Arbeit auch weiter, er will sein Haus, seine Familie ja auch voran bringen.

Viele in meiner Umgebung mögen diese stupiden (im Sinne von stereotyp, mit geringem intellektuellem Anspruch) Arbeiten sogar. Ich habe glückliche Bedienungen erlebt, zufriedene Angestellte in Supermärkten, die gern täglich an der Fleischtheke standen. Keine Ahnung wer genau, was für ein Typ Mensch das ist, die das gern tun. Aber es gibt sie, Erzieher die lieber mit den Kindern arbeiten, als eine Kita zu gründen, Tierpfleger, die keinen Park leiten wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Idee ist gut, dein Ansatz funktioniert aber nicht.
Wissen wir nicht. Bisher wurde in keinem funktionierendem Land, das mit einem in Europa vergleichbar ist, das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt. Daher sollte das Konzept vielleicht auch erst einmal im Kleinen (= in einem Land) getestet werden, bevor man das flächendeckend und irreversibel Einführt.

Edit:
Und der Handwerker macht seine stupide Arbeit auch weiter [...]
Wat? Handwerker machen eine stupide Arbeit?
 
Das Schöne an diesem neuen Ansatz für die EU ist aus meiner Sicht, dass es selbst so etwas beinhaltet, man könnte sich darüber gemeinsam Gedanken machen, wie wann wo man das Ganze beginnt. Es wäre ja ein denkbarer Einstieg nicht sofort ganz Europa mit dem vollen Umfang zu versehen:

- ein gestaffeltes Grundeinkommen wäre möglich
- Testgebiete könnten gewählt werden
- verschiedene Testmodelle könnten ausprobiert werden
- u.v.m.

Es sollten sich mal ganz viele darüber lange und intensiv Gedanken machen und genau darum geht es in dieser Petition, es soll ins Gespräch gebracht werden, ob und wie so etwas wirken könnte und umsetzbar wäre oder auch nicht.

EDIT:

stupide im Sinne von stereotyp, gleichförmig, einfach von der Komplexität her. Ist zu subjektiv gewählt das Wort, wohl wahr. Ich meinte den Grad des intellektuellen Anspruchs des Jobs, Architekt - Maler z.B. Du hast recht, stupide im allgemein gebräuchlichen Sinn wäre wohl eher reines Fließband.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spargelstechroboter 8)

Hmm, Arbeiten die niemand tun mag, gute Frage. Vermutlich wäre Robotik wirklich nicht so unpraktisch, würde man gleichzeitig die Erhaltung der Natur mit forcieren. Ich wäre durchaus bereit dafür mehr zu bezahlen, wüsste ich, dass es Mensch und Tier gut geht bei dem was ich da esse.

Mich stört es extremst überhaupt kein Fleisch oder Milch von kälbergebundener Milchviehhaltung beziehen zu können etwa, egal wie viel ich dafür ausgeben würde. Für mich ist das Argument nicht von Bedeutung, dass manche Waren teurer würden, bekämen die Leute Geld mit dem sie gut leben können, die Natur erhalten bliebe und es den Tieren auch noch gut geht dabei bevor ich sie esse.

Wenn eine Arbeit so dermaßen unbeliebt ist, dass sie niemand machen möchte, dann sollte sie auch besser bezahlt werden, um einen Anreiz zu bieten, anstatt extra eine Unterklasse, Sklavenklasse oder was auch immer zu bilden, die das dann macht, selbst wenn sie nichts (wenig) dafür bekommen. Dann wäre mir ja noch lieber man würde die Menschen in Gedanken mehr auf Schöpfung und Nächstenliebe trimmen.

Ich vermute allerdings sehr stark, dass mein Ansatz EU-weit nicht unbedingt auf Beliebtheit stößt. Mir wäre von daher auch wichtig, dass diese Diskussion von Leuten geführt wird, die eine Ahnung von dem haben, was sie da besprechen. Wissenschaftler der ökologischen Agarwissenschaften gemeinsam mit Soziologen, Phsychologen, Wirtschaftswissenschaftlern, Informatikern... Hier sehe ich allerdings wieder die Schwierigkeit, dass um mein Ideal von Welt durchzuführen, eine in der Mensch und Natur leben können auf Dauer mit einem sehr hohen Maß an Technik (warum gibt es immer noch Schiffsschrauben, alter Schrott viel zu laut, wegen des Geldes, weshalb schwimmt der Plastikteppich noch im Meer, wegen des Geldes etc) nicht unbedingt das ist, was EU-Politiker wollen.

