kapitalistische Geldgier als Zugpferd der Lernresistenz

Die (Wirtschafts-)Geschichte ist leider voll von solchen, durch Gier und unkontrolliert wuchernde Märkte, ausgelösten Krisen - die erste umfassend dokumentierte Spekulationsblase war, meines Wissens nach, die Tulpenkrise in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Trotzdem werden manche Menschen nicht müde, den Mythos von der unsichtbaren Hand und den selbstheilenden Kräften des Marktes zu beschwören...:rolleyes:

Aber ich denke das meinst Du mit der Lernresistenz in der Überschrift... ;)
 
@sTEk: Es gibt sowohl unter den Mächtigen und als auch den HartzIV'lern schwarze Schafe, die sich auf Kosten der Gesellschaft bereichern und dadurch ein schlechtes Licht auf ihre Gemeinschaft werfen. Zu behaupten alle Manager seien Raubtierkapitalisten ist wie zu behaupten, alle Menschen, die ALG2 beziehen, würden den ganzen Tag nur faul auf dem Sofa sitzen, rauchen, trinken und RTL2 gucken. Also eine unqualifizierte Aussage.

... Trotzdem werden manche Menschen nicht müde, den Mythos von der unsichtbaren Hand und den selbstheilenden Kräften des Marktes zu beschwören...:rolleyes:
Ich glaube, dass diese unsichtbare Hand es schon regeln kann, nur entstehen dann Umstände, mit welchen die Gesellschaft noch schwerer umgehen könnte:
HRE wäre Pleite gegangen, deren Manager wäre gelyncht worden, Menschen, die dort ihr Geld angelegt haben, hätten alles verloren. Menschen die ihre Arbeit verlieren und sich nicht um neue kümmern, werden eben obdachlos usw. Aber: Wer hart oder gut arbeitet wird belohnt - wer nicht oder es nicht kann zählt halt zu den absoluten Verlierern der Gesellschaft (ALG2 wären in dem Fall paradiesische Zustände für diese). Für mich persönlich wäre so ein Wirtschaftssystem nichts, daher sollte man in Deutschland auch nicht von Kapitalismus und der unsichtbaren Hand zu sprechen, denn dafür greift der Staat viel zu stark ein.

Was mich eher verrückt macht, ist das wir über 50% unseres Haushaltes für das Sozialsystem ausgeben und es wohl so idiotisch verwaltet wird, oder die Betroffenen falsche Erwartungen haben, dass es nicht reicht.
 
Aber: Wer hart oder gut arbeitet wird belohnt
Denke ich eben nicht. Dafür ist die Gesellschaft viel zu sehr in Klassen aufgeteilt. Klar, es gibt die krassen Beispiel von Tellerwäschern die zu Millionären wurden. Für den Großteil gilt aber: Die gesellschaftliche Position bestimmt in etwa die Möglichkeiten der Kinder. Nicht vollständig, man kann sich verbessern oder verschlechtern, aber es ist sicher nicht so, dass jedem Tür und Tor offen stehen.

Um zum Thema zurück zu kommen: Ich frage mich gerade wann irgendwo auf der Welt folgendes Thema in einem Forum (oder was es dann auch immer gibt) geöffnet wird:

Für alle, die es noch nicht wissen oder sich nur selten mit Wirtschaftsgeschichte auseiandersetzen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise
Achso, das wäre ja schon jetzt angebracht. :-|

mfg benediktibk
 
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xrayn:
Ich glaube, dass diese unsichtbare Hand es schon regeln kann, nur entstehen dann Umstände, mit welchen die Gesellschaft noch schwerer umgehen könnte
Erfreulicherweise sehe ich das anders (in letzter Zeit waren wir sooft einer Meinung, dass ich mir schon fast konservativ vorkam ;)), denn so wie ich das sehe, gibt es einige Gemeinsamkeiten bei praktisch allen Wirtschaftskrisen: Am Anfang steht ein wirtschaftlicher Boom, in dessen Verlauf das Profitstreben immer extremere Formen annimmt (Gier) und die Wirtschaft sich, unter dem Eindruck wachsender Gewinne, mehr und mehr den staatlichen Kontrollen (Liberalisierung) entzieht. Immer mehr Menschen beteiligen sich an immer riskanteren Geschäften und die wildwuchernden Märkte führen zum Anwachsen einer Spekulationsblase, die letztendlich mit einem, mal mehr und mal weniger, lauten Knall platzt... Bewältig werden die Krisen dann durch staatliche Rettungsmaßnahmen und Eingriffe in die krisengeschüttelten Märkte. In der Folgezeit, nicht zuletzt durch staatliche Regulierungsmaßnahmen, erholen sich die Märkte wieder, die Gewinne wachsen und das ganze geht von vorne los...:rolleyes:

