OnLive - was sagt ihr dazu?

Hi!

Ich habe letztens auf Gamestar einen Artikel über OnLive gelesen.

Die Idee ist interessant finde ich, nie wieder Aufrüsten um die neuesten Spiele in super Qualität zocken zu können...

Aber da kommt noch was ganz anderes mit:
Ich dachte so über die Computerspielebranche im Allgemeinen nach und wunderte mich eigentlich ein wenig, dass sie offenbar noch soviel Geld abwirft das es sich lohnt Spiele zu programmieren - wos doch an jeder Ecke im Internet gecrackte Versionen und illegale Releases gibt.

Es dauert meist nicht einen Tag und schon gibts das neueste Spiel zum download, gecrackt, womöglich noch mit Extras wie uncut-patches und solch ein Kram. Sogar Spiele zu denen gar kein Zugang zur Serversoftware besteht, wie bei World of Warcraft, werden gehackt und selbst Server programmiert. Wahnsinn. Ebenso mit Steam, keine Plattform ist sicher.

Aber wie wäre das mit OnLive? Wie wäre das wenn dieses Geschäft boomt, alle Spielehersteller ihre Software exklusiv zu OnLive oder ähnlichen Diensten bringen (ggf. selbst soetwas stellen).
Können die Spiele so überhaupt noch "geklaut" werden?! Es werden ja nur die Bilddaten übertragen, nicht die Software.

Klingt nach einer Ideallösung - 100% Profit.
Aber sicherlich wird das nicht von den Spieler akzeptiert werden, vor allem nicht von den ohnehin Zahlungsunwilligen. Die boykottieren dann das ganze, das können sich die Firmen nicht leisten und machen alles wie bisher.

Aber würden sie das konsequent durchziehen, dann wärs vorbei mit der crackerei. Oder etwa nicht?
 
Es stimmt schon, dass die Binaries auf dem Server vermutlich ausreichen sicher wären, aber der Knackpunkt liegt hier an der Internetanbindung: Im Dorf in dem ich wohne gab es bis vor einem dreiviertel Jahr kein schnelleres Internet als 128kb/s (oder so); da hätte man das Streamen vergessen können. Wir haben jetzt zwar bis zu 25mb/s aber ein Dorf weiter ist es noch nicht so weit und in absehbarer Zeit wird sich das nicht ändern.
Daran kannst du sehen, dass die Bandbreite ist in Deutschland sehr ungleichmäßig verteilt ist und in Europa und der Welt ist das genauso. Wenn ein Spiel ausschließlich auf Diensten wie OnLive erscheint werden große Teile der Bevölkerung es nicht nutzen können und das wäre Fatal für die Spieleindustrie, weshalb er weiter CD/DVD Spiele geben wird.


OT: Ist bei dir der Name auch Programm? ;)
 
Ich frag mich grad, wie das finanziert werden soll.
Die Hardware, die man z.B. braucht um 1 Mio User gleichzeitig mit einem aktuellen Spiel zu versorgen ist doch nicht gerade billig.
Ob sich das mit den paar Euro, die die Spieleindustrie mehr verdient, rechnet ?

Selbst wenn, wer braucht dann noch Quadcores oder gar Oktacores zuhause? Ganz zu schweigen von Grakas für 300€ +.
Dann fährt doch die Hardwareindustrie riesen Verluste !?
 
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das mit der Verzögerung klappen soll. Das Signal muss zum Server geschickt, dort in ein Video umgewandelt und zurückgeschickt werden. Selbst bei einer guten Verbindung kommt man da doch kaum auf unter 100ms. Bei Online-Spielen kommt dann noch der normale Ping dazu.

Interessant finde ich die Idee auf jeden Fall, glaube aber nicht, dass es sich durchsetzen wird.
 
Die Hardware, die man z.B. braucht um 1 Mio User gleichzeitig mit einem aktuellen Spiel zu versorgen ist doch nicht gerade billig.
Ob sich das mit den paar Euro, die die Spieleindustrie mehr verdient, rechnet ?
Denk mal daran was Google alles an Services anbietet, Google Earth kommt locker auf Raten wie ein Spiel und es ist gratis. Und alldas wird über Werbung finanziert. Ich denke da können solche Spiele mit einem Jahresabo von 15€ gut mmithalten, auch wenn ihre Kundenbasis kleiner sein wird.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das mit der Verzögerung klappen soll.
Was man sich da überlegen könnte wäre Vektorgrafik um Bandbreite zu sparen, oder eine Auslagerung der Grafikengine auf die "Konsole", obwohl dann das Konzeot nicht mehr konsistent wäre.
 
