Erfahrung mit MacOS und XP

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Hallo,

dieser Bericht schildert schlicht und einfach meine Erfahrungen, die ich persönlich und über einen wirklich langen Zeitraum mit jeweils beiden Betriebssystemen sammeln konnte.

Begonnen hatte ich eine Ausbildung im Verlagswesen im Jahre 1997. Mein Ausbildungsbetrieb arbeitete ausschließlich auf Macintosh. Zuvor hatte ich noch keinerlei Erfahrung mit DOS oder Windows. Die PC-Welt war mir bis dato nur bekannt durch die Computer, die mein älterer Bruder hatte. Der hatte sich 1990 einen Atari Mega ST zugelegt, der nach langen treuen Jahren dann schließlich durch die Anschaffung eines iMac wich. Ich erbte übrigens den Atari, den ich nur für Textverarbeitung usw. benutzte. Ich kannte also nur Atari und den Apple, den ich bei meinem Bruder mitbenutzen durfte.

Das war natürlich bei Ausbildungsbeginn ein Vorteil. Schnell fand ich mich beim Arbeiten am Apple zurecht und konnte auch nicht klagen. Dann, im selben Jahr, schaffte sich ein Freund von mir einen PC an. Dieser hatte bislang nur einen Amiga als Spielecomputer, bzw. zuvor einen C64. Beide Systeme waren mir bisher nur so vom Zuschauen und Zocken im Keller eines Kumpels bekannt. Gearbeitet hab ich mit sowas zuvor nie, geschweige denn selbst bedient (bis auf den Joystick).

Da ich nun öfter bei besagtem Freund mit dem PC war, bekam ich oft Gelegenheit größere Einblicke zu bekommen. Und mir wurde nach und nach klar, dass Windows der größte Scheiss ist. Das war allerdings 1997. Ein Jahr später wollte ich mir dann auch einen neuen Computer zulegen, weil es einfach wichtig war, dass ich für meine Ausbildung mich mit den Programmen noch besser vertraut machen konnte. Schließlich wollte ich für die Abschlussprüfung im nächsten Jahr gut vorbereitet sein und auch zuhause mit Programmen wie Photoshop, Director usw. üben und ein wenig Lingo, HTML und JavaScript scripten/programmieren.

So machte ich mich dann alsbald schlau, was für mich das Beste sei. Keine Frage - ich wollte einen Mac. War ich dieses System doch gewohnt und wusste von den katastrophalen Abstürzen, mit denen mein Windows-Kumpel immer zu kämpfen hatte. Also schaute ich, dass ich mir einen Mac besorge. Doch dann war da der Faktor Geld. Als Azubi hatte ich nicht viel davon. Und als ich die Preise für die Apple Rechner sah, wurde mir schwindelig. Sogar ein Angebot meines Ausbildungsbetriebs, wodurch ich einen Apple hätte günstiger bekommen können, nutzte nichts. Selbst durch dicken Preisnachlass war ein Apple für mich unerschwinglich. Alsbald entschied ich mich schweren Herzens für eine Win-Dose. Doch der Preis und die Verfügbarkeit von Software usw. waren hier dann doch an erster Stelle. Ich musste das Betriebssystem Windows dann eben ertragen. Aber mir ging es ja eh nur darum, mich auf das Üben mit den Programmen usw. zu konzentrieren. Nun, ich kaufte also die PC-Dose.

Nun arbeitete ich in der Firma also mit Mac und zuhause mit Windows. Und ich habe Windows gehasst. Es stürzte ständig ab und war ansonsten auch kacke, weil hässlich und umständlich. Hatte man ein Problem, musste man so seltsame Sachen machen, wie z.B. in der Registrierungsdatei rumschrauben. Die Liste ist endlos. Nun, trotz allem gewöhnte ich mich an die Scheisse und machte einen sehr guten Ausbildungsabschluss

Danach entschied ich mich, ein computerrelevantes Studium zu beginenn. Im jenem Jahr kam ich dann mit Windows 2000 in Berührung. Für mich war bis dahin klar: Sobald ich wieder Kohle hab', kommt die Dose weg und ein ordentlicher Mac hin. Doch alles kam anders. Mit Windows 2000 hatte Microsoft es doch tatsächlich geschafft, ein funktionierendes Betriebssystem auf den Markt zu bringen, das dazu auch noch stabil läuft. Natürlich hab' ich das installiert, um so schnell wie möglich Windreck 98 loszuwerden. Und zu meiner Verwunderung gewöhnte ich mich daran...