Als Beispiele wurden hier ja schon die Tulpenkrise, die am Ende der Goldenen Zeit der Niederlande erfolgte, und die Gründerkrise von 1873 genannt, die im Anschluß an den Boom der Gründerjahre erfolgte. Weitere Beispiele sind die Weltwirtschaftskrise, die dem Boom der Goldenen Zwanziger folgte, oder - um neuere Beispiele zu nennen - die Dotcom-Blase im Anschluß an den Internet-Boom und eben unsere Banken- & Finanzkrise, die als "Folge eines spekulativ aufgeblähten Wirtschaftswachstums in den USA und einer weltweiten kreditfinanzierten Massenspekulation" (Zitat Wikipedia) betrachtet werden muß...
In dem Wikipedia-Artikel über die Weltwirtschaftskrise, findet sich dieser Abschnitt:
Wikipedia Auszug:
Als eine Folge der Weltwirtschaftskrise fand ein Paradigmenwechsel in der Volkswirtschaftslehre statt: Die bisher geltende klassische Wirtschaftstheorie wurde weitgehend vom Keynesianismus abgelöst. Dieser forderte stärkere staatliche Eingriffe und stellte die Nachfrage in den Vordergrund. Diese Änderung der Wirtschaftspolitik wurde in den Folgejahrzehnten teilweise rückgängig gemacht.
Die Änderungen der Wirtschaftspolitik, also die stärkeren staatlichen Eingriffe, wurden ab den 70ern immer weiter rückgängig gemacht und prompt erlebete die Welt zahlreiche, wenn auch häufig eher lokale, Wirtschaftskrisen. Um genau zu sein zählt der Wikipedia Artikel über Wirtschaftskrisen nicht weniger als acht Krisen, beginnend mit der 1. Ölkrise von 1973, bis heute auf. Zwischen der Weltwirtschaftskrise von 1929 (an deren Ende stärkere Kontrollen standen), bis zum schrittweisen Abbau der staatlichen Kontrollen ab Beginn der 1970er Jahre, verzeichnet der Artikel dagegen keine einzige Wirtschaftskrise...:rolleyes:

Wikipedia Link über Wirtschaftskrisen allgemein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskrise#Weltwirtschaftskrise_1929

xrayn:
Was mich eher verrückt macht, ist das wir über 50% unseres Haushaltes für das Sozialsystem ausgeben und es wohl so idiotisch verwaltet wird, oder die Betroffenen falsche Erwartungen haben, dass es nicht reicht.
Es wird idiotisch verwaltet. Allein die Unsummen, die von den Arbeitsagenturen für völlig überflüssige, schwachsinnige, nutzlose Schulungen ausgegeben werden, versickern vollkommen nutzlos im Boden - beziehungsweise im Schlund einer regelrechten "Schulungswirtschaft", die sich gebildet hat und deren einziger Zweck es ist, Fördergelder der Arbeitsagenturen abzuschöpfen...X(
 
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Erfreulicherweise sehe ich das anders (in letzter Zeit waren wir sooft einer Meinung, dass ich mir schon fast konservativ vorkam ;)),
Falsch. Du BIST konservativ :D

denn so wie ich das sehe, gibt es einige Gemeinsamkeiten bei praktisch allen Wirtschaftskrisen: Am Anfang steht ein wirtschaftlicher Boom, in dessen Verlauf das Profitstreben immer extremere Formen annimmt (Gier) und die Wirtschaft sich, unter dem Eindruck wachsender Gewinne, mehr und mehr den staatlichen Kontrollen (Liberalisierung) entzieht. Immer mehr Menschen beteiligen sich an immer riskanteren Geschäften und die wildwuchernden Märkte führen zum Anwachsen einer Spekulationsblase, die letztendlich mit einem, mal mehr und mal weniger, lauten Knall platzt...
So ist nun mal der Verlauf der Konjunktur [0]. 10 Jahre Boom gibt es nicht. Genauso wie auf Sonne Regen folgt und umgekehrt. Aber man kann doch jetzt nicht die Sonne für den Regen verantwortlich machen?

Bewältig werden die Krisen dann durch staatliche Rettungsmaßnahmen und Eingriffe in die krisengeschüttelten Märkte. In der Folgezeit, nicht zuletzt durch staatliche Regulierungsmaßnahmen, erholen sich die Märkte wieder, die Gewinne wachsen und das ganze geht von vorne los...:rolleyes:
Genau. So etwas sieht die unsichtbare Hand aber nicht vor. Denn so werden nicht die gestraft, die es verbockt haben.


Es wird idiotisch verwaltet. Allein die Unsummen, die von den Arbeitsagenturen für völlig überflüssige, schwachsinnige, nutzlose Schulungen ausgegeben werden, versickern vollkommen nutzlos im Boden - beziehungsweise im Schlund einer regelrechten "Schulungswirtschaft", die sich gebildet hat und deren einziger Zweck es ist, Fördergelder der Arbeitsagenturen abzuschöpfen...X(
Jap, dass meine ich u.A. Es gab dazu mal einen sehr polemischen Bericht vom Spiegel, der es aber getroffen hat. Was die Leute z.T. dort machen müssen unglaublich: Mit Spielgeld in einem simulierten Supermarkt einkaufen. Unglaublich.

