Eine Frage an die Techniker unter Euch ^^

Hallo !

Ich habe mir mal wieder eine interessante Frage gestellt, auf die es aber gar keine Antwort gibt und auf die in den nächsten Jahren, oder vielleicht sogar Jahrhunderten, keiner eine Antwort geben wird.

Die Frage ist relativ einfach: Hat der Mensch eine Seele ?

Ich bin auf diese Idee gekommen, weil ich in einem anderen Forum etwas darüber gelesen habe. In diesem Forum hat jemand die Theorie aufgestellt, dass man nicht sagen kann, dass der Mensch keine Seele hat. Die Begründung ? Wussten die Menschen früher, dass es Gehirnströme gibt ? Nein, das wussten sie nicht. Warum wussten sie es nicht ? Ganz einfach, es gab damals nicht die Möglichkeit, diese Ströme nachzuweisen. Heute allerdings kann man das mit verschiedenen technischen Geräten nachweisen. Und ? Ganz plötzlich hat der Mensch auch Gehirnströme.

Es ist dann doch wohl auch nicht völlig abwegig, dass der Mensch eine Seele hat ? Vielleicht muss einfach nur ein Gerät entwickelt werden, mit dem man die Seele "sichtbar" machen kann.

Ich würde ganz gerne mal hören, was ihr davon haltet. Oder ob ihr überhaupt an so etwas wie eine "Seele" glaubt.

Nur weil ich etwas nicht sehen kann, ist es nicht da ? Nur weil ich etwas nicht erklären kann, gibt es diese Sache nicht ?

Wie gesagt, ich finde das dass ein interessantes Thema sein könnte, also lasst mal euren Gedanken freien Lauf ;)
 
Was ist eine Seele? Wenn du wissen möchtest, ob ich daran glaube, dass meine Gefühle immaterieller Herkunft sind und sich somit theoretisch an einen beliebigen Punkt im Universum befinden könnten und somit in der Lage wären, meinen Tod zu überdauern: Nein, das glaube ich nicht.

Die technische Antwort wäre: Ja, könnte sein. Ein Objekt X, dessen Exististenz zur Zeit nicht zu belegen ist, könnte existieren.

Aber alles, was man nicht logisch wiederlegen kann, könnte potentiell wahr sein. Beispielsweise: Woher weißt du, dass sich materielle Objekte (Tisch, Stein, Löffel) nicht bewegen, während sie nicht beobachtet werden? Es gibt keinen Weg, das festzustellen. Genausowenig (frei nach Kant): Kannst du mit Sicherheit sagen, dass ausser dir noch etwas anderes existiert? Kannst du nicht, weil dein Bild von der Aussenwelt durch Sinneseindrücke vermittelt werden, die nicht zwangsläufig korrekt sein müssen.
 
Original von junb In diesem Forum hat jemand die Theorie aufgestellt, dass man nicht sagen kann, dass der Mensch keine Seele hat. Die Begründung ? Wussten die Menschen früher, dass es Gehirnströme gibt ? Nein, das wussten sie nicht. Warum wussten sie es nicht ? Ganz einfach, es gab damals nicht die Möglichkeit, diese Ströme nachzuweisen. Heute allerdings kann man das mit verschiedenen technischen Geräten nachweisen. Und ? Ganz plötzlich hat der Mensch auch Gehirnströme.

Es stimmt schon, dass man nicht nachweisen kann, dass es _keine_ Seele gibt. Wenn man aber die Gehirnströme mit der Seele vergleicht gibt es da einen sehr wichtigen Unterschied, der in der obigen Argumentation (vielleicht absichtlich) nicht genannt wurde. Und zwar der, dass man erst gesagt hat "Es existieren Gehirnströme!", als man bereits in der Lage war da was aufzuspüren bzw. konkrete Ideen und Vermutungen hatte, die auch wissenschaftlich untermauert waren (oder ist dem nicht so?). Bei der Bibel hingegen wurde ohne wissenschaftlichen Hintergrund oder andere Hinweise behauptet, dass es eine Seele gibt. Und zwar schon vor laaanger Zeit. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Seele gibt geringer, als dass es Gehirnströme gibt.

