pädagogisch Wertvoller Film (?)

Heute hab ich mir mit meiner klasse (9te, gymnasium) einen film im kino angesehen, der laut düsseldorf "pädagogisch wertvoll" sein sollte und dh für das schulkino empfohlen wurde. der Film selbst heißt "Oi!Warning".

Im folm werden mehrfach leute verprügelt das das blut spritzt, angepisst (im wahsten sinn des wortes), frauen wie objekte benutzt und rechtsradikale songs abgespielt. gezeigt wird wie ein normaler junge zum skinhead wird, drogen benutzt, prügeln lernt und regelrecht abstumpft. zu guter letzt wird ein punk unnötig grausam hingerichtet (mit mund auf die bordsteinkante + tritt in den nacken = alle zähne kaputt + genickbruch+ blut). der täter wiederum kriegt einen stein in(!) den kopf geschlagen.

freigegebne ist der film ab zwöf

Unsere lehrer waren entsetzt, und nun frage ich euch was ihr zu so einem film sagt.


Meine meinung: FSK von 12 auf 16 und raus aus dem schulkino
 
naja.. kann man so und so sehen... ich denke der film soll abschreckend wirken...

btw: kennste american history x ?

edit: hab grad den link hier gefunden: http://www.oiwarning.de/

laut der page haben da zwei brüder die vergangenheit ihres lebens verarbeitet um abzuschrecken, wenn ichs so beim überfliegen richtig gedeutet habe... also finde ich schon, das sowas pädagogisch sinnvoll sein _KANN_.

ich hab den film nicht gesehen, daher weiß ich es nciht...
 
Original von IsNull
(mit mund auf die bordsteinkante + tritt in den nacken = alle zähne kaputt + genickbruch+ blut)
Nennt man übrigens "Randstein-Kick" -bez. auf deutsch "Bordstein-Kick". Ziemlich übel. EDIT: Gerade gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Randsteinbeißen

Was zeigen sie als nächstes? nen pr0n? *gg*

Die Täter gaben später an, den Film ?American History X? zu kennen und die zuständige Richterin vermutete, dass sie durch die Darstellung dieser Gewalttat zu ihrem Verbrechen motiviert wurden.


Jaja, die bösen Medien schon wieder. Zumindest kann man es ab jetzt so darstellen, dass der oder die Täter es aus einem pädagogisch wertvollen Film kennen.



Wir haben damals einen Film mit dem Namen "Die Einbahnstrasse" bei einem Schulausflug geguckt. Kennt den vielleicht einer? Den haben sich glaube ich viele Schulen angeguckt.
 
Ok. Ich habe den Film gesehen und auch daheim rumliegen. Wo werden da rechtsradikale Songs abgespielt?

Zum Inhalt lässt sich sagen, dass da dargestellt wird wie ein Jugendlicher aus "normalen Verhältnissen in eine Subkultur "abrutscht" weil er dort auf dem ersten Blick das kriegt was er daheim scheinbar nciht kriegt. Unterstützung.

Zum Thema abstupmfen. Wenn er abgestumpft wäre, hätte er dann zum Schluss den Täter erschlagen? Wahrscheinlich nicht oder?
 
Von dem Film hat uns unser Russischlehrer, er ist mittlerweile verstorben, erzählt.
Den Film hat er auch mit der Klasse (ich glaub war aber Sek II) gesehen und die meisten sind da doch ein bisschen blaß raus gegangen. Ich finde, wenn so ein Film dann zum nachdenken anregt, geht es, wenn man den mit höheren Klassen anschaut. Sonst wird ein Schulfilmtag ja doch eher zum Abhängen genutzt.
 