[0] http://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur#Phasen_des_Zyklus
 
xrayn:
Falsch. Du BIST konservativ :D
Sag' doch sowas nicht...:rolleyes:

xrayn:
So ist nun mal der Verlauf der Konjunktur [0]. 10 Jahre Boom gibt es nicht.
Da hast Du vermutlich recht, doch so wie ich das verstehe muss eine Depression, die zu einer "gesunden" Konjunktur gehört, nicht automatisch die Form einer Wirtschaftskrise annehmen. Es fällt z. B. auf, dass es in der Hochzeit des Keynesianismus, der stärkere staatliche Kontrollen und Eingriffe beeinhaltet, also in der Zeit ab dem 2. Weltkrieg, bis zum Jahr 1970, keine nennenswerte Wirtschaftskrise gegeben hat - die Welt erlebte also mehr als 25 Jahre lang eine Zeit ohne Wirtschaftskrise.
Dann kam, gegen Ende der 60er, in den USA der Neokonservativismus auf und erstarkte zusehends, in Europa folgte kurz danach der Neoliberalismus - und plötzlich schrien wieder alle nach einer radikalen Liberalisierung der Märkte, die auch kontinuierlich umgesetzt wurde... Mit welchem Ergebnis? Die Wirtschaftskrisen kehrten zurück. Und es fällt auf, dass die Intervalle, je liberaler die Wirtschaftspolitik wurde, umso kürzer wurden - allein 5 Krisen listet die Wikipedia seit Beginn der 1990er Jahre auf...
Immer wieder behaupten Befürworter freier Märkte, eine Liberalisierung würde zwangläufig zu mehr Wettbewerb führen und somit den Kunden nutzen - schon die Liberalisierung des deutschen Strommarktes zeigt, dass dies keineswegs so sein muß: Im Zuge der Liberalisierung haben vier Konzerne den Markt unter sich aufgeteilt und praktisch eine Monopol-Stellung erlangt - zum Schaden des Wettbewerbs und der Verbraucher.
Auszug aus dem Wikipedia-Artikel Energiemarkt:
80 Prozent des deutschen Stroms werden von vier Konzernen produziert. Darunter leidet der Wettbewerb: Während sich die Gewinne der Energiekonzerne in den letzten Jahren vervielfacht haben, sind die Verbraucherpreise für Strom seit dem Jahr 2000 um über 50 Prozent gestiegen. [11]
xrayn:
So etwas sieht die unsichtbare Hand aber nicht vor. Denn so werden nicht die gestraft, die es verbockt haben.
Das Problem ist, dass diejenigen die es verbockt haben (und die in guten Zeiten empört jede Einmischung oder Kontrolle des Staates ablehnen), in Krisenzeiten alle Hebel in Bewegung setzen, um staatliche "Rettungsschirme" zu bekommen. Und da es sich bei diesen Leuten um reiche, mächtige Bosse mit starker Lobby handelt, können die ihren Willen nun einmal durchsetzen...X( Deswegen ist es, meiner Meinung nach, die Pflicht des Staates ihnen auch in guten Zeiten auf die Finger zu schauen, damit es gar nicht erst so weit kommt. Verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht für eine Planwirtschaft, aber ich denke Vertrauen ist gut - doch Kontrolle ist einfach besser...;)

xrayn:
Jap, dass meine ich u.A. Es gab dazu mal einen sehr polemischen Bericht vom Spiegel, der es aber getroffen hat. Was die Leute z.T. dort machen müssen unglaublich: Mit Spielgeld in einem simulierten Supermarkt einkaufen. Unglaublich.
Unglaublich trifft es gut und ich kenne zahlreiche ähnliche Horrorgeschichten. Ein Freund von mir (arbeitsloser Soziologe) wurde z. B. einer 3-Monatigen "Bildungsmaßnahme" zugeteilt. In der ersten Woche haben sie einen Tag Leistungstests absolviert (schriftliche Tests in Mathe & Deutsch), einen Tag haben sie sich einen Account auf der Website der Arbeitsagentur eingerichtet (die Maßnahme war wohlgemerkt ganztags), einen Tag haben sie einen Lebenslauf erstellt - die letzten zwei Tage haben sie in Rollenspielen Bewerbungstrainings absolviert und einen lächerlichen Film über die Macht des positiven Denkens (Das Geheimnis oder so) geschaut. In der zweiten Woche sollten sie dann anfangen sich für die restliche Zeit des "Lehrgangs" einen unbezahlten Praktikumsplatz zu suchen. Da mein Freund keine Lust hatte, jeden Tag da rumzusitzen und Däumchen zu drehen, hat er sich umgehend ein Praktikum im Einzelhandel gesucht, wo er dann 2 1/2 Monate kostenlos (zumindest für die Firma) in Vollzeit gearbeitet hat. Am letzten Tag der Maßnahme musste er wieder beim Bildungsträger antanzen, bekam ein Zettel für seinen Berufsberater wie toll er mitgearbeitet hätte...:rolleyes: Neben ihn waren etwa 100 Menschen in dieser Maßnahme, aufgeteilt in Gruppen zu etwa 20 Personen. Der Grund warum sie ab der 2. Woche so einen Druck wegen den Praktikas gemacht haben, war die Tatsache das da die nächsten 100 Hartzer geschickt wurden. Der Bildungsträger kassiert also Geld für Bildungsmaßnahmen für hunderte Menschen, die in Wirklichkeit unentgeldlich in Vollzeit arbeiten...X( Und das ist nur ein "Bildungsträger" von Dutzenden in DO, die sich nur auf "Schulungen" für das Arbeitsamt spezialisiert haben.
Ich habe gesagt das Geld versickert nutzlos, doch das ist natürlich nicht ganz richtig: Es macht (fast) alle glücklich: Politiker kriegen auf die Art die Arbeitslosen-Statistiken geschönt, Arbeitsvermittler verbuchen "Erfolge", die Bildungsträger kassieren im großen Stil ab und, in diesem Fall, freut sich die lokale Wirtschaft über einen endlosen Nachschub an kostenlosen Vollzeit-Hilfskräften. Auf der Strecke bleiben nur die Arbeitslosen und die haben eh keine Lobby. Und die Steuerzahler, die sich über hohe Ausgaben im Sozialbereich aufregen - denen wirft man dann die "dekadenten" Arbeitslosen als Sündenböcke zum Fraß vor... Wirklich zum kotzen.
 
