Gehäusebau: Strahlungsabschirmung?

Hi!

Ich hab mir neulich überlegt, mir vielleicht selber ein Gehäuse zu bauen. Als Anreiz hab ich dazu Bilder von Legogehäusen oder Holzgehäusen genommen. Das Zusammenbauen wäre dann mehr oder weniger mein Problem, und auch nicht zu schwer lösbar (hoffe ich).
Aber ich hab gehört, dass man bei einem Gehäuse bei der Materialwahl aufpassen sollte, da irgendwelche Strahlungen oder ähnliches abgeschirmt werden muss, die ungesund / gefährich sind.
Deshalb wüsste ich gerne erstmal, ob das stimmt. Und wenn es stimmt, wüsste ich gerne, wie man da irgendwie Abhilfe schaffen kann. Ich hab gehört, man muss es mit bestimmten Metallen von innen verkleiden. Würde es z.B. Aluminium tun?

Danke schonmal für alle Antworten.
 
Ein Gehäuse wird abgeschirmt um "Strahlungen" von AUßEN abzuschirmen, nicht umgekehrt.

Es sollen keine Elektromagnetischen "Strahlen" ins innere gelangen um die elektronik zu schädigen. So etwas nennt man einen "Faradayschen Käfig".

Siehe dazu auch Wikipedia -> Faradayscher Käfig

MfG
Lord
 
Hach - eine Frage aus meinem Fachgebiet, dass ist schön! :)
Original von Lord_Nykon
Ein Gehäuse wird abgeschirmt um "Strahlungen" von AUßEN abzuschirmen, nicht umgekehrt.
Das ist eigentlich nicht ganz richtig...natürlich "strahlen" Rechner - erst recht wenn man auf die Option "Spread spectrum" in den Frequenzeinstellungen im BIOS verzichtet. Diese Option wurde eingeführt, damit die Hardware durch die Postzulassung in Deutschland kommt, denn nur mit diesen Einstellungen sendet das Gerät im Betrieb so wenig Störungen aus, dass Einkopplungen bspw. auf das Telefon- oder TV-Netz unmöglich werden.
Den Faradayschen Käfig gibt es außerdem in dieser Form beim Rechner nicht, da muss und kann ich mit ruhigem Gewissen der Wikipedia widersprechen! Grund ist die Verbindung des Metallgehäuses mit dem Erdpotential über den Schutzleiter (PE). Dies führt zu einer Ableitung sämtlicher elektrischer Energie, sobald sie auftritt. Die Natur hat nämlich das Bestreben, alle Potentialunterschiede (und im Grunde genommen sind elektromagnetische Felder nichts anderes) auszugleichen.
Auch beim in der Wikipedia angesprochenen Koaxialleiter bewirkt nicht der Faradaysche Effekt die Abschirmung, sondern die Tatsache, dass der Schirm auf Masse gelegt wird.

Wenn der Rechner allerdings durch einen Fehler in der Stromzuleitung oder beim Netzteil bzw. dessen Einbau nicht mit dem PE verbunden ist, hast Du einen Faradayschen Käfig. Das richtige Wirkprinzip tritt allerdings nur ein, wenn ein geschlossenes Leitfähiges Material um den zu schützenden Raum ist. Ich zitiere die Wikipedia:
Bei nicht zu hochfrequenten Wechselfeldern genügt es auch, wenn man statt eines geschlossenen Leiters einen Käfig aus Leitermaschen hat.
Da es sich beim Rechner jedoch um hochfrequente Wechselfelder handelt und das Rechnergehäuse definitiv kein vollständig geschlossenes Medium ist sieht die Sachlage anders aus. In der Hochfrequenztechnik gilt nämlich die Regel, dass jede Lücke, die größer als Lambda/10 groß ist, als Nullbarriere für diese Frequenz wirkt.
Zur Erklärung: Lambda ist die Wellenlänge der Frequenz, errechnet wird sie mittels
Lambda = c / f (c..Lichtgeschwindigkeit, f..Frequenz)

___

Aber Du brauchst Dir keine Sorgen machen. Wenn nicht gerade große Wechselfelder (wie 'ne Trafostation unter Deinem Fenster oder eine selbstgebaute und auf den Rechner gerichtete WLAN-Richtantennne) um Deinen PC anliegen oder TV- und Telefonleitung genau am Rechner vorbei gehen passiert nichts. Hab schon seit Jahren Erfahrungen mit Rechnern aus Holz, Glas etc. und den einzigen Störeinfluss, der auftreten kann ist ein leicht gestörtes Audiosignal oder Störungen im Empfang der TV-Karte.
 
Zurück
Oben