Aus meiner Sicht müsste man egal wie das System radikal verändern. Wegen mir kann jeder Bankenchef sein Geld direkt an die Spargelstecher und Fließbandarbeiter weiterleiten. Die tun wenigstens was für uns, im Gegensatz zu extrem vielen völlig Überbezahlten.
 
@Landra

Zu dem BGE müsste dann aber auch ein Gesetz schaffen, welches eine Gruppe von Menschen von diesem ausschließt, damit die Preise für in Deutschland angebauten Spargel nicht für BGE-Bezieher unerschwinglich werden. Denn wer mit einem BGE würde für 4-5 Euro in praller Sonne Spargel stechen? Selbst heute sind sich die meisten arbeitslosen Deutschen zu fein dafür und überlassen diese harte und gleichzeitig schlecht bezahlte Arbeit lieber osteuropäischen Menschen. Das ist ein Beispiel, du wirst dir bestimmt noch zahlreiche andere denken können. Im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen, dass du entweder Menschen vom BGE ausschließt, für die dann weiterhin der finanzielle Anreiz bestehen bleibt, unbeliebte Arbeiten zu übernehmen oder du wirst dich in der Situation wiederfinden, dass diese Leistungen wesentlich teurer werden und du daher entweder darauf verzichten oder Zeit investieren musst, um diese selbst zu tätigen (zB, den Spargel, den du für deine Familie brauchst, selbst zu stechen) und dadurch, wie jetzt auch, keine Zeit für deine privaten Projekten hast.
Ich sehe das Problem mit dem Spargel ganz einfach: Wenn Spargelanbau in Mitteleuropa wegen der zu hohen Lohnkosten unrentabel ist muss entweder der Spargel teurer werden oder er muss woanders angebaut werden. Nur, wenn man das langfristig betrachtet, sollten wir sowieso eine Anpassung der Lebensstandards in allen Ländern anstreben, und somit würde das im Endeffekt einfach eine Verteuerung von zum Beispiel Spargel bedeuten. Aber ich werde mal wieder philosophisch.
Praktisch betrachtet: Zu einem BGE gehört gleichzeitig ein Mindestlohn, welcher knapp darüber liegt. Und zwar unabhängig von Branche, Herkunftsland des Arbeitnehmers oder lustigen Dingen wie grenzübergreifende Leasingarbeiter.

mfg benediktibk
 
Ich sehe das Problem mit dem Spargel ganz einfach: Wenn Spargelanbau in Mitteleuropa wegen der zu hohen Lohnkosten unrentabel ist muss entweder der Spargel teurer werden oder er muss woanders angebaut werden. Nur, wenn man das langfristig betrachtet, sollten wir sowieso eine Anpassung der Lebensstandards in allen Ländern anstreben, und somit würde das im Endeffekt einfach eine Verteuerung von zum Beispiel Spargel bedeuten. Aber ich werde mal wieder philosophisch.
Praktisch betrachtet: Zu einem BGE gehört gleichzeitig ein Mindestlohn, welcher knapp darüber liegt. Und zwar unabhängig von Branche, Herkunftsland des Arbeitnehmers oder lustigen Dingen wie grenzübergreifende Leasingarbeiter.

mfg benediktibk
Das ist nicht philosophisch, es ist reine Mathematik. Es sind schlichtweg nicht die
Ressourcen vorhanden um die Welt(Europa) auch nur annähernd auf den Lebensstandard
in Deutschland zu heben. Wir müssten also unseren Lebensstandard verringern.
Versuch mal damit eine Mehrheit der Wähler zu mobilisieren.

Gruss
 
bad_alloc hat gesagt.:
Wissen wir nicht. Bisher wurde in keinem funktionierendem Land, das mit einem in Europa vergleichbar ist, das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt. Daher sollte das Konzept vielleicht auch erst einmal im Kleinen (= in einem Land) getestet werden, bevor man das flächendeckend und irreversibel Einführt.
Das ist ja schon in Arbeit: Soweit ich weiß wird in der Schweiz in naher Zukunft über das Bedigungslose Grundeinkommen abgestimmt. Die für eine Volksabstimmung notwendigen Unterschriften sind zumindest in Rekordzeit zusammengekommen...;)

Prinzipiell finde ich es sehr begrüßenswert, wenn man innerhalb einer bestehenden Gesellschaft auch über neue Konzepte und Gesellschaftsmodelle nachdenkt, die zu durchaus radikalen Umbrüchen führen würden.
Eine Gesellschaft die nicht bereit ist sich zu verändern und sich vor Umbrüchen geradezu fürchtet, ist in meinen Augen erstarrt und unfähig sich weiter zu entwickeln.