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@xyran
Das konjunkturelle Auf und Ab hat aber mit Spekulationen relativ wenig
zu tun. Hier liegt nicht das Problem in einer Marktsättigung oder einer Produktion
am Bedarf vorbei, sondern an einer Preisbildung, die durch absolut keine reelen
Werte mehr gedeckt sind. Ob beim "Neuen Markt" oder der amerikanischen Immobilienkrise,
die AG's bzw. Fonds waren schlichtweg nachvollziehbar seit langem überbewertet
und die Abwertung wurde bewusst durch immer schnelleren Handel und vertuschende
Übernahmen, Bilanzfälschungen und Neubündelungen verhindert und vorallem wurden die Anleger
zum Grossteil bewusst über Risiken im Unklaren gelassen. So entsteht ein Schneeballsystem
welches eben nicht einem Auf und Ab unterliegt sondern am Ende in sich zusammenbricht.
Gerade durch Gewinnmitnahmen (Kauf und schneller Wiederverkauf) entsteht oft
ein Kursverlauf der hohe Gewinne verspricht, aber nicht wiederspiegelt, dass
eigentlich kein langfristiges Vertrauen in das Unternehmen/Papier besteht.

Dies ist durchaus mit staatlichen Regularien zu verhindern.
Durch bessere Aufklärung und Mitverantwortung durch den Anlageberater
und durch einen Bewertungsindex, der das Verhältnis von Aktien-/Wertpapierwert
zu reelen Werten, die dahinter stehen wiederspiegelt.

Gruss
 
@sTEk: Es gibt sowohl unter den Mächtigen und als auch den HartzIV'lern schwarze Schafe, die sich auf Kosten der Gesellschaft bereichern und dadurch ein schlechtes Licht auf ihre Gemeinschaft werfen. Zu behaupten alle Manager seien Raubtierkapitalisten ist wie zu behaupten, alle Menschen, die ALG2 beziehen, würden den ganzen Tag nur faul auf dem Sofa sitzen, rauchen, trinken und RTL2 gucken. Also eine unqualifizierte Aussage.
Habe ich das irgendwo behauptet? *such* Die kapitalistische Geldgier findet man doch zu allererst dort, wo der "Pöbel" denkt, dass er mit den suggerierten Angeboten seiner Hausbank Gewinne machen kann, die weit weg jeder Vernunft liegen. Dass das "der kleine Mann" ohnehin nicht raffen kann ist eine schlechte Ausrede, denn niemand zwingt ihn zu diesem Schritt. Erst in Geldgier Stufe 2 kommen die Banken dran, die sich ja die Angebote ausdenken - aber eben nur, damit Geldgier Stufe 1 etwas zum Lechzen hat. Wo das Geld herkommen soll, dass alle verdienen können sollen möchten wollen, wird verschwiegen...für so eine Frage hätte selbst des Teufels Großmutter nur einen Versuch gehabt...



Ich habe gesagt das Geld versickert nutzlos, doch das ist natürlich nicht ganz richtig: Es macht (fast) alle glücklich: Politiker kriegen auf die Art die Arbeitslosen-Statistiken geschönt, Arbeitsvermittler verbuchen "Erfolge", die Bildungsträger kassieren im großen Stil ab und, in diesem Fall, freut sich die lokale Wirtschaft über einen endlosen Nachschub an kostenlosen Vollzeit-Hilfskräften. Auf der Strecke bleiben nur die Arbeitslosen und die haben eh keine Lobby. Und die Steuerzahler, die sich über hohe Ausgaben im Sozialbereich aufregen - denen wirft man dann die "dekadenten" Arbeitslosen als Sündenböcke zum Fraß vor... Wirklich zum kotzen.
Schade, dass ich einen Beitrag nicht n-fach bewerten kann. ;)
Da gibt es unzählige Sinnlosigkeiten...und wenn mal jemand nach einem praktischen und für ihn wichtigen Lehrgang fragt wird abgewürgt - es stehen nur DIESE ANGEBOTE zur Verfügung. (ist nem ehemaligen Studiummitstreiter vor seiner "höheren" Laufbahn so gegangen)

Ich muss Dir aber auch widersprechen:
Staatliche Eingriffe haben ebenfalls einen sehr schlechten Einfluss, wenn sie ohne Sinn und Verstand (und wo ist der schon *hüstel*) erfolgen. Nur ein Beispiel:
Worum gehts?
Im Rahmen eines dicken EU-Fördertopfes werden Unternehmungen - wohl wegen der Völkerverständigung oder so - zwischen Deutschen und Polen stark gefördert. So erhält das Joint-Venture zu je 50% Arbeiter über Jahre voll gefördert - soll heißen, 2 Wochen der Deutsche, 2 Wochen der Pole. Was heißt das? Die Firma steht in Polen gleich an der deutschen Grenze, Polen arbeiten dort in Vollzeit und werden zu 100% gefördert, denn wo der Arbeiter arbeitet ist egal, Hauptsache aufm Papier ist er jeweils halbiert für den Firmenverbund eingesetzt.