Weiterin muss bedacht werden, dass zwar Gehirnströme alleine existieren können und auch Gehirnströme sowie Seele nebeneinader existieren können, aber _nicht_ die Seele alleine.
 
Bevor man aber beginnt nach einer Seele zu forschen, wäre es vermutlich hilfreich, unser Gehirn und deren exakte Funktion besser zu kennen, denn dass zwischen Gehirn und Seele ein nicht irrelevanter Zusammenhang besteht, ist vermutlich kaum abstreitbar.
Und diese Aufgabe beinhaltet nun aber ein großes Problem: Wir müssen durch nachdenken uns erarbeiten, wie wir nachdenken. Und falls jemand einmal versucht haben sollte etwas exakt zu beschreiben, wird er erkannt haben, dass das nur möglich ist, indem man das zu beschreibende Objekt vermeidet.

Ein praktischeres Beispiel für diesen wirren Text:
Ich versuche die bekannte große Lösungsformel für quadratische Gleichungen zu beweisen, und verwende dabei aber eben jene Lösungsformel -> Beweis unnütz.

Ich vermute das selbe Problem besteht auch bei der Erklärung der exakten Funktion des Gehirn sowie auch bei der Entdeckung und Beschreibung der Seele.

Und jetzt noch ein etwas erheiternder Gedankengang: Falls es jemals außerirdisches Leben zu uns schafft, bzw. wir zu ihm, könnten wir uns gegenseitig erklären, wie wir funktionieren.
Ich kann mir das so richtig schön vorstellen: Mensch sitzt Alien gegenüber, beide mit offener Schädeldecke (bzw. dem Äquivalent dazu bei den Aliens) und erklären sich gegenseitig, was sie sehen. :D
 
Da hast du nun wieder auch recht mit. Hat früher wahrscheinlich niemand dran gedacht, dass im menschlichen Gehirn irgendwelche Ströme fliessen.

Aber ich weiß nicht, der menschliche Körper muss doch mehr sein, als eine Reihe biochemischer Reaktionen.

Wenn man so an früher zurückdenkt, dann stellt sich mir die Frage, wie kamen die Menschen damals drauf, dass der Mensch eine "Seele" oder wie man das auch immer nennen will, hat ?
Haben die damals damit einfach versucht Dinge zu erklären, die zu der Zeit noch nicht zu erklären waren ?

Theoretisch könnte man die Seele ja auch als eine Art "Betriebssystem" verstehen. Ich meine ein zusammengebauter Computer funkitoniert ja auch, allerdings kann man ohne ein entsprechendes Betriebssystem mit dem Computer nicht viel anfangen, es kann dann noch so ein toller unr neuer PC sein. Und ja, gehören Persönlichkeit und "Seele" zusammen ?

Und bevor jetzt jemand sagt, dass sich die Persönlichkeit durch die Erziehung und das Umfeld entwickelt, dass kann doch nicht alles sein ?


...radioaktive Strahlung kann man auch nicht sehen, doch sie war schon immer da :) Nur mittlerweile wissen wir, dass es sie wirklich gibt.
 
Zwischen Betriebssystem und Seele besteht aber ein Unterschied: Beim Ersten wissen wir, dass es eine Anordnung von Bits in bestimmter Reihenfolge ist, beim Letzteren haben wir keine Ahnung.
 
Die Seele wiegt genau 21 Gramm, hat einen Speicher von 1,284734467 Yottabyte und auf ihr läuft, je nach Charakter Windows, DOS, ein unix-derivat oder UNIX.

Wie ich darauf komme? Zuerst habe ich meine Oma aufgeschraubt, fand neben diversen Innerreien ein weißes Etwas, hab es an meinen PC angeschlossen, gescannt und Viola!

