Einfach mal weg hier - Wie siehts aus mit einem Auslandsjahr?

Angesichts dessen, dass sich meine Schulzeit dem Ende neigt beschäftigt mich aktuell der weitere Verlauf meines Lebens. Nach dem Abitur wäre eigentlich die beste Gelegenheit, einmal etwas "Verrücktes" zu tun. Ein Jahr ins Ausland?

Ich muss sagen, diese Option klingt schon sehr verlockend. Sicherlich wäre es nicht nur spannend, sondern langfristig absolut von Vorteil, wenn man ein wenig in der Welt herumgekommen ist. Allerdings bleiben viele Fragen offen:
1. Wohin? Japan, Australien, USA, Brasilien, Kenia, Russland, Spanien, Frankreich, Kanada, Norwegen... Die Liste der Länder, die mit Sicherheit Abenteuer versprechen, ist immerhin lang.
2. Was genau soll man da machen? Um dort zur Schule zu gehen bin ich zu alt, Au-Pair ist eher ein "Frauen-Ding", Auslandsstudium oder -Semester sind in vielen Ländern ziemlich teuer, ein FSJ oder andere Freiwilligenarbeit bindet dich sehr an eine bestimmte Tätigkeit (gibt immerhin auch kaum Kohle), ein Praktikum bringt nur was, wenn man das konkrete Praktikum für seine Karriere braucht - lande ich also doch beim hochriskanten Work and Travel?
3. Wie mache ich das? Selber planen, mit einer Organisation hin? Wenn ja, mit welcher?
4. Macht man sowas eher in der Gruppe mit mehreren Freunden oder ist das eher eine Erfahrung, die man alleine machen sollte? Wie gut klappt das überhaupt, wenn man sich ständig auf andere verlässt und was, wenn einige "kalte Füße" bekommen - riskiert man durch dieses Verantwortungs-Geschiebe nicht, dass die gesamte Reise letztendlich ins Wasser fällt? Kann man das überhaupt alleine stemmen? Trifft man unterwegs genug andere Leute, die einem die Einsamkeit etwas mildern?
5. Kann man das finanzieren? Lohnt es sich, das zu finanzieren?

Man sieht, ich mache mir Gedanken darüber und bin ziemlich unfähig, eine spontane Entscheidung zu treffen. Wie sieht es mit euch aus - hat schon jemand von euch ein Auslandsjahr gemacht? Macht es jemand gerade oder habt ihr anderweitige Erahrungen dazu? Wie würdet ihr die Sache angehen und habt ihr ein paar grundlegende Tipps für mich?
Mich würde eure Meinung und eure Erfahrungen interessieren!
 
Hallo,
sofern du studieren möchtest, würde ich evt. noch abwegen, ob man dieses nicht lieber während des Studiums machen möchte.
Ein bzw. zwei Auslandssemester gehören bei vielen zum Studium und ist von der Finanzierung meist nicht so problematisch, inbesondere nicht wenn man Bafög erhält. Ebenso hat man dann einen Auftrag dort und kann dieses sinnvoll in die bisherige und weitere Laufbahn eingliedern.

Auch ein Praktikum nach der Schule wird meist schwierig, da dort zumeist Studenten gesucht werden. Natürlich kann man es versuchen, leichter ein passendes zu finden ist es, wenn man bereits ein paar Semester studiert hat.

Work und Travel ist sicher auch sehr sehr spannend, man muss nur wissen, ob man selber der Typ dafür ist. Man hat keine gesicherten Einnahmen und lebt meist von der Hand in den Mund. Sofern man dazu bereit ist, ist dies sicherlich eine unvergessliche Erfahrung. Dafür sollte man aber offen, extrem flexibel und auch risikobereit sein.

Macht man sowas eher in der Gruppe mit mehreren Freunden oder ist das eher eine Erfahrung, die man alleine machen sollte?
Ich empfehle dort dies immer alleine zu unternehmen. Evt. bei Work & Travel könnte man überlegen ob man es zu zweit macht, aber ansonsten unbedingt alleine.