Wie funktioniert das?

Der Deutsche sucht sich nen Polen (oder Deutschen), der als "Strohmann" eine Firma in Polen gründet. Dann können polnische AN angestellt werden, die über Jahre hinweg zu 100% gefördert werden - davon die halbe Zeit nach deutschen Konditionen, von denen jedoch der Pole nichts hat. Ergo können alle Dienste und Produkte zu wesentlich günstigeren Preisen angeboten werden, als es eine deutsche Firma könnte.

Was bewirkt das?

Deutsche Firmen, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht am Fördertopf beteiligen (wollen oder können), wird das Wasser entzogen, da die Kundschaft - privat und geschäftlich - natürlich lieber zu "günstigeren" Preisen einkauft. Also geht diesen Firmen die Luft aus und es stehen wieder Leute auf der Straße. Bei den - ich nenne sie jetzt mal ganz ohne Wertung so - Subventionsschmarotzern steht als bald neben nem 5er BWW auch nen dicker und voller Q7 sowie A6 vor der Tür - wegen der hochtrabenden Geschäftstüchtigkeit natürlich...

Gibt es was noch Groteskeres?
Ja! Denn regionale Fördervereine bzw. (auch staatlich bzw. kammertechnisch finanzierte) Beratungsstellen raten zu genau diesem Vorgehen - "Sonst wird da nichts gefördert...".

Ähnlich, wenn auch abgeschwächt, geht es auch in den Bundesland-Grenzregionen zu...

Daran sieht man sehr deutlich, dass staatliche Eingriffe dem (geschützten) Betrug Tür und Tor öffnen. Hauptsache ist, die Statistik stimmt und man kann sich selbst beweihräuchern. Mir fallen spontan noch mehr Sachen ein...und seien es "nur" die Kammerpflichtmitgliedschaften (ohne Gegenleistungen!) für Unternehmen...überall wird Wegelagerei und Ablasshandel betrieben. Mich würde es nicht wundern, wenn z.B. Großeinkäufer der oben beschriebenen Firmenkonstrukte deutsche Firmen sind, die zufälligerweise irgendwie mit den zuständigen Gremien korellieren...Aber wie gesagt, das ist selbstredend nur eine These und beschreibt keinesfalls die Wirklichkeit.
 
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Ich habe gesagt das Geld versickert nutzlos, doch das ist natürlich nicht ganz richtig: Es macht (fast) alle glücklich: Politiker kriegen auf die Art die Arbeitslosen-Statistiken geschön [...]
Ich glaube nicht, dass das Ziel der Bundesregierung war, denn sie entwickeln Konzepte, die dann von Verwaltungsangestellten umgesetzt werden müssen. Es wird immer wieder Leute geben, die Lücken in Gesetzen ausnutzen. Wie bei IT-Systemen sollte der Gesetzgeber hier nach den ersten 0day-Exploits schnell mit Bugfixes reagieren - was unsere Gesetzgebung leider nicht vorsieht. Der Regierung Absicht zu unterstellen, ist wie den Routerproduzenten, die WEP erlauben (sagen wir vor WPA) zu unterstellen, dass sie wollten, dass andere Leute in die WLAN-Netze eindringen können.

[...] die Anleger zum Grossteil bewusst über Risiken im Unklaren gelassen.[...]
Aha also haben die Anleger z.T. mit zur Finanzkrise beigetragen?!. Hier kann ich nur sagen, was etliche seriöse (?) Anbieter predigen: Wenn man keine Ahnung davon hat: Finger weglassen. Jemand, der auf 10% Rendite scharf ist und das Produkt nicht versteht, hat selbst schuld. In dem Fall ist der normale Bürger genauso gierig wie Finanzhaie. Um noch einmal eine parallele zur unseren Welt zu stellen: ein DAU kauft sich einen root-Server verunstaltet Konfigurationsdateien der laufenden Services und beschwert sich am Ende, wenn die Kiste kompromittiert wird.


[...]Dies ist durchaus mit staatlichen Regularien zu verhindern.
Das glaube ich nicht. Und ich bin immer wieder erstaunt, dass Menschen, die die Unfähigkeit der jeweils aktuellen Regierung (also auch vor FDP/CDU) betonen, auf einmal in Sachen Marktregulierung volles Vertrauen in den Staat haben. Ich kann dir versprechen, dass solche Regularien ungefähr so erfolgreich sind wie unser Sozialsystm/Gesundheitssystem/Bildungssystem usw. Es wird irgendwie funktionieren, aber lange nicht so gut wie du dir es erhoffst. Nebenbei gesagt, hatte in sämtlichen Banken, die "gerettet" werden mussten, der Staat seine Patschefinger mit drinne.
 