P.S.: Habe Sie nachher natuerlich wieder zusammengeschraubt, bin ja kein Unmensch. =)
 
Man kann sicher Gehirnaktivitaeten messen, deuten und kategorisieren.
Aber letztendlich (byte) sind wir eben mehr als das.

Kein Neurologe kann sagen woher Beethoven seine Melodieen, der Hoerer das Glueck, Goethe seine Verse etc etc hatte. Durchaus liegt- um bei Kunst zu bleiben- immer auch ein gewisses handwerk zugrunde.
Aber das alleine reicht nicht.

Wir kennen liebe, freude, ehrfurcht etc etc. Und man kann sicherlich eine ganze menge auf moralische Systeme und, um den darwinisten zu bedienen- auch auf anthropologische Gruende zurueckfuehren. Aber auch hier kann es nicht erklaeren warum sich Leute zb fuer andere Opfern. Dafuer gibt es nicht zwangsweise evolutionaere Gruende.

Die technische Antwort wäre: Ja, könnte sein. Ein Objekt X, dessen Exististenz zur Zeit nicht zu belegen ist, könnte existieren.

Das betrifft die Seele- Gott und alles andere was es zu glauben gibt.
 
Original von acdc
Die Seele wiegt genau 21 Gramm, hat einen Speicher von 1,284734467 Yottabyte und auf ihr läuft, je nach Charakter Windows, DOS, ein unix-derivat oder UNIX.

Wie ich darauf komme? Zuerst habe ich meine Oma aufgeschraubt, fand neben diversen Innerreien ein weißes Etwas, hab es an meinen PC angeschlossen, gescannt und Viola!

P.S.: Habe Sie nachher natuerlich wieder zusammengeschraubt, bin ja kein Unmensch. =)

Du bist nicht zufällig n bischen krank im Kopf?!
 
Wir kennen liebe, freude, ehrfurcht etc etc. Und man kann sicherlich eine ganze menge auf moralische Systeme und, um den darwinisten zu bedienen- auch auf anthropologische Gruende zurueckfuehren. Aber auch hier kann es nicht erklaeren warum sich Leute zb fuer andere Opfern. Dafuer gibt es nicht zwangsweise evolutionaere Gruende.
Ich denke es ist sehr wohl möglich, zu erklären, warum manche Personen sich für andere opfern. Bei dieser Person wird bei bestimmten Gedanken (z.B.: das ein Verwandter stirbt) eine große Menge an Hormonen ausgeschüttet, die ihn dazu veranlassen, sich zu opfern.
 
Ich würde mal sagen das eine Person sich für eine andere opfert könnte daran liegen, wie diese Person erzogen worden ist, oder in welcher Umgebung diese Person aufgewachsen ist. Sicher sind auch Dinge wie die Werte auf die in der Erziehung besonders achtgegeben worden sind, wichtig.
 
Ich persönlich glaube nicht an so etwas wie eine Seele oder Gott o.ä..

Denn neurophysiologisch betrachtet, kann man jeden Moment deines Bewusstseins und Unterbewusstseins aufzeichnen und somit nachvollziehn. Z.B. in dem Moment wo du eine Idee hast, oder ein Gefühl entsteht, oder du dich an etwas erinnerst, usw... So gesehen ist keinerlei Platz für so etwas wie eine "Seele" oder sogar "freier Wille". Alles ist festgelegt im Gehirn und nachvollziehbar. Allerdings streiten sich Philosophen und Biologen seit Jahren um dieses Thema. Und Gulliver hat auch recht, dass es einfach Nuancen in unserem Verhalten gibt, die nicht direkt erklärbar sind. Aber ob nun diese Nuancen die Seele sind und ausmachen? Ich halte es einfach für natürliche Abweichungen von den vorgebenen "Spezifikationen", genauso wie nie 2 Blätter an einem Baum komplett gleich aussehen.
 