Allerdings haben die meisten Dinge im Leben zwei Seiten und das BGE birgt neben Chancen sicherlich auch Risiken. Vermutlich hätte die Einführung des BGE auch völlig unerwartete Nebenwirkungen auf eine Gesellschaft, die jetzt noch niemand auf dem Schirm hat.
Von daher schließe ich mich bad_alloc an und hoffe das die Volksabstimmung in der Schweiz erfolgreich ist (afaik gab es dort auch schon einige erfolglose Vorstöße) - es dürfte sehr aufschlussreich sein, die Auswirkungen der Einführung des BGE auf einen Staat wie die Schweiz zu beobachten...
 
Zitat von end4win
Das ist nicht philosophisch, es ist reine Mathematik. Es sind schlichtweg nicht die Ressourcen vorhanden um die Welt(Europa) auch nur annähernd auf den Lebensstandard in Deutschland zu heben. Wir müssten also unseren Lebensstandard verringern. Versuch mal damit eine Mehrheit der Wähler zu mobilisieren.

Es geht ja erst einmal darum, dass jeder ein Grundeinkommen bekommt, also Dach übern Kopf und genügend zu Essen und nen Krankenversicherungssystem. Nicht darum, dass jeder auf der Welt ein Haus, ein Auto ein Pferd und was auch immer man als deutschen Lebensstandard sieht, bekommt.

Wenn die Ressourcen nicht vorhanden sind auf der Welt, sich ein Zimmer, was zu Essen und eine medizinische Grundversorgung zu leisten, sollte man vielleicht zeitgleich über kostenlose Verhütungsmethoden für alle nachdenken oder etwas in der Art, also Soziologen, Religionswissenschafler und Ökonomen usw sollten sich zusammensetzen, hier eine Vernünftige Lösung zu finden.

Zu sagen, es müssen welche verhungern und erfrieren, wir können uns nicht alle Menschen leisten finde ich weniger ansprechend, als sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Weltbevölkerung senkt.
 
In allen Fällen wirst du in deiner Freiheit/Zeit wieder eingeschränkt und die vermeintlichen Vorteile durch das BGE verfallen.
Vorausgesetzt, dass man den Vorteil im BGE in der grösseren Freizeit sieht. Ein viel wichtigerer Vorteil ist aber, dass die Unterdrückung auf Basis "Man wird sonst bei HartzIV landen" nicht mehr funtkionieren würde. Die Existenzängste wären nicht mehr vorhanden, womit die Menschen wesentlich freier leben würden.

Meine Kritik läuft im Endeffekt darauf hinaus, dass Befürworter des BGE annehmen, dass alles bleibt wie es ist, bis auf, dass das Individuum auf einmal mehr Geld hat. Was aber passieren wird, ist, dass sich die Lebenshaltungskosten entsprechend anpassen werden.

Nein, davon gehen Befürworter des BGE nicht zwingend aus. Auch bei diesen Befürwortern wird sehr kontrovers diskutiert wie man z.B. die "Übergangszeit", in der die Menschen die vermeintliche zusätzliche Freiheit/Freizeit in Form von Urlaub auskosten, überbrücken könnte und wie weiterhin Anreize für Arbeit aufgebaut werden würden. Ein Anreiz besteht aber sicherlich darin, dass Arbeit eben zusätzliches Geld einbringt und somit zusätzlichen Luxus ermöglicht. Mit 1,5k Brutto im Monat macht man noch immer keine grossen Sprünge, aber man kann davon leben.

Es wird aber durchaus auch diskutiert das BGE beim Gehalt anzurechnen. Jemand, der ein höheres Gehalt hat, würde damit keine Verluste hinnehmen müssen. Leute mit geringerem Gehalt würden den zusätzlich benötigten Betrag bis zur vollen BGE-Höhe dazu bekommen, Leute ohne Job bekommen es vollständig vom Staat.

Weiterhin gehen die Befürworter davon aus, dass das BGE nur mit einer Liberalisierung des Arbeitsmarktes zu erreichen ist. Künstlerische Berufe z.B. wären nicht mehr von Geldgebern abhängig, Forscher könnten sich zusammentun und wären nur noch bezüglich der Ausrüstung auf Gelder angewiesen, die sie aber auch auf alternativen Wegen sammeln könnten. Allgemein würden Wissenschaft und Kunst dann wieder einen anderen Stellenwert bekommen, weil sie wieder unabhängiger durchgeführt werden könnten, ohne dass dabei finanzielle Interessen im Vordergrund stehen müssen. Selbiges gilt für Branchen wie die Presse.