Ein Gegenbeispiel sieht man bei vielen Erasmus-Studenten. Erasmus ist ein von der EU gefördertes Abkommen zwischen Hochschulen innerhalb der EU. Über Erasmus gehen immer gleich dutzende Leute der gleichen Uni ins Ausland, da ein Austausch per Erasmus besonders leicht ist (Erasmus wird auch gerne als Trampelpfad bezeichnet).

Da eine Uni bestimmte Abkommen mit anderen Hochschulen in der EU hat, gehen besonders viele Leute von der eigenen Uni an die Partnerhochschulen. Wenn man also ins Ausland geht, kann es gut sein, dass noch 20 andere von der eigenen Hochschule mitkommen.
Erasmus-Studenten hängen dann oft gemeinsam rum und unternehmen oft nur untereinander etwas. Da auch die Erasmusstudenten oft alle im selben Wohnheim untergebracht sind, sind die Kontakte zwischen Einheimischen und Erasmus-Studenten oft sehr gering ausgeprägt. Ebenso merkt man oft, dass Erasmus-Studenten vergleichsweise nur sehr geringe Fortschritte in der Landessprache machen, da sie zumeist nur Studenten aus deren eigenen Ländern zusammenhängen.

Besonders wertvoll ist ein Auslandsaufenthalt, wenn man den Kontakt zu anderen Deutschen meidet. Warum soll ich ins Ausland gehen, wenn ich die meiste Zeit mit Leuten von meiner eigenen Uni verbringe? Gerade wenn man als Gruppe unterwegs ist, bildet man kaum Kontakte zu dortigen Leuten und man ist ständig in dieser Gruppe unterwegs. Man lernt kaum die Sprache - denn in der Gruppe spricht man eben deutsch - und man nimmt auch viel weniger von der Kultur mit. Ebenso dient ein Auslandsaufenthalt auch dazu, selbstständiger zu werden (und genau dieses schätzen die Unternehmen an Personen die im Ausland mal waren). Man wird mit vielen Problemen konfrontiert, die man lösen muss. Beispielsweise in einem fremden Land einen Führerschein machen, ein Auto kaufen, dieses anmelden und versichern etc.
Ebenso, sofern man alleine geht, ist man für gewöhnlich gezwungen, mit dortigen Personen in Kontakt zu treten.
Vieles entfällt einfach, wenn man als Gruppe reist und man nimmt viel weniger vom Aufenthalt mit. Wenn man in einem fremden Land ankommt, sucht man für gewöhnlich erstmal den Kontakt zu anderen Deutschen, da man dort weiß, worauf man sich einlässt. Besteht aber erstmal der Freundeskreis im Ausland aus nur Deutschen, dann kommt man dort sehr schwer raus.
Wenn man also mit 20 Leuten von der eigenen Uni an die selbe Hochschule geht, man in der WG nur andere Deutsche hat etc., dann ist es eben schwierig sich daraus zu lösen.
Siehe: Raus aus dem Erasmus-Rudel!
Darum von anfang an vermeiden, den Kontakt mit anderne Deutschen zu suchen.


Selber planen, mit einer Organisation hin?
Am wertvollsten ist es, wenn man dieses selber plant. Ebenso kann man dann fast sicher sein, nicht mit 20 anderen Deutschen dort anzukommen.

Natürlich ist dieses selber planen sehr aufwendig, ich spreche aus Erfahrung, aber man nimmt auch aus der Vorbereitung sehr viel mit. Und später im Lebenslauf sieht es auch am besten aus, wenn man es selber geplant hat ;)
Ein Au-Pair Jahr bringt im Lebenslauf nicht soviel, da sehr vieles organisiert wird und wenig Eigenverantwortung trägt. Wenn man aber ein Praktikum oder ein Auslandssemester selber organisiert, dann macht sich dieses unheimlich gut im Lebenslauf. Aber das nur so am Rande.