Ich denke es ist sehr wohl möglich, zu erklären, warum manche Personen sich für andere opfern. Bei dieser Person wird bei bestimmten Gedanken (z.B.: das ein Verwandter stirbt) eine große Menge an Hormonen ausgeschüttet, die ihn dazu veranlassen, sich zu opfern.

Da in der Natur, ausser bei uns Menschen, so ziemlich alles einen absoluten Sinn ergibt- wozu sollte sich in der evolution so etwas "entwickelt" haben?
Und wenn ja, wie kommt es das sich so eine, eher seltene Handlung, durchgesetzt hat?


Denn neurophysiologisch betrachtet, kann man jeden Moment deines Bewusstseins und Unterbewusstseins aufzeichnen und somit nachvollziehn. Z.B. in dem Moment wo du eine Idee hast, oder ein Gefühl entsteht, oder du dich an etwas erinnerst, usw... So gesehen ist keinerlei Platz für so etwas wie eine "Seele" oder sogar "freier Wille".

Logischerweise laesst sich da was messen. Aber es kann nicht erklaeren wie geniale Eingebungen (wieder die Kuenstler) ploetzlich ins Bewusstsein "ploppen".
Man misst die Aktivitaet- aber den grund fuer diese Aktivitaet sieht man nicht.
 
Schöne Argumentation Gulliver.
Aber wer hat der Nachtigall das pfeifen beigebracht, singen Wale immer die
gleichen Lieder, wer hat der Ameise gesagt, dass der Staat
wichtiger ist als das Individuum, wieso verweigert bei diesen Liebesvögeln der
Partner das Weiterleben wenn sein einmal gewählter Lebenspartner stirbt?

Für jede Verhaltensweise des Menschen lässt sich ein Ponton in der Natur finden.
Nur weil der Mensch die Fähigkeit besitzt in geringem Maße Einfluss auf sie auszuüben, ihn als Krönung einer Schöpfung zu bezeichnen oder als einzig beseeltes
Lebewesen auf diesem Planeten halte ich für vermessen.

Gruss
 
@Gulliver:

Es geht nicht direkt um das Messen der Gehirnströme, sondern man kann den Verlauf von der Enstehung einer Idee bspw zu 100% nachvollziehen. Von dem 1. elektrischen Impuls, der eine chemische Reaktion auslöst bis zum letzendlichen Handeln.
Diese "Handlungskette" ist zu 100% vorgegeben und bei allen Menschen gleich. Dazwischen ist kein Platz für so etwas wie eine Seele oder Verstand oder Wille.
Der Charakter, also die Seele, eines Menschen drückt sich durch sein Verhalten und Handeln aus. Also durch seine Entscheidungen etwas zu tun. Dies meine ich nicht auf eine Handlung bezogen sondern auf das Gesamtbild all seiner Handlungen (falls jmd versteht was ich meine).
Und das Handeln eines Jeden ist durch seinen Willen bestimmt. Und genau den haben wir Menschen nämlich nicht. :D
Da im Gehirn alles durch elektr. Impulse und chemische Reaktionen vorbestimmt ist, ist in diesem Sinne auch kein Platz für eine eigene Entscheidung, sprich freier Wille. Die Entscheidung wird dank des Limbischen Systems schon gefällt bevor wir eigentlich davon wissen (dies merkt man z.B. anhand der Tatsache, dass man innerhalb von 7 Sek. merkt ob man jmd Fremdes mag oder nicht, wenn man ihn persönlich trifft).

Wolf Singer, einer der führenden Hirnforscher Deutschlands, sagt:
Wo ereignet sich denn das bewusste Überlegen? In der Großhirnrinde. Und wer überlegt da? Komplexe neuronale Netzwerke, die über die Hirnrinde verteilt sind und in denen genetische und durch Erfahrungen eingeprägte Vorgaben und Regeln existieren.