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sTEk:
Staatliche Eingriffe haben ebenfalls einen sehr schlechten Einfluss, wenn sie ohne Sinn und Verstand (und wo ist der schon *hüstel*) erfolgen.
Da hast Du natürlich recht - wenn man etwas ohne Sinn & Verstand tut, kann da nie etwas sinnvolles bei rauskommen. Aber Dein Beispiel ist wirklich krass - zum einen zeigt schön die Kurzsichtigkeit mancher Regelungen, zum anderen aber auch die Skrupellosigkeit mit der manche Menschen solche Regelungen ausnutzen...X(
Ich meine auch gar nicht das die Politik den Markt regelrecht lenken soll, sie soll lediglich gewisse Regeln vorgeben und ihre Einhaltung überwachen. Ich bin nicht gerade ein Wirtschaftsexperte, daher kann ich mich jetzt nur sehr laienhaft ausdrücken, wenn ich sage das solche Regelungen z. B. im Finanzmarktsektor gewährleisten müssen, dass nicht mit "virtuellen Geld" (Geld das nur auf dem Papier, bzw. im Computer existiert) spekuliert werden darf. In jedem Fall sollte man mit solchen Regelungen verhindern das Spekulationsblasen überhaupt entstehen können.
Nebenbei sehe ich nicht ein, warum Top-Manager die durch fahrlässige Geschäftspolitik Millionen "verbrennen" und zahllose (Klein)Anleger schädigen oder gar ruinieren, nicht auch mit ihrem Privatvermögen Schadensersatz leisten müssen...

xrayn:
Ich glaube nicht, dass das Ziel der Bundesregierung war, denn sie entwickeln Konzepte, die dann von Verwaltungsangestellten umgesetzt werden müssen. Es wird immer wieder Leute geben, die Lücken in Gesetzen ausnutzen.
Ich denke auch nicht das dies das Ziel der Regierung war, doch die Zustände sind nun schon seit langer Zeit bekannt und es passiert nichts. Und es will auch keiner hören. Als mein Freund aus dem genannten Beispiel, von seiner Berufsberaterin gefragt wurde, was er von dem Konzept hält, hat er die Gelegenheit genutzt und die Zustände angeprangert und genau dargelegt... Zuerst hieß es dann, er als Abiturient und Studienabrecher wäre den anderen soweit voraus, das er vielleicht keinen Nutzen aus der Maßnahme ziehen konnte - als er darauf beharrte das überhaupt kein Unterricht stattgefunden habe, sein eventueller "Vorsprung" also vollkommen irrelevant war, wurde die Stimmung regelrecht eisig. Eine Umschulung die ihm in Aussicht gestellt worden war, wurde abgelehnt und in der Folgezeit auch mehrere Alternativen zu dieser Umschulung - bs er gegen eine dieser Ablehnungen Klage einreichte und vor Gericht recht bekam... Die zuständigen Behörden und Politiker wissen sehr genau was da läuft, doch niemand scheint ein Interesse daran zu haben den Status quo zu ändern. Denkst Du Frau von der Leyen hätte sich für die Arbeitslosenzahlen feiern lassen können, wenn sie gegen diese unerträgliche "Schulungspraxis" vorgegangen wäre?

xrayn:
Das glaube ich nicht. Und ich bin immer wieder erstaunt, dass Menschen, die die Unfähigkeit der jeweils aktuellen Regierung (also auch vor FDP/CDU) betonen, auf einmal in Sachen Marktregulierung volles Vertrauen in den Staat haben. Ich kann dir versprechen, dass solche Regularien ungefähr so erfolgreich sind wie unser Sozialsystm/Gesundheitssystem/Bildungssystem usw.
Wie erkläst Du Dir denn die Tatsache das es in der Zeit als der Keynesianismus, der stärkere Kontrollen und staatliche Eingriffe vorsieht, mehr als 25 Jahren lang keine Wirtschaftskrise gegeben hat, dass es aber, seit der Liberalismus wieder die Wirtschaftspolitik bestimmt, allein in den letzten 20 Jahren fünf Wirtschaftskrisen gab?
 
Die zuständigen Behörden und Politiker wissen sehr genau was da läuft, doch niemand scheint ein Interesse daran zu haben den Status quo zu ändern. Denkst Du Frau von der Leyen hätte sich für die Arbeitslosenzahlen feiern lassen können, wenn sie gegen diese unerträgliche "Schulungspraxis" vorgegangen wäre?
Überlege, wie lange es gedauert hat, bis die Maßnahmen etabliert wurden, also von der Idee bis zur Umsetzung. Wie schon erwähnt, die deutsche Gesetzgebung hat keine Mittel schnelle Bugfixes nachzuliefern, denn es müssen viele damit einverstanden sein, dann werden Kompromisse geschlossen, der Entwurf von den Medien/Opposition zerflückt, dann wird wieder nachgebessert und nach 10 Jahren ist man dann soweit.

