Diplomarbeit: Open Source vs M$

ich schreibe nächstes schuljahr eine diplomarbeit, da ich einer der besten bin in meiner klasse (also im gegenstand technische informatik) und mir durch diese diplomarbeit eine projektwoche erspare, in der es halt darum geht, kurz vor der matura (abitur) in einer woche ein projekt auf die beine zu stellen und eine 100 seiten doku darüber zu schreiben (elektronik oder software).
schulschluss kam ein lehrer zu mir und meinte, ob ich nicht mit ihm ein access-verwaltungsprogramm entwicklen wolle. erste reaktion: aam, sorry, access ... herr professor, so leit es mir tut, ich bin halt doch mehr auf der open source schiene.
(vorteil: er hatte schon eine firma, die ihm dieses angebot vorschlug) -> in der heutigen zeit für einen diplomanten ein geschenk des himmels.

zuhause angekommen erzählte ich das meinen eltern und wollte ihnen klar machen, dass ich software entwickle für eine firma, die das dann teuer verkaufen möchte und dass es da halt um prinzipien geht ... meiner mutter war dass nicht ganz klar, sie meinte nur: "sei froh dasst a firma hast."
nach längerer bedenkzeit willigte ich ein.
nebenbei steht mir noch eine diplomarbeit mir ein paar freunden zu verfügung, die gemeinsam ein CMS system entwickeln (open source).

was haltet ihr generell davon? sollte man seiner ausbildung willen seine prinzipien verlassen? wäre für ein paar threads dankbar.
lg
 
ich würd sagen, mach das was dir für die zukunft am meisten bringt, auch wenn es erstmal gegen deine prinzipien verstößt.
DIe Projektwoche ist ja viel schneller rum als die Diplomarbeit, zwar bringt dir die Diplomarbeit mehr Erfahrung aber die dauert ja auch viel länger. Wenn du anch einer woche mit deiner Aufgabe schon fertig sein kansnt warum unnötig länger machen? du wirst bestimmt in ZUkunft dich noch genug mit Diplomarbeiten beschäftigen.

und btw auch opensource sachen werden aufgegeriffen und für tuer geld verkauft

und noch mal btw kann es ja nicht schaden "hinter die feindlichen linien" zu schauen und eventuel seinen horizont zu erweitern ^^
 
ich würde dir schon emfpehlen, dass bei der firma zu machen. erstens kannst du vielleicht noch ne kleine entlohnung aushandeln und zweitens kannst du dir vielleicht auch ein arbeitszeugnis von der firma ausstellen lassen, wenn du deine sache gut machst. für spätere bewerbungen macht sich sowas sicher gut.

ansonsten kannst du dich ja auch mal direkt an die firma wenden und ihnen klar machen, dass du lieber mit OSS (open-source-software) anstatt mit ms access arbeiten würdest und warum. vielleicht sehen sie ja auch vorteile für die firma darin. einfach mal nachfragen. ;)

btw, wenn du kurz vor der matura stehst, dann ist das was du da schreiben willst wohl eher keine diplomarbeit.
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Diplomarbeit
 
wenn du als anwendungs entwickler arbeitest wirst du im seltesten falle ein open source produkt auf den markt schmeissen ....
von daher... ausserdem arbeitet man nicht um irgend welche ideale zu verwirklichen (z.m. nicht hauptsächlich) sondern um geld zu verdienen (nathürlich sollte man auch spaß daran haben - aber wo hat man es in der heutigen zeit denn noch...)
 
Original von Oi!Alex
wenn du als anwendungs entwickler arbeitest wirst du im seltesten falle ein open source produkt auf den markt schmeissen ....
sowie ich das jetzt verstanden habe, geht es hier nicht darum dass das endprodukt selbst open source ist, sondern dass die verwendeten programme bzw datenbanken für die entwicklung und verwendung des verwaltungsprogramms open-source lösungen sind.
 
knapp gesagt würde ich M$ machen, denn in open-source kannst du dich dann nach lust und laune auch sonst mal einklinken. und scheuklappen aufsetzen finde ich in diesem bereich ein wenig töricht...
 
Ich sehe das so:

Heutzutage gibt es auf jede kommerzielle Software eine OS-Antwort. So kann jeder Anwender selber entscheiden ob er Geld für eine Software zahlt oder ob er sich selbst hinsetzt und nach einer OS-Lösung für sein Problem sucht.

Du hast allerdings in Bezug auf deine spätere berufliche Zukunft wenig Möglichkeiten solche Dinge zu entscheiden, denn von OS-Software kann man nunmal schlecht leben. Von daher finde ich es OK im beruflichen Rahmen mit Firmen auch kommerzielle Software zu verwenden und auch zu programmieren.

Denn letzendlich kann der Anwender entscheiden, was er nutzen möchte.
Und in deiner Freizeit kannst du ja OS-Alternativen für deine kommerziellen Programme schreiben... :D
 
hmm okay ich scheine es wirklich etwas falsch verstanden zu haben....