Ja, die Sache mit der Verzögerung... gute Frage.
Ob man komplette Bilddaten (besonders in hoher Auflösung?) unter 100ms übertragen kann weiß ich nicht... Auf Arbeit verbinde ich mich über Citrix und man merkt wirklich nicht den geringsten Unterschied zur lokalen Arbeit. Die Bandbreitenauslastung soll wohl auch sehr gering sein, damit wirbt Citrix ja. Auf wiki habe ich zum Protokoll gelesen das sogar bei wenigen kbits-verbindungsrate sogar noch Arbeit mit Citrix möglich sein soll (vom Handy aus oder ähnlichem...).
Tja, wies da mit stark bewegten und wechselnden Bildern von Spielen aussieht ist die nächste Frage...

Aber ich denke mal OnLive spekuliert vor allem auf die steigenden Bandbreiten. Man kann davon ausgehen (oder doch nur hoffen?^^) dass irgendwann selbst das kleinste Kaff ordentlich verkabelt ist, in den letzten Jahren hat sich da schon viel getan.

Die Mehreinnahmen für die Spieleindustrie sind (bei gegebener Akzeptanz) aber nicht zu unterschätzen!
Alles in allem ist es ja schon schwer einzuschätzen: wie hoch ist wohl die Dunkelziffer in % an raubkopierten Spielen/Spielern?

Jedenfalls ist dass die erste Idee bei der ich vom Sicherheitsaspekt her sagen würde: unknackbar.

mfg,
crack

@badalloc: ne, nicht so wirklich ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich da große Publisher quer stellen würden, immerhin steht vor jedem zweiten Spiel "nVidia - The way it's meant to be played" bzw. "ATi Radeon Graphics" - die dürften da wohl auch ein wenig beeinflussen.
Mal davon abgesehen fällt einem bei Spielen wie die UT-Serie jede kleine Verzögerung auf.
 
Mindestens bei den reaktionsabhängigen Shootern á la Counterstrike oder Quake dürfte OnLive keine Spieler locken können.

Selbst wenn die Latenzen und Bandbreiten sich stark verbessern würden. Siehe als Vergleich Japan, die haben standardmäßig Anbindungen wovon wir nur träumen könnten. Aber ob's unter 100ms fallen würde trotz Vor-Ort-Rendering => Umwandlung in streambaren Videoinhalt samt Codec zur Komprimierung => ~Internet~ => Darstellung auf dem Heimrechner ... ich wage es zu bezweifeln, zudem wie bei jedem Onlinespiel die Latenz schlussendlich doppelt wiegt, eine initierte Aktion muss erstmal losgeschickt werden, ankommen, bearbeitet werden und dann noch wieder zurückkommen und dargestellt werden. Bei unseren derzeitigen Internetanbindungen dürfte das sehr ortsabhängig sein. Viele Großstädte sind halt schon nen Schritt weiter in der Richtung. Aber ich halte trotzdem Latenzen von mindestens 250ms unumgänglich. Wobei man anmerken muss das dies für eine ganze Reihe von Spielen vollkommen im akzeptablen Bereich liegt.

Für Gelegenheitsgamer die einfach kein teures Geld reinstecken wollen oder Spieler die eben keine alzu reaktionsabhängigen Spiele spielen dürfte das ein großer Markt sein. Also das die genug Kunden kriegen bin ich mir sicher. Ich meine ... Crisis auf nem Netbook :wink: klingt doch nicht schlecht
 
Bei MMORPGS könnte ich mir das tatsächlich sehr gut vorstellen, da ist ein Ping um die 200 zwar auch nicht besonders gut, dafür aber nicht so kritisch wie in einem shooter. Dafür wäre dann eine absolute bombast-grafik möglich welche bei Rollenspielen schon ziemlich lecker wäre.
 
Für Gelegenheitsgamer die einfach kein teures Geld reinstecken wollen oder Spieler die eben keine alzu reaktionsabhängigen Spiele spielen dürfte das ein großer Markt sein. Also das die genug Kunden kriegen bin ich mir sicher. Ich meine ... Crisis auf nem Netbook :wink: klingt doch nicht schlecht

Ja das klingt schon echt cool, darüber hab ich noch gar nich so nachgedacht.

Es gibt auch viele Spieler die sich daheim nen PC mit guter Hardware zum zocken hinstellen und noch zusätzlich nen Notebook für die Uni oder sonstwas haben.

Auf die Art und Weise könnte gleich der "zweitrechner" komplett eingespart werden... das würde sich aufjedenfall rechnen :)
 
Ich denke dass das ein finanziell sehr riskantes Projekt ist. Ob es dann im Endeffekt funktioniert, wird sich zeigen.
Für mich persönlich wäre das allerdings nichts da ich keinen Bock hab mich auf einen Stream zu verlassen.
 
Zurück
Oben