Windows 2000 lief und lief, und die Hersteller adaptierten ihre Soft- und Hardware in Rekordzeit. Alsbald gab es auch so gut wie für niemanden mehr Treibermangel. Die hatte ich ganz zu Beginn noch mit dem Drucker. Aber das Problem war schnell gelöst. Nun, nach einiger Zeit hatte ich mich so sehr an Win2k gewöhnt, dass ich einen Aha-Effekt hatte, als ich das erste Mal wieder mit Macs in Berührung kam. (Wir hatten in der Uni auch einen Mac-Pool.). Zu meiner Überraschung (damals war noch Mac OS 9) sah ich die ganzen Nachteile beim Mac, die mir vorher nie so auffielen. Ich fand es einfach katastrophal, dass man z.B. eine Anwendung nicht desktopfüllend maximieren kann. Verklickt man sich, landet man auf dem Desktop und muss diese wieder über den Finder einblenden. Das ist zeitraubend, wenn man sich in Photoshop befindet und die Palette anklicken möchte, aber leicht daneben klickt. "Nerv!" dachte ich. Es gibt noch viele andere Dinge, aber die Liste wäre zu lang. Nun gut, dachte ich. Ich war der Meinung es läge eventuell nur daran, dass ich schon so lang nicht mehr an einem Mac gearbeitet hatte. Aber da hatte ich mich getäuscht...

Als ich nämlich mein Praxissemester antrat, landete ich wo? Na? In einem Betrieb, der nur Macs verwendet! Jawohl - damit hatte ich nicht gerechnet. Bis dahin gab es dann mittlerweile auch Mac Os X und ich war neugierig. Ich gab diesem eigenartig aussehenden Betriebssystem eine Chance. Interessanterweise arbeitete ich im Bereich Usability und lernte viel darüber. Meine beiden Chefs hatten sich Macs zugelegt, weil die Firma Usability-Design betreibt und die Mac-Designer den Ruf genossen, besonders anwenderfreundliche Oberflächen zu entwickeln. Iich war gespannt. Meine Chefs schwörten auf Mac. Ich dachte, die müssen es ja wissen. Die arbeiten in dem Bereich.

Doch: Nach und nach entpuppte sich Mac Os X für mich als klobiges, langsames, leistungsfressendes Betriebssystem, welches außer der Tatsache, dass es einen "ich bin ja so kreativ"-Look und umherfliegende Dialogfenster hat, sich pro Woche mindestens 10 Mal verabschiedete. Das war ich nicht gewohnt. Hatte ich doch mittlerweile Windows XP auf dem eigenen Rechner, das in einem halben Jahr nicht einmal hängen blieb. (Es war immer noch der Rechner von '98 - Aufrüsten war kein Problem). Ok, ich war geduldig. Doch das Usability - so sehr es auch mit all den Jakob Nielsen (der Usability Guru) Regeln konform gehen wollte, widersprach sich im gleichen Atemzug in sehr grundlegenden Aspekten. Interessant war, dass ich diesbezüglich eine Diskussion mit einem meiner Chefs hatte. Der hatte noch NIE Windows XP benutzt und pries Mac Os X als DAS Betriebssystem schlechthin an. Ich zählte ihm dann etliche Beispiele auf, wo man bei Mac Os X einfach nur Mist gebaut hat. Ich kannte ja beide Betriebssysteme. Mein Chef hatte kein Gegenargument. Denn aus Usability-Sicht hatte ich wissenschaftlich gesehen tatsächlcih recht.