Also ich sehe kein problem mit nicht open source produkten, nicht alles was open source ist, ist super und nicht alles was geld kostet ist schlecht (visual studio, photoshop, indesign usw.)
Und im berufsleben sollte man auf die wünsche des kunden eingehen, nathürlich kann man ihn insofern noch beraten und ihn günstigere alternativen vorstellen/zeigen... - der rest liegt in der entscheidung des kunden (er ist der, der dir das *1 geld gibt)

[OF]
'1 der die das wieso weshalb warum..... ;)
[/OF]
 
Hallo,
also wenn du dir solche Prinzipien beibehälst, und später einen Beruf im Software-Gewerbe haben möchtest, wirst du wahrscheinlich bei einen der vielen Reportagen über Hartz IV Empfänger auftauchen, aber nicht in der Kategorie die sich Bemühen einen Job zu finden, sondern die, die sich komische Geschichten ausdenken um nicht arbeiten zu müssen.

Denn es ist absolut unrealistisch, das eine Software-Firma nur mit OpenSource Programmen arbeitet (evt. gibts 1 oder 2 Außnahmen...), des Weiteren muss man immer auf Kundenwünsche eingehen, und wenn der MS Access haben möchtest, muss _du_ dich anpassen.
Und in vielen Sparten gibt es keine vernünftige Open-Source Lösung, wo man als Firma dann auf Close-Source umsteigen muss.

Close-Source bietet vorallem Vertraglich viele Vorteile. Wenn etwas mit dem Produkt schief geht, hast du einen Ansprechpartner (eine Firma) und nicht nur einen "Haufen von Hobby-Programmierern", außerdem kannst du im Vertrag viele Sachen regeln, z.B. das die Firma haftet für den Ausfall der Software etc., was bei Open Source so nicht möglich ist.
Denn eins der größten Mankos von Open Source ist oft, dass man keinen "Verklagen" kann.


PS: Das soll kein persönlicher Angriff sein, aber so sieht es auf dem Arbeitsmarkt auf, und wenn du nicht an deiner Einstellung arbeitest, wirst du wahrscheinlich in keiner IT Firma beschäftigt. Als kleiner Arbeitnehmer muss man das Prog. benutzen, was der Chef vorschreibt. Und als Chef muss du das Prog. benutzen, welches am Wirtschaftlichsten ist.

Die Open Source Gemeinde kannst du in deiner Freizeit unterschützen, im Beruf musst du dich aber anpassen.
Oder glaubst du, dass bekannte Open Source Entwickler im Beruf auch nur mit Open Source arbeiten? Diese arbeiten oft als Software Entwickler, und weil sie Geld verdienen müssen, verkaufen sie ihre Programme.
Aber nach Feierabend basteln sie noch an irgend einem Open Source Projekt (wobei die meisten Open Source Leute wahrscheinlich Studenten etc. sind).
 
@ ivegotmail:
wir nennen es "Diplomarbeit" oder "Diplomprojekt" obwohl es ja im eigentlichen sinn nur ein projekt ist, das einen den einstieg in das berufsleben erleichtern soll (also eben in zusammenarbeit mit firmen usw)

mir ist natürlich vollkommen klar dass open source in diesem sinne nicht wirklich viel geld bringt im vergleich zu closed source. ja im prinzip muss ich an meiner einstellung arbeiten, ich möchte nur nicht als so einer enden, der kleine progis schreibt und dafür auf seiner website geld via pay pal verlangt (vor sowas mach ich mir eher sorgen, ob das eben jetzt für eine firma geschieht oder privat) denn gerade im softwarebereich kommen einem dann dinge unter die man selber viel besser machen könnte und andere zahlen enorme summen dafür. ich denke eher dass ich einfach angst davor habe meine software zu verkaufen, weis ja nicht wie es anderen dabei geht beim einstieg ins berufsleben.
 
ich möchte nur nicht als so einer enden, der kleine progis schreibt und dafür auf seiner website geld via pay pal verlangt (vor sowas mach ich mir eher sorgen, ob das eben jetzt für eine firma geschieht oder privat) denn gerade im softwarebereich kommen einem dann dinge unter die man selber viel besser machen könnte und andere zahlen enorme summen dafür.

solang du dein gehalt/geld bekommst ist der rest egal - du steigst in einem beruf ein da geht es in erster linie nicht darum seine ideale/wünsche/träume durch zu setzen sondern darum geld zu verdienen für essen, trinken, wohnung usw.
 
@ERit:

Ich denke Prinzipien sind schön und gut und jeder sollte sie haben (Frauen nicht schlagen, usw...) aber es gibt auch solche Prinzipien, die einfach schlichtweg unrealistisch sind, wie zum Beispiel deine.

Ich denke dass Closed-Source Software durchaus auch Vorteile hat, die du durch diese vertiefte Arbeit mit ihnen dann kennenlernen würdest! Und so eine Chance darfst du auch nicht ausschlagen! Die hast du nicht zweimal ;)

GreetZ
 
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