Natürlich ist es viel bequemer wenn es eine Organisation plant und der Ablauf ist viel sicherer. Man muss eben unterscheiden was man möchte: Risiko und nicht wissen was der Morgen bringt oder doch lieber geordnete und sichere Strukturen?


Lohnt es sich, das zu finanzieren?
Auf alle Fälle! Alle die im Ausland waren, waren für gewöhnlich restlos davon begeistert. Auch wenn viele ihr Erspartes dafür aufbraucht haben, sagen die, dass sie es sofort wieder tun würden.

Kann man das finanzieren?
Wenn man Bafög erhält und ein Auslandssemester/Auslandsjahr macht, dann kann man dies für gewöhnlich sehr gut finanzieren. Bafög übernimmt einen Großteil der Studiengebühren (bis 4600 Euro, und in vielen Ländern kommt man damit sehr sehr gut hin), die Reisekosten und einen Auslandszuschuss zum gewöhnlichen Bafög.

Ein Praktikum, Work & Travel etc. ist schwieriger zu finanzieren. Beim Praktikum ist man auf den Lohn angewiesen, den man aber im vorraus kennt.
Das größte Risiko ist Work & Travel, da man nicht weiß, ob man Arbeit bekommt und wenn ja wieviel man verdient.



Ansonsten:
Ein Auslandsaufenthalt lohnt sich auf alle Fälle. Unbedingt versuchen dies vor/während des Studiums zu integrieren. Im Arbeitsleben hat man später normalerweise nicht mehr die Zeit einfach mal für ein Jahr weg zu gehen.
Man sollte dafür auch Einschnitte hinnehmen, beispielsweise finanzielle oder auch sonstige, beispielsweise Verlängerung des Studiums.
 
Original von Elderan
sofern du studieren möchtest, würde ich evt. noch abwegen, ob man dieses nicht lieber während des Studiums machen möchte.
Da ist sicherlich was dran. Aber, wie du richtig erkannt hast, wenn man mit den gängigen Programmen (Erasmus etc.) fährt, dann sieht man nicht viel vom Land, sondern eher den eigenen Campus, das eigene Wohnheim und ansonsten zahlreiche andere Deutsche. Ich war auch schon als Tourist in verschiedenen Ländern. Unter einem Auslandsjahr verstehe ich jedoch etwas anderes. Ich will dann tatsächlich dort leben - alles andere kann ich auch im Urlaub sehen.
Wenn man außerhalb der gängigen Programme fährt, dann wird es mit der Finanzierung wiederum schwierig. Insbesondere möchte ich Wert darauf legen, einmal weiter weg zu reisen. Erasmus ist beispielsweise rein auf Europa beschränkt. Da könnte ich mit meinen Englischkentnissen in England landen. Das ist mir wiederum zu langweilig. Innerhalb der EU kann ich auch "mal so" herumreisen. Ein solches Auslandsjahr soll ein Erlebnis fürs Leben werden.

Wenn man also mit 20 Leuten von der eigenen Uni an die selbe Hochschule geht, man in der WG nur andere Deutsche hat etc., dann ist es eben schwierig sich daraus zu lösen.

Das sehe ich ähnlich. Gerade, wenn man in eine WG zieht, kann man auch gleich den Kontakt zu Einheimischen oder zumindest anderen Ausländern suchen, die keine Deutsche sind. Wenn ich irgendwo für längere Zeit an einem Ort bleiben sollte, dann halte ich eine solche WG für die einzig vernünftige Möglichkeit. Bei Backpackern entfällt das aber sicher die meiste Zeit, da man meistens wohl in Hostels schläft.