Klar ist XP nicht perfekt. Doch nachdem ich beide Betriebssysteme kennengelernt und lange Zeit (also mehrere Monate) damit gearbeitet hatte, konnte ich - der ja ehemals Mac favorisiert hatte - nur den Schluss ziehen, dass Mac Os X ein schlechter Scherz ist, der für mich wie ein Betriebssystem für versnobbte Grafik-Designer anmutete. Der Witz war, dass JEDER der in diesem Betrieb arbeitete und noch nie einen XP Rechner bedient hatte, das Mac Os X als "besser als Windows" bezeichnete. Tatsache ist aber auch, dass JEDER in diesem Betrieb, der Windows XP gut kannte (und ja täglich mit Mac arbeitete in dem Betrieb), Mac Os X als langsam, unstabil, umständlich, starr und kühl bezeichnete. Diesen Eindruck hatte ich auch - und sogar unser Grafik-Designer. Dieser hatte im Studium zwar auch auf Mac gelernt und benutzte es täglich im Betrieb, hatte sich aber aus Kostengründen privat einen XP Rechner angeschafft und die Vorteile auch bei der Handhabung entdeckt. Wirklich eine Ausnahme. Die meisten Grafik-Designer, die ich kennengelernt hatte während meiner Laufbahn, waren versnobbte Nixblicker, die ohne jemals XP angerührt zu haben, einfach nur deshalb gegen Windows schimpften, weil Apple Produkte angeblich viel cooler aussehen. Das fand ich jedoch nicht. Das Design ist meines Erachtens technokratisch überzogenes Wichtiggetue - sowohl an der Hard- als auch an der Software. Und das Schlimme: Es ist nur über Umwege anpassbar.

Schon als ich das erste Mal verzweifelt die Desktopeinstellungen suchte, um diesen Metall Look & Feel wegzubekommen, wurde ich wahnsinnig. Ich fand dann heraus, dass es sowas beim Mac standardmäßig nicht gibt. Es war lediglich möglich, die Perlen-Buttons auf Grau zu stellen und die Fenster in einer Farbe einzufärbe. Das war's dann aber schon. Ein Skin-Wechsel wie in XP gab's einfach nicht. "Man braucht ein Zusatz-Tool, aber das macht es dann vielleicht instabil, etc. etc." hieß es. Bitte? Wollte Apple nicht benutzerfreundlich und anpassbar sein? Wo bitte bleibt das gute Usability? Wohl noch nie was von "Customizability" gehört? Was bei XP wenige Mausklicks sind, war dort einfach nicht vorhanden. Unglaublich. So arbeitete ich also mit speicherfressenden animierten Fenstern und dummen "Perlen"-Buttons - alles im hässlichen Metall-Look des ekelhaften Quicktime-Players. Da brachte auch das bisschen Ändern der Fensterfarben nicht viel. Eine Katastrophe sag' ich euch! Arbeiten in Photoshop? Grauenhaft! Das Look & Feel ist dermaßen störend - es lenkt vom Inhalt der Arbeit zu sehr ab. Außenrum keine neutrale Farbe, sondern diese grellen weißen Leisten und die bunten Buttons. Es war die Qual schlechthin. Und dann der Dialogboxen-Wahnsinn der da abging. Immer flog von irgendwo eine Dialogbox mti einer Art Schieb-, Klapp- oder Rausflutsch-Effekt herein und nervte durch diese beknackte Animation nur. Ganz zu schweigen von den teils unsinnigen Meldungen zu jedem kleinen Mist. Natürlich hat man den Dreck auch bei XP in Form von dummen Sprechblasen in der Taskleiste usw. - doch es lässt sich (im Gegensatz zu den Mac-Hinweisen) abschalten.

Funktionen findet man im übrigen auch nur sehr schwer - oft da, wo man nie suchen würde. Vor allem bei den Systemeinstellungen sucht man oft vergebens. Also ich als ehemaliger Mac-User musste zugestehen, dass ich mit XP viel besser zurecht komme und es wesentlich intuitiver finde. Vor allem konnte ich XP all meinen Bedürfnissen bis ins Detail anpassen. Beim Mac ist das nur Augenwischerei. Wer seinen Mac anpassen will, muss erstmal eine Menge Tools downloaden und dann mühevoll in Kleinarbeit alles ändern. Eine Tortur ist das! Ich hab es selbst probiert - und aufgegeben. Es nahm zu viel Zeit in Anspruch und führte nur zu Problemen mit der Kiste. Bei XP kannte ich diese Probleme nicht.

