Einfaches Heimnetzwerk zu Backup-Zwecken mit Server oder NAS-Festplatte?

Hallo.

Folgende Situation: Meine Schwester hat eine externe Festplatte die ich ihr gekauft habe, damit sie regelmäßig Backups macht. Da sie aber selten Lust hat die Festplatte zum Computer bzw. Laptop zu schleppen und alles manuell zu machen, macht sie es zu selten.
Deshalb will ich es ihr jetzt endlich, endlich automatisieren. Dazu möchte ich ein kleines lokales Netzwerk aufbauen, das einen Desktop per LAN, zwei Laptops per W-Lan und eben eine NAS-Festplatte bzw. einen kleinen Server samt der angeschlossenen USB-Festplatte beinhaltet. Dabei will ich auf den Laptops und dem Desktop Skripte schreiben, die in regelmäßigen Zeitabständen Daten aus einem definierten Backup-Ordner an die zentrale Festplatte schicken, welche dort auf Viren geprüft und schließlich endgültig archiviert werden.

Einerseits sollen dabei die Kosten und der Stromverbrauch natürlich so klein, wie nur irgendmöglich gehalten werden. Andererseits spielen Durchsatzraten bei der Datenübertragung und Redundanz praktisch keine Rolle.

Mit meiner Laienhaften Unkenntniss sehe ich dafür nur zwei Möglichkeiten:
1. Ich setze einen kleinen Server auf Basis eines Raspberry oder eines Arduinos auf und schließe an diesen die vorhandene USB-Festplatte an.
Vorteile: Ich zahle nur den sparsamen Raspberry/Arduino. Dieser wird dann denke ich auch genug Rechenleistung haben um einen Virenscanner laufen zu lassen.

2. Ich kaufe eine NAS-Festplatte, die ich einfach nur an den Router anzuschließen brauche und die dann das archivieren übernimmt. Der Virenscan müsste dann lokal auf den Laptops/dem Desktop erfolgen.
Nachteil: NAS-Festplatten sind teuer und dann hätte ich die überschüssige externe Festplatte rumliegen.

Welche Möglichkeit ist für mich sinnvoller?

Beides würde ich gerne über den Router betreiben, damit ich keine NAS-Festplatte mit W-LAN brauche bzw. den Server dann auch nicht W-LAN-fähig machen müsste. Sie hat einen Speedport W723V Typ B. Kann ich mit diesem Router ein lokales Netzwerk aufbauen? Also sprich: kann der Router auch Verbindungen zwischen den angeschlossenen Geräten herstellen? Das Handbuch spricht leider nur von Verbindungen zum und vom Internet aus und über Telefonieanlagen.
 
Ich würde auf Möglichkeit 1 setzen, da ein Virenscan auf einem potentiell verseuchten Rechner gelinde gesagt für den A..... ist. Dann könntest du ihn dir auch gleich ganz sparen. Ausserdem dürfte der Stromverbrauch geringer sein als bei einem NAS (je nachdem was du für eine externe Platte verwendest).

Speedports lassen Verbindungen innerhalb des LANs eigentlich immer zu. Sonst könnte man ja auch Netzwerkdrucker u.ä. nicht damit nutzen. Sollte also mit der Hardware kein Problem sein.
 
Wunderbar! Das klingt doch super :)

Wieviel Rechenleistung braucht ein Virenscanner denn? Weder Raspberry und erst recht Arduino haben viel Leistung zu verschenken und das Betriebssystem wird auch einiges abzwacken (dass ich da auf eine grafische Oberfläche verzichte ist selbstverständlich). Es werden Backups von bis zu 8GB anfallen, die dann auf einmal durchsucht werden müssten.

Bei dieser Variante macht mir auch sorgen, dass ich einen der Linux-Scanner verwenden müsste. Ist zwar besser als nichts, aber soweit ich weiß nicht gerade besonders für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Oder sehe ich das zu eng?
 
Die Rechenleistung vom RPi reicht für ClamAV auf jeden Fall aus. Das Problem bei Virenscans ist eher selten die Rechenleistung als vielmehr der HD-Durchsatz. Problematisch wird's allerdings, wenn du sehr grosse Einzeldateien (>2GB) scannen musst. Da solltest du dann ausreichend Swap mit einplanen.
 
Platz auf der Platte ist mehr als genug für große Swap-Partitionen. Danke für den Hinweis, ich werde sie lieber etwas größer machen als zu klein.

Damit hast du alle Fragen innerhalb nur einer halben Stunden beantwortet! :) Danke vielmals, bit! :)
 
Die Arduinos werden das ganze von dir gewünschte nicht unterstützen. Das sind eigentlich reine Micro-Kontroller. Der größte hat 512KiB Rom, das wird mit einem OS und ClamAV ziemlich eng ;)
 
Die Erkennungsrate von ClamAV ist ja leider nicht gerade hervorragend.

Du kannst auch die Festplatte direkt an den Speedport anschließen und über das Konfigurationsmenü die Berechtigungen setzen.
Das wäre dann das Pendant zum NAS.
In deinem Script könntest du dann ausführbare Dateien für das Backup blacklisten.
 
Die Erkennungsrate von ClamAV ist ja leider nicht gerade hervorragend.
ClamAV war auch nur als Beispiel genannt. Allerdings dürfte es schwierig sein andere Virenscanner für ARM zu finden.