Ich glaube, ich weiß, welcher Film gemeint ist. Und Freigabe ab 12 muss nicht unbedingt etwas mit "viel/wenig Blut" zu tun haben. Imho eher mit Gewaltverharmlosung/Verherrlichung (und umgekehrt). Gewalt an sich ist nicht wie in den meisten Hollywoodstreifen abstrakt oder folgenlos (man kann sich demnach einfach mal prügeln, dann gibt ein bisschen Eis auf die blauen Flecken und das wars schon :rolleyes: ). Zumindest habe ich das Gefühl bei so _einigen_ halbwüchsigen Schlägern, dass ihnen die Folgen ihres Tuns gar nicht klar sind. Herausgeschlagene Zähne wachsen nicht wieder an, zertrümmerte Gelenke sind nie wieder voll einsatzfähig usw. Die eine oder andere Schulhofprügelei (bei denen mit etwas Glück nicht viel passiert) mal außen vor - öfters gibt es bei solchen Außeinandersetzungen bleibende Schäden. Nur dass der Verursacher damit kaum konfrontiert wird und deshalb auch noch "cool" bleiben kann.

Gewaltdarstellung sollte auf die meisten Menschen abstoßend wirken, weil es genau das ist. Manche nehmen wohl die meisten Filme (z.B Bud Spencer Reihe) als Vorbild - oder tragen solche Filme (oder zumindest die "sterilen" Hollywoodstreifen) zur Verhamlosung bei ?
 
Original von M4CH!N3
naja.. kann man so und so sehen... ich denke der film soll abschreckend wirken...

Abschrekung bringt nichts, man verdrängt das Meiste.
Geht auch bei Raucherlungenvorführungen so. Ist bewiesen, habe ich irgendwann mal eine Studie dazu gelesen. (leider analog, daher werde ich die kaum wiederfinden)

Ich weiss ja nicht was bei euch (Deutschland) nicht stimmt. Einerseits muss man für eine PC Games Irgendwas mit ner DemoDVD nene Ausweis zeigen, und auf der anderen Seite bringt ihr Gewaltfilme im Schulkino? (ihr im Sinne von Regierung)

Ich weiss ja nicht. Unterstreicht halt irgendwo meine These, dass Symptombekämpfung (verbot pcspiele) keine Heilung ist...


Und was ist eigentlich ein Schulkino?
Kinoraum in der Schule oder einfach Beamer im Schulzimmer?
 
schulkino ist afaik soeine vereinigung oder so, ich weiß nicht wie man es nennt, wo verschiedene filme für schulen empfohlen und meist auch billiger angeboten werden. anschauen kann man sich das dann aber in nem normalen kino...
 
@[starfoxx]. Schulkino sind Filme, die eine Schulklasse geschlossen besucht, meistens sind das auch Lehrfilme bzw. Filme in der Fremdsprache (bei uns französiche Filmtage). Zu denen sind die französisch Kurse dann immer hin und wir "Russen" haben dann solche anderen Filme (Geh und sieh) gesehen. Die Filme laufen bei uns im normalen Kino bzw. in alternativen Kinos.
 
Original von CDW
Gewalt an sich ist nicht wie in den meisten Hollywoodstreifen abstrakt oder folgenlos (man kann sich demnach einfach mal prügeln, dann gibt ein bisschen Eis auf die blauen Flecken und das wars schon :rolleyes: ).

Da muss ich irgendwie an "Last Action Hero" denken. Egal was passiert, es gibt immer nur eine Fleischwunde.
 
Egal was passiert, es gibt immer nur eine Fleischwunde.
Naja, Bud Spencer Filme mal außen vor - in den meisten Filmen wird das imho doch sehr verharmlosend dargestellt.
Konkrete neuere Filmnamen fallen mir jetzt auf Anhieb nicht ein, aber man könnte ja bei den "KarateTiger" Varianten beginnen bis zu irgenwelchen "üblichen" Filmen oder Serien mit einer Highschool/Kneipenprügelei :rolleyes:.