In dieser Petition geht es aber auch nicht darum ein BGE zu fordern, sondern es geht darum, dass die EU die Mittel bereitstellt um alle diese möglichen Modelle (ich hab ja nur Bruchteile aufgeführt) mal aus allen möglichen Blickwinkeln zu durchleuchten. Dazu gehören soziale und politische Betrachtungen genauso wie ökologische und ökonomische und natürlich auch philosophische.

Im Grunde kann das BGE für mehr Menschlichkeit in unserer Gesellschaft sorgen und die vernachlässigten Geisteswissenschaften würden am meisten davon profitieren können. Und auch wenn die wenigsten das wirklich verstehen. Gerade DAS würde unsere Gesellschaft grundlegend verändern können und zwar auf eine Weise, die wir mit unserer derzeit noch sehr materialistischen Sichtweise kaum einschätzen können. Somit wäre es wichtig, dass dies mal ernsthaft von Wissenschaftlern untersucht wird und nicht nur von Laien.

Solange aber so eine Untersuchung der Möglichkeiten schon abgelehnt wird, müssen wir uns nicht wundern, dass wir in einer Welt leben, in der selbst unsere Gesundheit Profite abwerfen muss. DAS sind nämlich die Möglichkeiten, die "denen da oben" am ehesten in den Kram passen. So haben sie immer das Mittel der Armut zur Kontrolle der Massen... und das in den reichsten Ländern der Welt.

Es sollte uns schon etwas absurd vorkommen, wenn Armut in einem der reichsten Länder der Welt ein Problem darstellt. Und das tut es nachweislich.

Btw.: Dass die Lebenshaltungskosten in einigen Bereichen nach oben gehen werden, dürfte selbstverständlich sein. Man könnte aber aus Sicht eines liberalen Marktes auch einfach sagen, dass der Markt sich wieder den Produktionskosten anpasst, nachdem er sich in den letzten Jahrzehnten eher der Konsumentenerwartung anpasste, wodurch ziemlich viele Branchen in den Niedriglohn gedrängt wurden. Der Markt würde sich also ganz einfach wieder regulieren.
 
Original von xrayn
Ich denke, es ist realistisch anzunehmen, dass es Dinge gibt, die wir heute noch nicht per Robotik lösen können. Unter dieser Annahme hast du den Kern meiner Frage nicht beantwortet. Wer kann sich dann diese unbeliebte, aber dafür sehr gut bezahlte Arbeit leisten, wenn man nur das BGE bezieht?

Dann habe ich den Kern Deiner Frage nicht verstanden. Wir denken sehr unterschiedlich.

Weitere technische Fortschritte könnten uns sehr viel abnehmen in vielen Bereichen. Was ich mir vorstellen könnte wäre, dass so manch einer Freude am Basteln von neuartiger Technik hat und daraus etwas entstehen kann in der mehr freien Zeit, das brauchbar ist für die Menschheit. Es wäre kein "Knebel" mehr angelegt, wie aktuell im HarzIV, der alles reglementiert und die Menschen in eine sehr unangenehme Lage versetzt. Es wäre, gesetzt des Falles ein jeder bekommt das Geld und kann sich einfach nach gutem Willen noch was dazuverdienen wenn er mehr möchte, leicht möglich sich einen Geldgeber zu suchen für ein bisschen Roboter-Kram und die Bastelei könnte beginnen. Es wäre kein Druck dahinter durch monatliche Lohnkosten in Bereichen zu forschen, die aktuell nicht zu leisten erscheinen.

Es könnten sich neue Subsysteme der Finanzierung entwickeln, um wirklich schöne Projekte groß zu ziehen, da keine Sorge mehr besteht über das tägliche Brot und Dach über dem Kopf. Ob nun mit oder ohne Spargel, die Märkte die sich dadurch verschieben sind für mich zumindest völlig irrelevant. Ich gebe aber gern zu, dass es mir schwer fällt jemanden zu verstehen, der darin eine Freiheit sieht Spargel zu kaufen der unter sonderbaren Lohnverhältnissen angebaut wird. Noch sonderbarer wird es für mich, wenn ich mir vorstellen soll, ich hätte einen Zeitverlust, wenn ich eine Arbeit verrichte um mir einen Wunsch zu erfüllen, weil ich mir um Geld fürs Leben keine Sorgen machen muss.

Dann hab ich doch alles, was ich möchte: Ich kann tun und lassen was ich will ohne zu frieren und zu hungern, alles was ich dann noch mache ist rein aus Idealen heraus möglich.