Die Netzwerkzustände werden beeinflusst durch Wissen, das aus dem Gedächtnis abgerufen wird, und von Argumenten, die man vielleicht gerade erst gehört hat, sowie von Zwischenergebnissen des Abwägungsprozesses, die im Kurzzeitspeicher liegen.

Aber das alles basiert auf neuronalen Erregungsmustern, die untereinander um einen möglichst kohärenten (zusammenhängenden, in sich stimmigen) Zustand rangeln. Ein mehr oder weniger großer Anteil dieses Prozesses wird uns dabei bewusst. Der Umstand, dass sich dieser Prozess an die Naturgesetze halten muss, bedingt, dass er selbst determiniert sein muss.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/113/74039/

Da ein intelligenter Mensch subjektiv mehr wahrnimmt als ein dummer Mensch hat er bei späteren Entscheidungen und Ideen einfach mehr Variablen zur Verfügung die seine Entscheidung beeinflussen können. Eine dumme Entscheidung ist oft unüberlegt und hat irgendeinen Fall nicht beachtet, der dann eingetreten ist. Daher war es eine dumme Entscheidung bzw Idee.

Das zu vertiefen würde nun wohl den Rahmen sprengen, und ich geb zu ich hab da auch nur bedingt Ahnung von, da eine gute Freundin Psychologie studiert und ich mich mit ihr über solche Themen unterhalte bzw bei ihr ihre Unterlagen und Journale durchlese. Und da waren in letzter Zeit vermehrt Artikel über genau dieses Thema.

Aber wenn ich nun nach guten Quellen google, finde ich zu dem Thema kaum stichhaltige Ergebnisse.

http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille#Hirnforschung (is nur ein Hinweis, zähl ich nicht wirklich zu den stichhaltigen Quellen^^)
Es wurde in den letzten Jahren möglich, das lebende Gehirn zu untersuchen, und es gibt verschiedene Methoden, den Prozess der Entscheidungsbildung zu beobachten, den man gemeinhin mit dem freien Willen identifiziert. Dabei mehren sich die Indizien, dass eine ?Entscheidung? im Gehirn bereits getroffen wird, bevor sie der Person bewusst wird. Nach den Erkenntnissen der Hirnforschung über die Steuerung der Willkürmotorik haben die eigentlichen Antriebe für unser Verhalten einen subcorticalen Ursprung, entstehen also im limbischen Bewertungs- und Gedächtnissystem. Dieses aktiviert die Basalganglien und das Kleinhirn, die wiederum die corticalen Prozesse in Gang setzen. Dann erst setzt die Empfindung ein, etwas zu wollen. Damit stimmt überein, dass bei Willkürhandlungen zuerst in den Basalganglien und im Kleinhirn neuronale Aktivität auftritt und dann im Cortex.
 
@end4win
Die urspruengliche Frage bezog sich numal auf den Menschen. Ob Tiere nun auch eine haben waere ja wieder noch was anderes ;)


@quux

Du kannst lediglich Stroeme Messen. Inwieweit nun ein ganz spezieller Strom mit einer bestimmten Idee zu tun hat, entzieht sich.
Dh. man sieht Beethoven bei der Komposition der 9. zu und misst und kann ganz sicher sagen wo und dass dort Stroeme auftreten. Aber Du kannst nicht einen Teil HIrnfunktionen messen und sagen: Gleich komponiert er die 9. In einem deterministischen System waere das sicher so. Singer wuerde sagen dasz sich das der Komplexitaet der Vorgaenge im Gehirn (zumindest vorerst) unterordnet und sich eben dadurch (noch) nicht "berechnen" liesze. Aber bis hier hin ist es lediglich eine Spekulation die durch
betrachten eines Vorgangs untermauert wird.

Der Umstand, dass sich dieser Prozess an die Naturgesetze halten muss, bedingt, dass er selbst determiniert sein muss.
Erkenntnisse in der Quantenmechanik erklaeren uns aber gerade das es eben nicht so ist. Und das eben nicht alles in einer Kausalkette haengt und Systeme, zumindest im kleinen, nicht zwangsweise deterministisch sind sondern scheinbar einfach passieren.

