C
cutio
Guest
Mir fällt in letzter Zeit immer wieder auf, dass die Leute, u.a. auch ein paar hier im Forum eine aggressive Haltung gegenüber AntiFaschist/innen haben, ohne überhaupt zu wissen, was Sache ist. Das Hauptargument ist immer, dass das "linke Gesocks" (hey, das wurde hab ich heut in nem gelöschten Thread gelernt) sehr gewalttätig ist.
Ok, nun schauen wir uns an, wie die Leute zu dieser Meinung kommen. Ist ganz einfach: man schaltet das Unterschichtenfernsehen an, vorallem am 2. Mai morgens und sieht Steine werfende Subjekte. Nun ja, im Fernsehen sind das wohl linke die ihrer alljährlichen 1. Mai Aufgabe nachkommen. Falsch. Wenn wir uns die Leute z.B. zu der 1. Mai Demo in Berlin anschauen (die übrigens den ganze Tag über friedlich verläuft) bemerken wir, dass es einen Großteil von Menschen gibt, die eben nicht "links" sind, sondern nur paar Kiddies und Abiturienten auf Abenteuerurlaub. Doch genau diese erscheinen dann im Fernsehen, weil sie meist etwas erleben wollen und somit der Gewalt nicht abgeneigt sind.
Als nächstes Argument kommt, dass "die Linken" viel aggressiver als "die Rechten" sind. Dafür habe ich einen prima Artikel gefunden, warum die Demo in Berlin am 1. Mai ausfiel: es mussten 20 Ordner von der NPD gestellt werden, die nicht vorbestraft sind, damit die Demo erlaubt ist[1]. Doch der NPD mit ihren ca. 5000 Mitgliedern (wikipedia) war es nicht möglich, 20, zwanzig, nicht vorbestrafte Ordner zu stellen. Dem gegenüber stehen viele AntiFa Demos, die von der PDS unterstützt, meist zu stande kommen und friedlich verlaufen. Natürlich gibt es immer wieder "Medienreife" Aktionen bei diesen Demos, doch diese wurden teilweise von der Polizei durch ihr "taktisches-verzögerungs" Handeln provoziert. Jeder der schon mal auf einer Demo, worüber auch immer, weiß, wovon ich schreibe.
Das Argument, dass sich die Demokratie nicht durch einen Bruch selbiger verteidigen lässt, mag wahr sein, doch haben wir erlebt, wie schnell sich die Sache eben drehen kann. In der Weimaer Republik gab es auch eine Demokratie von der jedoch immer mehr Menschen abschworen und sich ihre Meinung schließlich im Wählen von konservativen/nationalistischen bzw. allg. extremen Parteien manifestierte. Auch heute sehe ich da schon leichte Tendenzen, allein schon die Politik- und Wahlverdrossenheit ("bring doch eh nichts") ähnelt stark der Situation von 1918-33. Es fehlt nur noch eine Wirtschaftskrise wie dem schwarzen Freitag, und die Geschichte könnte sich wiederholen.
Ich möchte euch nicht bekehren, dass ihr jetzt alle AntiFaschist/innen werdet, doch gebe ich euch zu bedenken, dass es keine ultimative Meinung gibt, auch gibt es nicht /die linken/, die alles kaputt machen, noch vice versa von der Gegenseite, wobei es bei denen doch schon etwas anders zu geht, was aber durch ihre privaten Umstände provoziert wird. Die meisten NPD /Wähler/ oder auch "Nazi-Skinheads" (das Wort mag blöd klingen, aber Skins sind eben mal nicht durch ihre Glatze gleich Nazis) aus gebeutelten Verhältnissen stammen und so teilweise nichts mehr zu verlieren haben.
SCNR
cut'frustiert'io
Ok, nun schauen wir uns an, wie die Leute zu dieser Meinung kommen. Ist ganz einfach: man schaltet das Unterschichtenfernsehen an, vorallem am 2. Mai morgens und sieht Steine werfende Subjekte. Nun ja, im Fernsehen sind das wohl linke die ihrer alljährlichen 1. Mai Aufgabe nachkommen. Falsch. Wenn wir uns die Leute z.B. zu der 1. Mai Demo in Berlin anschauen (die übrigens den ganze Tag über friedlich verläuft) bemerken wir, dass es einen Großteil von Menschen gibt, die eben nicht "links" sind, sondern nur paar Kiddies und Abiturienten auf Abenteuerurlaub. Doch genau diese erscheinen dann im Fernsehen, weil sie meist etwas erleben wollen und somit der Gewalt nicht abgeneigt sind.
Als nächstes Argument kommt, dass "die Linken" viel aggressiver als "die Rechten" sind. Dafür habe ich einen prima Artikel gefunden, warum die Demo in Berlin am 1. Mai ausfiel: es mussten 20 Ordner von der NPD gestellt werden, die nicht vorbestraft sind, damit die Demo erlaubt ist[1]. Doch der NPD mit ihren ca. 5000 Mitgliedern (wikipedia) war es nicht möglich, 20, zwanzig, nicht vorbestrafte Ordner zu stellen. Dem gegenüber stehen viele AntiFa Demos, die von der PDS unterstützt, meist zu stande kommen und friedlich verlaufen. Natürlich gibt es immer wieder "Medienreife" Aktionen bei diesen Demos, doch diese wurden teilweise von der Polizei durch ihr "taktisches-verzögerungs" Handeln provoziert. Jeder der schon mal auf einer Demo, worüber auch immer, weiß, wovon ich schreibe.
Das Argument, dass sich die Demokratie nicht durch einen Bruch selbiger verteidigen lässt, mag wahr sein, doch haben wir erlebt, wie schnell sich die Sache eben drehen kann. In der Weimaer Republik gab es auch eine Demokratie von der jedoch immer mehr Menschen abschworen und sich ihre Meinung schließlich im Wählen von konservativen/nationalistischen bzw. allg. extremen Parteien manifestierte. Auch heute sehe ich da schon leichte Tendenzen, allein schon die Politik- und Wahlverdrossenheit ("bring doch eh nichts") ähnelt stark der Situation von 1918-33. Es fehlt nur noch eine Wirtschaftskrise wie dem schwarzen Freitag, und die Geschichte könnte sich wiederholen.
Ich möchte euch nicht bekehren, dass ihr jetzt alle AntiFaschist/innen werdet, doch gebe ich euch zu bedenken, dass es keine ultimative Meinung gibt, auch gibt es nicht /die linken/, die alles kaputt machen, noch vice versa von der Gegenseite, wobei es bei denen doch schon etwas anders zu geht, was aber durch ihre privaten Umstände provoziert wird. Die meisten NPD /Wähler/ oder auch "Nazi-Skinheads" (das Wort mag blöd klingen, aber Skins sind eben mal nicht durch ihre Glatze gleich Nazis) aus gebeutelten Verhältnissen stammen und so teilweise nichts mehr zu verlieren haben.
SCNR
cut'frustiert'io