Nun der Witz: Vor kurzem wollte ich mir ein Notebook zulegen. Und siehe da, ich stolperte über das iBook G4 von Apple. Ein kleines 12 Zoll Gerät, das sehr leicht und flüsterleise ist. Ok, dachte ich - da ist zwar kaum was dran (veraltete Standards usw.), aber es ist sehr ergonomisch in der Bauform und hat eine exzellente Tastatur. Das muss man denen lassen. Schließlich wollte ich es nur für Office-Anwendungen verwenden, und außerdem wusste ich, dass man darauf Linux installieren kann... :-)

Nun, ich klinkte mich also im Internet im Apple-Store ein und stellte mir meinn iBook zusammen - und kotzte. Wirbt Apple doch damit, dass dieses Teil weniger als 1000 Euro kostet, so bekommt man angesichts des Preises das Grausen, wenn man dann die Festplatte nur etwas größer oder ein brennfähiges Laufwerk haben möchte - mal ganz zu schweigen davon, dass Apple es nicht einmal fertig bringt, ein Laufwerk hierfür anzubieten, das DVDs brennen kann. Da muss man nämlich dann zum Powerbook mit "Superdrive" greifen, dass bei schlappen 1688,99 Euro beginnt. Spaßeshalber hab' ich das ganze Zusammenstell-Prozedere dann mal mit dem neuen mini-Mac durchgemacht. Ich fand den Preis, mit dem Apple wirbt, - nämlich unter 500 Euro - eigentlich vernünftig. Ich erwartet auch die Standards, die derzeit für Desktop-PCs selbstverständlich sind. Tja, ich konnte ja nicht glauben, was Apple da treibt: Abzocke pur. Der Mac mini mit 80gig Platte in der Grundausstattung kostet 589 Euro. Dafür gibt es popelige 256MB Ram, ein DVD/CD-RW Combo Laufwerk (DVDs beschreiben ist NICHT möglich), KEIN Wireless LAN, KEINE Tastatur/Maus, und nur 1 Jahr Garantie (was nach neuem EU-Gesetz rechtswidrig ist).

Doch der Hammer kam noch. Ich konfigurierte den mini Mac so, dass er ganz annehmbar wurde (nämlich fast mit Maximalausstattung) - wenn auch immer noch enorm popelig ausgestattet im Vergleich zu einem Windows Rechner in diesem Preissegment:

Diesmal mit:
- 1GB RAM (+ 330 Euro)
- DVD+/DVD-R/CD-RW (+ 99 Euro - das Beste, was sie haben; kann aber immer noch keine DVD-RW Medien beschreiben)
- Bluetooth + Airport-Karte=WLAN (+ 100 Euro)
- Funktastatur + Funkmaus (+ nochmal unverschämte 100 Euro)

Und da landete ich dann bei sage und schreibe 1219 Euro - mit nur 1 Jahr Garantie. Aha. Nun, die Garantie kann auf 3 Jahre erweitert werden - für die "kleine" Summe von "nur" 199 Euro, womit wir dann bei einem Gesamtpreis von 1418 Euro sind. Ok, ich dachte: "Berücksichtigen wir mal die wirklich sensationellen Maße des mini Mac - ist es diese Kiste dann wert?". Meine Antwort: Die haben den Arsch offen!!! Das ist die größte Augenwischerei, die mir je untergekommen ist. Außerdem sieht der Würfel - wie alles von Apple - aus, als wäre er in einem Krankenhaus designed worden. Die Maße sind schon Hammer, ja. Aber für DEN Preis bekomme ich ein sehr ordentliches Laptop. Bei dem mini Mac muss man ja immer noch bedenken, dass zu diesem kleinen Scheisshaufen ja noch der Monitor und die Tastatur/Maus fehlt. Damit ist das vermeintlich Praktische dieses Rubic's Cube Verschnitts wieder zunichte. Denn für den Preis bekomme ich ein sehr geiles Widescreen Notebook mit großem Display und nur 2,4 kg Gewicht (z.B. von Samsung, Acer oder Asus). Nun nehmt mal diesen Dreckswürfel und rechnet das Monitorgewicht und den anderen Kleinkram dazu. Was ist daran praktisch? Entweder ich hab' einen Desktop-PC und stell' den hin, oder eben nicht - dann kauf ich mir nämlich ein Notebook, das im Verhältnis dann doch praktischer ist und viel mehr bietet.