Wenn zu viele Geeks feststellen, dass ein Spargelroboter benötigt wird, damit man sich diesen tollen Spargel endlich holen kann, weil niemand ihn mehr stechen will, wer weiß, vielleicht entwickelt ihn dann ja sogar jemand. Aktuell arbeiten die Deutschen übrigens nicht auf den Feldern, weil die Arbeit keinen Spass machen würde, sondern weil es so dermaßen billige Arbeitskräfte gibt aus anderen Ländern, dass man HarzIV beziehen müsste, um auf dem Feld arbeiten zu "dürfen". Und HarzIV ist eine Strafe, ich hab das ausprobiert. Das ist fern ab von BGE.

Zudem erklärte ich im nächsten Absatz nach der Robotik, dass es immer jemanden geben wird, der sich etwas dazuverdienen möchte und somit dann auch die Arbeiten verrichtet werden, die unbeliebter sind als andere, allerdings auch oft einfacher vom Intellekt her und für manch einen eine gute Möglichkeit darstellt sich etwas dazu zu verdienen. Unter HarzIV darf man sich nichts dazu verdienen so wirklich, ganze 100 Euro grob darf man behalten, der Rest wird verrechnet. Spargelstechen würde bedeuten, man bekommt ganze 100 Euro mehr im Monat und der Job ist nicht leicht egal wie viele Stunden. Die Regelung ist aktuell ein Witz. Aus Ostländern die Leute verdienen fast nichts, das sind ganze 3,70 Euro die Stunde Tariflohn abzüglich Wohnung und Leben, Fahrt etc. Aber es lohnt sich für sie, da das Lohnverhältnis für sie passt.

Es würden Menschen diese Arbeit machen, werden sie so bezahlt, dass das Lohnverhältnis für sie passt, was Du so schön "Sehr gut bezahlt" nennst. Naja, man könnte auch sagen nicht völlig unzureichend bezahlt wird, wie aktuell. Deutsche sind nicht per se faul, nur hier in Deutschland bekommt man für den Lohn (3,70 brutto) der für diese Arbeit tariflich bezahlt wird, (es ist auch üblich nicht nach Tarif zu bezahlen, ich kenne welche die arbeiten auch für 2,50 abzüglich der Kosten für Wohnung, Essen, Fahrt,...) nur einen Apfel und ein Ei. In den Heimatländern der Arbeiter sieht das völlig anders aus.

Für mich würde es auch Freiheit bedeuten, müsste ich mir nicht ständig darüber Gedanken machen, bei wem ich nun meine Waren erwerbe. Es sind so wenige Firmen, die nach ökologischen und sozialen Maßstäben arbeiten. Sehr viele Waren bekomme ich überhaupt gar nicht unter meinen Werten produziert, auf die ich mehr oder weniger zumindest angewiesen bin wie Milchprodukte und Fleisch. Es wäre eine effektivere Ausnutzung meiner Zeit in Richtung meiner Wünsche, könnte ich mit meinem Grundeinkommen dann Projekte unterstützen, die in Agrar-Robotik eine große Wende in der Maschinentechnik des ökologischen Landbaus hervorbringen kann, ebenso wie Projekte von Universitäten und Landwirten im Bereich der kälbergebundenen Milchviehhaltung wesentlich leichter zu realisieren wären. Von mir aus sogar gern durch mich selbst, ich hätte dann keinen Druck mehr Gewinne zu erzielen, ich könnte meine gesamte Leistung investieren was meinen Werten entspricht.

Ich kenne viele Menschen, die lieber sofort intellektuell anspruchslose Tätigkeiten verrichten würden mit einem wesentlich höheren Maß an sozialer Verantwortung, müssten sie nicht für ihre Existenzgrundlage wie Wohnen und Essen arbeiten. Erzieher arbeiten haufenweise in Einrichtungen, in die sie niemals ihre Kinder geben würden, weil sie es schrecklich finden, wie mit den Kindern dort umgegangen wird z.B. Eine neue Kita zu planen wäre viel einfacher, hätte man keinen Druck arbeiten zu müssen. Man könnte sich viele Gedanken darum machen, was man mit seiner Zeit gern anstellt.

Und Geld an sich, ist eine feine Sache als reines Handelsgut. Wie es aktuell gehandhabt wird gehört es bei mir eigentlich an allerletzte Stelle, das ist ein notwendiges Übel, das mit seiner Zinswirtschaft und Spekulation ausgemerzt gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß net... fällt nur mir auf, dass das Kind dann einfach einen anderen Namen haben wird aber immer noch das selbe ist?