I.R schlagen sich die Kontrahenten schonungslos ins Gesicht (bei "KarateTiger" Verschnitten oder den üblichen Prügelein in einer Serie sollte das Opfer eigentlich erstmal 1 Monat Krankenhauslut atmen :rolleyes: ) - und etweder wird dann die Geschichte des Helden weiterverfolgt oder der Held braucht nur irgendwas Kaltes ins Gesicht. Keine sich lösende Retina oder Augenapfelverformung (und dadurch leichte Unschärfe beim Sehen), keine Kieferbrüche, die schon an sich sehr unangenehm sind. Keine ausgeschlagenenen Zähne (was vor allem auch noch sehr teuer ist :rolleyes: ). Kein Milzriss. Keine/kaum Knochenbrüche, Gelenkrisse usw. Keine inneren Verletzungen. Von "kleinigkeiten" (ausgekugelte/gebrochene Finger(gelenke) ganz zu schweigen. Nur ab und zu Nasenbeinbruch.

OT:
Der letzte größere "Prügelfall" aus meinem "weit entfernten" Bekanntenkreis war jemand, der nach einer Diskoplrügelei an einer inneren Verletzung verstorben ist.
 
Da hast du schon recht. Ich denke auch das eine realistische Darstellung von Gewalt in Filmen und Spielen weniger schädlich ist, als irgendetwas vorgespieltes und extrem unrealistisches. Allerdings finde ich die Argumentation der Politik schon ziemlich komisch. Ich habe erst die Tage wieder einen Bericht im TV gesehen, in dem es um Killerspiele und Gewaltfilme geht. Da wurden ein paar Interviewausschnitte von den Politikern gezeigt, die sich besonders über die reale Darstellung von Gewalt in Spielen und Filmen aufregen. Ich hab den Film "Oi!Warning" zwar nicht gesehen und kann deshalb nicht urteilen wie realistisch der Film abläuft. Trotzdem stellt man sich die Frage wie so ein Film pädagogisch wertvoll sein kann, wenn angeblisch bewiesen wurde, dass eine realistische Darstellung von Gewalt besonders schädlich ist.
 
"pedagogisch wertvoller film" - finde dieser ausdruck ist ein wiederspruch in sich.

ich hab oi!warning gesehen und ich finde das leute die rechts sein wollen / sind sich von sowas eh ned abschrecken lassen. ich finde man wird eher auf eine solche seite gestoßen statt weggebracht......man sollte gesund erzogen worden sein und vorallemdingen sollte man irgendwie fürs sich selbst entdecken das fernseher und medien zur ablenknung / lenkung / manipulation vno leuten dient - und das nicht nur in "bild".sry ich lenk vom thema ab:

filme im unterreicht haben nichts verloren ;) außer die schulklasse hat eine gewisse reife ;) "gangster" wird der film eher dann als vorlage dienen... sopp
 
Immerhin hat er sein Ziel erreicht.
Es wird über Gewaltdarstellung in den Medien diskutiert. Es wird erkannt, dass diese
meist verharmlosend ist.
Freiwillig!
Selbst über FSK wird nachgedacht und wie diese zustande kommt und wenn dies
danach im Unterricht noch aufgearbeitet wird kommt vielleicht noch die Sprache
auf Gruppendynamik und wie sie sich auf die Gewaltbereitschaft auswirkt.
Versucht dies mal bei 12 - 16 Jährigen im Unterricht.

Von daher eindeutig pädagogisch Wertvoll.

Gruss
 
Original von BigDevil

Wir haben damals einen Film mit dem Namen "Die Einbahnstrasse" bei einem Schulausflug geguckt. Kennt den vielleicht einer? Den haben sich glaube ich viele Schulen angeguckt.

jo haben auch das buch dazu, aber da gehts mehr um Drogenmissbrauch und Prostitution :-)
 
Original von benwilliam
Original von BigDevil

Wir haben damals einen Film mit dem Namen "Die Einbahnstrasse" bei einem Schulausflug geguckt. Kennt den vielleicht einer? Den haben sich glaube ich viele Schulen angeguckt.

jo haben auch das buch dazu, aber da gehts mehr um Drogenmissbrauch und Prostitution :-)

Der Film war aber auch nicht gerade ohne und wir haben den als 10-11 Jährige in der 5 Klasse gesehen. Unsere Lehrerin war davon auch nicht gerade begeistert.
 
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