Wie erkläst Du Dir denn die Tatsache das es in der Zeit als der Keynesianismus, der stärkere Kontrollen und staatliche Eingriffe vorsieht, mehr als 25 Jahren lang keine Wirtschaftskrise gegeben hat, dass es aber, seit der Liberalismus wieder die Wirtschaftspolitik bestimmt, allein in den letzten 20 Jahren fünf Wirtschaftskrisen gab?
Ich bin kein Wirtschaftsspezialist, aber ich wage eine Vermutung: Globalisierung. Vor 20+ Jahren war die Welt und damit auch die Wirtschaftssystem nicht so stark vernetzt.
 
Aha also haben die Anleger z.T. mit zur Finanzkrise beigetragen?!. Hier kann ich nur sagen, was etliche seriöse (?) Anbieter predigen: Wenn man keine Ahnung davon hat: Finger weglassen. Jemand, der auf 10% Rendite scharf ist und das Produkt nicht versteht, hat selbst schuld. In dem Fall ist der normale Bürger genauso gierig wie Finanzhaie. Um noch einmal eine parallele zur unseren Welt zu stellen: ein DAU kauft sich einen root-Server verunstaltet Konfigurationsdateien der laufenden Services und beschwert sich am Ende, wenn die Kiste kompromittiert wird.

Ja, natürlich ist der Normalbürger genauso gierig, wie auch Geiz geil ist.

Seriöse Anbieter genau dies ist der Punkt, die bekomm ich wenn ich sie in die
Verantwortung nehme.
Meine Eltern haben im neuen Markt auch Geld verloren. Sie liessen sich von dem
Banker überreden, der sie seit Jahren beriet und die komplette Hausfinanzierung
gut gemacht hat. Warum hätten sie misstrauisch sein sollen?
Wenn ich selbst das Produkt analysieren muss brauch ich keinen seriösen Anbieter, allerdings
bezweifle ich dass dies von vielen Anlegern überhaupt bewerkstelligt werden könnte.
Wenn ich dann noch an die Versicherungsfonds denke, die man auch noch ständig überwachen
müsste, da leg ich das Geld lieber unter die Matratze :wink:

Gruss
 
Überlege, wie lange es gedauert hat, bis die Maßnahmen etabliert wurden, also von der Idee bis zur Umsetzung. Wie schon erwähnt, die deutsche Gesetzgebung hat keine Mittel schnelle Bugfixes nachzuliefern, denn es müssen viele damit einverstanden sein, dann werden Kompromisse geschlossen, der Entwurf von den Medien/Opposition zerflückt, dann wird wieder nachgebessert und nach 10 Jahren ist man dann soweit.
Wenn es doch so wäre...Dummerweise werden permanent Schulungen in großem Stil angeboten, die keiner braucht. In meiner Heimat hat man vor knapp 10 Jahren hunderte (war wahrscheinlich sogar vierstellig) Floristinnen ausgebildet...wer die wohl braucht? Danach gings mit Garten- und Landschaftsbau weiter - ein Schelm wer Böses denkt und die enge Verknüpfung zwischen Thematik und den gleichen ausbildenden "Bildungseinrichtungen" sehen möchte... ;)

In diesen Tempeln der Pädagogik werden übrigens auch gern Bewerbungstrainings und -seminare angeboten. Außer drei wOchen Kaffee kochen, rauchen und nen bissl surfen passiert da bloß nicht viel... Das allerdings läuft schon seit min. 15 Jahren - übrigens in ganz Deutschland. Ich hab an so etwas noch nicht teilgenommen, aber nach den - glaubhaften - Berichten wäre ich dann wohl ein Fall für den Freidenkeralarmknopf... ;)
 
xrayn:
Überlege, wie lange es gedauert hat, bis die Maßnahmen etabliert wurden, also von der Idee bis zur Umsetzung. Wie schon erwähnt, die deutsche Gesetzgebung hat keine Mittel schnelle Bugfixes nachzuliefern, denn es müssen viele damit einverstanden sein, dann werden Kompromisse geschlossen, der Entwurf von den Medien/Opposition zerflückt, dann wird wieder nachgebessert und nach 10 Jahren ist man dann soweit.
Na ja - die Praxis der obskuren Schulungen ist schon alt (bedenke sTEks Floristen Beispiel von vor 10 Jahren), so gesehen wären die 10 Jahre Nachbesserungs-Zeit bereits abgelaufen - trotzdem wird das System eher forciert, als abgebaut...:rolleyes: Und die Gründe dafür liegen sowohl bei den Politikern - die sich über die geschönten Statistiken freuen und verschleiern können wieviele Arbeitslose es tatsächlich gibt - als auch bei der regelrechten "Schulungsindustrie", die Millionengewinne erzielt. Der Träger der "Bildungsmaßnahme" aus meinem Beispiel ist übrigens die RAG Aktiengesellschaft (ehemals Ruhrkohle AG), ein Großkonzern der früher vor allem auf den Bergbau spezialisiert war, seit Bergwerke "unsexy" geworden sind, beutet der Konzern eben eine andere Ressource aus, die es hier im Revier im Überfluß gibt: Arbeitslose. Ich sage das nur um zu zeigen, dass viele dieser "Bildungsträger" echte Schwergewichte, mit einer starken politischen Lobby, sind - das dürfte eine viel größere Rolle beim Erhalt des (für diese Firmen) sehr lukrativen Status quo sein, als schlechtes Qualitäts-Management der Regierung.