Und später im Lebenslauf sieht es auch am besten aus, wenn man es selber geplant hat ;)
Ein Au-Pair Jahr bringt im Lebenslauf nicht soviel, da sehr vieles organisiert wird und wenig Eigenverantwortung trägt. Wenn man aber ein Praktikum oder ein Auslandssemester selber organisiert, dann macht sich dieses unheimlich gut im Lebenslauf. Aber das nur so am Rande.
Genau diese Herangehensweise wollte ich einigermaßen vermeiden. Ich finde nicht, dass man so leben sollte, wie man glaubt, dass der Personaler es verlangt. Viel wichtiger ist mir eigentlich die eigene Erfahrung. Ich bin allerdings ein tendenziell sehr selbstständiger Mensch, der gerne selbst Verantwortung übernimmt. Insofern mag ich es auch, wenn mir nicht alles vorgekaut wird. Nach etwas Sicherheit strebe ich aber trotzdem. Ich hab mich da noch nicht ganz gefunden - möglicherweise weiß ich erst, was ich will, wenn ich es ausprobiert habe.


Das größte Risiko ist Work & Travel, da man nicht weiß, ob man Arbeit bekommt und wenn ja wieviel man verdient.
Und genau das ist die eine der beiden größten Sorgen, die mich davon abhalten, spontan eine solche Reise zu buchen: Ich weiß nicht, ob ich irgendwann pleite im Outback strande. Die zweite Sorge ist, ob die Reise, speziell wenn sie alleine durchgeführt wird, nicht viel zu einsam ist.


Man sollte dafür auch Einschnitte hinnehmen, beispielsweise finanzielle oder auch sonstige, beispielsweise Verlängerung des Studiums.
Das mit der Finanzierung des Studiums ist auch wieder ein Problem, da ich noch nicht weiß, wo ich das Geld dafür auftreiben soll. Hier werde ich letztendlich möglicherweise auf einen Studienkredit zurückgreifen müssen - und ob es da ratsam ist, seine Erparnisse zwischendurch für einen Auslandsaufenthalt rauszuhauen? Immerhin möchte ich am Ende nicht auf einem riesigen Berg Schulden sitzen bleiben.
 
Hallo,
Original von Malo
Wenn man außerhalb der gängigen Programme fährt, dann wird es mit der Finanzierung wiederum schwierig.
Naja die Hochschulen haben i.d.R. auch Kooperationen mit Hochschulen außerhalb der EU, beispielsweise mit Hochschulen in den USA / Kanada oder Australien.
Dort ist die Finanzierung meistens auch über das Bafög sichergestellt, sprich die Partneruniversitäten haben dann die Studiengebühren entsprechend gesenkt.

Ansonsten kann man sich, so wie ich es momentan mache, sich auch bei den Hochschulen direkt bewerben. Dort muss man natürlich aufpassen mit den Studiengebühren (im Fall der USA), aber es gibt doch einige Hochschulen bei denen man mit knapp 4600 Euro ganz gut hinkommt. Selbst bei manch einer renommierten Hochschule in den USA kommt man mit 4600 Euro Studiengebühren gut hin. Evt. muss man dann nochmal 1000-1500 Euro dazuschussen, aber in Deutschland zahlen die meisten ja auch 1000 Euro pro Jahr Studiengebühren.

Ansonsten, sofern man Bafög bekommt, kann man natürlich auch nach Brasilien, Chile oder Süd-Afrika reisen. Dort sollten die Studiengebühren nicht so hoch sein, und von dem Bafög + Auslandssatz kann man meistens sehr gut leben, sofern man Bafög überhaupt bekommt.

Aber selbst wenn man an eine Partnerhochschule in beispielsweise den USA oder Kanada geht, ist es nicht wie bei Erasmus, dass dort noch zig andere von der eigenen Uni sind. Ich kenn viele die bei uns an einer Partnerhochschule (USA) waren, und dort keinen Kontakt zu Deutschen hatten.
Natürlich, wenn man gezielt nach anderen Deutschen sucht die dort auch sind, dann trifft man dort auch andere Studenten aus dem eigenen Land / von der eigenen Uni. Aber ansonsten ist es eher nicht so wie bei Erasmus, dass die Austauschstudenten alle zusammenhocken und man relativ mit den dortigen Menschen in Kontakt kommt.