Dennoch halte ich einen Scan auf einem Rechner, der potentiell verseucht ist, nicht für sinnvoll. Selbst wenn man Executables aus dem Backup ausschliesst, gibt es noch genug andere Formate, die die Einbettung von Macros u.ä. zulassen, worüber auch wiederum Schadsoftware geladen werden kann. Daher wird man um einen Scan nicht herum kommen, wenn man sicherstellen will, dass das Backup auch nutzbar ist.
 
Ein Arduino dürfte als Fileserver für nicht-zeitkritische Aktionen durchaus brauchbar sein. Dass es darauf mit nem Virenscanner nicht klappt, habe ich schon befürchtet, aber als einfacher Fileserver der nix anderes macht als Daten auf eine Festplatte zu schreiben, reicht eben auch ein Mikrocontroller. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

Was den Virenscanner allgemein angeht: In jedem Fall ist ein Virenscanner, der von den anderen Systemen getrennt ist besser als die jetztige Situation in der Scans nur auf den jeweiligen Systemen alle paar Tage durchgeführt werden. Ein zusätzlicher Scan kann auf jedenfall nicht schaden, selbst wenn er nicht sehr zuverlässig ist.
Du musst auch bedenken, dass das ganze keine Backuplandschaft mit Bandrobotern und Bandtresor für hochsensible Firmendaten werden soll, sondern nur ein kleiner Automat, der einige "unwichtige" Daten, die nur einen persönlichen Wert haben, wie Fotos und Videos der Kinder sichern soll. Es sollte dazu im Verhältnis stehen und ich sehe schlicht keine Notwendigkeit einen kompletten, teuren, stromfressenden x86-Rechner dahinzustellen nur um einen etwas zuverlässigeren Virenscanner zu haben.
 
Ein RPI als NAS ist sogut wie unbrauchbar.

Am PI teilen sich Netzwerk und USB eine Schnittstelle, d.h. die Daten kommen im Netzwerk rein, werden verarbeitet und müssen dann wieder zurück auf USB und das alles durch einen Bus. Die Geschwindigkeit ist da sehr sehr mau und ein Scanner würde das denke ich mal nicht besser machen.

Auch wenn du im Eingangsthread geschrieben hast das Datendurchsatz für dich keine Rolle spielen, will aber deine Schwester nicht nur beim checken von FB danach noch 1h warten bis dein Backupscript fertig ist?

Ein Abbrechen durch ein Shutdown würde ja die Dateien auf der USB Platte unbrauchbar machen, dein Script läuft wieder von vorne und wird dann evtl für erneut unsansft abgebrochen.
 
Chakky hat gesagt.:
Ein RPI als NAS ist sogut wie unbrauchbar.
Worauf stützt du diese Behauptung?

Ab Model B hat der RPi einen extra LAN-Anschluss und mehr RAM. Das Ding schnurrt als Fileserver wie ein Bienchen. Das kann ich sowohl aus eigener Erfahrung als auch durch Erfahrungen aus meinem Freundeskreis bestätigen. Probleme macht er als Fileserver nur dann, wenn man dauerhaft hohe Datendurchsätze benötigt. Aber selbst HD-Streaming ist damit noch machbar.

Und damit mal ein Vergleich gemacht werden kann. Mein erster Fileserver hatte 120MHz mit 32MB RAM. Und das reichte für die private Nutzung problemlos aus. Der RPi hat 700MHz und 512MB RAM.

In meinem Freundeskreis gibt es ein knappes halbes Dutzend Leute, die den RPi für unterschiedliche Zwecke einsetzen, vom Heimkino-System, als NAS-Basis bis hin zur Haus-Automatisierung. Diese kleinen Teile sind erstaunlich vielseitig und performant, wenn man sie korrekt einrichtet.
 
Meine Behauptung stütz sich vorallem auf Aussagen aus der FB Gruppe und eigene Erfahrung ganz am Anfang wo ich das Ding neu hatte. (Lag evtl auch an paar Settings)

Ich nutze mein erstes PI auch als Mediacenter, streaming von HD Content geht je nach eingesetzt Distro bis 1080p ohne Probleme solange kein DTS Sound umgelagert werden muss.

Die NAS Perfomance hängt scheinbar auch mit den zuverwendete Dateiformat der USB Platte zusammen. Mit NTFS soll die Schreibperfomance sehr sehr mau sein (teilweise nur bis 1mb/s) unter ext3 wohl wesentlich besser.
 
Die Performance von Linux auf NTFS war schon immer sehr mau.

Aber wie gesagt: Beim NAS-Einsatz ist auch das eingesetzte Model entscheidend. Der erste RPi (Model A) hatte noch keinen extra LAN-Anschluss und nur die Hälfte an RAM. Der aktuelle RPi bietet dadurch eine wesentlich verbesserte Performance.
 
Als Backup Software bzw. Sync Software kann ich Allway Sync empfehlen. Dann dauern die Backups auch nicht so lange mal vom ersten synchronisieren abgesehen. Wenn es nicht viele Dateien sind kann die Software auch kostenlos genutzt werden. Wer sparen will kauft ein paar mehr und verscherbelt die anderen ;-)
 
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