Probleme für Programmier-Anfänger

Indi

Member of Honour
Hello Mädls,

ich bräuchte für eine kleine Uni-Arbeit ein wenig Unterstützung von euch. Mich würde interessieren, welche Probleme man als Programmier-Anfänger so haben könnte (also zb. Qual der Programmiersprachen-Wahl, Suche nach guten Lernunterlagen, Umgang mit ungewohntem Syntax [Semikolon, Klammernsetzung,...], usw.).

Wäre sehr dankbar über ein paar Erfahrungen die ihr damals(heute) in Bezug auf "programmieren lernen" hattet(habt).

Um der hoffentlich folgenden Diskussion einen kleinen Anstoss zu geben, beginne ich kurz mit eigenen Erfahrungen:

Mein größtes Problem war immer, dass ich ziemlich ungeduldig war, wenn ich beispielsweise eine neue Programmiersprache lernen wollte oder mich mit einer für mich neuen Library auseinander setzte. Man will irgendwie klarerweise sofort coole Sachen coden, nur ist das eben nicht immer sehr einfach wenn man beispielsweise mit OpenGL o.ä. beginnt. Da braucht man im Normalfall vorerst ein paar dicke Wälzer mit denen man sich mal ein paar Wochen beschäftigt, bevor man mit umfangreicheren Projekten anfängt.

Ein anderes Problem ist immer wieder ein passendes Buch zu finden, welches sowohl im technischen als auch im didaktischen Sinn zu einem passt und angenehm zum Arbeiten ist. Als ich vor ~15 Jahren mein erstes Programm schrieb, gab's in der Stadtbücherei nur ein einziges Pascal-Buch. Da hatte man nicht viele Möglichkeiten. Im Gegensatz dazu wird man heutzutage von Müll nur so überschwemmt.

Freue mich auf ein paar Antworten und danke schon mal! :D
 
Indi hat gesagt.:
Mein größtes Problem war immer, dass ich ziemlich ungeduldig war
Ging mir auch immer so. Genau genommen hat sich daran bis heute nichts geändert ;)

Die Frage der Wahl der Programmiersprache hat sich bei mir nicht gestellt, da ich in der Ausbildung ausschließlich mit C konfrontiert wurde. Ich glaube was mir Anfangs am meisten zu schaffen gemacht hat, war der Unterschied zwischen Zuweisung = und Vergleich ==. Auch mit Pointer hatte ich so meine Probleme. Nachher dann auf eine andere Sprache, mit anderer Syntax umzuschwenken, viel mir dagegen leicht. Was die Wahl des Lehrbuches angeht, habe ich mir einfach die Rezensionen z.B. bei Amazon angeschaut oder Empfehlungen in diversen Foren gelesen und dann entschieden. Damit bin ich eigentlich immer gut gefahren. Ansonsten haben mir spezielle Foren zu den jeweiligen Sprachen geholfen, verschiedene Dinge besser zu verstehen.

Vielleicht hilft es dir ja ein wenig :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe dabei vor allem zwei Probleme: Zum einen die Überwindung des inneren Schweinehundes, sich mal ein wenig in unbekanntes Territorium zu bewegen, und zum anderen, dann auch wirklich an der Sache dran zu bleiben.
 
Hi,

mein größtest Problem mit APIs war bisher immer, dass es keine Dokumentation gab, die erstmal erklärt hat was das Zeugs überhaupt tut, wozu man es einsetzen kann etc. Vllt hab ich auch einfach nicht lang genug gesucht, aber Schwierigkeiten beim ersten Kontakt sind immer ein Killer bei mir.

cu
serow
 
Bei mir ist das grösste Problem jeweils die API. Ich habe im Studium Java gelernt. Syntax und die Sprache selbst war eigentlich relativ leicht zu lernen (ich hatte schon mit C und Objective-C programmiert). Mein Problem war eher der Umgang mit der API: Gibt es für mein Problem bereits eine Klasse, wie heisst sie, etc (ich habe extrem viel Zeit mit der Dokumentation und der Suche nach Tutorials etc. verloren). Wir hatten eine Gruppenarbeit und die anderen Gruppenmitglieder hatten vorher keine Programmiererfahrung (ausser 1 Semester Java, 3 Stunden Vorlesung pro Woche). Diese hatten das Problem, dass sie noch nie eine grössere Applikation entwickelt hatten und deswegen ziemlich Mühe mit Sachen wie MVC oder generell der Zusammenarbeit der verschiedenen Packages (sprich Einhaltung der Schnittstellen) hatten. Einer hat zum Beispiel direkt übers Netzwerk Daten verschickt, statt meine Klasse zu benutzen, in der ich das Protokoll implementiert hatte. Wir (besser gesagt ich) mussten dann seinen Code zu 80% neu schreiben, da er sich nicht einmal an das Protokoll hielt.
 
Meine ersten Gehversuche als Programmierer fanden noch auf einem C-128D mit Commodore Basic statt - damals war mein Hauptproblem an Fachliteratur zu kommen. Das Internet war sozusagen noch in weiter Ferne (obwohl ich damals sogar schon einmal bei dem älteren Bruder eines Freundes mittels eines Akustikkopplers einen staunenden Blick auf die Welt der Mailboxes werfen durfte...:)) und Bücher waren auch damals schon unverschämt teuer (auf jeden Fall zu teuer für einen Schüler der nur Taschengeld bekam)... Dazu kam die, hier ja auch bereits mehrfach erwähnte, Ungeduld. In meinen Träumen habe bereits coole Spiele wie Pirates! geschrieben, in der Realität bin ich kaum über selbstgeschriebene Taschenrechner-Anwendungen (sehr sinnvoll auf einem Rechner :rolleyes:) hinaus gekommen. Sobald ich mir eingestehen musste das Sprites erzeugen zwar ziemlich cool ist, aber auch eine anspruchsvolle und monotone Programmierarbeit voraussetzt, habe ich nach und nach das Interesse an diesem "Hobby" verloren...
Wer heute mit dem Programmieren anfängt, muss wohl den gleichen Kampf mit der eigenen Trägheit und Ungeduld ausfechten, hat in Bezug auf die Quellen aber eher ein Luxusproblem: Dank des Internets ist die Menge der Tutorials und Einführungen in die diversen Programmiersprachen praktisch unüberschaubar groß - ich könnte mir vorstellen das diese Vielfalt ziemlich einschüchternd auf Noobs wirkt. Ausserdem ist auch eine Menge Müll dabei & ein Anfänger kann wohl kaum erkennen was Müll und was gutes Lehrmaterial ist. Auch die Zahl der Programmiersprachen ist sehr groß und da die unterschiedlichen Paradigmen, denen diese Sprachen zugrunde liegen, für einen Noob böhmische Dörfer sein dürften, schätze ich das auch diese Vielfalt sehr einschüchternd auf Anfänger wirken kann...
Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke das Hauptproblem, neben der eigenen Faulheit und zu großer Ungeduld, ist die unüberschaubare Vielfalt an Programmiersprachen und die Informationsflut im Internet - ich könnte mir vorstellen das sich ein Noob fühlt, als würde er versuchen mit einem Teelöffel Wissen aus einem unendlichen Ozean zu schöpfen...:D
 
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