Die zweite Sorge ist, ob die Reise, speziell wenn sie alleine durchgeführt wird, nicht viel zu einsam ist.
Also von Personen die selber in Australien schon Work & Travel gemacht haben, von denen kann ich sagen, dass die relativ selten alleine waren.
Einerseits weil man oft in 8 oder 16 Bettzimmern schläft und weil man unheimlich viele andere Backpacker trifft und mit denen auch schnell in Kontakt tritt.
Sicher, die Kontakte sind meist alle nur flüchtig, wirklich einsam, sofern man halbwegs offen ist im Umgang mit Menschen, sollte man bei Work & Travel in Australien nicht sein.
Aber auch dies ist wiederum eine neue Herausforderung, schnell Kontakte zu anderen Menschen schließen.

Ich weiß nicht, ob ich irgendwann pleite im Outback strande
Das macht eben das Abenteuer Work & Travel aus ;)
Man muss eben seine eigenen Ansprüche kenne. Kann ich im letzten Loch wohnen, irgendeinen miserablen Job machen um ein paar Dollar zu verdienen ohne mich daran zu stören oder bin muss ich eine ordentliche Unterkunft haben, stelle Ansprüche an die Arbeit die ich machen usw?


Das mit der Finanzierung des Studiums ist auch wieder ein Problem, da ich noch nicht weiß, wo ich das Geld dafür auftreiben soll. Hier werde ich letztendlich möglicherweise auf einen Studienkredit zurückgreifen müssen - und ob es da ratsam ist, seine Erparnisse zwischendurch für einen Auslandsaufenthalt rauszuhauen? Immerhin möchte ich am Ende nicht auf einem riesigen Berg Schulden sitzen bleiben.
Ohne Bafög und ohne vermögende Eltern ist ein Studium in der Tat ein Problem. Dies bedeutet schon ein relativ strengen Sparkurs und meistens Arbeiten neben dem Studium (wobei als Informatiker dies kein Problem ist).
Aber hier ist evt. Erasmus ein Ausweg. Ein Studienjahr in Frankreich, Skandinavien etc. sollte mit Erasmus und ohne Bafög finanzierbar sein. Insbesondere da man normalerweise sehr leicht an ein Erasmus-Stipendium (was nicht unbedingt eine Auszeichnung im Lebenslauf darstellt ;)) kommt.
Und wenn man will, kann sich auch bei Erasmus absondern und Kontakte zu Einheimischen knüpfen. Der erste Schritt wäre, nicht mit allen anderen Erasmus-Studenten in eine Wohnung / Wohnheim zu ziehen, sondern sich ein Zimmer in einer WG mit anderen, heimischen Studenten zu suchen.
Man muss nur wollen, es wird ja keiner gezwungen nur Kontakte zu Erasmus-Studenten zu haben, wobei bei vielen dies der Fall ist.

Aber bist du dir sicher, dass du kein Bafög erhälst?
 
Original von Elderan
Ansonsten, sofern man Bafög bekommt, kann man natürlich auch nach Brasilien, Chile oder Süd-Afrika reisen. Dort sollten die Studiengebühren nicht so hoch sein, und von dem Bafög + Auslandssatz kann man meistens sehr gut leben, sofern man Bafög überhaupt bekommt.
Naja, wenn es sich im Studium anbieten sollte, dann könnte ich mir tatsächlich vorstellen, in Brasilien oder Chile ein Semester zu verbringen. Möglicherweise aber doch eher in Frankreich - wobei es sich hier anbieten würde, um die Sprache zu lernen. Französisch nachlernen macht mit Sicherheit eine Menge Sinn. Spanisch wäre aber langfristig auch sehr praktisch. Auch hier ist es so, dass man sowas so früh wie möglich machen sollte. Wie das finanziert wird steht hierbei noch offen - möglicherweise bekomme ich genug Auslandsbafög. Ich weiß es gerade allerdings nicht.