Tja, hier also mein Fazit:

1. Ich war Mac-User - ich liebte dieses OS
2. Ich war DOS/Win98 User - ich hasste dieses OS
3. Ich wurde Win2k User - ich gewöhnte mich daran
4. Ich hatte regelmäßig Zugang zu Macs im Mac-Pool - ich wurde skeptisch
5. Ich wurde XP User (ist ja nicht viel anders als 2k) und war erstaunt
6. Ich wurde zwangsläufig wieder Mac User (diesmal Os X) - und lernte, Mac zu hassen
7. Ich wollte Apple auf dem Notebook-Sektor eine Chance geben. Aber ich wurde enttäuscht wegen der Abzocker-Politik von Apple.

Ich kann also sagen: Apple ist große Affenscheisse!!!

Grüße

Jens
 
Doch: Nach und nach entpuppte sich Mac Os X für mich als klobiges, langsames, leistungsfressendes Betriebssystem, welches außer der Tatsache, dass es einen "ich bin ja so kreativ"-Look und umherfliegende Dialogfenster hat, sich pro Woche mindestens 10 Mal verabschiedete.
? was auf keinen Fall normal ist. Vielleicht ein defekter Speicherriegel?
Ich arbeite pro Tag gute 12 Stunden am Mac (OSX), Neustarts erlebe ich im Monatsrhythmus. Ich arbeite mit ausgiebiger Speicher- und Prozessornutzung.

Arbeiten in Photoshop? Grauenhaft! Das Look & Feel ist dermaßen störend - es lenkt vom Inhalt der Arbeit zu sehr ab.
Ich empfehle die Taste ?F?.

Ich kann also sagen: Apple ist große Affenscheisse!!!
Dein gutes Recht. Womit arbeitest du jetzt?
 
Mal schauen

Vielleicht hatte ich wirklich Pech mit dem Rechner, vielleicht war der Speicher wirklich futsch. Aber trotzdem: Mal abgesehen von den Abstürzen, war das System auch so als solches sehr träge. Das ging mir auch so, wenn ich mal an einem anderen Mac saß. Vielleicht ist es übertrieben, zu sagen, Apple ist Affenscheisse. Das ist ja auch nur meine subjektive Erfahrung. Ich mein', die Hardware ist ja schon ernsthaft interessant - auch wenn Apple in puncto Standardkomponenten hinterherhinkt. Da beziehe ich mich aber hauptsächlich auf Zusatzkomponenten wie oben erwähnte Geschichte mit den DVD-Brennern. Mittlerweile ist doch in jedem Popel Windows-PC ein schneller Multiformat-Brenner drin, doch Apple bringt es nicht fertig, dies standardmäßig einzubauen. Die größte Frechheit ist jedoch, dass beim neuen minii Mac Tastatur und Maus teuer dazugekauft werden müssen.

Jetzt werde ich schauen, dass ich ein kleines leichtes Standard-Notebook bekomme und mir dann Linux und SkyOS drauf installieren. Apple bzw. Mac Os X kommen mir nicht ins Haus. Wäre Apple nicht so auf Abzocke aus, hätte nicht dieses ekelhafte avantgardistische Image und dieses widerliche Mac Os X, dann könnte ich mir es überlegen. Denn die Verarbeitung als solches ist sehr gut und die Akkulaufleistung hervorragend.

Ich würde mir ehrlich gesagt unwohl vorkommen, wenn ich in der Bahn säße und wüsste, dass Leute auf die Rückseite meines Notebook glotzen, weil da ein Apfel leuchtet. Sich in der Menge hervortun wollen ist was für Pseudo-Kreative, aber nix für mich. Gutes Design hat was mit hervorragender Funktionalität zu tun, welches die Idee für seine Optik aus der Originalität der Problemlösung ziehen sollte und nicht umgekehrt.