Jetzt heißt es Hartz4, man bekommt 300-400-500 Euro (oder wie viel auch immer) und jeder deutsche Bürger hat ein Anrecht darauf. Geht man arbeiten und liegt mit seinem Verdienst unterhalb einer bestimmten Grenze bekommt man Hartz4 anteilig zu seinem Gehalt bis man diese Grenze erreicht.

Nun will man das Ganze BGE nennen, die Grenzen bissel nach oben setzen, aber es ist und bleibt doch das selbe Prinzip. Klar, BGE klingt elitärer als Hartz4, aber warum sollten auf einmal die Abgrenzung der Menschen untereinander aufhören? Unser hiesiges System funktioniert doch nur weil wir noch eine relativ große Mitte haben, die getrieben durch die Angst abzurutschen, versucht stetig nach oben zu kommen. Und dieser (ich nenn es mal) "Kontrollmechanismus" wird ebenso mit BGE, als auch mit Hartz4, funktionieren.

Eine Besserung unserer gesellschaftlichen Situation kann ich damit nicht erkennen. Heute fängt der Mittelstand bei (keine Ahnung) vielleicht 2000 Euro netto an, mit BGE dann halt bei 3000. Und viele die 3000+ verdienen werden, werden auf die Leute, die weniger haben herabschauen, wie sie es jetzt auch machen. Das überschüssige Geld geht dann halt in Urlaub, Auto, Klamotten, etc. und allein dadurch ist die Abgrenzung und Erkennung wieder gewährleistet.

Das einzig Positive, das ich dieser BGE-Geschichte abgewinnen kann ist, dass jeder BGE bekommt und damit dieses menschenunwürdige aufs Amt trotten und sich finanziell und mental nackig zu machen endlich aufhört. Alle übrigen Faktoren (bspw. gesellschaftliches Miteinander, Wirtschaft) werden sich an die neue Situation anpassen, so dass wir innerhalb weniger Jahre doch wieder den Status Quo haben.
 
Nein, das Kind bekommt nicht einfach nur einen anderen Namen, da das BGE selbst vom Staat kommt, während alles, was man dazu verdient, von den Unternehmen geleistet wird. Das würde automatisch bedeuten, dass die Lohnkosten sinken. Es würde weiterhin bedeuten, dass der Staat maßgeblich an der Finanzierung des sogenannten Niedriglohnbereiches beteiligt wäre (er würde ja quasi die Gehälter zahlen), wodurch ihm dann auch wieder mehr Mitspracherecht (z.B. in Sachen Arbeitsbedingungen etc.) eingeräumt werden würde. Der Staat wäre damit grundlegend in der kompletten Wirtschaft beteiligt, weil er vollständig oder teilweise die Löhne zahlt, wodurch er natürlich auch wieder mehr Einfluss in diesen Bereichen gewinnen würde (Stichwort: Steuerhinterziehung/transfer etc.).

Die Abgrenzung der Menschen untereinander würde durch das BGE allein schon deswegen aufhören, weil wieder jeder an allen gesellschaftlichen Aspekten beteiligt sein könnte. Ein Arbeitsloser kann plötzlich wieder in Museen und Theater gehen oder kostenpflichtige Bildungsangebote in Anspruch nehmen, die ihm das Amt evtl. nicht finanziert hätte. Kinder von Arbeitslosen oder Geringverdienern könnten an Klassenfahrten teilnehmen und hätten ggf. auch einen eigenen Computer zu Hause stehen.

Wobei ich denke, dass sich innerhalb weniger Generationen sowieso das Denken wieder ändern und sich etwas vom Materialismus/Gewinnstreben entfernen würde, da auch rein geistige Berufe (Philosophen, Historiker, Kunsthistoriker etc.) plötzlich wieder ohne Armut ausgeübt werden könnten. Es würde einfach keine Rolle mehr spielen ob Kunst brotlos ist. Man hätte trotzdem die Freiheit sich ihr zu widmen, weil die grundlegenden Lebensbedürfnisse abgesichert wären. Und mit steigender Bedeutung der Geisteswissenschaften sinkt erfahrungsgemäss der Bedarf nach Materialismus, der zumeist ja doch nur eine Ersatzbefriedigung für fehlende soziale Aspekte ist.
 
Klingt sehr schön, bitmuncher. Aber wieso funktioniert das dann nicht jetzt schon (zumindest im Ansatz)?

Wenn eine neue Technologie auf den Markt kommt, ist sie normalerweise sehr teuer wegen Entwicklungskosten, Monopolstellung, usw. Doch je mehr Leute dieses Technologie kaufen und je ausgereifter sie wird, desto günstiger wird sie im Laufe der Jahre bis sie überall ist bzw. jeder besitzt.

