hm. hitler hatte aus zwei gründen erfolg:
1. er "übernahm" die nsdap, weil er nach dem ermessen des parteigründers "ein bombencharisma" hatte. das ist eines der wenigen dinge, die man herrn hitler nicht absprechen kann. natürlich, heute wirken seine reden ziemlich plump, genau wie das restliche propagandamaterial, aber damals war hitler sowas wie ein popstar der deutschen politlandschaft.
deutschland mit seinem modell "weimarer republik" war eine einzige innenpolitische katastrophe. als in münchen dann kurzzeitig noch die kommunisten an die macht kamen, hatten die leute ziemlich die nase voll und hitler hat das rechtzeitig erkannt (naja, ein wenig haft mit seeblick hat da scheinbar nachgeholfen). hitler und die nsdap waren in der damaligen politlandschaft so ziemlich die einzige partei, die auf den tisch gehauen hat und sagte "leute, wenn ihr endlich wieder ein stolzes, soziales, unabhängiges und 'gerades' deutschland haben wollt, dann wählt mich!". und genau das war es, was die leute haben wollten. der "richtige" mann zur "richtigen" zeit.
2. hitler versprach den menschen arbeit und gab sie ihnen auch. die nsdap war dem "gemeinen", unterschichtigen arbeiter näher als die "intellektuellen" sozialisten und den "hallo lenin!"-kommunisten. vom ariertum war damals noch kaum die rede (wobei hitler bekanntlich mitglied mehrerer ariosophischer zirkel war und schon zu seinen zeiten als postkartenmaler in wien einschlägige lektüre betrieben hat), es war eine zeit der sozialen not und orientierungslosigkeit, da kam er als "strahlender messias des deutschen volkes vom himmel gestiegen" [(C) kaht. kirche] und setzte einen schlusspunkt. natürlich gab es genug "ellbogentaktik" gegen politische gegner und kurz nach der machtergreifung zeigte das entstehende regime bereits ihr wahres gesicht (stichwort "columbia-haus").
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hitler war nicht wahnsinnig. hitler war auch nicht der "grösste feldherr aller zeiten" (kurz: GRÖFAZ), als den er sich gerne sah. geisteskrank war er auch nicht; angeblich hatte er nur einen hoden und im ersten weltkrieg das eine oder andere homoerotische erlebnis mit den kameraden, aber das sei jetzt dahingestellt (zumal sowas nur im gedankengut rechtskatholischer fundis und sonstiger idioten mit dem geisteszustand in zusammenhang gebracht wird - wie ironisch).
"der jude" wurde zum "deutschen feindbild", weil viele der damals wohlhabenden familien jüdisch waren (teilweise, ohne das auch nur zu wissen, bzw, sich darum zu kümmern - der zionistische zirkel war wo ganz anders zuhause) und auch in den spitzen von industrie, wirtschaft und finanz saßen. in einer zeit, wo die inflation ähnliche höhenflüge erlebte wie die reperationszahlungen an die siegermächte des ersten weltkriegs, war es ein leichtes, die arbeitermassen auf sozialer und nationaler ebene (achtung! es war eine nationalSOZIALISTISCHE partei!) gegen ein "feindbild" einzuschwören, welches "wohlhabend" und "andersrassig", sprich: böse, war.
beim feldzug gegen die sovietunion war es ein ähnliches. karl marx war jude, ergo, der kommunismus war eine jüdische erfindung zur vernichtung der teutschen herrenrasse. das die gesammte "operation barbarossa" eigentlich bis stalingrad recht gut lief, wird gerne unter den tisch gekehrt. der entscheidende faktor für die niederlage der wehrmacht und der totenkopfverbände war letztlich der überraschend harte winter und die dadurch entstandenen versorgungsengpässe (kaum wintertaugliche kampfanzüge, der diesel ging aus, ebenso munition und nahrung). da die rote armee gerade "von hinten" den gegenangriff anrollte und der russe im algemeinen "winterfitter" war/ist als der bayer muss ich wohl nicht erwähnen. dennoch war der winter damals der härteste, der seit X jahren "regierte".
was daraus folgte kannte man schon aus dem ersten weltkrieg: einen zwei-fronten-krieg kann man nur verdammt schwer gewinnen, vorallem, wenn man es teilweise mit partisanen zu tun hat (wieder ganz toll: die kroatischen ustascha haben mit den deutschen gebandelt und ihre todfeinde, die serbischen tschetniks bekämpft, welche teilweise wieder als partisanen gegen beide gekämpft haben und zusätzlich antikommunistische die "roten" partisanen auch bekämpft haben) und die verbündenten (mal wieder) den rückwärtsgang einlegten (grüss gott, italien, kriegen wir südtirol irgendwann wieder zurück?). die niederlage kam also schleichend und gewisse generäle unter dem "sternenbanner" sollten sich dieser strategischen "pechsträhne" vielleicht etwas besinnen.
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was man auch nicht vergessen darf, ist, dass die nsdap bis '37 einen starken linken flügel hatte: die sa. herr röhm war ja bekanntlich "nationalbolschewist" und ein knabenliebhaber dazu (er nannte das gern "eine enge kameradschaft"). wo einst die sturmabteilung, gegründet von freischärlern und kriegsveteranen hitlers saalwache und leibgarde waren, drängte sich herr himmler, der bayrische volksschullehrer, mit seiner "arischen" ss und deren unterabteilungen (gestapo, polizei, militärpolizei, waffen-ss, totenkopfverbände, usw) auf. schliesslich wurde die sa von der ss "geputscht", röhm wurde ermordet und das "sozial" verschwand endgültig aus der nsdap und die scheisse konnte beginnen.
immerhin, vielleicht war herr hitler ja unter den achseln blond,
gruss,
non