Allerdings möchte ich ein Auslandsjahr wirklich leben und dafür ist es IMHO unabdinglich, dass man die Landessprache fließend spricht. Daher kommen nur deutsch- oder englischsprachige Länder für mich in Frage. Zumindest für dieses Auslandsjahr, das ich jetzt im Blick habe.

Also von Personen die selber in Australien schon Work & Travel gemacht haben, von denen kann ich sagen, dass die relativ selten alleine waren.
Einerseits weil man oft in 8 oder 16 Bettzimmern schläft und weil man unheimlich viele andere Backpacker trifft und mit denen auch schnell in Kontakt tritt.
Sicher, die Kontakte sind meist alle nur flüchtig, wirklich einsam, sofern man halbwegs offen ist im Umgang mit Menschen, sollte man bei Work & Travel in Australien nicht sein.
Zwischen "Leute treffen" und (meinetwegen auch kurze) Freundschaften schließen ist aber ein recht großer Spalt. Gelgentlich ist es einfach nur gut, jemand vertrautes in der Nähe zu haben. Es geht hier immerhin nicht um vier Wochen im Ausland, sondern um bis zu 12 Monate. ;)


Man muss eben seine eigenen Ansprüche kenne. Kann ich im letzten Loch wohnen, irgendeinen miserablen Job machen um ein paar Dollar zu verdienen ohne mich daran zu stören oder bin muss ich eine ordentliche Unterkunft haben, stelle Ansprüche an die Arbeit die ich machen usw?
Man sagt ja, in der Not frisst der Teufel Fliegen. Ich werde mich wohl recht schnell auch an Farmarbeit gewöhnen, wenn ich mir klar mache, dass ich es muss. Auch, wenn ich es in Deutschland wohl nie machen werde. Das ist aber ein ganz wesentlicher Reiz - man lernt Arbeiten kennen, die man eigentlich hasst und sammelt überall ein bisschen Erfahrung.

Ohne Bafög und ohne vermögende Eltern ist ein Studium in der Tat ein Problem. Dies bedeutet schon ein relativ strengen Sparkurs und meistens Arbeiten neben dem Studium (wobei als Informatiker dies kein Problem ist).
In der Tat ist das das Problem, was ich erwarten werde. Btw, wer spricht hier von Informatik? ;)

Aber bist du dir sicher, dass du kein Bafög erhälst?
Zumindest nicht genug, um davon auch nur ansatzweise leben zu können. Da bin ich mir ziemlich sicher.
 
Hallo,
Original von Malo
Allerdings möchte ich ein Auslandsjahr wirklich leben und dafür ist es IMHO unabdinglich, dass man die Landessprache fließend spricht. Daher kommen nur deutsch- oder englischsprachige Länder für mich in Frage. Zumindest für dieses Auslandsjahr, das ich jetzt im Blick habe.
Also deutschsprachige Länder, da hat man nicht so viel Auswahl. Und wenn ich in Österreich unterwegs bin, habe ich nicht unbedingt das Gefühl, im Ausland zu sein.
Aber die Landessprache zu können ist nicht unbedingt ein muss. In vielen Ländern, beispielsweise Skandinavien oder auch Rumänien, sprechen sehr viele gutes Englisch, so dass man sich meist auch in Englisch problemlos unterhalten kann.
Ebenso in Indien sprechen die meisten Studenten, wie es mit der sonstigen Bevölkerung in Indien aussieht kann ich nicht sagen, dort sehr gutes Englisch, so dass eine Kommunikation kein Problem ist.
Und wenn man beispielsweise halbwegs gute Grundkenntnisse in Spanisch hat, dann kann man eigentlich auch problemlos nach Spanien, Argentinien oder Chile gehen.