Grob gesagt: Am Anfang ist sie den Reichen vorbehalten und diese eben den Weg für alle anderen.

Nun kommt das BGE und alle haben das Geld für diese Technologie. Warum sollte sie nun billiger werden? In der jetzigen Form ist der Hersteller zu dem Schritt "billiger machen" genötigt, da er sonst über den kompletten Lebenszyklus eines Produkts nicht genügend Einheiten absetzen kann. Wenn jeder die Kaufkraft vom 1. Tag an hätte, gäbe es keinen Grund mehr diese günstiger anzubieten. Diesen wirtschaftlichen Hebel wäre mit dem BGE entkräftet. Die logische Konsequenz wäre, dass neue Dinge teuer auf den Markt kommen und nur noch billiger werden, wenn sie durch neuere Gerätschaften abgelöst werden können. Nach und nach würde wie von xrayn geschrieben einfach alles teurer werden. Einfach nur BGE einführen reicht nicht um diese komplexe Abhängigkeitskette in der Wirtschaft nachhaltig aufzulösen.

Und warum sollten die Menschen aufhören sich gegeneinander abzugrenzen? Das machen wir seit wir in Höhlen wohnen und mit allem was uns einfällt oder zur Verfügung steht. Und du glaubst, dass 1000 Euro im Monat daran etwas ändern könnten?

Nehmen wir mal an, dass das BGE nicht zu einer Erhöhung der meisten Kosten führen würde, glaubst du ernsthaft ein Banker setzt sich in der Kneipe neben einen Punk und redet normal mit ihm wie sein Tag gelaufen ist? Oder die Frau des Amtrichters, die mit nem SL500 auf den Rewe-Parkplatz fährt und geringschätzig die Frau mit 10 Jahren alten Opel Zafira anschaut?
Was passiert wohl in der Schule, wenn die gut gestellten Mittelstandskinder auf einmal 2 mal im Jahr in Urlaub fahren können und ein neues Fahrrad bekommen und das Kind, dessen Eltern mit BGE noch 100 Euro im Monat übrig haben, sich darüber freut, dass es endlich das Trikot seines Lieblingssportlers bekommen hat und im örtlichen Fußballverein spielen darf? Es würde wohl genauso gemobt werden wie vorher auch...
BGE würde diese gesellschaftliche Probleme vielleicht etwas entschärfen, aber keinesfalls lösen (und noch zu einem Haufen anderer Probleme führen).

Ich begrüße diese breite gesellschaftliche Diskussion, halte BGE aber für den falschen Weg bzw. falschen Zeitpunkt in unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Da müssen wir vorher noch einige andere Baustellen in unserem System beseitigen.
 
Das BGE würde eben nicht nur den Erwachsenen sondern jedem zustehen müssen. Wenn ein Kind automatisch mit 1500 Euro im Monat finanziert wäre, würde sich vermutlich auch viele Eltern mehr um ihre Kinder kümmern. Davon abgesehen stünden den Eltern mehr Mittel für die Kinder zu Verfügung. Der Status des Kindes wäre also erst im Luxus-Bereich ein anderer.

Und natürlich setzt sich ein Banker nicht mit einem Punk in die Kneipe. Das erwartet auch niemand. Soziale Ausgrenzung betrifft in erster Linie die Möglichkeit an kulturellen und sozialen Events des eigenen Umfelds teilzunehmen. Ein Banker hat aber nunmal ein anderes Umfeld als der Punk. Aber ein Rentner müsste dann eben nicht mehr Flaschen sammeln und Obdachlosigkeit wäre nicht mehr gegeben, wodurch jene Leute, die sich innerhalb unserer Gesellschaft schämen (müssen), wieder ein lebenswertes Leben hätte. Der Rentner könnte wie jeder andere auch mal in's Cafe gehen oder an einem Ausflug teilnehmen. Der sonst obdachlose Mensch hätte ein Dach über dem Kopf, saubere Sachen und die Möglichkeit zur Körperpflege. Das Kind einer BGE-Familie hätte plötzlich auch einen eigenen Laptop und müsste nicht immer das Leihmodell der Schule nehmen. Auf der Klassenfahrt hätte es ziemlich sicher mehr als nur 10 Euro Taschengeld für eine Woche. Und es könnte sich sogar Markenklamotten leisten, die nicht vom Polen-Markt kommen. Kurzum: Sein Status innerhalb seiner Umgebung wäre aufgewertet, denn das sind die Dinge an denen die Kids heutzutage ihren Status festmachen.