Und wer überlegt da? Komplexe neuronale Netzwerke, die über die Hirnrinde verteilt sind und in denen genetische und durch Erfahrungen eingeprägte Vorgaben und Regeln existieren.

Auch das erklaert nicht einen Sinn fuer Aesthetik. Und niemand lernt, sich fuer einen anderen zu opfern oder massive Nachteile zugunsten anderer aufzugeben oder gar sein Leben zu riskieren. Und das sowas genetisch verankert sein soll ist fraglich: Dann haetten wir alle ein solches grundstaendiges Verhalten und wuerden keine Kriege fuehren ;)

Und das Handeln eines Jeden ist durch seinen Willen bestimmt. Und genau den haben wir Menschen nämlich nicht.
Sowas in der Art hatte Nietzsche auch schon postuliert- und ist an der Liebe und Mitleid gescheitert ;)
 
Der Umstand, dass sich dieser Prozess an die Naturgesetze halten muss, bedingt, dass er selbst determiniert sein muss.
Erkenntnisse in der Quantenmechanik erklaeren uns aber gerade das es eben nicht so ist. Und das eben nicht alles in einer Kausalkette haengt und Systeme, zumindest im kleinen, nicht zwangsweise deterministisch sind sondern scheinbar einfach passieren.
AFAIK sagt die heisenbergsche Unschärferelation (mit Bezug auf die Quantenmechanik) aus, dass es für den Bebachter in einem System nicht möglich ist, dieses zu berechnen. Anders sieht es aber für einen Beobachter erster Art aus, der Sozusagen "von oben" in unser Universum "reinguckt". Hat er erstmal alle Informationen über jedes Teilchen, kann er ab diesem Zeitpunkt jeden weiteren Zeitpunkt berechnen. Sag ich zumindest ;)


Und niemand lernt, sich fuer einen anderen zu opfern oder massive Nachteile zugunsten anderer aufzugeben oder gar sein Leben zu riskieren

Wir Menschen handeln alle nach dem "Zeit * Spaß" Prinzip. Spaß steht hier für Lebensqualität oder wie immer du es nennen willst. Deswegen lernt man (auch wenn man es eigentlich nicht möchte), weil man vorausberechnet, dass man dann später mehr Geld haben wird und am Ende der Zeit*Spaß Wert größer ist, als wenn man nicht lernt und am Anfang faul herumliegt, aber dann bei einem schlecht bezahlten Job hart arbeiten muss. Das Beispiel ist natürlich einfach und du wirst sagen "Ja, aber warum bringt sich jemand um, um einen anderen zu retten? Da geht sein Zeit*Spaß doch den Bach runter".
Denkt man vielleicht, ist aber nicht so. Zuerstmal: Es gibt eine Theorie, dass wir Menschen nicht an unseren Tod glauben, obwohl wir wissen, dass wir sterben können. Wenn das stimmt, dann ist die Sache einfach erklärt. Die Person, die die andere retten will, denkt, dass sie danach noch weiterlebt und natürlich Ansehen erntet (sie hat ja ihr Leben riskiert), als auch ein "reines Gewissen" hat. Zugegeben, das Beispiel mit dem Tod ist etwas schwierig, aber alle anderen sind relativ leicht zu erklären.
 
Naja, nun werden schon Äpfel und Birnen durcheinander geworfen. Kein Modell der Quantenmechanik passt auf ein Problem oder ein Modell der Relativitätstheorie und umgekehrt. Genau genommen widersprechen sich sogar beide Theorien. Und ich wage auch zu bezweifeln, dass man auch nur ein Modell aus einer der beiden Theorien auf ein Problem oder System im alltäglichen Leben übertragen könnte. Heißt das nun, dass eine Theorie falsch ist, oder sogar beide? Wohl kaum, es sei denn unsere Mathematik wäre fehlbar, aber dann könnten wir uns hier nicht unterhalten, da Computer letzendlich nach denselben mathematischen Naturgesetzen funktionieren und auch diese damit fehlerhaft wären.
Solche Modelle auf ein biologisches System anzuwenden kommt in etwa dem Vergleich eines Motorrads mit nem Vogel gleich.