Zwischen "Leute treffen" und (meinetwegen auch kurze) Freundschaften schließen ist aber ein recht großer Spalt. Gelgentlich ist es einfach nur gut, jemand vertrautes in der Nähe zu haben. Es geht hier immerhin nicht um vier Wochen im Ausland, sondern um bis zu 12 Monate.
Selbstverständlich. Wie gesagt, für Work und Travel muss man der Typ sein. D.h., man muss offen, risikobereit sein und sich nicht daran stören, nicht zu wissen wie es in den nächsten Tagen weitergeht. Ebenso sollten man nicht der Typ sein, der unbedingt längere Bekanntschaften benötigt sondern sich auch mit flüchtigen Kontakten begnügt.
Es sind meist nur relativ wenige die sich ein Work & Travel wirklich zutrauen.

Btw, wer spricht hier von Informatik?
Ich ging einfach mal davon aus, dass Leute die hier im Board sind eine hohe Affinität zur Informatik besitzen. Selbst wenn man es nicht studiert, kann man doch mit ein paar Programmierkenntnissen doch gute Studentenjobs finden.


Also von Personen die selber in Australien schon Work & Travel gemacht haben, von denen kann ich sagen, dass die relativ selten alleine waren.
Einerseits weil man oft in 8 oder 16 Bettzimmern schläft und weil man unheimlich viele andere Backpacker trifft und mit denen auch schnell in Kontakt tritt.
Sicher, die Kontakte sind meist alle nur flüchtig, wirklich einsam, sofern man halbwegs offen ist im Umgang mit Menschen, sollte man bei Work & Travel in Australien nicht sein.
Zwischen "Leute treffen" und (meinetwegen auch kurze) Freundschaften schließen ist aber ein recht großer Spalt. Gelgentlich ist es einfach nur gut, jemand vertrautes in der Nähe zu haben. Es geht hier immerhin nicht um vier Wochen im Ausland, sondern um bis zu 12 Monate. ;)

Zumindest nicht genug, um davon auch nur ansatzweise leben zu können. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Die Freibeträge wurden jetzt deutlich angehoben, so dass viele deutlich mehr Bafög erhalten (beispielsweise bei mir ein Plus von 110 Euro/Monat).
Einmal kurz überschlagen kann man es mit dem Bafög Rechner

Ebenso bekommt man im Ausland einen Zuschlag und die Rechnung wird für Auslandsbafög dich freundlicher gestaltet, d.h., man bekommt nochmal so mehr Geld.


Wenn man sich also ein Studium hier in Deutschland leisten kann und ein bischen Bafög erhält, dann sollte man auch ein Studium im Ausland finanzieren können.
Die Lebenshaltungskosten im Ausland können vergleichbar sein, teilweise evt. sogar deutlich niedriger (Süd-Amerika, Ost-Europa, viele Länder in Asien, Afrika), die Reisekosten und Studiengebühren bekommt man erstattet und man erhält zusätzlich den Auslandszuschuss.
 
Original von Elderan
Also deutschsprachige Länder, da hat man nicht so viel Auswahl. Und wenn ich in Österreich unterwegs bin, habe ich nicht unbedingt das Gefühl, im Ausland zu sein.
Eben gerade deshalb fällt meine Wahl auch eher auf englischsprachige Länder.

Aber die Landessprache zu können ist nicht unbedingt ein muss. In vielen Ländern, beispielsweise Skandinavien oder auch Rumänien, sprechen sehr viele gutes Englisch, so dass man sich meist auch in Englisch problemlos unterhalten kann.