Btw.: Viele Technologien werden nicht weiter entwickelt, weil man nicht genug Profit mit ihnen machen kann oder bestimmte Lobbies ihre Profite in Gefahr sehen. Viele Technologien könnten frei verfügbar sein, wenn man nicht Profit mit ihnen machen müsste um den Börsenwert von Unternehmen zu erhalten, z.B. wenn sie in freien Forschungsgruppen entwickelt worden wären. Genau deswegen würde sich eine freie Forschung, die nicht vom Gewinn abhängig ist, wesentlich effizienter entwickeln können. Aber das ist ein anderes Thema. BGE spielt dabei zwar eine Rolle, aber eher eine untergeordnete.

Ich stimme aber durchaus zu, dass ein BGE in unserer derzeitigen Gesellschaft nur schwer umzusetzen sein wird. Daher ist es umso wichtiger zu erforschen wie eine Gesellschaft (aus)gebildet sein muss um auch mit einem BGE weiter zu funktionieren. Solange jeder nur auf den eigenen Profit bedacht ist, geht das jedenfalls nicht. Dieses Profitdenken wird uns aber von der Wirtschaft aufdiktiert und von der Politik übernommen. Die Wirtschaft werden wir kaum beeinflussen können, weil wir dazu zu sehr am kurzen Gängelband (dem Geld) hängen. Die Politik können wir aber beeinflussen, wenn wir als Mehrheit agieren und vehement genug sind. Ein Bildungssystem, das selbstdenkende Menschen erzieht, die sich ihrer Rolle in der Gesellschaft bewusst sind, wäre mit Sicherheit das erste, was wir brauchen. Solange wir ein Bildungssystem haben, in dem unsere Kinder lernen wie sie maximalen Profit für Unternehmen erwirtschaften, um sich davon einen vermeintlichen Wohlstand zu leisten, der lediglich aus materieller Selbstbefriedigung (man könnte auch sagen Ego-Onanie) besteht, ist das BGE zum Scheitern verurteilt. Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung und für die Wichtigkeit auch des kleinsten Zahnrads wäre eine Grundvoraussetzung. Und mit diesem Bewusstsein würde auch die gegenseitige Achtung wachsen können.

Es geht ja nicht darum, dass jeder reich wird. Es geht darum, dass das grundlegend für's Leben Notwendige abgedeckt ist, so dass ein Kind nicht mehr entscheiden muss "Was will ich mal werden" sondern "Was will ich aus meinem Leben mal machen". Allein diese andere Denkweise und damit eine völlig andere Herangehensweise an das Leben würde schon eine Menge bewegen. Es ist nämlich nicht wichtig in welcher Rolle man für ein Unternehmen Profit erwirtschaftet. Es ist wichtig welche Rolle man innerhalb der Gesellschaft einnimmt. Und das wirklich frei entscheiden zu können, würde das BGE durchaus ermöglichen.
 
Europe
Total signatures: 249640
Target: 1000000
12/01/2014 1:01:26

Wie es aussieht, wird das so schnell Nichts mit einer fundierten Studie über die Un/-Möglichkeit eines BGE innerhalb der EU. Das Ergebnis dieser Forschung hätte ich gern gelesen, was sich Wissenschaftler verschiedenster Gebiete für Gedanken zu diesem Thema machen würden, bekämen sie das Geld dafür sich damit zu befassen.

Vermutlich ist es allerdings mit der Ausschreibung einer solchen Petition wie mit der Weltraumautobahn, dessen Aushang ja zu lesen gewesen wäre für die Erdlinge im Buch "Per Anhalter durch die Galaxis".
 
Man müsste irgendwie die Menschen mit solchen Petitionen besser erreichen. Ohne den Link hier hätte ich nie davon erfahren uns es wäre wieder eine Unterschrift weniger gewesen. Medien haben ja schließlich viel wichtigere Dinge zu erötern, zum Beispiel die Frage ob Schumacher neben der Piste war oder nicht :rolleyes:. Das habe ich mitbekommen, sehr wichtig!
 
Die Medien haben auch so Wichtiges zu schreiben wie die Schweizer Initiative, aber die Europäische für uns, ne davon kein Sterbenswörtchen. :rolleyes: Und nun dürfen wir auch noch unsere "Mediensteuer" (Ich weiß Umgangssprache, ist eine Gebühr) für ARD und ZDF zahlen, weil sie so nett uns zumüllen mit Dingen, die unwichtig sind, damit es ja nicht jemand merkt, das wir eigentlich selbst auch eine solche Abstimmung haben gerade, um so etwas für die EU und somit auch für uns mal zu durchdenken. Ich mag es nicht für Massenmanipulation auch noch löhnen zu müssen.
 
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