Wie gesagt, momentaner Forschungsstand ist einfach, dass man die Kausalitätskette zu 100% nachvollziehen kann. Unser Denken, Wollen und Handeln ist vorherbestimmt aufgrund aller Erfahrungen die wir irgendwann mal gemacht haben. Ohne dass wir es merken, wird in unserem Gehirn die Entscheidung innerhalb von Sekundenbruchteilen gefällt. Erst dann dringt die Idee, Gedanke, whatever in unser Bewusstsein und wir merken erst, dass wir eine Idee hatten. Dann ist es unserem Bewusstsein erlaubt etwas mit der Idee/Gedanke rumzuspielen um evtl mehr Variablen in die Entscheidung einfließen zu lassen. In den meisten Fällen bleibt es bei der 1. Entscheidung, aber manchmal treffen wir eine andere, die aber auch wieder auf bereits gemachten Erfahrungen beruht. Von all dem bekommen wir herzlich wenig mit, uns bleibt nur die Illusion wir hätten selbstständig eine Idee gehabt oder hätten eine freie Entscheidung getroffen. Wäre man anders erzogen worden und hätte in seinem Leben andere Erfahrungen gemacht, würde man bei gleichem Bildungsstand komplett andere Entscheidungen treffen und wäre somit ein anderer Mensch (andere Seele, anderer Charakter). Man könnte auch sagen, der Charakter oder die Seele ist das Gesamtergebnis aus den subjektiven Empfindungen und den daraus resultierenden Erfahrungen, die ein Mensch in seinem Leben gemacht hat. Aber ich nenn sowas persönlichen Erfahrungsschatz. Das was ich mit dem Wort "Seele" oder "Charakter" assoziere, ist eigentlich etwas spirituelles, aber dafür ist in dieser Kausalitätskette im Gehirn einfach kein Platz, sonst könnte man sie nicht lückenlos nachvollziehen.

Aber wie schon erwähnt gibt es einfach Nuancen in unserem Verhalten und Handeln. Und seit die Philosophen mit diesen relativ neuen Forschungsergebnissen der Biologen überrannt wurden, interpretieren sie in diese Abweichungen der Norm die Seele hinein. Aber das is der Punkt an dem eben Glauben anfängt. Ich halte es halt einfach für ganz normale Abweichung von den natürlichen Spezifikationen.

Und um nochmal auf das Thema "Genies" einzugehn:
Unser Erfahrungsschatz, auf dem letzendlich alle Ideen und Erfahrungen beruhen ist nunmal einfach subjektiv. Jeder Mensch nimmt die Dinge anders wahr bzw auf und somit ergeben sich für ihn komplett andere Erfahrungen als für einen anderen Menschen, der daselbe durchlebt hatte.
Was weiß ich, vielleicht haben Mozart oder Beethoven Musik auf eine ganz besondere Art und Weise wahr genommen wie kein anderer Mensch und daher war es ihnen möglich diese auch wiederzugeben wie es vor ihnen noch keiner konnte.

Ich kann nun auch net mehr wirklich mehr zu diesem Thema schreiben. Alles was ich zu diesem Thema weiß bzw denke hab ich nun niedergeschrieben und die Fakten sind auch momentaner Forschungsstand. Allerdings steckt dieser Bereich der Forschung noch mehr oder weniger in den Kinderschuhen. Von daher kommen alle paar Jahre komplett neue Ergebnisse ans Licht, die alles bisherige über den Haufen werfen.
Und sowieso ist die Interpretation der Studien auch immer so eine Sache. Daher wird darüber auch unter Forschern viel diskutiert.
 
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