...wird man nur schwer wieder los...X(
Wie einige vielleicht in den Medien mitbekommen haben, wird in den USA gerade eine Sammel-Klage von mehr als 4000 Kolumbianern gegen den Chiquita-Konzern zugelassen. Laut der Klageschrift soll der Konzern Paramilitärs in Kolumbien bezahlt haben, die Angehörige der Kläger gefoltert und ermordet haben sollen. Die Zahlungen an die Paramilitärs hat der Konzern mittlerweile bereits eingeräumt und wurde in den USA in diesem Kontext, wegen Förderung einer terroristischen Vereinigung, bereits 2007 zu einer Geldstrafe verurteilt - allerdings behauptet Chiquita selbst ein Opfer der Paramilitärs zu sein & das es sich bei diesen Zahlungen (immerhin gut 2 Millionen Dollar zwischen 1997-2004) lediglich um erpresstes Schutzgeld handeln soll...
Das klingt ja erst einmal gar nicht so unglaubwürdig - wenn da nicht die Tatsache wäre, das der Konzern unter seinem alten Namen United Fruit Company eine lange & blutige Tradition in Mittelamerika hat:
So hat der Konzern z. B. 1910 Söldner für einen Umsturz nach Honduras geschickt, weil der damalige Präsident sich geweigert hat dem Konzern Steuererleichterungen zu gewähren. 1927 gab es in Kolumbien das Masacre de las Bananeras (Bananenarbeitermassaker), bei dem der Konzern hunderte Arbeiter von Truppen des damaligen Regimes niedermachen ließ - weil diese es wagten für bessere Arbeitsbedigungen zu demonstrieren. Als in Guatemala zu Beginn der 50er Jahre das alte Regime gestürzt und durch eine demokratische Regierung ersetzt wurde, wagte diese es nicht nur revolutionäre Forderungen wie bessere Arbeitsbedingungen, Mindestlöhne & Sozialleistungen zu stellen, sondern enteigneten - gegen eine Entschädigung - einen Teil des Grundbesitzes des Konzerns. Die UFC nutze daraufhin ihren Einfluss auf das US-Außenministerium und die CIA (praktischweise waren beide in der Hand der Dulles-Brüder) und forderte eine Intervention gegen das "kommunistische" Regime. 1954 wurde die demokratisch legitimierte Regierung mittels Söldnern gestürzt und durch ein Militärregime ersetzt - dessen erste Amtshandlung es war, dem Konzern sein Land zurückzugeben. Diese Diktatur dauerte übrigens 40 Jahre und forderte vermutlich mehr als 100.000 Todesopfer.
So betrachtet erscheint die Behauptung lediglich Opfer einer "Schutzgelderpressung" geworden zu sein, irgendwie doch in einem ganz anderen Licht. Alte Gewohnheiten wird man halt nur schwer wieder los...
Dagegen wirken die anderen Anschuldigungen, die immer wieder gegen den Konzern erhoben werden, beinahe harmlos. Im entsprechenden Wikipedia Artikel findet man z. B. diese kurze Zusammenfassung akuteller Vorwürfe:
Quellen:
Terror-Unterstützung: Milliardenschwere Sammelklage gegen Chiquita - Wirtschafts-News - FOCUS Online
US-Gericht erlaubt Schadenersatzklagen gegen Bananenproduzenten Chiquita
Chiquita Brands International
Wie einige vielleicht in den Medien mitbekommen haben, wird in den USA gerade eine Sammel-Klage von mehr als 4000 Kolumbianern gegen den Chiquita-Konzern zugelassen. Laut der Klageschrift soll der Konzern Paramilitärs in Kolumbien bezahlt haben, die Angehörige der Kläger gefoltert und ermordet haben sollen. Die Zahlungen an die Paramilitärs hat der Konzern mittlerweile bereits eingeräumt und wurde in den USA in diesem Kontext, wegen Förderung einer terroristischen Vereinigung, bereits 2007 zu einer Geldstrafe verurteilt - allerdings behauptet Chiquita selbst ein Opfer der Paramilitärs zu sein & das es sich bei diesen Zahlungen (immerhin gut 2 Millionen Dollar zwischen 1997-2004) lediglich um erpresstes Schutzgeld handeln soll...

Das klingt ja erst einmal gar nicht so unglaubwürdig - wenn da nicht die Tatsache wäre, das der Konzern unter seinem alten Namen United Fruit Company eine lange & blutige Tradition in Mittelamerika hat:
So hat der Konzern z. B. 1910 Söldner für einen Umsturz nach Honduras geschickt, weil der damalige Präsident sich geweigert hat dem Konzern Steuererleichterungen zu gewähren. 1927 gab es in Kolumbien das Masacre de las Bananeras (Bananenarbeitermassaker), bei dem der Konzern hunderte Arbeiter von Truppen des damaligen Regimes niedermachen ließ - weil diese es wagten für bessere Arbeitsbedigungen zu demonstrieren. Als in Guatemala zu Beginn der 50er Jahre das alte Regime gestürzt und durch eine demokratische Regierung ersetzt wurde, wagte diese es nicht nur revolutionäre Forderungen wie bessere Arbeitsbedingungen, Mindestlöhne & Sozialleistungen zu stellen, sondern enteigneten - gegen eine Entschädigung - einen Teil des Grundbesitzes des Konzerns. Die UFC nutze daraufhin ihren Einfluss auf das US-Außenministerium und die CIA (praktischweise waren beide in der Hand der Dulles-Brüder) und forderte eine Intervention gegen das "kommunistische" Regime. 1954 wurde die demokratisch legitimierte Regierung mittels Söldnern gestürzt und durch ein Militärregime ersetzt - dessen erste Amtshandlung es war, dem Konzern sein Land zurückzugeben. Diese Diktatur dauerte übrigens 40 Jahre und forderte vermutlich mehr als 100.000 Todesopfer.
So betrachtet erscheint die Behauptung lediglich Opfer einer "Schutzgelderpressung" geworden zu sein, irgendwie doch in einem ganz anderen Licht. Alte Gewohnheiten wird man halt nur schwer wieder los...

Dagegen wirken die anderen Anschuldigungen, die immer wieder gegen den Konzern erhoben werden, beinahe harmlos. Im entsprechenden Wikipedia Artikel findet man z. B. diese kurze Zusammenfassung akuteller Vorwürfe:
Aber es ist gut zu wissen das manche Groß-Konzerne auch heute noch auf Gewalt zurückgreifen, um ihre Interessen durchzusetzen - auf diese Art vergisst man wenigstens nicht, dass es immer gut ist den Konzernen genau auf die Finger zu schauen.Die Autoren des Standardwerkes Schwarzbuch Markenfirmen werfen dem Konzern "Ausbeutung in Bananenplantagen, Kinderarbeit, sexuelle Belästigung, Einsatz von gefährlichen Pflanzengiften" vor. Es gibt Vorwürfe bezüglich verschmutzten Trinkwasser, fehlenden Arbeitsschutz und sexuellen Missbrauch. Wegen den Pestiziden und dem mangelnden Schutz kam es Ende der 1990er zu tödlichen Vergiftungen.[11]
Quellen:
Terror-Unterstützung: Milliardenschwere Sammelklage gegen Chiquita - Wirtschafts-News - FOCUS Online
US-Gericht erlaubt Schadenersatzklagen gegen Bananenproduzenten Chiquita
Chiquita Brands International