Ich konnte mich auch schon in Italien u.Ä. auf Englisch verständigen. Es macht aber einen riesigen Unterschied, ob ich auf der Straße nach dem Weg fragen oder auf nem Flohmarkt mit dem Preis feilschen kann, oder ob ich beispielsweise in Zeitungen lesen kann, das Fernseh- und Radioprogramm verstehe oder es mitkriege, wenn im Fußballstadion durchgesagt wird, dass mein Auto gerade abgeschleppt wurde. Zudem bin ich da etwas eitel - wenn ich in einem Land auf Englisch als Notsprache ausweichen muss, dann fühl ich mich gleich wieder wie ein einfacher Tourist auf dem Weg zum Hotel. So ein Auslandsjahr soll aber was anderes sein als ein Urlaub. ;)

Selbstverständlich. Wie gesagt, für Work und Travel muss man der Typ sein. D.h., man muss offen, risikobereit sein und sich nicht daran stören, nicht zu wissen wie es in den nächsten Tagen weitergeht. Ebenso sollten man nicht der Typ sein, der unbedingt längere Bekanntschaften benötigt sondern sich auch mit flüchtigen Kontakten begnügt.
Es sind meist nur relativ wenige die sich ein Work & Travel wirklich zutrauen.
Die Frage ist hier: Muss man wirklich alleine reisen, oder macht es da nicht doch Sinn, sich Anschluss zu suchen und in einer Kleingruppe verschiedenes zu unternehmen? Ich brauch auch nicht ständig ein Riesenheer an Freunden und Familie um mich herum. Es geht um die richtige Balance. Hier bin ich mir nicht sicher, was ich wirklich will und was mir am meisten Spaß machen würde.

Das ist eigentlich ein anderes Thema, das ich nicht so auswälzen wollte.

Ich hab vor allem auf unterschiedliche Tipps und Erfahrungsberichte gehofft. Vielleicht melden sich ja noch ein paar Leute hier :)
 
Hey ho - könnte dich interessieren wie ich das gemacht habe. Erzähle also mal mein Geschichtchen hier (und zumindest das was dazu gehört).

Habe mit 16 (nach meinem Realschulabschluss) eine Ausbildung zum Kunststoffformgeber gemacht (Neudeutsch: Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik). Habe da eine Grundausbildung im Bereich Metall gemacht (mit allem was dazu gehört).

Nach dieser abgeschlossenen Ausbildung habe ich mein Fachabi nachgeholt (hat 2 Jahre gedauert - eine Ehrenrunde ;) ). Wollte dann Informatik (oder so was) studieren. Da ich aber im ersten Anlauf keine Stelle bekommen habe, hab ich mich an einen Bekannten gewandt, der in Ägypten eine Tauchschule leitet ( http://www.fantaseatec.com (für Infos und Kontakt könnt ihr mich auch gerne direkt ansprechen!)).

Dort habe ich mit meinem Bekannten zusammen für ein Jahr in einem Haus, mitten unter Beduinen gelebt. Habe richtig tauchen gelernt (konnte vorher schon ein bißchen), Hotel- und Tourismusmanagement, Umgang mit Touristen und alles was man übers Tauchen wissen sollte, gelernt.

Ein Jahr in dem ich mich persönlich sehr viel weiter entwickelt habe, sehr viel gelernt habe und völlig was anderes war, als das was ich gelernt hatte oder was ich werden wollte (nämlich Informatiker oder so was :) ).

Mit 21 Jahren da hin - mit 22 Jahren zurück. Dann hab ich noch eine Privatschule besucht (für Informatik) und bin jetzt Netzwerkadmin (seit fast 2 Jahren).

In diesem Jahr (in Ägypten) hab ich zwar meine Freundin verloren (na ja - war gar nicht so schlimm :)) ) aber so vieles neues lernen und erfahren dürfen - ich würde das niemals missen wollen.

Die Finanzierung war auch hierbei ein Problem - ich hatte zwar 5k auf der Kannte liegen, aber nach einem halben Jahr war das weg - nochmal soviel hat mein Vater mir dazugesteuert - so dass ich ein volles Jahr da bleiben konnte. Ein wenig kann man sich da selber verdienen (durch Führungen beim Tauchen (als Divemaster oder Instructor)) aber man sollte sich bei der Art von Zuhause abgesichert haben.

Wer mehr Infos dazu haben will, darf sich gerne an mich wenden :)

Gruß und gute Nacht
bikmaek
 
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