xrayn:
Ich bin kein Wirtschaftsspezialist, aber ich wage eine Vermutung: Globalisierung. Vor 20+ Jahren war die Welt und damit auch die Wirtschaftssystem nicht so stark vernetzt.
Das klingt nach einer logischen Erklärung - doch es gab solche, durch Spekulationsblasen ausgelösten Krisen, schon seit grauer Vorzeit. Allein im 19. Jahrhundert verzeichnen wir 5 Krisen - darunter die erste "Weltwirtschaftskrise" von 1857, die an der New Yorker Börse begann (übrigens ausgelöst durch Spekulationen & die Zahlungsunfähigkeit einer Bank) und sich schnell über die ganze Welt ausbreitete.
Die Wirtschaftspolitik des 19. Jahrhunderts war extrem Liberal und mit dem Manchesterkapitalismus zeigte der Kapitalismus sein (bislang) hässlichstes Gesicht. Ihren temporären Höhepunkt fand diese liberale Wirtschaftspolitik im Boom der goldenen 20er Jahre, ihr kurzzeitiges Ende durch die Schrecken der Weltwirtschaftskrise von 1929. Diese Krise brachte die Menschen zu einem Umdenken, die stärkeren Kontrollen & Regulierungen des Keynesianismus wurden umgesetzt und prompt erlebt die Welt eine Phase ohne Wirtschaftskrisen. Dann wird plötzlich wieder der Liberalismus zur Wirtschaftsdoktrin, der Keynesianismus wird plötzlich verpönt und spätestens 1970 endgültig zu Grabe getragen und schon erlebt die Welt eine Wirtschaftskrise nach der anderen (8 Krisen seit 1973 um genau zu sein)...
 
Update
Auf SpiegelOnline gibt es heute einen Artikel der, gestützt auf einen Vorab-Bericht der New York Times, die Ergebnisse der offziellen Untersuchungskommission des US-Kongesses, über die Ursachen der Finanzkrise vorstellt - und ich muß sagen durch diesen Bericht fühle ich mich in meinen Ansichten enorm bestätigt...

Hier mal einige vielsagende Auszüge:
Auszüge aus einem Artikel von SpiegelOnline:
"Die größte Tragödie wäre es, wenn wir dem ewig wiederkehrenden Refrain glaubten, wonach niemand die Krise voraussehen und etwas dagegen tun konnte. Falls wir diese Sichtweise akzeptieren, wird all dies wieder passieren."
[...]
Gleich mehreren Finanzkonzernen wirft der Bericht "Gier, Unachtsamkeit oder beides" vor, schreibt die "New York Times". Die Unternehmen hätten minderwertige Darlehen vergeben, Kredite "exzessiv" zu Paketen verschnürt und diese dann weiterverkauft. Das Ganze sei eine "extrem riskante Wette" gewesen.
[...]
Noch härter geht die Untersuchungskommission mit den politisch Verantwortlichen ins Gericht. Die republikanische Regierung unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush habe auf die sich anbahnende Krise völlig "inkonsistent" reagiert.
[...]
Allerdings geraten auch Demokraten in die Kritik. Schon die Regierung unter Präsident Bill Clinton habe im Jahr 2000 den "Marsch in Richtung Finanzkrise" begonnen. Der Bericht begründet dies mit der von Clinton eingeleiteten Deregulierung der Finanzmärkte. Damals sei die strenge Kontrolle für exotische Finanzprodukte abgeschafft worden - was den Boom in diesem Segment erst angeheizt habe.
[...]
Besonders harsch kritisieren die Autoren des Berichts die US-Notenbank Federal Reserve. Der frühere Fed-Chef Alan Greenspan habe stets für Deregulierung plädiert, und unter seiner Ägide habe sich die US-Immobilienblase aufgebläht.
Der Bericht sagt also sehr deutlich, dass die Finanzkrise ermöglicht wurde, weil die Finanzmärkte schon seit der Clinton-Ära immer stärker dereguliert wurden und staatliche Kontrollen für Finanzprodukte abgeschafft wurden. Ausgelöst wurde die Krise dann, durch die Gier der Finanzwirtschaft, die - mangels staatlicher Kontrolle - extrem riskante Geschäfte abwickelte und zugunsten einer radikalen Proftmaximierung jegliche Skrupel und Seriosität vermissen ließ...X(
Soviel also zur Liberalisierung der Märkte, dem Verantwortungsbewußtsein der Wirtschaft und den selbstregulierenden Kräften der Märkte...:rolleyes:

Hier gibt's den kompletten Artikel:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,741711,00.html
 
Es gibt sie schon, die Selbstregulierung der Märkte! Wie die dann aussieht erleben wir gerade in Nordafrika!

Ich bin mir sicher, dass es solche Aufstände bei uns aus zwei Gründen nicht geben wird:
  1. der Deutsche ist meist ohnehin zu faul und bequem
  2. der Staat würde mit Tränengas und "aller Härte" dagegen vorgehen, da ja unsere freie Demokratie gefährdet wäre...notfalls würden einfach alle Konten dicht gemacht und die betreffenden Bürger von Krankenkasse und allen Zahlungen befreit - nachdem die Polizeibehörde des Finanzministers dagewesen ist
 
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