Ich erinnere da nur an die runden Mäuse, die Apple damals hergestellt hatte. Die wurden nur rund gemacht, weil es besonders aussehen solllte. Ergonomisch war es jedoch eine Katastrophe. War die Maus nur etwas gedreht - und das passierte sehr leicht bei einer runden Maus - folgte der Mauszeiger im Vergleich zur Handbewegung in eine unerwartete Richtung. Alle Leute, die damals in meinem Ausbildungsbetrieb arbeiteten und so eine Maus bekamen, schafften sich diese länglichen Plastikaufsätze an. Denn ohne einen solchen Aufsatz war die Maus schlichtweg eine große Behinderung, den Mauszeiger auf dem Bildschirm zu koordinieren - vor allem, wenn man schnell mit der Maus arbeiten wollte.

Wie es auch sein mag. Ich finde, dass Apple trotz allem eine Bereicherung ist. Denn es gibt ja Interessenten für diese Produkte und Apple bringt Bewegung in den Markt, wie z.B. mit seiner Firewire-Technologie, die wahrhaft ein Segen ist.

An dieser Stelle möchte ich aber mal mit ein paar Gerüchten aufräumen. Es wird ja immer behauptet, Apple habe auch diese oder jene Technologie erfunden. Meist ist das aber nur eine Legende und Apple waren lediglich einer der ersten, die diese serienmäßig nutzten. Hier also die Gerüchte:

1. Apple hat die Fenstertechnik erfunden --> ist falsch. Am Stanford Research Institute (SRI) und am Palo Alto Research Institute (Parc) von Xerox wurde die Computermaus als Zeigeinstrument, die Menüstruktur und die Fenstertechnik bereits in den späten 60ern erfunden, welche dann in den 80er Jahren zuerst von Apple und dann von Microsoft aufgegriffen wurden.

2. Apple hat USB erfunden --> ist falsch. USB wurde von Intel entwickelt, jedoch war es Apple, die diesen Bus als erstes in Rechner einbauten und somit eine große Erleichterung brachten, während die Dosen noch mit PS/2 Anschlüssen herumgurken mussten.

3. Apple hat Bluetooth erfunden --> ist falsh. Bluetooth wurde im Hause Ericsson entwickelt, um eine Lösung zu finden, drahtlos zwischen Handys und Zusatzgeräten zu kommunizieren.

Apple hat bis auf Firewire insgesamt so gut wie nichst erfunden - sondern nur technologische Neuerungen oft schnell, bzw. als erste umgesetzt und serienmäßig verwendet. Komischerweise liefen mir aber in der Mac-Welt ständig solche Mac-User über den Weg, die ganz begeistert immer davon erzählten, was Apple doch alles erfunden hat, ohne jemals den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Trotz allem ist unbestreitbar, dass ohne die Initiative von Apple, die Fenstertechnik vielleicht nicht so schnell eingeführt worden wäre. Erst Apple hat die Sache ins Rollen gebracht. Man stelle sich mal vor: in den 60ern erfunden und erst in den 80ern verwendet! Aber wer weiß, womit wir dann arbeiten würden heute. Das Interaktionsschema mit Fenstern, Maus und Desktopmetapher, das wir heute alle gewohnt sind, ist ja nicht die einzige Idee und Lösung, die es im Bereich der Usability Forschung bezüglich des Themas Computerbedienung gibt.

Bin gespannt, welche Idee es sein wird, welche den heutigen Interaktionsstandard ablösen wird. 3D-Brille mit Handschuh usw., räumliche Ordnerhierarchien, Clustertechniken usw. wurden ja alle schon durchprobiert. Mal schauen.

Jens

Dieses Thema wurde auf Wunsch des Themenstarters geschlossen, da es nichts
bringt, darüber zu diskutieren, da viele User immer nur eine Seite der
Medaille sehen wollen. Dieses Thema dient lediglich als Erfahrungsbericht.
 
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